Harry Flatt-Heckert - Türen

Здесь есть возможность читать онлайн «Harry Flatt-Heckert - Türen» — ознакомительный отрывок электронной книги совершенно бесплатно, а после прочтения отрывка купить полную версию. В некоторых случаях можно слушать аудио, скачать через торрент в формате fb2 и присутствует краткое содержание. Жанр: unrecognised, на немецком языке. Описание произведения, (предисловие) а так же отзывы посетителей доступны на портале библиотеки ЛибКат.

Türen: краткое содержание, описание и аннотация

Предлагаем к чтению аннотацию, описание, краткое содержание или предисловие (зависит от того, что написал сам автор книги «Türen»). Если вы не нашли необходимую информацию о книге — напишите в комментариях, мы постараемся отыскать её.

Das Buch erzählt die Geschichte des Finanzbeamten Siegfried Hackroth, der eines Morgens aufwacht und feststellen muss, dass er gestorben ist. Tot. Einfach so. Es dauert eine Weile, bis er seinen neuen Zustand realisiert und auch die Möglichkeiten, die darin stecken, für sich entdeckt und nutzt. Er unternimmt eine abstruse Reise durch seinen toten Körper, entäußert sich irgendwann und muss feststellen, dass er das Opfer seiner durchtriebenen Ehefrau Gisela geworden ist. Rückblicke in seine eigene Geschichte erklären ihm Stück für Stück sein Leben und sein Geschick. Bis zum bitteren Ende.
Eine böse und eine schräge Geschichte.

Türen — читать онлайн ознакомительный отрывок

Ниже представлен текст книги, разбитый по страницам. Система сохранения места последней прочитанной страницы, позволяет с удобством читать онлайн бесплатно книгу «Türen», без необходимости каждый раз заново искать на чём Вы остановились. Поставьте закладку, и сможете в любой момент перейти на страницу, на которой закончили чтение.

Тёмная тема
Сбросить

Интервал:

Закладка:

Сделать
Ganz ruhig und bewusst gegen den Schmerz anatmen, tief und gleichmäßig, die Konzentration ganz auf den Luftstrom gerichtet. Aber wie schon kurz zuvor konnte ich überhaupt keine Reaktion in oder an meinem Körper wahrnehmen. Ich atmete zwar möglichst gleichmäßig, bemühte mich, wie ich es gelernt hatte, den Atem so tief wie möglich in die letzten Ecken und Winkel meines Leibes zu schicken… nichts. Es gab keinen Atemwiderstand, es gab keinen Luftstrom. Nichts. Mein Brustkorb blieb völlig unbewegt, und ich schaffte es nicht mal in Gedanken, auch nur einen einzigen Bereich meines Inneren mit meinem Odem zu berühren. Nichts. Gar nichts. Ich hatte in meinem Leben ja schon eine Menge Mist geträumt, manchmal, weil ich etwas entsprechend Fieses erlebt hatte, manchmal, weil ich vielleicht etwas zu viel getrunken oder zu fett gegessen hatte. Aber so was Verwirrendes war mir wirklich noch nie passiert. Ich wusste überhaupt nicht, was ich machen sollte. Da meine Frau Gisela und ich schon seit Jahren, eigentlich schon seit Anfang unserer Ehe getrennte Schlafzimmer hatten, weil ich normalerweise so entsetzlich schnarchte und sie auch sowieso nie das Bett mit mir teilen wollte, konnte ich sie auch nicht leise ansprechen, um ihr zu sagen, dass sie mich bitte mal kurz kneifen solle. Laut durchs Haus brüllen wollte ich auch nicht. Außerdem trug sie nachts immer Gurkenmaske und Oropax. Sie hätte mich sowieso nicht gehört. Ich wusste auch gar nicht, ob ich überhaupt in der Lage war, etwas zu sagen. Ich versuchte es lieber nicht. Nicht mal ganz leise. Ich hatte Angst.

Offensichtlich war ich also in einer Art Traumschleife gefangen, aus der ich für den Moment irgendwie nicht herauskam. Das war für mich durchaus eine befremdliche Situation, da ich aber auch nichts weiter vorhatte und auch nicht in der Lage war, irgendetwas anderes zu tun, entschied ich mich, die Zeit bis zu meinem Erwachen mit Nachdenken zu verbringen. Aber nicht mit Grübeln. Nein, ich wollte jetzt nicht einfach so planlos in der Gegend herumgrübeln, wie ich es sonst in den nicht enden wollenden wachen Stunden schlafloser Nächte immer tat, darüber etwa, warum einsilbig eigentlich dreisilbig ist oder warum Faulenzen ein Tätigkeitswort ist. Nein, ich wollte nachdenken. Richtig nachdenken. Über Fragen, die mich wirklich bewegten. Darüber etwa, ob ich glücklich war oder nicht, darüber, ob ich alles erreicht hatte, was ich in meinem Leben so erreichen wollte, darüber, was ich noch für Ziele, Wünsche und Pläne hatte, darüber, was ich vielleicht alles falsch gemacht hatte oder ob ich eventuell jemandem etwas schuldig geblieben war. Ich wollte auch darüber nachdenken, ob ich möglicherweise doch mal eine Diät machen sollte, schließlich hatte ich in den letzten Jahren ordentlich an Gewicht zugelegt. Überhaupt wollte ich die Gelegenheit dieses so merkwürdigen Zustandes, aus dem es im Augenblick für mich kein Entrinnen zu geben schien, nutzen, um über meine Lebensweise, meine Ideale und mein Leben in Gänze nachzudenken. Vielleicht wollte mein Körper mich durch seine Verweigerung auch einfach mal zu einer intensiven Beschäftigung mit diesen Fragen zwingen oder doch zumindest dazu ermutigen. Einfach mal in Ruhe nachdenken. Einfach mal auf das Wesentliche konzentrieren. Ich machte es mir in meiner derzeitig vollkommen unbeweglichen Hülle so gemütlich es irgend ging. Einfach mal aus der Not eine Tugend machen.

Ich lag da, grübelte in die Nacht hinein – dabei wollte ich doch eigentlich nachdenken – und mir fiel nichts ein. Absolut nichts. Nicht, dass es über mich nichts nachzudenken gegeben hätte; mir fiel nur nichts ein. Nicht unter diesen doch sehr merkwürdigen Umständen. Stattdessen nur Grübelei. Was soll das hier? Was passiert mit mir gerade? Was hat diese katatonische Starre mit meinem Dasein zu tun? Ich versuchte, die kruden Gedanken zu vertreiben, verzweifelt an irgendetwas anderes zu denken. Versuchte mich mental auf meine bevorstehende Prüfung zur höheren Beamtenlaufbahn im Finanzamt vorzubereiten. Obwohl ich schon im nächsten Jahr in den Ruhestand versetzt werden sollte, wollte ich es noch einmal wissen. Ich versuchte mir vorzustellen, wie ich den nächsten Urlaub mit meiner Frau Gisela und ihrer Mutter in Bad Fallingbostel gestalten würde. Versuchte mir auszumalen, was für eine Ehrung und Dankesrede des örtlichen Taubenzüchtervereins ich wohl anlässlich meiner 25-jährigen Vorstandsarbeit erwarten dürfte. Überlegte, was ich wohl frühstücken würde, wenn mein Körper hoffentlich irgendwann in seine gewohnte Geschmeidigkeit zurückgefunden hätte. Es half alles nichts. Die Gedanken und Ideen fuhren in meinem Kopf Karussell und jedes Bemühen, strukturiert nachzudenken, mündete in dumpfer Grübelei.

Also verbrachte ich die Zeit eben mit Grübeln. Aber sie schien einfach nicht vergehen zu wollen, dabei hatte ich sicherlich schon zwei, drei Stunden in diesem denkwürdigen Zustand verbracht. Es wurde irgendwie auch gar nicht heller um mich herum. Aber wie auch, ich bekam die Augen ja auch gar nicht auf. Also Grübeln. Na gut. War ja nicht das erste Mal. Vielleicht würde ich mich nach dem Mittagessen noch einmal hinlegen und den versäumten Schlaf nachholen können. Aber nicht einmal das Grübeln schien mir richtig zu gelingen.

Außerdem war da noch eine Sache, die mich verunsicherte. Normalerweise konnte ich keine zehn Minuten auf einer Seite liegen bleiben, wenn ich wach war. Ich musste mich eigentlich ständig umdrehen. Aber jetzt hatte ich gar nicht das Gefühl, irgendwie unbequem zu liegen. Ich hatte überhaupt kein Gefühl. Dafür beschlich mich eine Ahnung. Eine böse Ahnung. Aber ich traute mich gar nicht, diesen Gedanken überhaupt nur anzudenken. Aber auf der anderen Seite konnte ich jetzt, da er einmal da war, diesen Gedanken auch gar nicht wieder aus meinem Kopf verbannen. Was, wenn ich...?

Um diesen verrückten Gedanken wieder loszuwerden, drehte ich mich wenigstens innerlich um. Erstaunlicherweise - vielleicht auch erschreckenderweise - gelang mir das sogar ganz gut. Wenngleich ich auch noch vor ein paar Stunden gar nicht in der Lage war, mich überhaupt zu bewegen, so gelang es mir jetzt doch zumindest innerhalb meines Körpers. Das war ein ganz irritierendes Gefühl. Nach außen war es mir nicht möglich, auch nur eines meiner Gliedmaßen zu bewegen, aber innerhalb meines vor sich hin liegenden Kadavers konnte ich mich auf einmal relativ problemlos und frei bewegen. Ich konnte mich innerlich drehen, von links nach rechts bewegen, ich konnte mir innerlich sogar an die Nase fassen, obwohl sich weder mein Arm noch meine Hand auch nur einen Millimeter rührten. Im Innern konnte ich meinen Arm aus der äußeren Hülle meines Armes ziehen und mich sogar selbst am Kopf kratzen. Aber nur innen. Das hatte ich jetzt aber auch bitter nötig, denn ich war vollkommen verstört. Aber wenn ich ehrlich bin, dann war dieser Zustand nicht einmal besonders unangenehm. Irgendwie hat sich das sogar auf eine ganz besondere Weise angenehm und leicht angefühlt. Was immer das für ein abgefahrener Traum war, er begann mich zu interessieren. Ich wollte wissen, welche absonderlichen Dinge mir in diesem Traum noch passieren würden.

Mir fiel ein, dass ich vor Jahren einmal diese Magenoperation hatte, nach der ich solche Schwierigkeiten mit dem Narbengewebe am Ansatz der Speiseröhre hatte. Bestimmte Speisen, besonders, wenn sie sehr scharf waren, schienen diese Narben zu reizen und das machte mir dann immer erhebliche Probleme. Ich nahm an, dass es so etwas wie Sodbrennen war. Am liebsten hätte ich diese Narbe immer mit einem nassen, kühlen Lappen abgedeckt, um das Brennen zu lindern. In meiner Fantasie schien mir das jedenfalls Linderung zu versprechen. Aber das ging natürlich nicht. War Blödsinn. War klar. Ich musste mir dann mit Tabletten Erleichterung verschaffen. Aber dennoch. Jetzt wollte ich es wissen. Ich wollte es wissen, weil ich auf einmal das Gefühl hatte, dass es mir jetzt möglich war. Mein Herz schlug mir bis zum Hals. Zumindest erwartete ich, dass es mir unter dieser etwas absurden Situation bis zum Hals schlug. Hätte schlagen müssen. Aber es schlug gar nicht. Komisch. Ich zog zunächst meine Finger aus meiner Hand, zog dann meine Hand ganz vorsichtig vorbei an meinem Ellenbogen aus meinem Arm nach oben – das ging völlig problemlos - zog sie durch die Schulter, vorbei an Schlüsselbein und Kehlkopf in den Hals. Ich hielt einen Moment inne. Mit der Hand in der Kehle. Schon irgendwie surreal, dachte ich. Ich wartete einen Moment. Dann traute ich mich weiter. Langsam schob ich die Hand in meine Brust, fand beide Lungenflügel und auch mein Herz. Es ruhte tatsächlich völlig regungslos in meiner Brust. Keine pumpende Bewegung ging von ihm aus, kein Blutstrom wurde von ihm in Schwung gehalten. Nichts. Merkwürdig und beängstigend zugleich. Ich ertastete endlich die Speiseröhre, fingerte mich Stück für Stück an ihr herunter und fand letztlich die Stelle, an der sie an den Magen angenäht worden war. Ganz vorsichtig fummelte ich am Magenansatz herum. Da war aber nichts Auffälliges, befand ich mit einiger Verwunderung. Ich konnte zwar die Narben spüren, hier und da eine kleine Verdickung, aber nichts, was mir weh tat, nichts, was irgendwie die Beschwerden der letzten Jahre erklären konnte. Es fühlte sich im Wesentlichen alles ganz weich und locker an. Am liebsten hätte ich mir das in diesem Moment einmal aus der Nähe angesehen, schoss es mir in den Sinn. Einfach mal den Blick nach innen richten. Ich dachte einen Moment nach. Warum eigentlich nicht? Wenn es mir in meinem sonderbaren Zustand möglich war, meine Hand durch meinen Körper wandern zu lassen, auch wenn ich jegliche Kontrolle über meinen äußeren Leib verloren zu haben schien, warum sollte ich nicht auch einfach mal meinen Blick in mein Innerstes werfen können? Ich war aufgeregt. Fruchtbar aufgeregt. Ich verstand zwar nicht, was da mit mir passierte, aber es war zumindest höchst spannend. Ich konnte also offensichtlich völlig problemlos körperlich in mir herumspazieren. Und das war, so sehr es mich auch verwirrte und ängstigte, allemal besser, als sinnlos in der Gegend herum zu grübeln. Nun wollte ich sogar einen Blick riskieren.

Читать дальше
Тёмная тема
Сбросить

Интервал:

Закладка:

Сделать

Похожие книги на «Türen»

Представляем Вашему вниманию похожие книги на «Türen» списком для выбора. Мы отобрали схожую по названию и смыслу литературу в надежде предоставить читателям больше вариантов отыскать новые, интересные, ещё непрочитанные произведения.


Отзывы о книге «Türen»

Обсуждение, отзывы о книге «Türen» и просто собственные мнения читателей. Оставьте ваши комментарии, напишите, что Вы думаете о произведении, его смысле или главных героях. Укажите что конкретно понравилось, а что нет, и почему Вы так считаете.

x