Heide Fritsche - Die Schandmauer

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Berlin war total zerstört. Es wurde von den Engländern Ruinen gelegt, von den Russen ausgeplündert und von aller Welt verraten und vergessen. Wir träumen immer nur von Berlins Glanz und Gloria. Aber Berlins Gloria liegt in seinen Toten. Jetzt senkt sich der Staub darüber. Die Handlung spielt in Berlin in den Jahren 1960 bis 1963. Im Mittelpunkt der Handlung stehen die Ereignisse am 13. August 1961 in Berlin. Diese Ereignisse sind mit den Schicksalen von vier Mädchen verbunden. Diese Mädchen sind Irene, Susanne, Lilly und Rita verbunden. Sie wurden in den Jahren von 1941 bis 1945 geboren wurden. Sie repräsentieren die Nachkriegsgeneration. «Die Schandmauer» ist die Geschichte Berlins und Deutschlands. «Die Schandmauer» ist aber auch die Geschichte dieser Kriegs- und Nachkriegsgeneration.

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Hegmann zeigte ihr seinen Dienstausweis:

Kriminalpolizei. Kennen Sie eine Lilly Naumann ?“ Das Mädchen wurde rot im Gesicht: „ Das bin ich .“

Haben Sie einen Augenblick Zeit?“

Lilly lachte gestresst: „ Sie sehen, was los ist.”

„Wann machen Sie Feierabend?“

„Offiziell um ein Uhr, freitags und samstags kann es später werden .“

Wo kann ich Sie sonst erreichen?“

Hier, morgen Nachmittag zwischen drei und fünf. Da ist nichts los .“

Der Tresen war von Männern belagert. Freitagabend war es immer voll. An diesem Tag kamen viele Ehepaare oder solche, die sich dafür ausgaben, meistens das letztere. Die Männer, die hier landeten, waren einsame Nachtwandler. Die meisten hatten ein Bedürfnis sich auszusprechen. Einige brauchten jemanden, der ihnen zuhörte oder der ihnen Gesellschaft leistete. Andere ließen sich volllaufen und dann kam die große Beichte, sie heulten und jammerten. Das war ein Gemisch aus Selbstmitleid und Weltschmerz. Eine Type kam immer mit einem alten Muttchen. Er war ungefähr fünfunddreißig Jahre alt, sie über sechzig. Sie war runzelig und zusammengeschrumpft. Vielleicht war sie auch schon über siebzig. Ab sechzig wirken manche Frauen noch jung, andere sehen steinalt aus. Frauen kamen selten alleine. Wenn sie älter oder hässlich waren, wurden sie angemacht. Das war unangenehm. Wenn sie jung oder hübsch oder beides waren, wurden sie belagert, wetteifernd und protzig. Das war genauso pöbelhaft.

Lilly beobachtete, registrierte und lächelte gleichgültig, was auch immer gesagt wurde. Sie zuckte die Schultern, wenn wiehernd gelacht wurde. Obszönitäten prallten von ihr ab. Ihr fehlten in dieser Beziehung alle Begriffe der Anatomie. Der doppelte Boden existierte erst gar nicht. Alle fanden das lustig, nur Lilly nicht. Auch der weinerliche Katzenjammer der Betrunkenen interessierte sie nicht. Das gleiche jämmerliche Selbstmitleid hatte sie jahrelang von ihrem Stiefvater zu hören bekommen. Damit konnte ihr keiner imponieren.

Lilly

Kriminalkommissar Herbert Hegmann war am nächsten Tag um drei Uhr in der Piano-Bar. Die Türen standen offen. Es wurde gelüftet. Es roch nach Alkohol und abgestandenem kalten Rauch. Herbert war der einzige Gast. Lilly schloss die Türen und Fenster. Es war Mai, aber die Luft war immer noch kalt und feucht vom Regen. Lilly servierte Herbert einen Kaffee.

„Einen Cognac dazu?“

„Ich bin dienstlich hier.“

„Was kann ich für Sie tun?“

„Sie sind polizeilich bei Lieselotte Schwitters gemeldet.“

„Das ist meine Mutter.“

„Sie wohnen aber nicht da.“

Lilly schwieg.

„Nach jedem Umzug müssen Sie sich innerhalb von drei Tagen polizeilich ummelden. Sie werden Ärger mit der Polizei bekommen .“

Meine Mutter sagt, wenn ich mich ummelde, verlöre sie das Kindergeld.“

„Wieso bezieht sie Kindergeld ?“

„Ich gehe noch zur Schule. Das hier ist nur ein Job, um zu überleben.“

„Und das Kindergeld?“

„Das gehört zu den Einnahmen meiner Mutter. Die lässt sich nicht in ihre Finanzen hineinpfuschen.“

„Wissen Sie, wie man so was nennt?“

Kann mir egal sein.“

„Unrechtmäßiger Bezug von öffentlichen Mitteln.“

„Machen Sie das meiner Mutter klar. Sie wird Ihnen schwören, dass ich niemals die Wohnung verlassen habe.“

„Um wieviel Uhr haben Sie am Sonntagmorgen Ihre Schwester nach Hause gebracht?“

„Um fünf Uhr.“

„Haben Sie eine Leiche vor der Haustür gesehen?“

„Eine Leiche? Nein. Was für eine Leiche?“

„Wann haben Sie das Haus wieder verlassen?“

„Um fünf Uhr dreißig, so ungefähr. Ich habe nur Irene ins Bett gebracht, dann bin ich sofort wieder gegangen.“

„Da haben Sie auch keine Leiche gesehen?“

„Weder vor der Haustür, noch sonst an einem anderen Platz.“

„Kommen Sie bitte am Montagmorgen ins Polizeipräsidium, um Ihre Aussage zu bestätigen.“

Am Montagmorgen, den 12. Mai 1960 war Lilly um zwölf Uhr im Polizeipräsidium. Sie brauchte nicht zu warten. Kriminalkommissar Hegmann hatte sofort Zeit für sie. Die Aussage war einfach. Lilly war am Sonntagmorgen, den 4. Mai 1960 zwischen fünf und sechs Uhr in der Reichenberger Straße gewesen. Zu diesem Zeitpunkt hatte sie weder eine Leiche noch sonst etwas Verdächtiges in der Reichenberger Straße gesehen.

Hegmann sprach danach noch lange mit Lilly, aber nicht über die Leiche, ihn interessierte das Mädchen. Er wusste nicht einmal warum: „ Wie alt sind Sie?“

Lilly zögerte. Sie wagte nicht die Wahrheit zu sagen. Sie fummelte verlegen an ihren Händen herum: „ Verzeihung, ich bin noch keine sechzehn. Aber ich muss überleben. Morgens gehe ich zur Schule. Das ist ein privates Gymnasium. Das ist teuer. Das Schulgeld muss ich alleine bezahlen. Ich kann nur abends arbeiten. Aber abends einen anständigen Job zu bekommen ist unmöglich, wenn man erst fünfzehn ist.“

„Sind Sie sich über die Altersgrenze im Klaren? Die Piano-Bar kann ernsthafte Schwierigkeiten mit der Sittenpolizei bekommen. Wenn das der Jugendfürsorge gemeldet wird, sind auch Sie hiervon betroffen.“

„Als ich mich um die Stelle in der Piano-Bar bewarb, habe ich gelogen. Ich habe gesagt, ich wäre schon achtzehn. Papiere hat keiner von mir verlangt. Ich arbeite nur zur Aushilfe, stundenweise, in der Regel nur freitags, samstags und sonntags. Irgendwelche Anstellungsformalitäten hat niemand von mir verlangt.“

Hegmann kritzelte gedankenverloren auf einem Blatt Papier herum. Ihn gingen die persönlichen Angelegenheiten des jungen Mädchens nichts an. Sie standen in keinem Zusammenhang mit der Nachforschung der Leiche. Lilly merkte seine Unsicherheit. Hegmann schaute sie an: „ Wann sind Sie von zu Hause ausgezogen?“

„Vor ungefähr fünf Wochen .“

„Sind Sie nicht zu jung, um alleine zu wohnen? Ich meine, es ist schwierig, in Berlin ein möbliertes Zimmer zu bekommen. Außerdem ist das teuer. Wie finanzieren Sie das?“

„Ich sagte Ihnen schon, ich übernehme jede Arbeit, die ich mit der Schule vereinbaren kann. Ich will das Abitur machen. Morgens gehe ich zum Unterricht. Abends arbeite ich als Hilfskrankenschwester im Krankenhaus oder manchmal in der Piano-Bar und frühmorgens vor der Schule trage ich Zeitungen aus.

Wenn sie noch zur Schule gehen , warum sind Sie dann von zu Hause ausgezogen?

Wir waren schon immer für uns alleine verantwortlich. Wir mussten auch zu Hause Geld für die Miete abgeben. Für Essen und Kleidung mussten wir selber sorgen. Warum wir ausgezogen sind? Das ging so plötzlich, da hatte ich keine Zeit zum Nachdenken.“

Sie sprechen immer von wir. Wer ist wir?“

Meine beiden Stiefschwestern, Susanne und Rita und ich …“, Lilly stockte. Sollte sie diesem Fremden von der Polizei alles erzählen? Warum? War das wichtig? Hatte das etwas mit dieser unbekannten Leiche zu tun? Lilly sprach ungerne über ihre Mutter. Sie schämte sich. Lieselotte hatte ihren Vater aus seiner eigenen Wohnung rausgeschmissen. Sie hatte ihn angeschrien und geschlagen. Jetzt war ihr Großvater tot und sie hatte nichts für ihn tun können. Sie war dreizehn Jahre alt gewesen, als er starb. Sie war genauso hilflos dem Toben ihrer Mutter ausgesetzt wie ihr Großvater. Lilly schämte sich, überhaupt daran zu denken. Die Schande fiel auch auf sie zurück. Lilly schwieg.

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