Bärbel Gudelius - Steine und Licht

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"Steine und Licht" ist der Titel des Buches und der Titel der Beschreibung Prags zur Zeit der Wiedervereinigung Deutschlands, der intensiven Eindrücke, die man gewinnen konnte, wenn man durch diese alte Stadt ging. – Das Titelbild stammt aus einer anderen alten Stadt in einem anderen Land, «Mystra», die auch aus Steinen und Licht zu bestehen schien, in der archaischen Landschaft der Peloponnes. – In einer Stadt desselben Landes, Griechenland, fand ich «eine kleine alte Kirche» mit hoheitsvollen Heiligen und kronenbewehrten Königinnen in einem von flackernden Kerzen spärlich erleuchteten Dunkel. – In der kleinen Dorfkirche in «Urschalling», nach einer langen Bergwanderung, sind Fresken aus dem 14. Jahrhundert zu sehen mit einem lebenden Gehenkten. – Einen alten Tempel mit stillen Menschen, die der blutrünstigen Göttin Kali Opfer brachten, sah ich in «Dakshinkali, Nepal» und fand die Göttin hier bei uns als Kunstfigur wieder. – Ich dachte über «Träume» nach und was sie mit uns machen. – Ich studierte Bilder und ihren Zusammenhang mit der Zeit, in der sie entstanden sind und mit dem, der sie gemalt hat; habe aber auch «vom Zerstören der Bilder» in der Geschichte gehört, weil sie nicht nur schön und kostbar, sondern auch bedenklich sein können. – Und Geschichte ist interessant, weil wir sehen können, wie etwas geworden ist, das auch mit uns zu tun hat: wie «es anfing. und wo», nämlich das Patriarchat, und was aus diesem Beginn geworden ist. – Schließlich versuche ich, mein Verstehen von Literatur zu beschreiben und fand bei Shakespeare die Personifizierung des Bösen kurz vor Beginn der Aufklärung, die «Grenzüberschreitung» Richards III., der sich bewusst für das Böse entschied. Thomas Mann lässt im «Tod in Venedig» den Untergang Gustav von Aschenbachs durch einen Gott ankündigen und durch einen Gott zu Ende bringen in einem moralischen und geistigen Zusammenbruch.

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Zwischen Himmel und Fluß der steinerne, schwarze Blick der Heiligen im Licht.

Rot

Die Farben dieses Landes sind Rot. Viel unterschiedliches Rot. Wer es kennt, wer hindurchgefahren ist, wird vor allem das Blau wahrgenommen haben: das Blau des Himmels und der Seen; das Weiss der Schwäne und der riesigen Wolkenformationen; oder auf dem Grün bestehen, dem Metallschimmer des noch nicht ganz reifen Korns, dem intensiven Grün der Wiesen.

Aber unter all diesem Offensichtlichen liegt das Rot. Die Dome. Wer sie im Abendlicht sieht, das auf die roten Steine fällt, auf die gebrannten Ziegel, der kann es sehen: Krapp- und Magentarot, Scharlach-, Kupfer-, Korallenrot. Dieses Venetianerrot, Rubinrot, Himbeer- und Purpurrot, Türkisch- und Tizianrot, ein Rot wie Burgunder und Tomaten, wie Möhren und Johannisbeeren. Ein Rot in allen Schattierungen unter einer tiefstehenden Sonne, unter der es anfängt zu leuchten, zu glühen wie von innen heraus.

Die Dome der nordischen Backsteingotik sind Körper, sind Elementarereignisse aus Stein, aus tausenden von Steinen, mit der Hand gefertigt, in mittelalterlichen Brennöfen gebrannt, aufgeschichtet zu einem mystischen Gebirge in einem Land, das keine Hausteine verwenden konnte, das aus Erde Dome machte, das aus dem Glauben Gottesburgen machte; Manifestationen eines Glaubens und gleichzeitig von etwas, was in diesem Glauben eigentlich nicht vorgesehen war, ja sogar zurückgewiesen wurde von seinem Begründer, das erst im Laufe der Geschichte hinzugelegt wurde: Ausdruck von Macht.

Macht der Landesherren.

Macht der Hanse, Macht des Geldes.

Jene, die sie erbauten, hätten gesagt: Macht des Glaubens. Für sie war die Verbindung von Macht und Religion selbstverständlich. Es ist eine andere Art des Glaubens, für uns nicht mehr nachvollziehbar; ein vorsäkularer, ein unbedingter, kompromiss-unfähiger Glaube, der die Ringparabel eines Lessing mit tiefem Misstrauen betrachtet und mit einem Bücherverbot, wenn nicht mit einer Bücherverbrennung oder, schlimmer noch, mit einer Dichterverbrennung geahndet hätte.

Es sind Dome fast ohne Skulpturen. Ohne Kapitellfiguren, ohne Chimären, Teufelchen und Monster, ohne Erzählungen heiliger Geschichten in Stein, ohne Engel und Wasserspeier, und vielleicht hat dieses Fehlen mit dem Material zu tun.

Und dann leuchtet das Rot in den Backsteinen der kleinen Dorfkirchen. Die Ziegel sind das Füllmaterial für die Fachwerke aus schwarzen Balken, das Rot und das Schwarz bilden einen scharfen Farbkontrast und dennoch eine Einheit. Könnte man sagen: es ist schön? - ohne sich an diesem Wort zu stoßen, abgenutzt, wie es ist, fast unbedeutend geworden. Doch - sie sind schön, die Dome und die kleinen Kirchen, sie leuchten im Abendlicht und viele sind noch schön im Verfall, da vielleicht besonders.

Und Kreuze stehen vor manchen Dorfkirchen, schwarze schmiedeeiserne.

Eine kleine alte Kirche

Nun aber waren die Straßen wie Schluchten, tief eingeschnitten in die steinerne Landschaft der Stadt; die Häuser, eng zusammenstehend, warfen Schatten von Hauswand zu Hauswand, so war es fast kühl hier, und kaum Verkehr in dieser Mittagszeit. Und die kleine alte Kirche, achteckig, hingeduckt auf einem schmalen Platz zwischen den Straßen, eingesunken ins Erdreich unter dem Pflaster, sie war ein dunkles Gewölbe, in das man hinunter stieg auf ausgetretenen Stufen, die Dunkelheit wurde noch tiefer durch die kleinen Flammen der Kerzen und das Glühen der Ampel, Anwesenheit des Gottes. An den Wänden, im Licht der Kerzen kaum zu erahnen, die Heiligen, strenge, aufrechte, mahnende Figuren auf alten Bildern; ein schwarzes Gesicht, gefasst in Silber, das einen matten Schein aussendet, unter Glas, geküsst von hilflosen Lippen.

Maria, Panagia, die Menschenfrau, die den Gottessohn geboren hat. Fürbitterin vor dem Thron des Herrn, alles verstehend, vor allem die Nöte und Schmerzen der Frauen. Sie, die Gottesgebärerin, weiss um das irdische Elend, denn sie hat das größte Leid erfahren, die schreckliche Hinrichtung ihres Kindes. Ihr kann man alles anvertrauen, das Elend des Alltags, die Angst, die Ausweglosigkeit, alles, auch das, was man niemals laut sagen kann, zu niemandem.

Die Kerzen flackern in einem Luftzug, der nicht zu spüren ist. Nun haben sich meine Augen an das Dämmerlicht gewöhnt, ich gehe mit den alten Frauen leise von Bild zu Bild, immer nur halb treten die Figuren aus dem Dunkel, aus den Wänden hervor, mit ihren Kronen und mit Juwelengefunkel, auf Goldgrund und mit segnender Gebärde; mit großen, schwarz umrandeten Augen, mit Blicken wie aus einer Ewigkeit herüberreichend, den Betrachter betrachtend. Oder ein Engel mit Flügeln wie Flammen, in der Rechten das erhobene Schwert des Gerichts.

Christos Pantokrator.

Da sind keine Körper, nur Gewänder. Sie lächeln nicht; sie schauen ernst und streng aus ihrem Bild heraus in eine unbestimmte Ferne. Manchmal scheint es, als höben sich ihre Gewänder ein wenig und es geschähe eine leichte Drehung, so als machten sie einen Schritt aus ihrer Hoheit heraus. Aber nur für einen Moment - im Flackern der Kerzen.

Wundertätige Bilder -.

Inbrunst, gemurmelte Gebete oder stummes Flehen, ein sanfter Teppich aus Gebeten, schwebend wie der Weihrauch aus silbernem Räuchergefäß. Und leises Scharren der Schritte über jahrhundertelang abgeschliffenen Stein.

Beim Hinaustreten das Licht, klar, hart, durchsichtig, golden, das die Hauswände und die Schatten der Hauswände und die Dächer scharf absetzt gegen den weißglühenden Himmel - beim Hinaustreten die krumme ausgestreckte Hand der alten Frau vor der Kirchentür, in die schnell und schamhaft der Schein gelegt wird, wie ein Loskauf -

Die weltabgewandte Seite des Gesichts

Als Hernán Cortez im Jahre 1519 seinen Fuß auf mesoamerikanischen Boden setzte, als er sich dem Land zu- und vom Meer abwandte, als er befahl, die Schiffe, die dort draußen ankerten, zu verbrennen - wußte er, wo er war? Und die sechshundert Seeleute, die Velázques ihm auf diese Expedition mitgegeben hatte, die sahen, wie ihre einzige Verbindung zur Heimat gekappt wurde, der einzige sichere Boden unter ihren Füßen, den sie kannten, die Schiffe, auf denen sie, beladen mit Gold, zurückkehren wollten - was empfanden sie angesichts der lodernden und ins Meer sinkenden Karavellen?

Es gibt keine historischen Tatsachen; es gibt nur Deutungen. Geschichte ist eine Geschichte von Deutungen; jedoch verbirgt sich unterhalb der berichteten Ereignisse eine andere Dimension, eine verborgene Realität, ein dunkler subhistorischer Strom, der Anderes mit sich trägt und transportierrt als Jahreszahlen, Königskrönungen, Königsmorde, Revolten und Revolutionen: Wünsche, Sehnsüchte, Erinnerungen. Sie alle gehen in die Deutungen ein.

Cortez hatte ein Land vor sich, von dem er nur wenig wußte. Er kam von Kuba: es gab einige Berichte von Spaniern, die bereits auf dem Festland gewesen waren; sie waren eher dürftig. Cortez gründete den Stützpunkt Veracruz, drehte sich um und marschierte los. Das heißt, er ritt natürlich.

Sie trafen bei den Azteken auf ein Volk, das seinerseits aus Eroberungen hervorgegangen war und spätere Berichte, zum Beispiel der Codex Florentino, rühmten die sittliche Grundhaltung der Mexica, die Erziehung zu Arbeitsamkeit, Ehrlichkeit, Sparsamkeit, Takt, Klugheit, Mut - kurz, den Christen durchaus bekannte Eigenschaften sowie die Verachtung von Faulheit, Nachlässigkeit, Unzuverlässigkeit und Unaufrichtigkeit, Betrug und Diebstahl. Die Erkenntnis dieser Sittlichkeit führte bei den Eroberern zu Irritationen, vielleicht sogar zu Zweifeln an der Rechtmäßigkeit der Conquista.

Aber es gab da etwas, etwas Entsetzliches, das diese Zweifel wieder aufhob und die Unterdrückung, die Ausbeutung und Ausrottung der indigenen Völker zu rechtfertigen schien: die Menschenopfer, die dunkle Seite der aztekischen Kultur. Die Azteken jedoch hielten diesen Opferkult nicht nur für absolut zulässig, sondern für unverzichtbar und hätten Kritik daran überhaupt nicht verstanden. Denn es ging um die Ordnung der Welt, es ging darum, die Welt zusammen zu halten, das Chaos nicht herein zu lassen in die Gesellschaft, die Götter konnten bedrohlich sein, sie konnten den Untergang der Welt herbeiführen und so war es notwendig, sie zu beschwichtigen, ihren Blutdurst zu stillen, lebenden Menschen das Herz aus dem Leibe zu schneiden. Verwendet wurden dafür Sklaven und Kriegsgefangene und die Azteken führten ihre Kriege, die wohl eher Raubzüge waren, genau zu dem Zweck. Auch Kinder wurden geopfert durch Einmauern und Ertränken.

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