Mira Schwarz
Breaking News für die Liebe - Promis sind Idioten!
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Inhaltsverzeichnis
Titel Mira Schwarz Breaking News für die Liebe - Promis sind Idioten! Dieses eBook wurde erstellt bei
Mira Schwarz Mira Schwarz Breaking News für die Liebe Promis sind Idioten! November 2015 Copyright © Mira Schwarz www.facebook.com/Autorin.MiraSchwarz autorin.miraschwarz@gmail.com Mira Schwarz Breaking News für die Liebe Promis sind Idioten! Dann hatte er laut gelacht und geantwortet, dass er mich pünktlich auf dem Fest erwarte - im Kleid und mit einem Lächeln im Gesicht. Beides trug ich nur äußerst ungern auf Befehl.
Kapitel 1 - Wut im Bauch
Kapitel 2 - Promis sind Idioten
Kapitel 3 – Ein gefährlicher Deal
Kapitel 4 – Schatten der Vergangenheit
Kapitel 5 – Hiobsbotschaften
Kapitel 6 – Reise mit Hindernissen
Kapitel 7 – Familienurlaub
Kapitel 8 – Gin Tonic und Trash-Talk
Kapitel 9 – Frühsport
Kapitel 10 – Das Ultimatum
Kapitel 11 – Der Morgen danach
Kapitel 12 – Der neue Freund
Kapitel 13 – Gedankenspiele
Kapitel 14 – Herbststürme
Kapitel 15 – Das Gegenteil von Logik
Kapitel 16 – Tiefschläge
Kapitel 17 – Gegensätzliche Standpunkte
Kapitel 18 – Partyfieber
Kapitel 19 – Schmerzende Wahrheiten
Kapitel 20 – Vollmond
Kapitel 21 – Breaking News
Kapitel 22 – Welcome home
Inhalt
Impressum tolino
Breaking News für die Liebe
Promis sind Idioten!
November 2015
Copyright © Mira Schwarz
www.facebook.com/Autorin.MiraSchwarz
autorin.miraschwarz@gmail.com
Mira Schwarz
Breaking News für die Liebe
Promis sind Idioten!
Dann hatte er laut gelacht und geantwortet, dass er mich pünktlich auf dem Fest erwarte - im Kleid und mit einem Lächeln im Gesicht.
Beides trug ich nur äußerst ungern auf Befehl.
»Ein Glas Sekt?«
Ich fuhr zusammen. Die Kellnerin war wie aus dem Nichts aufgetaucht. Um meinen Schreck zu überspielen, trat ich einen Schritt zurück. Dabei verknackste ich mir auf diesen verdammten Riemchen-Sandalen fast den Knöchel und ruderte mit den Armen, als wäre ich auf einem Schiff bei Windstärke acht.
Hervorragend.
So betrat man eine Party, die den Wendepunkt im Berufsleben markierte. Hektisch sah ich mich um, ob jemand meinen peinlichen Auftritt bemerkt hatte. Aber niemand schien sich für mich zu interessieren. Bis auf die Kellnerin natürlich.
Ich hatte mir das alles so schön vorgestellt: Aussehen wie Katherine Heigl, lächelnd in alle Richtungen grüßen und so viel Souveränität verströmen, dass jeder vor Neid erblasste. Stattdessen machte ich hier einen auf Windmühle.
»Sekt?«, hakte die Kellnerin noch mal nach und sah mich aufmunternd an. Wow, jetzt tat ich sogar schon der Kellnerin leid. Was für ein Start in den Abend.
Ich befahl mir, mich sofort ins Getümmel zu stürzen, doch irgendetwas hielt mich zurück.
Mit wem sollte ich reden?
Ich kannte hier keine verdammte Menschenseele. Dabei war das hier mein Sender, mein Revier. Vier Jahre lang hatte ich hier mehr Zeit verbracht, als an jedem anderen Ort in der Welt. Jetzt fühlte ich mich wie die Neue in einer Grundschulklasse.
Okay, mir war schon klar gewesen, dass das sogenannte » Sommerfest« ' des Fernsehsenders keine Feier für die Mitarbeiter war, sondern für die Werbekunden. Immerhin hatte ich bis vor kurzem nicht mal gewusst, dass dieses Fest überhaupt existierte - und ich war Journalistin. Aber hier war alles so gediegen, edel, stilvoll und fremd, dass ich am liebsten gleich wieder abgehauen wäre. Die Chefs hatten wirklich nichts ausgelassen, um vor den Kunden gut auszusehen.
Gott sei Dank hatte ich auf meine beste Freundin Nina gehört, was mein Outfit für den heutigen Abend anging. Sonst wäre ich am Ende noch in meinem Sommerkleid von H&M hierher marschiert. Nina hatte mich gestern meinem Gejammer zum Trotz in eine Edelboutique am Ku-Damm geschleppt und mir ein langes, silbern schimmerndes Kleid von Versace verpasst. Weil ich dafür sowieso schon meine halbe Monatsmiete ausgegeben hatte, hatte ich mir dazu gleich noch diese Schuhe gekauft, mit denen bestenfalls Supermodels unbeschadet einen Abend überstehen konnten.
Vor der Party hatte Nina dann auch noch vor meiner Tür gestanden, um zu überprüfen, ob ich die neuen Sachen wirklich anzog. Sie hatte meine Bedenken über den tiefen Ausschnitt ignoriert und sich stattdessen ganz auf die Frage nach dem passenden Lippenstift konzentriert. Dann hatte sie, Prosecco trinkend, auf dem Rand meiner Badewanne gesessen, sich selbst zu ihrem guten Geschmack gratuliert und mir zugesehen, wie ich mit dem Fön meine kinnlangen, blonden Haare bearbeitete.
Als ich ihr stolz das Ergebnis präsentierte, war sie allerdings vor Lachen fast hintenüber gekippt. Sie hatte was von » Doris Day auf Crack « geschnaubt und die Hälfte von ihrem Schaumwein verschüttet. Ich hatte noch einmal in den Spiegel gesehen und zugeben müssen, dass die Frisur nicht ganz so stilvoll war wie geplant. Also hatten wir beschlossen, es mit der Rundumerneuerung nicht zu übertreiben und meine Haare wie immer zu einem kurzen Zopf zusammen gebunden.
Und jetzt stand ich hier, angezogen wie ein Filmstar, und wusste nicht, wohin.
Alles sah so anders aus. An der Seite des Foyers war eine schicke Bar aufgebaut. Die Terrassentüren zum Innenhof waren weit geöffnet und von draußen drangen Musik und warme Sommerluft herein. Noch war es hell, trotzdem leuchteten überall bunte Lichterketten und Lampions. Das Befremdlichste waren aber die Gäste - Männer mittleren Alters in maßgeschneiderten Anzügen, ihre Begleiterinnen meist ein bis zwei Jahrzehnte jünger.
Tief durchatmen, Becca!
Ich konzentrierte mich auf das Logo des Senders: das grüne N-aktuell gab mir das beruhigende Gefühl, dass sich hier nicht alles über Nacht in eine Parallelwelt verwandelt hatte.
Das war doch wirklich bescheuert. Ich sollte mich hier wie ein Fisch im Wasser bewegen. Schluss jetzt mit dem Theater. Himmel noch mal, ich war Becca Martens, Fernsehjournalistin und bald schon die Leiterin der Sparte Abendnachrichten. Das war auch der Grund, weshalb ich in diesem Jahr zum ersten Mal zu diesem Fest eingeladen worden war.
Mein Chef Volker war vor zwei Wochen zu mir an den Schreibtisch gekommen und hatte mit lauter Stimme verkündet, dass er mich dieses Jahr gerne auf dem Sommerfest sehen wollte. Ich kapierte sofort, was es damit auf sich hatte. Er wollte mich testen, wissen, ob ich mich nicht nur wie eine Journalistin, sondern auch wie eine Geschäftspartnerin verhalten konnte.
Schließlich ging er ein hohes Risiko ein, wenn er mir die Verantwortung für die Abendnachrichten übertrug. Ich war erst 34 und ich konnte tatsächlich ein klein bisschen schwierig werden, wenn ich mich in ein Thema verbiss.
Ich hatte Volker lässig geantwortet, dass ich in meinem Terminkalender nachsehen würde, ob ich zum Sommerfest kommen könnte. Er sah mich einen Moment perplex an und ruckelte seiner schwarzen Brille. Dann hatte er laut gelacht und geantwortet, dass er mich pünktlich auf dem Fest erwarte - im Kleid und mit einem Lächeln im Gesicht.
Beides trug ich nur äußerst ungern auf Befehl.
Wie gern wäre ich hier in Jeans und T-Shirt aufgetaucht, nur um meinem Chef zu beweisen, dass ich mir nichts vorschreiben ließ. Aber blöderweise wollte ich diese Beförderung - ich wollte sie um jeden Preis. Das war es, worauf ich in den vergangenen Jahren hingearbeitet hatte. Wofür ich mir die Nächte im Sender um die Ohren geschlagen hatte. Wofür ich jeden noch so schwierigen Auftrag als Reporterin angenommen hatte – von den lästigen Gewerkschaftsverhandlungen bis zum x-ten Wetterchaos.
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