Kaspar F. Thome - Der entzogene Auftrag
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In einer unterirdischen Bahnhofspassage konnte Frank dann endlich seine Nudeln, tempura soba, essen, die ihm auf Anhieb ausgesprochen gut schmeckten, obwohl das Lokal (eine Art Stehimbiss, in dem man sich vor dem Essen eine Wertmarke aus einem Automaten ziehen mußte) einen wenn nicht unbedingt schmutzigen, so zumindest zweifelhaft-abgenutzten Eindruck machte und die Bedienung von einer ‚für Japan’ geradezu unglaublichen Schroffheit war. Frank ließ sich dessen ungeachtet die Soba-Nudeln schmecken, sei es, weil er lange keine mehr gegessen hatte – und ihm wohl jede gut geschmeckt hätten – oder sei es, weil es an diesem eher zweifelhaften Ort vielleicht doch einigermaßen leckere Soba und Sojabrühe gab, die über die Soba-Nudeln und das tempura -Stück gegossen wurde. Für diese Brühe war vielleicht ein nicht zu geringes Quantum Dunkelheit, eine dunkle, schattenhafte Un reinlichkeit notwendig. So über Un reinheitsgebote sinnierend, aß Frank seine Nudeln, indem er sie geschickt mit den Stäbchen aufnahm, um sie dann zum Mund zu führen, wo er sie mit einem lauten Geräusch aufschlürfte, gerade so wie dies eben all die Japaner um ihn herum taten; nur ihm schien dieses Schlürfen eine, wenn auch etwas kindische, Freude zu bereiten. Doch er hielt sich dann nicht lange mit diesen Gedanken und dem Essen auf, sondern (und in dieser Hinsicht war er sofort seiner zumeist aus japanischen Angestellten bestehenden Umgebung angepaßt, die in Windeseile ihre Nudeln mit diesen zischend-schlürfenden Geräuschen vertilgten) stand bald, nach wenigen Minuten des Essens, wieder, nun sattgegessen, vor dem Stehimbiss, inmitten der hin und her wogenden Menschenmasse. Für einen Augenblick war er orientierungslos, wußte nicht, ob er links oder rechts gehen sollte, bis ihm endlich die Richtung zurück zum Hotel einfiel. Und dort hatte der Portier gleich eine Nachricht für ihn, die aus dieser kurzen Aufforderung, „Call back immediatly“, bestand; das war die Zentrale. Frank sollte dort die ihm bekannte Nummer anrufen.
Frank ging in sein Zimmer, suchte die Nummer aus seinen Unterlagen heraus und wählte. Und noch während des Wählens verdüsterte sich seine Stimmung, denn stets, wenn er mit der Zentrale zu tun hatte, bekam er das Gefühl, lediglich ein gerade eben geduldetes Anhängsel an einen großen, perfekten Organismus zu sein, der ohne ihn genauso vollkommen, ja vielleicht sogar noch ‚vollkommener’ wäre. Und exakt dieses Gefühl des Überflüssigseins schien ihm die Zentrale auch immer wieder aufs Neue geben zu wollen. Schon nach dem ersten Klingeln des Telefons wurde der Hörer abgehoben und Frank hörte unwillig eine Stimme sagen: „Warum so spät?“ „Entschuldigen Sie,“ erwiderte Frank – warum nur, warum nur war er fortwährend so höflich? –, „aber ich war nur eine Kleinigkeit essen und habe mir ein wenig die Füße vertreten, Sie wissen, der lange Flug ....“ „Hört sich nach Vergnügungsreise an“, knurrte die Stimme. „Herr von Stahl?“, fragte Frank vorsichtig. „Ja sicher, wer denn sonst?“, gab die Stimme zurück, doch etwas geschmeichelt, auf Anhieb erkannt worden zu sein (Frank hatte mit vier, fünf verschiedenen Personen in der Zentrale zu tun und wußte vorher nie, wer für den aktuellen Einsatz verantwortlich war). „Wir haben neue Nachrichten über ihren Fall“, sagte von Stahl weiter. „Sooo“, antwortete Frank gedehnt, mit einem kleinen, Überraschung signalisierenden Schlenker in der Stimme, denn schließlich hatte man ja ihn nach Tokio geschickt, um etwas Neues über Slim herauszufinden. „Ja“, führt von Stahl ungerührt weiter aus, „das Objekt befindet sich in Roppongi, in der Nähe von Roppongi Hills, Sie wissen ja, diesem neuen Hochhausviertel, allerdings ist das Objekt terminiert – verstehen Sie mich? – permanent terminiert!“
Die Zentrale bediente sich bei Telefongesprächen und Mails eines halbverschlüsselten, recht kindischen Codes, für den es keine feste Regeln gab, sondern der vielleicht nur gewisse oberflächliche Kenntnisse über die Hintergründe der Sachverhalte voraussetzte; und selbst wenn man nicht über dieses Wissen verfügte, wäre es, mit etwas Witz und Verstand, ein Kinderspiel, diesen sogenannten ‚Code’ ohne Umstände entschlüsseln zu können, aber die Zentrale bildete sich weiß Gott was darauf ein – solche Spielchen waren wohl notwendig, um dem öden Leben der Bürokraten ein wenig Pep und Kick zu verleihen. „So, so, permanent terminiert“, wiederholte Frank und dachte für sich: ‚Das heißt tot – oder was? Damit Aufgabe erledigt’, sagte jedoch: „Und das, äh, Objekt, befindet sich noch dort, in Roppongi?“ „Ja“, erwiderte von Stahl, „aber nicht mehr lange, er, ähm, es wird heute abtransportiert. Gehen sie also sofort dorthin, stellen sie alle Umstände fest; vor allem sprechen sie mit einer bestimmten Frau, ähm, Frau, ähm, Emmanuelle, ja Emmanuelle; wahrscheinlich eine Nutte, äh Prostituierte. Bei ihr soll, äh, das Objekt zuletzt gewesen sein; mehr wissen wir auch nicht. Und, äh, übrigens, das Objekt hat mittlerweile einen richtigen Namen, den können Sie selbst herausfinden, ich will das jetzt am Telefon ... sie verstehen schon! Machen sie sich gleich auf die Socken! Wir erwarten ihren Bericht, möglichst bald, alles wie gewohnt!“ Grußlos verschwand die Stimme, nachdem sie ihm noch die genaue Adresse in Roppongi übermittelt hatte. ‚Arschloch’, dachte Frank. Von Stahl hatte am Ende ganz so geklungen, als sei der Bericht, für den er erst gerade den Auftrag gegeben hatte, schon wochenlang überfällig. Das Lebenselixier der Zentrale – diese schwachsinnigen Berichte! ‚Alles Arschlöcher’, murmelte Frank halblaut in den stumm gewordenen Telefonhörer, aber machte sich dennoch ohne zu zögern gehorsam auf den Weg.
Frank ging von seinem Hotel zur nahgelegenen U-Bahnstation, fuhr dann nach Roppongi, dem Ausländerviertel. Er hätte natürlich auch ein Taxi nehmen können, doch dann wäre er nur, bei den immerwährenden Verkehrsstaus, länger unterwegs gewesen. Vom Bahnhof Roppongi aus war es ein etwa zehnminütiger Fußweg bis zum Mori Tower, den Frank erreichte als die Abendsonne auf dieses protzige Hochhaus fiel, welches das Zentrum von Roppongi Hills, einem Agglomerat von Luxusbüros, Luxusgeschäften, Luxusrestaurants und Luxusapartments, bildete – und ganz sicherlich mit dem Akzent auf Luxus . Damit war dieser ganze Gebäudekomplex letztlich wohl als Symbol für den Wiederaufstieg Tokios nach der langen Zeit der wirtschaftlichen Stagnation gedacht. Darum herum hatte man einige billigere Apartmentblocks gebaut, die gleichsam ‚parasitär’ am Glanz dieser Luxusinsel teilhatten – und zu einem dieser Blocks ging Frank nun. Er brauchte nicht lange zu suchen, denn schon von weitem sah er einen schwarz-glänzenden Wagen, zweifellos einen Leichenwagen, vor einer Tür stehen; wenigstens hatte man keinen von diesen ‚japanischen’ Leichenwagen geschickt, die protzig mit Kupfer und künstlichem Gold versehen waren. Frank stellt sich neben den Wagen, ein wenig an den Hauseingang gelehnt und wartete. Jetzt hätte er gerne eine Zigarette geraucht. Sollte er denn erneut mit dem Rauchen anfangen? Tod und Rauchen, diese Verbindung war schnell hergestellt. Doch dann trug man schon Slim heraus, das heißt vier Männer trugen einen einfachen Holzsarg, fast mehr eine Kiste heraus, die, so nahm Frank an, nunmehr Slims Leichnam, die sterbliche Hülle, barg: ein eigentlich doch gar nicht so großer Kasten – das letzte persönlich Recht schützend, das auf die einsame Verwesung.
Leise, den Umständen angemessen, fragte Frank, mit seiner Hand auf die Sargkiste deutend, einen der Träger: „Slim san desuka“ / „Ist das Herr Slim?“ (natürlich hätte er lieber, höflicher und angemessener, auf Japanisch ungefähr so fragen sollen: ‚Befinden sich in diesem hölzernen Sarg etwa die sterblichen Überreste des bedauernswerten Herrn Slim?’, doch dazu reichten eben seine Sprachkenntnisse nicht aus), woraufhin er einen Schwall japanischer Worte als Antwort erhielt, denen er entnehmen konnte, daß die Männer keine Ahnung davon hatten, wen sie hier hinaustrugen, daß ihnen dieses im übrigen, so glaubte Frank sie jedenfalls zu verstehen, vollkommen egal sei, daß es sich aber um einen gaijin , einen Ausländer handele, das heißt einen gaikokujin , wie die Männer höflich in Anbetracht der Tatsache, daß Frank eben auch ein solcher war, der zumindest etwas Japanisch sprach, sagten. Frank zeigte nochmals auf den Sarg und fragte in seinem Schrumpf-Japanisch: „Zeigen sie mir bitte!“, woraufhin wieder ein Wortschwall als Antwort kam, dem er entnehmen konnte, daß man hier auf der Straße natürlich den Sarg nicht öffnen könne (das allerdings hatte sich Frank auch schon gedacht), daß er aber später ‚ins Geschäft’ kommen solle (man drückte ihm eine Visitenkarte in die Hand), wo der Sarg geöffnet werden könne, so daß er sich dann in aller Form von seinem – ja, was war es denn, in welcher Beziehung stand er denn zum Verstorbenen? „Freund“, sagte Frank schnell – nun also, von seinem Freund verabschieden könne. Frank nickte, gab zu verstehen, daß er verstanden habe und bemerkte, daß er heute am Abend kommen wolle; ja, das sei in Ordnung, man habe bis spät geöffnet. Und dann fügte Frank hinzu: „Emmanuelle sama wa kochira de sunde imasuka?“ / „Wohnt Frau Emmanuelle hier?“ – und deutete statt auf die Holzkiste vage auf das Gebäude, was die Männer, trotz des professionell-traurigen Eindrucks, den zu machen sie verpflichtet waren, fast prustend loslachen ließ. Einer der Männer, gar nicht einmal der, den Frank angesprochen hatte, antwortete, indem er gedehnt ‚E ma nu e le sama’ / ‚Frau Emmanuelle’ sagte, daß sie im dritten Stock wohne und daß sie sich bestimmt freuen werde, wenn Frank sie besuchen komme, woraufhin er sich, als habe er einen unglaublich guten Witz gemacht, bestätigungheischend an seine ihn sofort bereitwillig zugrinsenden Kollegen wandte, die nun, nachdem das Thema von dem Toten in der Kiste zu einer lebendigen und sicherlich zudem attraktiven Frau gewechselt war, einen recht lebhaften, ja geradezu lustigen Eindruck machten. Einer der Leichenträger stützte sich jetzt sogar mit seinem Arm auf Slims Sarg auf, zündete sich eine Zigarette an und machte ganz den Eindruck als wolle er eine nette Plauderei mit diesem merkwürdigen Ausländer anfangen, der zwar ein ziemlich miserables, doch immerhin in groben Zügen verständliches Japanisch sprach. Doch Frank verabschiedete sich höflich bei dieser lustigen Leichenträgerbande und ging in das genannte Stockwerk, klopfte dort an der halb offenstehenden Tür; eine Frauenstimme antwortete ihm: „Hai doozo“ / „Ja, bitte“, die, obwohl nur diese zwei Wörter sprechend, einen klar erkennbaren französischen Akzent hatte. Frank trat in das spärlich möblierte Apartment ein.
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