Paula Hering - Rosalies Schlüssel
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Ich rannte in meine Wohnung und knallte die Balkontür mit solcher Wucht hinter mir zu, dass eine der Glasscheiben zersprang. Rosalie hatte ihre Krallen in meine Schulter geschlagen, als sie versuchte, über meinen Rücken zu entkommen, aber ich hatte sie festgehalten und tat es noch, als ich mit ihr ins Badezimmer rannte und uns darin einschloss.
Dort sank ich zu Boden, pflückte sie von meinem schmerzenden Rücken und kam nach einigen bangen Minuten, in denen mein Herz mir im Hals zu schlagen schien, endlich wieder zur Besinnung. Ich versorgte die blutigen Kratzer, die sie mir beigebracht hatte, und schaute mir vor dem Spiegel stehend lange ins Gesicht, um mich meiner selbst zu vergewissern.
Allmählich beruhigte ich mich und machte mich bettfein, obwohl ich nicht sicher war, ob ich nach diesem Erlebnis je wieder ein Auge zu tun würde.
Katzen leben uns vor, wie Unbeschwertheit geht. Sie haben kein gutes Gedächtnis für negative Erfahrungen, andererseits haben sie neun Leben, wie es heißt, vielleicht begründet das die fehlende Notwendigkeit von Vorsicht in ihrem Leben.
Es dauerte nicht lange, bis Rosalie den Vorfall vergessen zu haben schien und sich im Badezimmer zu langweilen begann, deshalb schloss ich die Tür wieder auf und wir gingen ins Bett, allerdings nicht, ohne vorher den schweren Karton mit Großmutters Aufzeichnungen vor die Balkontür zu schieben.
Die Szene, die sich am Abend unter meinem Balkon abgespielt hatte, erinnerte mich an eine Geschichte, die Großmutter mir als Kind erzählt hatte.
„Ein leises Knacken dringt an ihr Ohr und still ist es wieder wie zuvor: Zwei große gelbe Augen funkeln. Wie Sonnen leuchten sie im Dunkeln.“
In den folgenden Nächten blieb es im Garten ruhig und ich tat mein Erlebnis als Einbildung ab. Und weil selbst Familie Radtke nicht darauf reagiert hatte, gelangte ich schließlich zu der Überzeugung, dass es Herr Radtke selbst gewesen sein musste, der vom Garten aus, meine Wohnung auszuspionieren versucht hatte.
Seit unserer Aussprache im Treppenhaus bekam ich am Sonntag meine Zeitung ganz regelmäßig. Von Woche zu Woche versuchte ich mich an dem Kreuzworträtsel. Nur mithilfe der Lösung in der Folgeausgabe, gelang es mir nach und nach, das System zu durchschauen. Ich maß die Zeit anhand der Zeitungen, die sich in meinem Wohnzimmer stapelten. Acht Ausgaben hatte ich erhalten.
Rosalie blieb, da es draußen wärmer wurde, nicht selten nachts im Garten. Normalerweise ließ ich die Balkontür einen Spaltbreit offen, damit sie jederzeit hereinkommen konnte, aber bei Vollmond holte ich sie schon am Nachmittag in die Wohnung und ließ sie im Dunkeln nicht mehr hinaus.
Am späten Nachmittag ging ich nach draußen, um sie zu suchen, aber ich konnte sie nicht finden. Sie kam auch nicht, als ich nach ihr rief. Frau Radtke stand in der Küche und beobachtete mich. Als ich ihr freundlich zunickte, drehte sie sich hastig um.
Rosalie blieb bis zum Abend verschwunden. Mehrmals ging ich in den Garten, um sie zu rufen und jedes Mal wurde ich beobachtet.
Es war schon ziemlich spät, als es an meiner Wohnungstür klingelte und als ich öffnete, hörte ich, wie die Wohnungstür gegenüber ins Schloss fiel. Rosalie strich mir durch die Beine.
„Vielen Dank!“, sagte ich gegen die grüne Tür. „Wo war sie denn?“
„Im Keller“, kam die prompte Antwort.
Rosalie liebte es, in dunklen Winkeln herumzustöbern und tauchte mit Spinnweben in Fell und Schnurrhaaren wieder auf.
Als ich in die Wohnung zurückkehrte, war sie bereits auf den Balkon gelaufen. Ich griff sie beherzt, bevor sie in den Garten springen konnte.
Wir waren beide unruhig an diesem Abend. Ich, weil ich nicht wusste, was ich dem Mondlicht diesmal entlocken würde, und sie, weil seit ein paar Tagen ein schwarzer Kater ums Haus strich.
Abgesehen von dem Kater konnte ich im Garten nichts Ungewöhnliches entdecken. Ich ging in den Flur und schlug einige Male mit dem Absatz auf die Dielen. Wenige Sekunden später kam ein Echo aus der Wohnung vis-à-vis. Der Gedanke, dass die Ordnungshüter unserer Hausgemeinschaft wachsam waren, beruhigte mich.
Nach dem Abendessen setzte ich mich aufs Sofa. Der dicke Mond stand genau vor meinem Fenster und als ich meine Hand hob, begann der Mondsteinring zu leuchten. Wie in der Nacht in Großmutters Garten gab es Reflexionen, aber die Zimmerdecke war als Leinwand ungeeignet, deshalb beschloss ich in den Garten zu gehen. Auf dem Weg dorthin entschied ich mich jedoch anders. Es schien mir keine gute Idee zu sein, meine Nachbarn an dem Schauspiel teilhaben zu lassen.
Ich ging zurück in die Wohnung, steckte das oberste Bündel der Schattenseiten in meinen Rucksack und holte mein Fahrrad aus dem Keller.
In Sommernächten wimmelte es im Park von Schwulen, Verliebten und allerhand Nachtgestalten. Aber die Nächte waren noch zu kalt, um sich der Liebe unter freiem Himmel hinzugeben. Es waren nur wenige Herrchen mit ihren Hunden unterwegs. Ich stellte mein Fahrrad ab und setzte mich auf einen der Stege am Teich.
Die schwarze Wasseroberfläche war ganz glatt. Der Mond spiegelte sich darin. Ich löste den Ring vom Finger und hielt ihn am ausgestreckten Arm in die Höhe, dem Mondschein entgegen. Zu meiner Enttäuschung passierte gar nichts. Entmutigt schob ich ihn wieder auf meinen Finger und sofort spürte ich die Kraft, die von ihm ausging.
Am Nachthimmel erschien ein Bild. Ich glaubte, den Ring zu erkennen. Das Mondlicht fiel durch den Stein und ließ kleine Figuren auf einem weißen Feld tanzen. Das Feld war ein Bogen Papier. Das Mondlicht, das durch den Mondstein auf die Schrift fiel, erweckte die Zeichen zum Leben.
Ich löste die erste Seite des Manuskripts aus dem Bündel und hielt sie hinter den Ring. Wie ein Prisma fächerte der Stein das Mondlicht auf, einzelne Strahlen tanzten auf der Seite, die Buchstaben traten plastisch hervor, sie verdrehten sich, schoben sich zusammen und erschienen in einer sauberen Mädchenschrift.
Die Macht des Guten liegt in der Hand der Mondfrau, bei Neumond empfangen, bei Vollmond erschienen, regiert sie mit weißer Magie.
Plötzlich veränderte sich der Himmel über mir. Eine riesige Reflexion zeigte mich am Rand des Sees sitzend und hinter mir zog sich ein dunkler Gürtel aus schwarzen Gestalten zusammen. Hunderte leuchtender Augenpaare funkelten in der Dunkelheit und ich begriff, dass ich in Gefahr war.
Hinter mir ertönte ein unheimliches Geräusch und ich glaubte, darin zu versinken, wie in einem gewaltigen Sog. Ich wagte nicht, mich umzudrehen und als der Himmel sich verdunkelte, glitt mir der Ring vom Finger und versank vor meinen Augen im schwarzen Wasser. Nun war ich schutzlos und der einzige Ausweg lag direkt vor mir.
Die Kälte lähmte mich augenblicklich und ich sank bis auf den Grund. Die Wasseroberfläche war wie ein Spiegel, oben und unten waren aufgehoben. Ich schwamm hin und her, aber so sehr ich auch kämpfte, ich fand keinen Ausweg.
In der Ferne sah ich ein Licht. Es tanzte wie ein Irrlicht vor meinen Augen. Als ich näher kam, entdeckte ich den Ring. Er hing in den Wurzeln einer Seerose. Eilig versuchte ich, ihn aus den Tentakeln zu lösen, aber es wollte mir nicht gelingen, stattdessen verfingen sich meine Arme und Beine in dem dichten Wurzelwerk und mit jeder Bewegung verfing ich mich mehr. Ich strampelte, bis meine Kräfte mich verließen.
Als ich wieder zu mir kam, lag ich, an Armen und Beinen gefesselt, am Ufer. Ich rang nach Luft, löste die glitschigen Fesseln und rannte zurück zum Steg. Mein Rucksack lag unberührt da. Die erste Seite des Manuskripts schwamm auf der Wasseroberfläche. Ich angelte sie mit einem Schilfrohr und legte sie vorsichtig zum Trocknen auf den Steg.
Dann untersuchte ich den Uferschlamm nach Spuren meiner Verfolger, aber die einzigen, die ich fand, waren die der Wildgänse, die es hier zu Hunderten gab.
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