Paula Hering - Rosalies Schlüssel
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In der Nähe der hohen Bäume, die vor dem weißen Februarhimmel noch größer wirkten, kam ich mir winzig vor.
Im hinteren Teil des Gartens stand eine alte Linde, rund um den Stamm hatte Großvater eine Bank gebaut. Dort hatten wir im Sommer Pfannkuchen gegessen oder Erdbeeren mit Zwieback und Milch.
In den Miniteichen lebten Wasserschnecken mit flachen Häusern wie Posthörner, andere mit spitzen Türmchen. Zitronenfalter gab es beinahe das ganze Jahr über und schillernd-grüne Libellen vom Schein des Wassers angezogen schwebten durch die Luft. Und Zaunkönige, klein und rund mit keck aufgestellten Schwänzchen. Sie lebten im schattigen Dickicht. Scheu kamen sie auf die Veranda und huschten wie Mäuse hin und her.
In Gedanken versunken drehte ich den Ring an meinem Finger und plötzlich glaubte ich, den Wind in belaubte Baumkronen fahren zu hören. Als wäre ich zurück in den unbeschwerten Sommertagen meiner Kindheit, baumelten meine nackten Füße über dem feuchten Gras. Ich fühlte den Wind in meinen Haaren und die Geschwindigkeit berauschte mich. Die Schaukel warf mich hoch in die Luft und riss mich einen Augenblick später wieder in die Tiefe, als würde ich fliegen und fallen.
Ich erwachte jäh, als sich jemand zu mir auf die Bank setzte. Einen Moment lang glaubte ich, Großmutter durch die Drehung des Ringes ins Leben zurückgeholt zu haben.
„Wie geht es der Katze in der Stadt?“, hörte ich eine raue Stimme fragen.
„Gut, tagsüber kann sie in den Garten hinter meinem Haus.“
„Rosalie, hat sie abends gerufen. Rosalie, kooom! Und dann kam sie angerannt wie ein Hund.“
„Rosalie? Ist das ihr Name?“, stotterte ich.
„Das hab ich doch gesagt“, gab die Alte unwirsch zurück.
Das hatte sie nicht.
Ich hatte, nachdem die Katze einige Tage namenlos gewesen war, diesen Namen für sie ausgesucht. Ich versuchte mich zu erinnern, wie ich darauf gekommen war.
„Haben Sie Post bekommen?“, unterbrach sie meine Gedanken.
„Woher wissen Sie das?“
„Tja“, sagte sie.
„Heißt das, Sie wissen, was in dem zweiten Testament steht?“
Sie verzog das Gesicht.
„Sagen Sie es mir“, bettelte ich. „Ich kann nicht bis zu meinem Geburtstag warten.“
„Dann wissen Sie es noch gar nicht?“
Ich schüttelte den Kopf.
„Sie hat kein Vermögen hinterlassen, wenn Sie das denken.“
Ich wusste selbst nicht, was ich dachte.
Nach einer Weile bat sie mich beiläufig, ihr den Ring für einen Moment zu überlassen. Ich nahm ihn ab, doch als ich ihn eben übergeben wollte, erschreckte ich beim Anblick ihrer gekrümmten Finger. Die Nägel waren braun und gebogen wie die Klauen eines Tieres. Ich zog meine Hand zurück und sie griff ins Leere. Augenblicklich sprang sie wütend auf mich zu, als wolle sie mich fressen. Ich sah nun direkt in ihre gelben Augen, steckte hastig den Ring zurück an den Finger und hielt die Hand schützend vors Gesicht.
„Verschwinde!“, schrie ich.
Sie lief jaulend davon und verschwand in der Dunkelheit.
Ich blieb bis ins Mark erschüttert alleine im Garten zurück. Der Anblick der Alten, die sich im Schein des Mondes in eine grimmige Bestie verwandelt hatte, brachte mein Fundament ins Wanken. Ich war wie gelähmt und unfähig, auch nur einen Schritt zu tun, fiel ich auf die Bank zurück.
Als ich den Ring noch einmal drehte, trat der Mond hinter einem Wolkenfeld hervor. Die weiße Scheibe erhellte den Himmel und spiegelte sich in dem schimmernden Stein. Ein Licht schien aus seinem Inneren zu leuchten. Er wurde klar und ich erkannte Gestalten auf seinem Grund, Frauen mit wehenden Gewändern, die sich im Tanz bewegten. Das Schauspiel endete abrupt, als der Mond wieder hinter einer Wolke verschwand.
Die Haut um den Ring hatte sich erwärmt. Der Ring selbst war deutlich wärmer geworden, als es ein Stück Silber in einer frostigen Februarnacht hätte sein sollen.
Ich hatte schon früher Veränderungen in seinem Glanz bemerkt, aber in dieser Nacht zeigte der Mondstein ein ganzes Spektrum von Farben und Bildern, wie ein Projektor, der vom Mond beleuchtet, sein Innerstes an den Nachthimmel wirft.
Der Wind trug dumpfe Klänge an mein Ohr und ich lauschte so angestrengt, bis das Tosen meines eigenen Blutes mich zu umströmen schien.
Als ich den Garten verließ, war es bereits Nacht und der Kies vor dem Haus krachte so laut unter meinen Füßen, dass ich fürchtete, meine Schritte könnten die Nachbarschaft aufwecken, aber die Fenster blieben dunkel.
Ich hatte mein Auto auf dem kleinen Parkplatz in der Nähe des Waldes abgestellt, um nicht bemerkt zu werden. Dort war es jetzt stockfinster und als ich die Scheinwerfer einschaltete, sah ich eine dunkle Gestalt in den Wald huschen.
Als ich den Hausflur betrat, regte sich mein Nachbar hinter seiner Tür. Ich öffnete meine Wohnungstür und lächelte freundlich in Richtung des nachbarschaftlichen Spions. Ich richtete den Blick durch die Tür hindurch, sah ihm unverblümt ins Gesicht und sagte, ohne laut zu werden, gerade so als stünde keine Tür zwischen uns:
„Guten Morgen, Herr Radtke. Wären Sie vielleicht so freundlich, mir dabei behilflich zu sein, einen Karton aus meinem Auto zu holen?“
Keine Regung auf der anderen Seite.
Ich ging einen Schritt in den Flur hinaus, richtete meinen Blick fest auf die Tür und wiederholte meine Bitte im gleichen Wortlaut.
Diesmal konnte er sich nicht entziehen.
„Ja, gerne“, hörte ich ihn sagen.
Es entstand eine Pause, in der sich sein verdutztes Gesicht durch die grüne Wohnungstür hindurch abzuzeichnen begann. Er schüttelte den Kopf, offenbar peinlich berührt, setzte sich dann in Bewegung, griff nach einer verschlissenen Hausjacke, tauschte die Cordpantoffeln gegen ausgetretene Slipper und griff nach der Türklinke. Als er die Hand zurückzog, als habe er glühendes Eisen berührt, löste ich meinen Blick.
Er kam, die Schamesröte noch im verstörten Gesicht, zu mir in den Flur, und sein Blick fiel neugierig in meine Wohnung. Mein Nachbar zog die Tür seiner Behausung stets in linkischer Hast hinter sich ins Schloss. Man musste Angst haben, er würde sich eines Tages noch selbst darin einklemmen.
„Vielleicht mögen Sie im Anschluss, einen Tee mit mir trinken?“, sagte ich im Plauderton und ging, ohne eine Antwort abzuwarten, die wenigen Stufen bis zur Haustür hinunter.
Es entging mir nicht, dass er, dem ersten Impuls folgend, nach dem Haustürschlüssel in seiner Hosentasche tastete, um in den geschützten Raum seiner Wohnung zurückzukehren.
Ich hatte seine Ruhe gestört, aber ich hatte kein schlechtes Gewissen.
Das Ehepaar Radtke stahl seit Wochen meine Sonntagszeitung und beobachtete mich bei Tag und Nacht. Frau Radtke machte sich einen Spaß daraus, die Treppe am Samstagmorgen in aller Herrgottsfrühe zu wischen. Mit dem Schrubber schlug sie so lange gegen die Treppenstufen und schließlich gegen meine Wohnungstür, bis ich mich drinnen zu regen begann.
Sie hatten mir das Leben in den vergangenen zwei Jahren weiß Gott schwer gemacht, ohne dass ich ihnen je etwas getan hätte. Die bloße Anwesenheit einer „Studentin“, wie sie mich verächtlich titulierten, als sei ich eine Schande für das Haus, hatte ihr Weltbild ins Wanken gebracht. Ich war ihrer Verschrobenheit mit Freundlichkeit und höflichem Ignorieren begegnet, aber nun war ich bereit, mit gleicher Münze zu zahlen.
Herr Radtke widerstand dem Fluchtreflex und folgte mir stumm. Der Karton ließ sich keinen Millimeter bewegen und mein Helfer stand wie ein begossener Pudel daneben, während ich mich abmühte.
„Bitte, versuchen Sie es einmal“, bat ich ihn und trat zur Seite.
Er strecke sich wie ein Gockel und ging mit geschwellter Brust so dicht an mir vorbei, dass mir der Geruch von Schweiß und Haarspray in die Nase stieg.
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