Karl Kraus - Karl Kraus - Die letzten Tage der Menschheit

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Karl Kraus: Die letzten Tage der Menschheit: краткое содержание, описание и аннотация

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In kurzen Szenen beleuchtet Karl Kraus in «Die letzten Tage der Menschheit» das Monströse am Denken und Handeln, das den Ersten Weltkrieg ermöglicht hat. Kraus geht es um eine Entlarvung der Sprachmuster, unter denen das Kriegshandeln erst möglich wird. Dabei verwendet er zahlreiche historisch belegte Zitate. «Die letzten Tage der Menschheit» ist wohl eine der facettenreichsten literarischen Behandlungen des Themas Krieg.
Dieses E-Book enthält die vollständige, ungekürzte Fassung.

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Der älteste Abonnent: Ich kann Ihrem Gedankengang folgen, aber wohin führt das? Wie immer man die Situation ansieht, muß man zu dem Resultat kommen, daß das was er im Leitartikel sagt wahr ist. Daß nämlich in Wien der Hof und überhaupt alles bleiben kann wie es ist und in Belgrad nicht. Oder ist es vielleicht nicht wahr? Mir scheint Sie sind etwas ein Skeptiker?

Der alte Abonnent: Was heißt wahr? Es ist geradezu unbestreitbar und noch nie hab ich die Empfindung gehabt, daß er so recht hat wie er dasmal recht hat. Denn wo er recht hat, hat er recht. (Sie gehen ab.)

Ein Zeitungsausrufer: – Lemberg noch in unserem Besitzee!

Vier Burschen und vier Mädchen Arm in Arm– Er ließ schlageen eene Bruckn daaß man kont hiniebaruckn Stadtunfestung Belgerad –

Die Menge: Hoch! (Fritz Werner tritt auf und dankt grüßend.)

Fräulein Körmendy: Weißt du was, geh du jetzt zu ihm und bitt ihm.

Fräulein Löwenstamm(nähert sich): Ich bin nämlich eine große Verehrerin und möcht um ein Autogramm –

(Werner zieht einen Notizblock, beschreibt ein Blatt und überreicht es ihr. Ab.)

So lieb war er.

Fräulein Körmendy: Hat er dich angeschaut? Komm weg aus dem Gedränge, alles wegen dem Krieg. Ich schwärm nur für den Storm! (Ab.)

Ein Pülcher: Serwas Franz, wo gehst denn hin?

Ein zweiter Pülcher :Auxtrois Franzois .

Der Erste : Wohin?

Der Zweite: Auxtrois Franzois. Dem Hutterer die Auslagen einschlagen, wann er die Tafel net weggibt. I hab ein Viechszurn in mir!

Der Erste: Hast schon recht, das is ein Schtandal is das.

Der Zweite– Wo ich ein »Modes« seh, tippel i's eini! (Geht in Raserei ab.)

Der Erste: Serwas Pepi, wo gehst denn hin?

Ein Dritter: I geh ein Scherflein beitragen.

Der Erste: A hörst, was du für an Gemeinsinn betätingern tust –

Der Dritte: Wos? An Gemeinsinn? Du, dös sagst mr riet no amol, mir net – (haut ihm eine Ohrfeige herunter.)

Rufe aus der Menge: Do schaut's her! Schamen S' Ihna! Wer is denn der? San Sö vielleicht der Nikolajewitsch?

Einer aus der Menge: Wos die Leut für an Gemeinsinn betätingern mitten im Krieg, das sollt man wirkli net für möglich haltn!

(zwei Agenten treten auf.)

Der erste Agent: Also heut zum erstenmal, Sie, Gold gab ach für Eisen.

Der Zweite: Sie? Das können Sie wem andern einreden. Sie haben gegeben! Aufgewachsen –

Der Erste: Wer sagt, ich hab gegeben? Verstehn Sie nicht deutsch? Ich seh da drüben den Zettel von der Premier' heut: Gold gab ich für Eisen, ich möcht gehn.

Der Zweite: Gut, geh ich auch! Jetzt is überhaupt am intressantesten. Gestern hat bei der Csardasfürstin die Gerda Walde die Extraausgab vorgelesen von die vierzigtausend Russen am Drohtverhau – hätten Sie hören solln den Jubel, zehnmal is wenig, daß sie is gerufen worn.

Der Erste: Warn schon Verwundete??

Der Zweite: Auch! Jetzt is überhaupt am intressantesten. Kürzlich is einer neben mir gesessen. Was war da nur? Ja – Ich hatt einen Kameraden.

Der Erste : Sie??

Der Zweite: Wer sagt, ich? Das is von Viktor Leon!

Der Erste : Guut??

Der Zweite: Bombenerfolg!

Ein Zeitungsausrufer: Belgraad bombadiert –!

(Verwandlung.)

2. Szene

Südtirol. Vor einer Brücke. Ein Automobil wird angehalten. Der Chauffeur weist den Fahrtausweis vor.

Der Landsturmmann: Grüaß Good die Herrschaften! Derf ich bitten –

Der Nörgler: Endlich einmal ein freundlicher Mann. Die andern sind alle so rabiat und legen gleich an –

Der Landsturmmann: Jo 's is zwegn an ruassischen Automobüll mit Gold, no und da –

Der Nörgler: Aber ein Automobil, das halten will, kann doch nicht auf die Sekunde halten, sondern rollt noch ein paar Meter da kann ja das größte Unglück passieren.

Der Landsturmmann(in Rage): Jo – wonn eins net holten tuat – da schiaß ma alls zsamm – schiaß ma alls zsamm – schiaß ma alls – (Das Automobil fährt weiter.)

(Verwandlung.)

3. Szene

Hinter der Brücke. Ein Heerhaufen um das Automobil. Der Chauffeur weist den Fahrtausweis vor.

Ein Soldat (mit angelegtem Gewehr): Halt!

Der Nörgler: Der Wagen steht doch schon. Warum ist denn der Mann so rabiat?

Der Hauptmann(in Raserei): Er erfüllt seine Pflicht. Wenn er nur im Feld rabiat is mit'n Feind, so is scho recht!

Der Nörgler: Ja, aber wir sind ja doch nicht –

Der Hauptmann: Krieg is Krieg! Basta! (Das Automobil fährt weiter.)

(Verwandlung.)

4. Szene

Der Optimist und der Nörgler im Gespräch.

Der Optimist: Da können Sie von Glück sagen. In Steiermark ist eine Rote-Kreuz-Schwester, deren Automobil noch ein paar Meter gerollt ist, erschossen worden.

Der Nörgler: Dem Knecht ist Gewalt gegeben. Das wird seine Natur nicht vertragen.

Der Optimist: Übergriffe untergeordneter Organe werden im Kriege leider nicht zu vermeiden sein. In solcher Zeit muß aber jede Rücksicht dem einen Gedanken untergeordnet werden: zu siegen.

Der Nörgler: Die Gewalt, die dem Knecht gegeben ward, wird nicht ausreichen, um mit dem Feind, wohl aber um mit dem Staat fertig zu werden.

Der Optimist: Militarismus bedeutet Vermehrung der Staatsordnung durch Gewalt, um –

Der Nörgler: – durch das Mittel zur schließlichen Auflösung zu führen. Im Krieg wird jeder zum Vorgesetzten seines Nebenmenschen. Das Militär ist Vorgesetzter des Staates, dem kein anderer Ausweg aus dem widernatürlichen Zwang bleibt als die Korruption. Wenn der Staatsmann den Militärmann über sich schalten läßt, so ist er der Faszination durch ein Idol der Fibel erlegen, das seine Zeit überlebt hat und von der unsern nicht mehr ungestraft in Leben und Tod übersetzt wird. Militärische Verwaltung ist die Verwendung des Bocks als Obergärtner und die Verwandlung des Gärtners zum Bock.

Der Optimist: Ich weiß nicht, was Sie zu dieser düsteren Prognose berechtigt. Sie schließen offenbar, wie schon immer im Frieden, von unvermeidlichen Begleiterscheinungen auf das Ganze, Sie gehen von zufälligen Ärgernissen aus, die Sie für Symptome nehmen. Die Zeit ist viel zu groß, als daß wir uns mit Kleinigkeiten abgeben könnten.

Der Nörgler: Aber sie werden mit ihr wachsen!

Der Optimist: Das Bewußtsein, in einer Epoche zu leben, in der so gewaltige Dinge geschehen, wird auch den Geringsten über sich selbst erheben.

Der Nörgler: Die kleinen Diebe, die noch nicht gehängt wurden, werden große werden, und man wird sie laufen lassen.

Der Optimist: Was auch der Geringste durch den Krieg gewinnen wird, ist –

Der Nörgler: – Provision. Wer die Hand aufhält, wird auf Narben zeigen, die er nicht hat.

Der Optimist: Wie der Staat, der für sein Prestige den unvermeidlichen Verteidigungskampf auf sich nimmt, Ehre gewinnt, so auch jeder einzelne, und was durch das jetzt vergossene Blut in die Welt kommen wird, ist –

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