Karl Kraus - Karl Kraus - Die letzten Tage der Menschheit

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Karl Kraus: Die letzten Tage der Menschheit: краткое содержание, описание и аннотация

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In kurzen Szenen beleuchtet Karl Kraus in «Die letzten Tage der Menschheit» das Monströse am Denken und Handeln, das den Ersten Weltkrieg ermöglicht hat. Kraus geht es um eine Entlarvung der Sprachmuster, unter denen das Kriegshandeln erst möglich wird. Dabei verwendet er zahlreiche historisch belegte Zitate. «Die letzten Tage der Menschheit» ist wohl eine der facettenreichsten literarischen Behandlungen des Themas Krieg.
Dieses E-Book enthält die vollständige, ungekürzte Fassung.

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(Die beiden Historiker verschwinden in einem Durchhause.)

(Verwandlung.)

7. Szene

Kohlmarkt. Vor der Drehtür am Eingang zum Café Pucher.

Der alte Biach(sehr erregt): Das einfachste wär, man würde werfen fünf Armeekorps gegen Rußland, wäre die Sache schon erledigt.

Der kaiserliche Rat: Selbstredend. Der Hieb ist die beste Parade. Man muß sich nur die Deitschen anschaun, wie sie geleistet haben. Ein Elaan! So etwas wie der Durchbruch durch Belgien war noch nicht da! So etwas braucheten wir.

Der Kompagnon: Sagen Sie was is also mit Ihrem Sohn?

Der kaiserliche Rat: Enthoben, eine Sorg weniger. Aber die Situation – die Situation – glauben Sie mir, es steht nicht gut oben. So etwas wie der Durchbruch durch Belgien – ich sag Ihnen, einen frischen Offensivgeist –

Der Kompagnon: Verschaffen Sie uns Belgien her – wern mr auch durchbrechen.

Der Doktor: Einen Bismarck brauchten wir –

Der alte Biach: Was hilft jetzt die Kunst der Diplomaten, jetzt sprechen die Waffen! Können wir uns einem Escheck aussetzen? Wenn wir nicht jetzt durchbrechen –

Der Nörgler (will in das Lokal): Pardon –

Der Doktor: Das leuchtet mir ein. Aber das strategische Moment, das im Bewegungskrieg den Flankenangriff –

Der Kurzwarenhändler: Also verlassen Sie sich darauf, sie sind umzingelt, die Soffi Pollak hat es selber gesagt.

Der alte Biach: Lassen Sie mich aus, sie weiß! Woher, möcht ich wissen!

Der Kurzwarenhändler: Woher? Wo ihr Mann eingerückt is in der Gartenbau im Reservespital?

Der kaiserliche Rat: Es hat doch geheißen, er is enthoben? Umzingelt, das wär großartig, das is nämlich müßts ihr wissen dasselbe wie umklammert.

Der alte Biach(mit Begierde): Umklammern solln sie sie, daß ihnen der Atem ausgeht! Wenn ich nur einmal bei so einer Umklammerung dabei sein könnt!

Der Kurzwarenhändler: Klein kann das, der is im Kriegspressequartier. Gestern hat er geschrieben, daß sie bis zum Weißbluten kommen wern. Früher laßt er nicht locker.

Der Kompagnon: Glück muß man haben, dabei zu sein. Sie Dokter wie is das eigentlich mit diesem Kriegspressequartier? Kommt da nur herein, wer untauglich is oder auch wer tauglich is?

Der Nörgler: Pardon – (Sie machen Platz.)

Der Kurzwarenhändler: Was heißt tauglich? Hereinkommt wenn einer schreiben kann, aber wenn er nicht schießen will aber wenn er will, daß die andern schießen.

Der kaiserliche Rat: Wie verstehe ich das? Wieso will er nicht schießen, aus Mitleid?

Der Kurzwarenhändler: Nein, aus Vorsicht. Mitleid darf man beim Militär nicht haben und wenn er im Kriegspressequartier is, is er doch so gut wie beim Militär.

Der alte Biach: Dieses Kriegspressequartier muß eine großartige Einrichtung sein! Man kann alles sehn. Es is ganz nah bei der Front und die Front is bei der Schlacht, also wird Klein beinah in der Schlacht sein, er kann alles sehn, ohne daß es gefährlich is.

Der Kompagnon: Da heißt es immer, bei einem modernen Schlachtfeld sieht man gar nix. Also sieht man im Kriegspressequartier sogar noch mehr wie wenn man direkt in der Schlacht is.

Der Doktor: Gewissermaßen ja, und man kann sogar über mehrere Fronten auf einmal berichten.

Der kaiserliche Rat: Von Klein war ja die packende Schilderung in der Presse, daß die meisten Verwundungen der Unsern an den Außenflächen der Hände und Füße vorkommen, woraus hervorgeht, daß die Russen den Flankenangriff bevorzugen –

Der Kurzwarenhändler: No, ein Roda Roda is er nicht! Da wird noch viel Wasser in den Dnjepr fließen, bis er so schreiben wird wie Roda Roda!

Der kaiserliche Rat: Was mir an Roda Roda gefällt is vor allem, daß er fesch is. Er sagt, er will sich morgen an der Drina die Schlacht ansehn und er sieht sie sich an. Fesch!

Der alte Biach: Nutzt nix, man spürt eben den ehemaligen Offizier – den Korsgeist! Mein Sohn is zwar enthoben, intressiert sich aber doch sehr, er will sogar den Streffleer abonnieren.

Der kaiserliche Rat: Ich kann mir nicht helfen – ich bin sehr pessimistisch.

Der alte Biach: Was heißt pessimistisch? Was wolln Sie haben, noch is Lemberg in unserem Besitz!

Der Kompagnon : No also!

Der Doktor: Zu Pessimistisch ist gar kein Grund. Schlimmstenfalls, wenn jetzt die Entscheidung fällt, ist es eine Partie remis.

Der Kurzwarenhändler: Und ich sag Ihnen, ich weiß sogar von einen Herrn vom Ministerium, die Sache is so gut wie gemacht. Wir kommen von rechts, die Deitschen von links und wir zwicken sie, daß ihnen der Atem ausgeht.

Der kaiserliche Rat: Schön – aber Serbien?

Der alte Biach(rabiat): Serbien? Was heißt Serbien? Serbien wern wir wegfegen!

Der kaiserliche Rat: Ich weiß nicht – ich kann mir nicht helfen – der heutige Bericht – man muß zwischen den Zeilen lesen können und wenn man sich die Karte hernimmt – ein Blick auf die Karte zeigt – sogar der einfache Laie – ich kann Ihnen beweisen, Serbien –

Der alte Biach(gereizt): Lassen Sie mich aus mit Serbien, Serbien is ein Nebenkriegsschauplatz. Ich ärger mich. Gehn mr hinein, neugierig bin ich, was heut die Minister sprechen wern – ich schlage vor, meine Herrn, daß wir uns direkt am Nebentisch setzen. (Sie treten ein.)

(Verwandlung.)

8. Szene

Eine Straße in der Vorstadt. Man sieht den Laden einer Modistin, eine Pathéphonfirma, das Café Westminster und eine Filiale der Putzerei Söldner & Chini. Es treten auf vier junge Burschen, deren einer eine Leiter, Papierstreifen und Klebestoff trägt.

Erster: Hammr schon wieder einen erwischt! Was steht da? Salon Stern, Modes et Robes. Das überklebn mr als a ganzer!

Zweiter: No aber der Name könnt doch bleiben und daß mr weiß, was es für ein Gschäft is. Gib her, das mach mr a so (er klebt und liest vor) Salo Stern Mode. So ghört sichs. Das is deutsch. Gehmr weiter.

Erster: Patephon, da schauts her, was is denn dös? Ist dös franzesisch?

Zweiter: Nein, das is lateinisch, das darf bleiben, aber da – da les ich: »Musikstücke deutsch, französisch, englisch, italienisch, russisch und hebräisch«.

Dritter: Wos tan mr do?

Erster: Das muß weg als a ganzer!

Zweiter: Das mach mr a so (er klebt und liest vor) »Musikstücke deutsch – hebräisch«. So ghört sichs.

Dritter: Ja, aber was is denn dös? Ah, da schaurija! Da steht ja Café Westminster, mir scheint das is gar eine englische Bezeichnung!

Erster: Du, das laßt sich aber nur im Einverständnis machen, das is ein Kaffeehaus, der Kaffeesieder könnt eine Persönlichkeit sein, wir hätten am End Unannehmlichkeiten. Rufmrn außa, warts. (Er geht hinein und kehrt augenblicklich mit dem Cafetier zurück, der sichtlich sehr bestürzt ist.) Sie werden das gewiß einsehn – es ist ein padriotisches Opfer –

Der Cafetier: Das ist fatal, aber wenn die Herrn von der freiwilligen Kommission sind –

Vierter: Ja schaun S', warum haben Sie Ihr Lokal überhaupt so tituliert, das war unvorsichtig von Ihnen.

Der Cafetier: Aber meine Herrn, wer hat denn das ahnen können, jetzt is mirs selber peinlich. Wissen S' ich hab das Lokal so tituliert, weil wir doch hier gleich bei der Westbahn sind, wo die englischen Lords in der Saison anzukommen pflegen, also damit sie sich gleich wie zuhaus fühln –

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