Sarah Paulus - Von GOETZEN bis LIEMBA

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November 1913. Papenburg. In der MEYER WERFT ruft eine Fabriksirene zur Taufe, doch kein Schiff wird zu Wasser gelassen. Drei Werftarbeiter haben die Aufgabe, das wieder in Einzelteile zerlegte und in 5.000 Holzkisten verpackte Schiff auf seinem Weg nach Kigoma am Tanganjikasee, im damaligen Deutsch-Ostafrika, zu begleiten und dort erneut zusammenzubauen. Die Goetzen soll dem Schutzgebiet Ansehen und Stärke verleihen. Im Juni 1915 tritt sie ihre Jungfernfahrt an.
Bereits ein Jahr später sind die deutschen Stellungen in Kigoma nicht mehr zu halten und das Schiff wird versenkt. Erst Spezialisten der Royal Navy gelingt die Hebung der Goetzen. 1924 erhebt sie sich aus den Fluten des Tanganjikasees. Nach zwei Jahren Bergungsarbeiten und acht Jahren unter Wasser, in erstaunlich gutem Zustand. Bis heute pendelt die 1927 umbenannte Liemba als einziges reguläres Passagier- und Frachtschiff über den Tanganjikasee.
Diamantenhändler, Weltenbummler, Familien, Geschäftsleute und Verrückte. Gackernde Hühner, toter Fisch, Zementsäcke und Rollkoffer. Alles findet Platz an Bord des heute wohl ältesten Passagier- und Frachtschiffs der Welt. Legenden, Mythen und Märchen ranken sich um das Schiff.
Seine hundertjährige Geschichte stand stets im Spannungsfeld kolonialer Romantik, politischer Auseinandersetzungen und afrikanischer Unabhängigkeit.
Dieses Buch nimmt den Leser mit auf die Reise über einen der größten Binnenseen der Welt. Das Buch erzählt von Geschichte, Gegenwart und vom turbulenten Alltag dieser afrikanischen Schiffslegende, von Piraten, tanzenden Gewittern und einem letzten Grabstein.
Mit einem Vorwort von Alex Capus.

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Mitte des 19. Jahrhunderts erkundete der schottische Missionar David Livingstone das südöstliche Afrika. Seine dritte und letzte Expedition startete 1866 auf Sansibar. Von dort setzte er aufs Festland über und stand ein Jahr später am Südufer des Tanganjikasees, den die Einheimischen Liemba nannten, ein Name, der seit 1927 den Rumpf der ehemaligen Goetzen ziert. Livingstone erreichte das mehr als 500 km nördlich gelegene Ujiji im März 1869 und musste schwer erkrankt verweilen. In Europa galt er als vermisst.

Etwa zur gleichen Zeit hatte sich Henry Morton Stanley in New York zum Sonderkorrespondenten des New York Herald hochgearbeitet. Stanley, unehelich geboren und zunächst zum Großvater in Obhut gegeben, war anschließend in einem Arbeitshaus aufgewachsen. 1869 erhielt er von seinem Verleger den Auftrag, doch bitte Herrn Livingstone aufzuspüren. Zwei Jahre später, am 10. November 1871, fand Stanley den verschollen Geglaubten in Ujiji unter einem Mangobaum sitzend. »Dr. Livingstone, I presume.« Wahr oder erfunden, das Zusammentreffen ist legendär und die berühmten Begrüßungsworte wurden auch in Ostafrika von Generation zu Generation weitergegeben. Die Menschen verehren den berühmten Afrikareisenden vor allem wegen seines unermüdlichen Kampfes gegen die Sklaverei. Ihm zu Ehren gibt es in Ujiji ein Memorial. Die Anlage ist nicht wirklich schön, aber ambitioniert. Selbst an den Mangobaum wurde gedacht.

Livingstone starb 1873 in Chitambo am Bangweulusee im heutigen Sambia. Sein Leichnam wurde nach London überführt und in Westminster Abbey beigesetzt, sein Grab kann dort besichtigt werden. Auch in der anglikanischen Kirche, die britische Missionare nach dem Verbot des Sklavenhandels 1873 auf dem Areal des einstigen Sklavenmarktes in Stone Town auf Sansibar errichteten, finden sich Hinweise auf den Entdecker. Links neben dem Altar ist ein Holzkreuz an die Wand geschlagen. Es soll aus dem Baum geschnitten sein, unter dem Livingstone starb und unter dem sein Herz begraben sein soll. Getreu seinem Credo »Mein Herz ist in Afrika«.

Livingstone und Stanley hätten unterschiedlicher nicht sein können. Livingstone war Missionar und Philanthrop, Kämpfer gegen die Sklaverei. Stanley dagegen hasste Afrika, bereiste den Kontinent jedoch immer wieder. Zeitweilig stand er im Dienst des belgischen Königs Leopold II. und wurde »Bula Matari« genannt, »der die Steine bricht«, weil er Pisten quer durch den Busch trieb, rücksichtslos und brutal. Er starb 1904 in London, eine Beerdigung in Westminster Abbey blieb ihm verwehrt. Die Witwe schmückte seinen Grabstein mit den Worten: »Henry Morton Stanley, Bula Matari, 1841 – 1904, Africa«. Wenn das nicht Liebe ist.

Wer »Bula Matari« googelt, stößt auf Erstaunliches. Mehr als hundert Jahre später wollen vier junge Männer aus Brooklyn Steinbrecher sein und im Geiste Stanleys pogen: Joseph, Alan, Richard und Ben. »Bula Matari«, so der Name ihrer Combo, sind um Hardcore-Punk bemüht. Wohl eher gefällige Gitarrenmusik, findet Rolf, wenn man von den Texten absieht. »Put their fingers in the socket und watch them fry. Taxi drivers must die«, proklamieren sie in einem ihrer Songs. Die Jungs, in deren Entwicklung etwas schiefgelaufen sein muss, sollten zu den strengsten Eltern der Welt geschickt werden. Für solch spaßige Hardcore-Rebellen böte sich der Kongo an. Passend zu den Texten der Band, ist dort der Umgang mit Gliedmaßen nicht immer zimperlich gewesen. Warum die vier diesen Bandnamen gewählt haben, konnte ich leider nicht herausfinden. Typen, die Taxifahrer grillen wollen, beantworten keine Mails.

Das heutige Reisen in Afrika, speziell am Tanganjikasee, ist unzweifelhaft sehr viel sicherer und bequemer als in den Jahrhunderten zuvor, sofern die Reiseroute nicht gerade durch die Fronten immer wieder ausbrechender Bürgerkriege und Stammesfehden geplant wird. Dennoch ist der Kontinent ein exotisches Wesen geblieben, mit Risiken für Leib und Seele, von denen die Homepage des Auswärtigen Amtes lediglich die prominentesten benennt: Denguefieber, Bilharziose, Typhus, Hepatitis, Cholera, Malaria. Immer wieder einmal gibt es Pestausbrüche. Hinzu kommen Infektionsrisiken jeglicher Art sowie Beschwerden und Befindlichkeiten, die aus der Kombination ungewohnter klimatischer Verhältnisse, niedriger Ernährungsstandards und unerwartet hoher Reisestrapazen entstehen können. »Unvorbereitetes Wegeilen bringt unglückliche Wiederkehr«, das wusste schon Goethe.

Dementsprechend sind Impfungen, Pillen und Prophylaxen für viele Regionen nach wie vor unabdingbar. Natürlich gibt es unter den Reisenden wie immer und überall ein paar Außenseiter. Alte Hasen, die sich für immun halten. Peace Corps-Kämpfer, zum Beispiel, mit ihren oft jahrelangen Afrikaaufenthalten. Zwar sind die Entsandten anfangs scharf auf Linie und Sicherheit geeicht, doch einmal in Afrika abgesetzt, werden die guten Vorsätze schnell über Bord geworfen. Zu umständlich und wer weiß, wie der Körper die Langzeitbehandlung verträgt. Dabei sind Malaria und Cholera fraglos problematischer als Impfungen und Prophylaxen, selbst wenn die Beipackzettel von Lariam & Co. mit langen Listen von Grausamkeiten aufwarten.

Ebenfalls ins Gepäck gehört eine Portion gesunder Menschenverstand. Idealerweise in Kombination mit Gelassenheit, denn Angst ist ein schlechter Reisebegleiter. Vor dem Huhn vom Straßengrill oder aus der Kombüse der Liemba muss man sich nicht notwendigerweise fürchten, auch die Kulisse eines Vier-Sterne-Restaurants schützt in manchen Ländern nicht zwangsläufig vor mangelnder Hygiene.

Anders als früher müssen wir uns heute weder verkleiden, noch Angst haben, zu verhungern oder Pisten durch den Busch schlagen zu müssen. Letzteres übernehmen chinesische Baufirmen. Im Gegenzug gibt es Bodenschätze, beinahe geschenkt. Die Gefahr, überfallen zu werden, ist geringer, als in maroden Bussen, Bahnen oder auf greisen Schiffen zu Schaden zu kommen. Sagt man. Nach Franks Berichten bin ich mir da nicht mehr so sicher. Die Passagiere der alten Dame Liemba, eine potenzielle Beute für Piraten?

»Warum eigentlich?«, frage ich heiser.

»Reiche weiße Touristen. Entführungen. Lösegeld«, antwortet Frank und guckt wichtig.

»Wir, ihr und die anderen. Sieben auf einen Streich«, zählt Rolf.

»Ich bin nicht reich.«

»Woher sollen das bitteschön die Piraten wissen?«

»Vielleicht wollen sie ja Diamanten.«

»Wieso?«

»Es sollen Diamantenhändler an Bord sein.«

»Ach ja?«

»Nutten auch.«

Um uns herum und auf den Bänken am Heck hat sich eine Großfamilie auf engstem Raum ausgebreitet und beginnt ihr Abendmahl. Brot, Reis, Huhn und Gemüse werden aus einem halben Dutzend Plastikbüchsen auf Teller geschaufelt und in hungrige Münder gestopft. Kinderaugen glänzen gierig. Rote Sauce trieft von fettigen Händchen. Frauen in weiten Kleidern managen das Gelage und reichen Wasser in Plastikflaschen. Was nicht gebraucht wird, fällt zu Boden und verschwindet zwischen den Planken des Schiffs. Ältere Männer tragen farblose Anzüge, die Jüngeren ausgewaschene Jeans zu farbenfrohen T-Shirts aus westeuropäischen Kleidersammel-Containern. Goldfarbene Klunker hängen am Weibsvolk.

»Vielleicht sind die reich?«

»Alles unecht«, entscheidet Rolf.

Danke. Die Hoffnung stirbt zuletzt. Missmutig schlürfe ich meine Brause mit neuem Lieblingsgeschmack: Fanta Pineapple. Ziemlich süß, aber unglaublich süffig. Frank hält sich an Stoney Tangawizi. Das Zeug schmeckt nach Honig, Pfeffer und einigem Unbekanntem. Kein Wunder, dass er dauernd Piratengeschichten erzählt. Audrey, die Magierin, macht eine Picture-Pause und gesellt sich zu uns. Wird sie während unserer Fahrt mit der Liemba Captain Flint oder Long John Silver zeichnen müssen? Blackbeard oder Francis Drake? Den Störtebeker Klaus? Oder wenigstens ein Abbild vom schwarzen Fleck?

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