Helmut Lauschke - Als der Nagel eingeschlagen wurde

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Schließlich stellte er die afrikanische Frage. Da erzählte ich die Geschichte von den menschlichen Nöten und Erbärmlichkeiten. Die Arbeit zog sich in die Länge, begrenzt von den feuerroten Sonnenauf- und -untergängen. Die Gefühle trieben das Innerste hin und her. Die afrikanische Gewichtung der Dinge war mit der ersten Betrachtung des Bodens und der Menschen nicht mehr von den Augen wegzuwischen. Diese Betrachtung erschütterte durch die Kargheit und die dünnen Arme und Beine, die aufgetriebenen Kinderbäuche und die großen Augen in den eingefallenen Gesichtern. Die Sicht mit der unverwischbaren Einsicht in die Armut drückte den Stempel des Niedergangs in der sozialen Verformung und Entartung mit der Hilflosigkeit tief ins Hirn. Die Frage einer Rückkehr zu jenen Gemeinschaftsstrukturen ließ sich nicht beantworten, wo die Achtung vor dem Wert und der Würde des Menschen noch galt. Heinz Töpfer sagte: «Dann gibt es in Afrika aber noch viel zu tun, wenn das Leben für alle gerechter, menschenwürdiger und lebenswerter werden soll.»

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Wie spricht ein Geist zum andern Geist. Umsonst, dass trocknes Sinnen hier die heil’gen Zeichen dir erklärt. Ihr schwebt, ihr Geister, neben mir; antwortet mir, wenn ihr mich hört!”Sind das nicht großartige Verse. Sie wissen, wo sie stehen?” Anna Friederike dachte nach: “Im Faust.” “Und wer spricht sie?”, fragte der Kommandant. Sie dachte nach, fand die Verse “faustisch” und sagte “Faust”. “Und wo?”, fragte er weiter. Nun wurde es schwierig: “War es nicht in der ersten Szene der ‘Nacht’?” “So ist es!”, lachte der Kommandant zufrieden und fügte die Verse an: “Ha! welche Wonne fließt in diesem Blick auf einmal mir durch alle meine Sinnen! Ich fühle junges, heil’ges Lebensglück neuglühend mir durch Nerv’ und Adern rinnen.”“Kennen Sie den ‘Faust’ vielleicht auswendig?”, fragte Anna Friederike erstaunt über seine Kenntnis der deutschen Literatur. “Nein, nicht ganz”, antwortete der Kommandant, “aber einige Passagen am Anfang.” Nun fragte er: “Und Sie? Kennen Sie den ‘Faust’ vielleicht auswendig?” Anna Friederike verneinte die Frage und fühlte sich beschämt, dass der Kommandant den ‘Faust’ besser kannte als sie. Sie dachte, wenn er dann noch fünf Sprachen spricht, dann kennt er sich in Literaturen aus, von denen sie keine Ahnung hat. “Armes Deutschland, wie weit bist du gesunken?” Das dachte Anna Friederike, als ihr der Kommandant die Verse aus dem ‘Faust’ vortrug und ihr am Ende seiner Rezitation mit rotem Krimsekt zuprostete. “Darf ich fragen, woher Sie die deutsche Literatur so gut kennen?” “Sie ist Teil meines Kampfgepäcks. Da ist der ‘Faust’ neben russischer, französischer und rumänischer Lyrik dabei. Das große Dichterwerk hat mir oft geholfen, die Deutschen während des Krieges von ihrer guten Seite her zu verstehen. Sie haben Weltliteratur geschaffen, die soviel Gutes der Menschheit gab. Nicht anders sind sie in der Musik, wenn ich an Bach und Beethoven oder Mendelssohn Bartholdy und Brahms denke. Da können einem die Tränen kommen, so stark berühren sie das Herz.”

Anna Friederike war gerührt: “Ist es bei ihrer Sensibilität für Sprache und Musik nicht schwer, den militärischen Beruf auszuführen, wo doch Menschen getötet, Städte und Dörfer vernichtet werden.” “Es ist ein harter Beruf, der nicht frei von Grausamkeit ist. Hier muss gekämpft und nicht gedichtet werden. Die Ballade vom Schimmelreiter oder die ‘Lieder ohne Worte’ werden da nicht gehört, wenn aus den Kanonen geschossen wird. Ich habe mich oft nach dem Sinn des Krieges gefragt und konnte die Frage nicht in der Weise beantworten, dass er völlig sinnlos ist. Sehen Sie, Hitler hat den Weltkrieg angezettelt; er ist in unser Land eingefallen und hat fürchterlich gemordet, hat bei seinen Morden wehrlose Menschen und Kinder nicht verschont. Der wusste nicht in der deutschen Literatur und Musik Bescheid. Ihm ging es um die Macht, Europa zu beherrschen, und er übte die Macht als ein Tyrann aus, in den der Teufel der Vernichtung gefahren war.

Dagegen war der römische Kaiser Nero ein Waisenknabe. Als dann die Deutschen in der Berliner Kongresshalle dem plärrenden Hinkefuß und kurzgeratenen Jesuitennazi und Propagandaminister den totalen Krieg zujubelten, da zweifelte ich am Verstand der Deutschen. Es war mir klar geworden, dass den Menschen im Guten nicht mehr zu helfen war. So bekam der Krieg wieder seinen Sinn, der aus dem verwerflichen Unsinn der Diktatur und seiner propagandistischen Hetze und Verführung wie das Orakel von Delphi emporflammte. Wir mussten unser Land verteidigen und den Aggressor mit dem ruchlosen Despoten an der Spitze zur Hölle jagen.” Anna Friederike, der die jüngste deutsche Geschichte und die Antwort auf die deutschen Vergehen aus russischer Sicht vorgetragen wurden, saß dem Kommandanten mit gerötetem Gesicht gegenüber. Sie wusste nicht, was sie darauf sagen sollte. Auch überlegte sie, ob sie diesem gebildeten Mann, der ein tiefes Gespür für die deutsche Sprache hatte und seine Zuneigung zur deutschen Musik bekundete, den Vorfall mit der Scheune als einen barbarischen Vorgang, der nun von russischer Seite begangen wurde, entgegenhalten sollte, die mit deutschen Männern von 18 bis 50 Jahren vollgestopft und niedergebrannt wurde. Sie ließ es, wollte sich die Erwähnung dieses Vorfalls für später aufheben, wenn sich dazu die bessere Gelegenheit bot.

“Das ist ja eine große Geschichte!”, sagte Heinz Töpfer. “Und diese Geschichte wird noch größer”, erwiderte ich:

“Haben Sie in Breslau Medizin studiert”, fragte der Kommandant während des Hauptganges mit der gespickten Gänsebrust. Anna Friederike erklärte ihm, dass sie überhaupt nicht studiert habe, obwohl sie gerne Medizin studiert hätte. “Die Universität Breslau hatte mich nicht immatrikuliert, weil ich nicht reinarisch bin. Es wurde mir gesagt, dass 25% jüdisches Blut ausreicht, um nicht immatrikuliert zu werden.” “Dann konnten Sie nicht studieren.” “So ist es.” “Es ist schlimm, wenn man bedenkt, wieviel deutsche Intelligenz verlorenging, weil sie sich nicht entfalten konnte, denn Sie waren dann nicht die einzige, der die Universität vorenthalten wurde. Auswüchse des Faschismus. Er hat die Deutschen und die Völker Europas hart getroffen. Er hat den Krieg angezettelt, der ein Wahnsinn war, weil er eine Generation vernichtet hat und die mühsame Arbeit der vorherigen Generation dazu.” Anna Friederike schwieg. “Lebt denn ihre Großmutter noch?”, fragte der Kommandant. Sie erzählte die Geschichte ihrer Großmutter, dass sie am Leben geblieben sei, weil sie 1936 für tot erklärt wurde und ein verständnisvoller Standesbeamter, der die Not erkannte, die Todesbescheinigung gegen alle Regeln der Nazi-Bürokratie ausgestellt, abgestempelt und unterschrieben hatte. “Wenn ich Sie recht verstehe, hat dieser Beamte das Leben ihrer Großmutter gerettet. Er hat den Mut zum Widerstand gegen das Terrorsystem der Nazis bewiesen. Großartig, dass es solche Menschen gab. Man sollte ihnen ein Denkmal für die Zukunft setzen! Denn zu schnell werden diese Menschen vergessen.

Ich habe die Häftlinge von Auschwitz gesehen, als wir sie befreiten. Sie waren nicht viel mehr als Rippengestelle, die völlig geschwächt hinter den fünf Meter hohen Stacheldrahtzäunen standen, hockten und lagen. Die, die es noch konnten, jubelten uns zu. Wir sprengten die Einfahrt unter dem Kontrollhaus vor der Rampe, Panzer fuhren die Zäune nieder. Häftlinge, die es schafften, gingen und liefen uns entgegen und fielen uns in die Arme. Es war ein Bild des Schreckens. Nur ein Wahnsinniger kann sich so etwas ausdenken. Aber deutsche Männer und Frauen waren als Aufseher und Mörder mit dabei. Waren die denn nicht mehr bei Sinnen? Ich frage Sie, denn ich kann die Riesendimension dieser Grausamkeit nicht verstehen, in die ein Kulturvolk wie das deutsche seine Hände so tief reingesteckt und schmutzig gemacht hat.

Glauben Sie mir, dieser Schmutz geht von den Händen so schnell nicht ab. Und wenn nun die Menschen, die sich mit der Schuld an den Unschuldigen befleckt haben, drangeben, den Schmutz von ihren Händen abzuwaschen und abzubürsten, dann kommt die Erinnerung, die sich über viele Generationen legen wird. Die Erinnerung lässt sich weder abwaschen noch abbürsten.” Anna Friederike schwieg. Was sollte sie noch sagen? Der Kommandant sagte es in nachdenklicher Weise: er hoffe, dass ein Goethe und Schiller, ein Beethoven und Mendelssohn Bartholdy den Deutschen nach all den Schrecklichkeiten nicht abgesprochen und im deutschen Volk wieder gefunden werden.

Die großen Teller wurden vom Tisch geräumt und auf kleinen Tellern wurden die Rollmöpse serviert. Die junge Russin stellte zwei eisgekühlte Wodkaflaschen auf den Tisch und stellte das kleine Tablett mit den Wodkagläsern dazu. Angelika war in Gesprächen mit zwei jungen Offizieren verwickelt, wo die Verständigung teils in russisch mit einigen deutschen Wortbrocken, teils in der zusammengesetzten Sprache von Mimik und Händen durchgeführt wurde, was einige Male ein Gelächter auslöste. Die Offiziere füllten ihre Gläser, der Kommandant tat es für die beiden Damen und reichte die Gläser, die bis zum Rand gefüllt waren, über den Tisch. Dann ließ er folgenden Trinkspruch vom Stapel, den er erst in russisch und dann in deutsch aufsagte: “Freunde und Genossen, wir haben Grund zum Feiern: Erstens, dass der Vaterländische Krieg, der uns viele Opfer abverlangt hat, siegreich beendet und der Faschismus dahin gebracht wurde, wo er hingehört, nämlich in die Versenkung der Geschichte, dann zweitens, dass nun die Zeit der Versöhnung der Völker gekommen ist, drittens, dass wir so kurz nach Kriegsende bereits einen charmanten Damenbesuch haben ( hier wurde schallend gelacht ), und viertens, dass wir uns in gegenseitiger Achtung an die Beseitigung der Trümmer und in gegenseitiger Toleranz an den Wiederaufbau der Städte und Kulturen machen sollten, die auf russischer wie auf deutscher Seite der Menschheit soviel Großes gegeben haben. Heben wir die Gläser auf den Neuanfang, auf die Damen und die sozialistischen Werte einer neuen Gesellschaft. Hoch lebe der Genosse Jossif Wissarionowitsch! Hoch lebe die Rote Armee! Hoch lebe der Sozialismus und der Friedenswille der Völker. Sa sdorówje!”

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