1 ...6 7 8 10 11 12 ...21 Der Ausdruck „unbefleckt“ hat nichts mit der Sexualität zu tun, sondern dass Maria empfangen worden ist, ohne in die Erbsünde verstrickt zu sein. Manchen bereitet heute auch die Vorstellung von der „Erbsünde“ Schwierigkeiten, nicht zuletzt deswegen, weil unser Wissen in Glaubensfragen in den letzten Jahrzehnten mächtig geschrumpft ist. Die feierliche Definition der „Unbefleckten Empfängnis“ gehört, wie die Gottesmutterschaft und die immerwährende Jungfräulichkeit Mariens, zur christologischen Lehre der Kirche.
Ursprünglich hieß der erstmals im 12. Jahrhundert durch Anselm von Canterbury in England eingeführte Feiertag „ Tag der Empfängnis der Allerheiligsten Gottesmutter durch Anna “. Unter Papst Sixtus IV wurde das Fest 1477 im Bistum Rom als Hochfest mit Messe eingeführt und seitdem am 8. Dezember gefeiert. Ein innerhalb der gesamten katholischen Kirche stattfindender Feiertag wurde der 8. Dezember unter der heutigen Bezeichnung „ Mariä Empfängnis “ erst im Jahre 1708 unter dem damaligen Papst Clemens XI. Und Papst Pius IX verkündete im Jahre 1854 das " Dogma der ohne Erbsünde geborenen Gottesmutter Maria ".
Papst Pius IX.:Zu Ehren der Heiligen und Ungeteilten Dreifaltigkeit zu Schmuck und Zierde der jungfräulichen Gottesmutter zur Erhöhung des katholischen Glaubens und zur Mehrung der christlichen Religion in der Autorität unseres Herrn Jesus Christus der seligen Apostel Petrus und Paulus und der Unseren erklären verkünden und definieren Wir: „Die Lehre, dass die seligste Jungfrau Maria im ersten Augenblick ihrer Empfängnis durch ein einzigartiges Gnadenprivileg des allmächtigen Gottes, im Hinblick auf die Verdienste Jesu Christi, des Erretters des Menschengeschlechtes, von jedem Schaden der Erbsünde unversehrt bewahrt wurde, ist von Gott geoffenbart und darum von allen Gläubigen fest und beständig zu glauben.“
Im engeren Sinn erklärt das Dogma der Unbefleckten Empfängnis, „dass die allerheiligste Jungfrau Maria vom ersten Augenblick ihrer Empfängnis an durch eine einzigartige Gnade und ein einzigartiges Privileg des allmächtigen Gottes und in Anbetracht der Verdienste Jesu Christi von jedem Makel der Erbsünde freigehalten worden ist.“
Dieses Dogma hat sowohl eine negative als auch eine positive Bedeutung, die sich gegenseitig ergänzen. Die negative Bedeutung betont die Freiheit Marias von der Erbsünde dank der vorweggenommenen oder rückwirkenden (hier vorbeugend genannten) Gnade des Erlösungsaktes Christi. Durch das gleiche Vorkommnis weist das Dogma auf die vollkommene Heiligkeit Marias hin. Diese positive Bedeutung ist die Folge des Nichtvorhandenseins der Erbsünde. Das Leben Marias wird für immer und aufs Engste mit Gott verbunden und auf diese Weise ist sie die überaus Heilige.
Obwohl es schwer zu erklären ist, die Erbsünde verursacht Unruhe im Denken und in der Handlungsweise besonders im Hinblick auf die Vorrangstellung der Gegenwart Gottes in unserem Leben. Indem sie sie als unbefleckt empfangen erklärt, sieht die Kirche in Maria infolgedessen jemand, der niemals Gott das geringste Liebeszeichen verweigert hat. Das Dogma verkündet, dass vom ersten Augenblick ihres Daseins Maria außergewöhnlich heilig und in beständiger Verbindung mit der heiligmachenden Gnade des Heiligen Geistes war.
Der Gedenktag für Anna und Joachim, den Eltern Marias, ist der 26. Juli
Zu Mariä Empfängnis Regen, bringt dem Heu keinen Segen.

13. Dezember
Heilige Lucia von Syrakus

Auch um das Leben von Lucia, dessen Todestag der 13. Dezember ist, ranken sich zahlreiche Legenden.
Ihre historische Existenz ist, im Gegensatz zu vielen anderen Heiligen, seit der Entdeckung der Gebeine in der Katakombe San Giovanni in Syrakus gesichert. Syrakus auf Sizilien war zum Zeitpunkt ihrer Geburt ein Zentrum frühchristlichen Glaubens.
Ihr Todestag ist gleichzeitig ihr liturgischer Gedenktag, der in vielen Ländern ausgesprochen populär ist.
Die heilige Lucia kam zum Ende des 3. Jahrhunderts, vermutlich um 280 n.Chr. in Syrakus, damals eine große und prachtvolle Stadt, zur Welt. Sie stammte aus einer reichen Patrizierfamilie. Der Name des Vaters ist unbekannt, die Mutter hieß Eutychia.
Zum Zeitpunkt ihrer Geburt existierte im römischen Recht ein Dekret, wonach „die Christen nicht gesucht werden dürfen. Wenn sie aber angeklagt werden, sollen sie auch bestraft werden". Kaiser Diokletian sah die Christen anfangs eher wohlwollend an, gab es doch in der eigenen Familie auch welche (Mutter und Tochter). Ab den Jahre 303 änderte sich seine Meinung grundlegend.
Der Vater starb, als Lucia 5 Jahre alt war. So wurde sie fortan liebevoll und behütet von der fürsorglichen Mutter Eutychia allein aufgezogen. Lucia wuchs zu einem lebhaften Mädchen voller Schönheit und Tugend heran. Eutychia sah es mit Wohlgefallen, aber auch mit Herzklopfen.
Die Leute bewunderten sie und die jungen Männer fanden Gefallen an ihr. Die Mutter wünschte sich für ihre Tochter natürlich einen schönen und reichen Mann. Am besten einen Adeligen, der ihr ein angenehmes Leben bieten konnte, sie liebte und ihre herrlichen Tugenden der Bescheidenheit, Nächstenliebe, Intelligenz und Kultur anerkannte.
Lucia hatte aber den großen Wunsch, der Jungfrau Maria ähnlich zu werden und ihr Leben nur Gott zu widmen. Von der Mutter zur Aufrichtigkeit, Nächstenliebe und Wohltätigkeit erzogen, verbrachte sie ihre Zeit mit Gebet, Studium der Religion, Meditation und Hilfe an den Armen. Sie besuchte oft heimlich die nördlich von Syrakus gelegenen Katakomben, stärkte dort ihren Glauben an Jesus und erhob ihren Geist in der Bewunderung des göttlichen Schöpfers.
Niemand, nicht einmal der Mutter, vertraute sie an, dass sie geschworen hatte, ihr Leben niemand anders zu widmen als Gott. Erst recht nicht, als sie von den Plänen der Mutter erfuhr, sie zu verheiraten. Ein junger Adeliger, schön und wohlhabend, bat Eutychia um die Hand von der Tochter. Obwohl er Heide war, kannte die Mutter doch sein Gutmütigkeit und liebes Wesen. Ihn zum Christentum zu bekehren, sollte kein Problem sein. So war er ein Schwiegersohn, wie Eutychia ihn sich wünschte.
Eutychia litt da an einer schweren und unheilbaren Bluterkrankung und sie sorgte sich um die Zukunft der Tochter. Und so war es mehr als verständlich, dass sie ihr einziges Kind gut versorgt wissen wollte, da die Ärzte ihren baldigen Tod prophezeiten.
Lucia machte sich große Sorgen um die Gesundheit der innig geliebten Mutter. Sie überredete die Mutter zu einer Pilgerfahrt nach Catania zum Grab der heiligen Agatha, die den Märtyrertod unter dem Kaiser Decio im Jahr 251 gestorben war. Die Wunder, die an diesem Grab stattfanden, zogen viele aus ganz Sizilien an.
Am Gedenktag der Heiligen, den 5. Februar, erreichten sie das Grab und nahmen auch gleich andächtig an der stattfindenden Messe teil. Zu großen Überraschung der beiden Frauen las der Priester an dem Tag von der Heilung der Blutkranken laut Matthäus:
"....Und siehe, eine Frau, die zwölf Jahre blutflüssig war, trat von hinten heran und rührte die Quaste seines Kleides an; denn sie sprach bei sich selbst: Wenn ich nur sein Kleid anrühre, so werde ich geheilt werden. Jesus aber wandte sich um, und als er sie sah, sprach er: Sei guten Mutes, Tochter; dein Glaube hat dich geheilt. Und die Frau war geheilt von jener Stunde an." (Matthäus IX/20-22)
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