Hermann Metz - Rechnung ohne Wirt

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Ausländische Beobachter entdecken im balkanischen Kampfgebiet ungewöhnliches Kriegsgerät. Es stellt sich heraus: Neuartige, für die Holzgewinnung konzipierte Maschinen wurden zu Kanonen umgebaut. Der Journalist Hans-Gerd Unstihl soll für das zeitkritische Magazin BRENNPUNKT herausfinden, wer sie geliefert hat. Bei seinen Nachforschungen stellen sich ihm nicht nur unerwartete Schwierigkeiten in den Weg; er gewinnt auch einen Einblick in die Gedankenwelt und in das Arbeiten von Technikern. Die Kanonengeschichte endet völlig anders, als Unstihl sie sich vorgestellt hat.

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Rechnung ohne Wirt

Hermann Metz

Published by: epubli GmbH (Verlagsgruppe Holtzbrinck), Berlin, www.epubli.de

Copyright: © 2013 Hermann Metz

ISBN 978-3-8442-4275-1

Markus, Ursula

1

Obwohl ich mit meinen Nachforschungen zunächst nur langsam vorankam, schienen die Tatsachen anfangs auf einer geradlinigen und überschaubaren Spur zu liegen. Bald schon brachte mich aber nicht nur der Tod meines ergiebigsten Zeugen in die größte Verlegenheit; in der misslichen Lage fiel mir auch noch meine Frau in den Rücken.

»Du schreibst über Maschine – du fühlst wie Maschine.« Wie oft schon musste ich mir dieses lieblose Urteil anhören! Auch: So abgebrüht wie ich könnten nur Journalisten sein, schämte sie sich nicht, mir an den Kopf zu werfen, und hatte damit in einem Abwasch die ganze schreibende Zunft in den Schmutz gezogen. »Du fühlst wie Maschine« – langsam ging mir sogar ihr Deutsch auf die Nerven. Ihre Ausbrüche fördern nicht nur zu Tage, was sie von mir hält, nein, sie werfen zugleich ein Licht auf den bedenklichen Zustand unserer Ehe.

Mein Gott, wie wenig weiß doch diese Frau von mir!

Es ist wahr, noch bevor ich halbwegs brauchbare Erkenntnisse gewonnen hatte, überschatteten tragische Vorkommnisse meine Untersuchungen. Darauf hatte sich Eugenia bei ihrer letzten Entgleisung bezogen, aber sie täuschte sich, wenn sie mich verdächtigte, ich sei herzlos darüber hinweggegangen, habe kaltblütig meine Arbeit fortgesetzt und ungerührt an meinem Text weiter geschrieben. Den Vorgängen stand ich einfach machtlos gegenüber, und vieles, was in diesen vierzehn Tagen geschah, war nicht mehr und nicht weniger als Schicksal. Es zeigte mir überdeutlich, wie Unbekanntes, Unberechenbares, Dunkles dann in unser Dasein tritt, wenn wir nicht daran denken, wenn wir es nicht brauchen können und nicht wahrhaben wollen. Ich hatte mich, wenn ich zurückdenke, in eine Geschichte verstrickt, die mich über das Leben mehr lehrte, als irgendetwas anderes zuvor.

Was aber Eugenia anging: War sie überhaupt noch verantwortlich für ihr Verhalten?

Den Anlass für die Rolle, die Markus Occhio in der Affäre spielte, gab die Lieferung von Forstmaschinen an eine Handelsvertretung in Wien. Forstmaschinen sind teuere und trotzdem für die allerfriedlichsten Waldarbeiten gedachte Konstruktionen. In diesem Fall aber war eine größere Anzahl davon an das zerfallende Jugoslawien verkauft worden, wo zu der Zeit niemand daran dachte, Bäume zu fällen oder Ast- und Rindenabfälle zu häckseln. Bei meinen Ermittlungen war ich auch auf den Erfinder der Maschinen gestoßen. Hatte er etwas damit zu tun? Warum wehrte er sich mit Händen und Füßen dagegen, dass sein Name in die Öffentlichkeit gelangte?

Bei meiner Suche nach den Hintergründen des Handels war Occhio derjenige, der mir am schnellsten brauchbare Informationen liefern konnte und sie auch zu liefern bereit war. Er wurde seit mehreren Wochen in einer Rehabilitationsklinik des Kurstädtchens K. behandelt, und seine Krankengeschichte erfuhr ich, bevor ich ihn dort besuchte, von seiner Frau.

Vor Jahren hatte ihn ein Herzinfarkt angefallen, nach dem nichts mehr war wie vorher: Atembeschwerden bei jedem unpässlichen Wetter, besonders bei Wetterumschwüngen, aber auch, wenn er beim Gehen in seinen eiligen Schritt verfiel, oder wenn sein Weg nur geringfügig anstieg. Am meisten aber peinigten ihn die nächtlichen Angstzustände und Albträume. Immer, wenn er dann alleine war, erfasste ihn eine Panik, die seinen ganzen Körper in Aufruhr versetzte. Er war froh, in der Klinik andere Patienten, Ärzte und das Pflegepersonal um sich zu haben, denn in ihrer Mitte fühlte er sich weniger gefährdet.

Dieses Mal hatten seine Beschwerden gar nicht mehr aufgehört und er spürte ein gleichbleibendes Stechen in der »Pumpe«. Markus Occhio konnte den Techniker in sich nicht verleugnen; die intensive Beschäftigung mit Fragen der Hydraulik in den letzten Jahren war ihm bis in seine elenden Tage hinein gegenwärtig geblieben. Das brachte mit sich, dass er sein Herz nie mehr Herz sondern »meine Pumpe« nannte. Sie hatte in seiner Vorstellung eine einfache und klare Funktion: Blut ansaugen, Blut weiter drücken. In den Hydrauliksystemen, mit denen er beruflich befasst war, trat allerdings der Defekt, der ihm zu schaffen machte, nicht auf. Er hatte nie von einer Pumpe gehört, die wie sein Herz von Ablagerungen zugesetzt war. War der Schöpfer da vielleicht unaufmerksam gewesen?

Was ihm früher kaum vorkam: Jetzt in der Klinik ertappte er sich immer wieder einmal dabei, mit Gott über sein Schicksal zu hadern. »Mein Lieber«, schimpfte er dann etwa auf einem Spaziergang im Park, »als DU den Menschen erschufst, gab es noch keine hydraulischen Systeme. Aber wenn DU der Allmächtige und Allwissende bist: Hättest DU die technische Entwicklung bei uns hier unten nicht voraussehen müssen? DU hättest einiges von uns abschauen können. Würde einem, der doch über allem steht, eine Perle aus der Krone fallen, wenn er zugäbe, dass unsere irdischen Hydrauliksysteme auch manches für sich haben?«

Es war wirklich so: Als man begann, Drücke und Bewegungen mit Öl zu übertragen, erkannten die Techniker schnell, wie in der zirkulierenden Flüssigkeit an x Stellen Verschmutzungen entstehen können, und auch Markus Occhio wusste es nur zu gut: Damit feinster Abrieb von den sich drehenden und hin und her gehenden Teilen in Pumpen, Zylindern und Ventilen, aber auch Alterungsprodukte des Öls dem Kreislauf nicht gefährlich wurden und kostspielige Ausfälle verursachten, sicherte man jedes System mit einer ausreichenden Zahl Filtern, Sieben und Magnetstäben ab. Wurden diese Schmutzsammler regelmäßig ausgetauscht, dann durfte man sicher sein, dass die Anlage so und so viele Stunden ungestört weiter arbeiten würde.

Seinem Reden zum Heiler allen Schmerzes verlieh Occhio mit theatralischem Fuchteln der Hände und Arme Nachdruck. Krankenschwestern und Pfleger, die ihn im Vorbeigehen oder durch die Fenster beobachteten, lästerten, offensichtlich sei nicht nur sein Herz angeschlagen, sondern nun beginne es auch im Kopf. Seinen unsichtbaren Gesprächspartner stellte sich Occhio vor wie jenen gekrönten Gottvater, den ein begnadeter Künstler des späten Mittelalters für den Hochaltar seiner Heimatkirche geschnitzt hatte. Eigentlich sprach er mit ihm, denn er war wie sein Freund, wie sein eigener Vater. Weil er ihn oft betrachtet und bewundert hatte, war er im Laufe der Jahre vertraut mit ihm geworden. Ihn versuchte Occhio zu Beginn seines Klinikaufenthalts in Streitgespräche zu verwickeln, denn er fühlte sich einsam und hatte deshalb Zeit dafür. Dass sein Gottvater nicht antwortete, erboste ihn anfangs. Doch er sah es ein: Es musste dem Himmel lächerlich erscheinen, wenn ihm ein Herzkranker mit menschlichen Erfindungen kam. Nach zwei Wochen glaubte Occhio, der Allerhöchste antworte ihm gerade dadurch, dass er still blieb, und er begann selbst still zu werden. Seine Gespräche und Fuchteleien wurden weniger, hörten schließlich ganz auf, und zuletzt war er nur noch Hörender. In diesem Zustand fühlte sich Markus Occhio seltsam glücklich und gelöst. Seine Frau wunderte sich, dass er ihr davon erzählte, denn das Thema Gott war in ihrer Ehe gänzlich ausgespart geblieben und so wusste sie nicht recht, wie sie umgehen sollte mit dem ungewohnten Gesprächsstoff.

Wenn er dann aber wieder in seine hydraulische Gedankenwelt verfiel, ging Occhio die Kavitation durch den Sinn, jenes Phänomen, das ihnen beim Prototyp der FOM – so bezeichnete man die Forstmaschine firmenintern – schwer zu schaffen gemacht hatte. Auch sie war etwas, was es im menschlichen Herzen nicht gab. Diese hinterlistige Kavitation! Sie ist in der Lage, aus einer Pumpe feinste Metallteilchen herauszuschlagen. Es brauchte nur an einerStelle des durch die Rohre schießenden Öls ein Unterdruck zu entstehen, dann bildeten sich Dampfbläschen, die kurz danach zusammenbrachen, implodierten, und – fast unvorstellbar – wie kleine Meißel auf das Metall eindroschen. Beim Blutpumpen allerdings konnte sich Occhio deren Existenz nicht vorstellen. Hier schien DER, dem nichts verborgen ist, alles richtig dimensioniert zu haben: Das Blut wurde in keiner Ader so schnell, dass ein Unterdruck entstand. Insofern hinkte sein Vergleich zwischen technischen Hydrauliksystemen und dem menschlichen Blutkreislauf, und er bat seinen fernen Gesprächspartner, der ihm nur dadurch antwortete, dass er still blieb, augenzwinkernd um Verständnis für manche Wissenslücken seinerseits. Trotzdem wollte er den Vorwurf deutlich ausgesprochen haben: Herr, es ist doch unter DEINER Würde, den nach Fortschritten lechzenden Menschen so unfaire physikalische Stolperfallen wie die Kavitation in den Weg zu legen.

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