Hermann Metz - Rechnung ohne Wirt

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Ausländische Beobachter entdecken im balkanischen Kampfgebiet ungewöhnliches Kriegsgerät. Es stellt sich heraus: Neuartige, für die Holzgewinnung konzipierte Maschinen wurden zu Kanonen umgebaut. Der Journalist Hans-Gerd Unstihl soll für das zeitkritische Magazin BRENNPUNKT herausfinden, wer sie geliefert hat. Bei seinen Nachforschungen stellen sich ihm nicht nur unerwartete Schwierigkeiten in den Weg; er gewinnt auch einen Einblick in die Gedankenwelt und in das Arbeiten von Technikern. Die Kanonengeschichte endet völlig anders, als Unstihl sie sich vorgestellt hat.

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Occhio formte seine dicken, blutleer gewordenen Lippen zu einer kunstvollen Rundung und entließ einen erstaunten Pfiff.

»Dafür müsste ich Näheres über gewisse Eigenschaften der Forstmaschine der Firma Moll erfahren, aber auch, was Sie über den Weg wissen, den die Maschinen ins Ausland genommen haben.«

Occhios Pumpe hatte, wie er mir am Tag darauf verriet, unter diesem unerwarteten Überfall zu schlagen begonnen, als hätte er ihr »einen Marsch auf die Zugspitze« zugemutet.

Ich spürte, wie es in Occhio arbeitete. Er nestelte an den Bügeln seiner Brille herum und sagte dann mit unsicherer Stimme: »Das kommt mir zu schnell – ich muss mir Ihr Ansinnen durch den Kopf gehen lassen.« Ich möge mich doch morgen Nachmittag – er zog einen auf dem Tisch liegenden Terminplan zu sich her, um sich zu vergewissern – ja, morgen Nachmittag, das gehe in Ordnung, möge ich mich nochmals vorbei bemühen. Es sei ihm aber lieber, setzte er hinzu, wenn ich nicht ins Krankenzimmer, sondern in die Cafeteria im vierten Stock käme, gegen vierzehn Uhr dreißig.

Occhio fand keinen Schlaf in der folgenden Nacht. Bei der Visite kommentierte der Oberarzt die Vormittagsmessungen mit: »Mein lieber Herr Occhio, mit so schlechten Werten sind Sie uns noch nie gekommen, seit wir Sie in unserer Obhut haben. Ich verstehe das nicht recht! Konstatierten wir bis jetzt nicht eine durchgängige Besserung?« Er heftete seinen Blick auf die neben ihm stehende Oberschwester. Doch, so sei es, bestätigte die Schwester und fuchtelte mit dem Krankenblatt in der Luft herum.

»Das hängt bestimmt mit meiner schlaflosen Nacht zusammen«, versuchte Markus Occhio zu erklären.

»Sollten die Werte morgen nicht besser sein, müssen wir etwas unternehmen.« Der Oberarzt lächelte freundlich wie immer und klopfte nach dieser Occhio recht nebulös erscheinenden Auskunft seinem Patienten kumpelhaft auf die Schulter, bevor er mit seinem Anhang aus dem Zimmer segelte.

Markus Occhio setzte sich an seinen Tisch und schaute auf eine Zeitung, ohne zu lesen. Wieder dachte er: Tausend Mark! Hört sich nicht schlecht an für die Beschreibung einer Angelegenheit, die genügend anderen in der Firma auch bekannt war. Er beschloss in diesem Moment, dafür einiges preiszugeben. Alles würde er diesem Journalisten nicht sagen, denn es gab Erlebnisse, wie beispielsweise jenes Treffen in Hannover, über die nie etwas nach außen dringen durfte. Sogar Mallör hatte er die Party unterschlagen. Wenn er Unstihl richtig verstanden hatte, war der in erster Linie an technischen Details interessiert. Über den Transport der Harvester nach Österreich gab es nichts Spektakuläres zu berichten. Bevor er Unstihl gegenüber den Mund auftat, würde er jedoch eine Unterschrift verlangen, mit der er den Journalisten verpflichtete, seinen Namen geheim zu halten. Und das Honorar würde er unverzüglich dem Altenstift überweisen.

Occhios Gedanken blieben in Hannover hängen, an diesem seltsamen Abend in Hannover.

2

Am Sonntag ging die Ausstellung zu Ende. Am Freitagabend davor tafelten zwölf Personen in dem am Rande der Stadt liegenden Anwesen von Wieland Dietrich, Kunstprofessor und Vorsitzender des Ausschusses »Gutes Design« der deutschen Wirtschaft. Eingefädelt hatte das Treffen C-Moll – so wurde Carsten Moll von allen genannt. Schon bei der Verleihung des Preises an Mallör hatte Moll Occhio informiert, gegen Ende der Messe sei ein Kontaktförderungstreffen geplant; er solle »gut aufpassen« und später ein Protokoll über die wichtigsten Aussagen anfertigen, während des Treffens jedoch möge er keine Aufschriebe machen. Er hielt ihn an, niemals mit irgendjemandem, auch nicht in der Firma, über die Veranstaltung zu reden.

Auch mit Mallör nicht? Das würde C-Moll dann wohl selbst übernehmen. Mallör war bereits Donnerstag früh auf eigenen Wunsch zurückgereist, um bei der Bearbeitung des neuen Auftrags keine Zeit zu verlieren.

Vor dem Treffen bei Wieland hatte der größere Teil der Teilnehmer zusammen das Theater besucht. Occhio fand es schon fast makaber, dass man vor das Ganze die Aufführung des »Freischütz‘« gesetzt hatte. Wenn doch, wie in dieser Oper, der Teufel bei den Jugoslawien-FOM auch nur jede siebte Kugel abschösse! Am Ende des Abends war Occhio vielmehr, als habe der Satan den FOM-Handel ganz und gar an sich gerissen. Und doch hatte er sich der Theateratmosphäre, der eingängigen, einschmeichelnden romantischen Musik, entspannt hingegeben. Es tat ihm gut, einmal in eine ganz andere Welt einzutauchen als die, die er dauernd erlebte: Maschinen, Hydraulik, Arbeitsdruck, Reklamationen, Ärger mit den Mitarbeitern, die Besserwisserei, das Misstrauen des Chefs. In der Dunkelheit des Opernsaals dachte er mit Bedauern daran, wie wenig Platz er Kulturgenüssen in seiner Freizeit einräumte. Dies wollte er bald ändern.

Vor dem von einem Traiteur servierten opulenten Mahl, das Professor Dietrich genutzt hatte, die Anwesenden noch einmal offiziell einander vorzustellen, begab sich die Gesellschaft über eine breite, geschwungene Treppe hinauf in den riesigen Wohnraum in der 1. Etage. Occhio fielen großformatige Bilder an den Wänden auf, durchweg abstrakte Malerei, mit der er wenig anzufangen wusste. Dagegen imponierte ihm das Ambiente insgesamt, das die Kunstwerke dem Raum verliehen. Was genau ihm behagte, hätte er nicht sagen können. Es waren wohl die Farben, die in ihrer Komposition und Ausgewogenheit angenehm und beruhigend auf ihn wirkten. Auf dem Boden stand eine Vase mit einem gewaltigen Strauß von wenigstens hundert Rosen. Occhio vermutete hinter dieser Pracht Moll als Urheber, der Rosen über alles liebte. Rosen gehörten zu seinem Büro wie der Blick von dort über das Tal auf die Buchenwälder. Auch hier war es genau Molls bevorzugte Art, eine langstielige Sorte mit tiefroten, fast schwarzen Blüten.

Sie nahmen in im U aufgestellten Ledersesseln Platz. So hatten sie alle auch den Rosenstrauß im Blick. In der Runde saßen Professor Dietrich und seine beim Ausschuss »Gutes Design« beschäftigte Assistentin, zu ihrer Rechten Carsten Moll mit Gattin und Chefsekretärin. Schon gleich mit seinem Sessel an sie herangerückt war Milan Brankovic, ein athletischer, gut aussehender Mensch, etwa um die vierzig, den der Professor als serbischen Maschinenhändler und Partner von Dr. Riscisc vorgestellt hatte. Die Sekretärin schien – Occhio beobachtete es mit einigem Neid – die Nähe des Charmeurs zu genießen. Dr. Riscisc, Generalvertreter aus Wien, seine Gattin sowie Holzbaumer, Abteilungsleiter bei Riscisc, folgten. Den Kreis beschlossen Dr. Justus von Woehle, Abgeordneter und Sprecher des Wirtschaftsausschusses im Landtag, Occhio und Holleweg, der Verkaufsleiter von Moll.

Professor Dietrich und die Assistentin reichten Champagner. C-Moll bestimmte, man werde nun auf das Wohl aller und besonders auf den guten Verlauf der Messegeschäfte anstoßen.

Danach erhob sich der Abgeordnete.

Er sei sehr gerne hergekommen, sagte er, da er jedoch am folgenden Morgen mit einer Regierungsdelegation nach Saudi-Arabien fliege, müsse er den round table leider schon bald verlassen. Herr Carsten Moll, der ihm seit ihren gemeinsamen Zeiten auf dem Gymnasium ein teurer Freund sei, habe ihn zu dem meeting eingeladen; auch habe er wegen seines übervollen Terminkalenders ihm freundlicherweise erlaubt, als Erster ein kurzes statement an die Versammlung zu richten.

Dr. von Woehle sprach mit fast unangenehm starkem schwäbischem Akzent. Sein Bemühen, hochdeutsch zu reden, verunstaltete seinen Dialekt derart, dass es Occhio schmerzte.

Es sei ja nun kein Geheimnis, sagte er, dass sein Land der Förderung des technischen Fortschritts seit Langem höchste Priorität einräume und Kooperationen wie die zwischen der Firma Moll und Unternehmen in Jugoslawien nachdrücklich unterstütze. Er bedauere zutiefst, und dabei verschluckte er sich und führte seinen Zuhörern einen nicht enden wollenden Hustenanfall vor, dass der Balkanstaat eine so unerfreuliche Phase der Friedlosigkeit durchzustehen habe – das Wort Krieg nahm er nicht in den Mund. »Womit könnten wir krisengebeutelten Staaten besser zu neuer Stabilität zu verhelfen«, rief er pathetisch aus, »wenn nicht mit so harmlosen, friedlichen und doch hoch entwickelten Maschinen wie unseren harvesters?«

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