Hermann Metz - Rechnung ohne Wirt

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Ausländische Beobachter entdecken im balkanischen Kampfgebiet ungewöhnliches Kriegsgerät. Es stellt sich heraus: Neuartige, für die Holzgewinnung konzipierte Maschinen wurden zu Kanonen umgebaut. Der Journalist Hans-Gerd Unstihl soll für das zeitkritische Magazin BRENNPUNKT herausfinden, wer sie geliefert hat. Bei seinen Nachforschungen stellen sich ihm nicht nur unerwartete Schwierigkeiten in den Weg; er gewinnt auch einen Einblick in die Gedankenwelt und in das Arbeiten von Technikern. Die Kanonengeschichte endet völlig anders, als Unstihl sie sich vorgestellt hat.

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Ich überging seine Frage: »Vielleicht können Sie Ihre Aussagen etwas ausweiten.« Wieder musste ich gegen das Kratzen im Hals ankämpfen. »Wissen Sie, als Journalist ist man immer sehr dankbar, wenn man genügend ‚Fleisch‘ hat, wie wir es bezeichnen – wie gesagt, dann könnte ich Ihnen auf fünfzehnhundert, eventuell auf mehr aufstocken. Doch es kommt wirklich darauf an, ob sich aus Ihren Informationen etwas Fundiertes destillieren lässt.« Ob dies aber zutreffe, machte ich ihm klar, könne ich erst am Ende beurteilen. Auf einen Hans-Gerd Unstihl könne er sich da ganz verlassen. »Tausend erhalten Sie auf jeden Fall.« Ich legte ihm ein Kuvert mit fünf Hundertmarkscheinen auf den Tisch und sagte leise: »Eine Anzahlung.«

Er schob mir einen Zettel her, auf den er mit Kugelschreiber und in Normschrift geschrieben hatte:

15. September 1996 Markus Occhio

Ich, H. G. Unstihl, Journalist, unterschreibe dafür, dass ich in meinem Harvester-Bericht weder den Namen Markus Occhio nennen noch irgendeinen Hinweis auf seine Familie geben werde.

Ich las, unterschrieb und gab ihm den Zettel zurück. Er erschien mir wertlos, aber ich sagte es ihm nicht. Hastig faltete er das Papierstück zusammen und stopfte es mit dem Umschlag in eine Tasche seines Morgenmantels. Auf seine Frage, was er nun zu tun habe, ob er mir hier in der Cafeteria erzählen solle, was ich wissen wolle, und ob ich dann mitschriebe, fischte ich aus meinem Aktenkoffer ein Diktiergerät und legte es auf den Tisch.

»Ein Diktiergerät. Es hat drei Knöpfe: Hier schalten Sie ein. Weiterdrehen desselben Knopfs bringt mehr Lautstärke beim Abspielen des Bands. Zweiter Knopf: Aufnehmen. Sie drücken ihn und sprechen. Die Schlitze nicht mit der Hand abdecken, weil dahinter das Mikrophon ist. Wollen Sie eine Pause machen, drücken Sie wieder Knopf Zwei. So wechseln sich Aufnahme und Bandstillstand ab. Hier sind zwei Kassetten, die Sie jeweils fünfundvierzig Minuten lang besprechen können. Dreißig Sekunden vor Bandende hören sie einen langen Ton; sobald drei Piepstöne ertönen, ist die Kassette voll.« So schnappe der Schacht auf (ich machte es ihm vor), genau wie bei einem Kassettenrekorder, dann lasse sich das Band einlegen und herausnehmen (auch das führte ich ihm vor). Worauf zu achten ich ihn besonders bat: Er solle deutlich sprechen. Das Gerät arbeite sowohl mit Batterien als auch mit Netzstrom, erklärte ich noch, und suchte nach dem Kabel in meinem Koffer. Es war rot wie das Diktiergerät. »Das brauchen Sie natürlich, falls Sie an der Steckdose arbeiten.« Dann schob ich ihm noch zwei neue Batterien für den Fall über den Tisch, dass die im Gerät eingelegten nicht ausreichten. Ich stand auf, lächelte ihm aufmunternd zu und fragte, ob ich am nächsten Tag wieder kommen und den Bericht abholen könne.

Markus Occhio seufzte und sagte nur: »Natürlich, morgen. Um vier Uhr, wenn es Ihnen recht ist.«

Ich trank meinen Kaffee zu Ende und Occhio holte sich einen zweiten Tee. Er erzählte mir wohl noch eine halbe Stunde lang von seiner Krankheit.

Ich selbst habe Ingenieurwissenschaften studiert, sah aber nach dem Studium meine Aufgabe darin, der Menschheit technische Vorgänge, in Verbindung damit notgedrungen auch Technikgeschichte, zu vermitteln. Mein Podium dafür sind seit langem Fachzeitschriften; darüber hinaus versehe ich einen außerordentlichen Lehrauftrag an der Technischen Hochschule Stuttgart. Bald musste ich einsehen, dass meine sprachlichen Neigungen und mein Ingenieurstudium alleine nicht ausreichten, allen Anforderungen des Journalistenberufs gerecht zu werden. So nahm ich mit fast vierzig Jahren noch die Schur eines Ergänzungsstudiums auf mich, das mich wirklich vorwärts brachte. Vorlesungen und Praktika in Öffentlichkeitsarbeit, an der Hochschule offiziell als Public Relations, kurz: PR, bezeichnet, gingen auch auf die Berichterstattung über Messen, auf Krisen-PR und Sponsoring ein. Als bloßer Textverfasser hat der Journalist von heute ausgedient: Er muss ebenso gut mit Grafik, Design und elektronischer Bildbearbeitung umgehen können. Gerade in diesen modernen Techniken bot mir das anstrengende Studium viel Brauchbares.

Für den BRENNPUNKT verfasse ich regelmäßig technikwissenschaftliche Beiträge. Dass sie einen kriminellen Hintergrund hatten, war immer wieder einmal vorgekommen. Der Chefredakteur war, als die Forstmaschinen-Affäre ruchbar wurde, wieder mit der Bitte an mich heran getreten, in der Angelegenheit zu recherchieren. Die Kernfragen, auf die ich seinem Auftrag zufolge Antworten zu suchen hatte, lauteten:

1 Auf welchem Weg gelangten die Maschinen ins Kriegsgebiet?

2 Wer sind die deutschen Hintermänner?

3 Aufgrund welcher technischen Eigenschaften eignen sich die Maschinen für militärische Einsätze?

Darüber hinaus legte der Chefredakteur Wert auf gutes Bildmaterial.

Da sich das Magazin mit seinen Vergütungen nie geizig zeigte, hatte ich den Auftrag gerne angenommen.

4

Am Tag darauf suchte ich Markus Occhio, wie abgemacht, um sechzehn Uhr auf. Da ich mir der Zimmernummer nicht mehr sicher war, erkundigte ich mich an der Pforte danach. Der Mann legte eine klebrige Schneckennudel neben der Computertastatur ab, leckte seine Finger sauber und tippte den Namen ein. Er fuhr mit dem Zeigefinger über den Bildschirm und sagte gelangweilt: »Ja hier, Okzio, Markus, Nummer 216, zweites Geschoss. Dort drüben gibt es einen Fahrstuhl.« Fahrstuhl? fragte ich mich hier zum ersten Mal, woher mochte wohl der Begriff Fahrstuhl stammen? Hatte ich je irgendwo Aufzüge mit Stühlen gesehen?

Hinter mir machte ein Mann einen Satz in den Lift, um nicht von der sich schließenden Tür eingeklemmt zu werden. Ein breitkrempiger Hut, wie sie in diesem Jahr in Mode gekommen waren, bedeckte sein speckiges, vielleicht einmal blondes Haar und seltsamerweise trug er jetzt schon, im Frühherbst, Handschuhe. An seinem Ohrläppchen glänzte ein goldener Ring. Sein Aktenkoffer hätte mein eigener sein können, wenn er nicht braun gewesen wäre; meiner war schwarz. Auf beiden sah ich dasselbe Schildchen an derselben Stelle neben dem Traggriff silbern glänzen: SECURATE. Das S, größer als die restlichen Buchstaben, war bei ihm rot übermalt. Der Mensch verbreitete einen abscheulichen Schweißgeruch. Er stieg mit mir aus dem Lift aus.

Ich klopfte an die Tür mit der Nummer 216, aber auf Occhios »Herein« wartete ich vergeblich. Da auf dem Gang niemand zu sehen war, den ich um Erlaubnis hätte fragen können, drückte ich die Türklinke. Im ersten Moment erkannte ich nichts, denn die Sonne blendete mich und es brauchte einige Augenblicke, bis Einzelheiten im Zimmer Konturen gewannen. Dann fiel mir ein überbordender, auf dem Nachttisch stehender Blumenstrauß auf.

Ich rief gekünstelt: »Guten Tag, Herr Occhio!«

Keine Antwort. Zögernd ging ich zwei, drei Schritte ins Zimmer hinein. Zu meiner Linken, durch die offene Tür hindurch, sah ich vor dem Waschbecken einen Menschen auf dem Boden liegen – Occhio in seinem grünroten Morgenmantel, Glasscherben, die zerborstene Brille daneben. Was mich in diesem Moment bewegte, was mir durch den Kopf ging, kann ich immer noch nicht mit Gewissheit sagen, aber ich erinnere mich, dass ich ins Zimmer hinein und entsetzt am Bett vorbei zum Nachttisch hastete und die Schublade aufriss. Dort lagen die Batterien und eine Kassette. Ich nahm sie an mich, klappte den Aktenkoffer auf und warf alles zusammen hinein. Das Diktiergerät! Wo war das Diktiergerät? Da ich es nirgends entdeckte und nicht auch noch im Schrank wühlen wollte, ging ich mit zögernden Schritten ins Bad. Aus dem Hahn lief Wasser; der wie leblos Hingestreckte lag mit dem Gesicht auf dem Boden. Ich berührte ihn am Arm und fragte: »Herr Occhio? Herr Occhio, fehlt Ihnen etwas?« Keine Antwort. Er blieb reglos liegen und jetzt bemerkte ich die gelbe, abgestandene Gesichtsfarbe. Um Gottes Willen: Er ist tot! Occhio war tot! Mein Kopf war wie ausgehöhlt. Ich fühlte mich an Fäden hängen wie eine Marionette, die irgendjemand hin und her riss und die von oben auf einen unheimlichen Ort hinab starrte. Im Waschbecken lag ein zerbrochenes Trinkglas, über dessen Scherben Wasser aus dem Hahn lief. Ich stürzte aus dem Bad, schrammte am Ausgang mit dem Kopf an einem Hängeregal vorbei, verspürte einen stechenden Schmerz, riss die Zimmertür auf, schlug sie hinter mir zu, als hätte ich etwas verbrochen, und rannte zum Aufzug, in dessen Nähe sich ein Arzt und eine Krankenschwester unterhielten. Weiter hinten zog eine Putzfrau teilnahmslos ihren feuchten Lappen über den nass glänzenden Boden und der Handschuhmann vom Aufzug stand noch mit seinem Koffer herum. Mir fiel auf, wie der Arzt, ein ungewöhnlich hoch gewachsener, hagerer Mensch in weißem Mantel, mich anstierte.

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