Hermann Metz - Rechnung ohne Wirt

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Ausländische Beobachter entdecken im balkanischen Kampfgebiet ungewöhnliches Kriegsgerät. Es stellt sich heraus: Neuartige, für die Holzgewinnung konzipierte Maschinen wurden zu Kanonen umgebaut. Der Journalist Hans-Gerd Unstihl soll für das zeitkritische Magazin BRENNPUNKT herausfinden, wer sie geliefert hat. Bei seinen Nachforschungen stellen sich ihm nicht nur unerwartete Schwierigkeiten in den Weg; er gewinnt auch einen Einblick in die Gedankenwelt und in das Arbeiten von Technikern. Die Kanonengeschichte endet völlig anders, als Unstihl sie sich vorgestellt hat.

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Es half nichts: Bei ihm, bei Markus Occhio, waren Filter – sah man von den besonderen Funktionen der Leber und der Niere ab – nicht vorgesehen, und so lag er, er wusste schon nicht mehr, zum wievielten Mal, in der Klinik zur Beobachtung und hoffte, dieÄrzte würden ihn bald wieder einigermaßen hergestellt haben – »eingestellt«, sagten sie, und das Wort gefiel ihm, erfüllte ihn mit Vertrauen. Auch empfand er es als große Erleichterung, als man nach dem zweiten Klinikaufenthalt seinem Rentenantrag stattgegeben hatte. Dass die ewigen Aufregungen und Spannungen im »Geschäft«, wie er seine Arbeitsstelle nannte, ein gerütteltes Maß zu seinem Leiden beigesteuert hatten, davon war er überzeugt. Was er freilich auch nicht bestreiten konnte und was ihm die Ärzte oft genug vorhielten: Mit übermäßigem Rauchen hatte er seine Pumpe durch eigenes Zutun mehr geschädigt als der schlimmste Stress es je vermocht hätte. Dass man ihm gleich auch noch eine seiner großen Freuden verbot, das Waldhornspielen, nahm er nicht so ernst; den ersten Hornisten beschwichtigte er noch in der letzten Probe: »Lass den Doktor reden: In einem viertel Jahr werden wir weiter sehen.«

Occhios Frau war es immer unbegreiflich, wie er sein Herz mit einem Erzeugnis aus kaltem Metall, mit einem Gerät aus Kolben und Lagerbuchsen, aus Dichtringen, Leckölleitungen und Schrauben in Zusammenhang bringen konnte. Sie hatte eher romantische Vorstellungen vom Herzen und von seiner Rolle im Leben der Menschen. Wie den Altvorderen war es für sie gleichbedeutend mit dem Sitz der Seele, auch wenn sie von dieser nicht einmal annähernd hätte sagen können, was und wie sie sei.

Eines Morgens fiel Occhio in der Zeitung eine Notiz auf: Die Staatsanwaltschaft sei einem Handel auf der Spur, wurde berichtet, bei dem zu Kanonen umgebaute Harvester über Österreich ins balkanische Krisengebiet geliefert worden waren. ‚Harvester‘ nannte man solche Maschinen in Fachkreisen, die es geradezu mit Leidenschaft vermieden, Dinge mit ihren deutschen Namen zu bezeichnen. Markus Occhio allerdings gefielen fremde Ausdrücke, weil er mit ihnen stets Geheimnisvolles verband. Er verwendete sie sogar mit Lust, obwohl ihm das Englische ein Buch mit sieben Siegeln war. Als ihn an jenem Nachmittag seine Tochter mit den Enkelkindern besuchte, zeigte er ihr den Zeitungsbericht und sagte: »Ich bin gespannt, wie meine Firma ihren Hals aus dieser Schlinge ziehen wird.« Occhios ehemaliger Arbeitgeber wurde in dem kurzen Artikel allerdings nicht namentlich erwähnt.

Am Tag danach machte ich mich in die Klinik auf, zu der ich eine knappe Stunde von meinem Wohnort aus zu fahren hatte. Als ich im 2. Stock vor Occhios Tür stand, klopfte ich an und betrat auf ein »Herein« das Krankenzimmer.

Mir stand ein kleiner, drahtiger Mann gegenüber, der in einem grünroten Morgenmantel mit etwas zu lang geratenen Ärmeln steckte. Auf der rechten Kopfseite zog sich eine grausig aussehende, blaugrüne Verfärbung von der Stirn über das Auge zum Wangenknochen herab. Interessiert blickten mich durch große Brillengläser hindurch Augen an, die mir trotz des Flecks nicht den Eindruck eines kranken Menschen machten. Man weiß es ja: Die heutigen medizinischen Möglichkeiten können bei todkranken Menschen blühendes Leben vortäuschen. Ich sah den Schulfreund vor mir, den ich ein Jahr zuvor im Krankenhaus besucht hatte und der an Krebs litt. Obwohl er unverklemmt über sein böses Leiden sprach, kam auch er mir nicht vor, als sei er leidend, wenngleich er sehr abgemagert war. Eine Woche nach meinem Besuch las ich in der Zeitung in großen Lettern seinen Namen – in seiner Todesanzeige.

Ich bat Occhio, die Störung zu entschuldigen, und da ich dabei wohl etwas gehüstelt hatte, sagte er als Erstes: »Sie rauchen.«

»Leider ja.«

»Geben Sie’s auf«, belehrte er mich, »sonst sind Sie auch bald hier.«

Seit Jahren sei ich dabei, tröstete ich den so unerwartet um mich Besorgten, mich von dem Laster zu befreien. Ich zog ein Camel-Päckchen aus der Brusttasche, zeigte es ihm, verdrehte hilflos die Augen und steckte es wieder ein. »Unstihl, Hans-Gerd Unstihl – ich komme«, klärte ich ihn auf, »vom BRENNPUNKT«.

Jaja, sagte er, seine Frau habe ihm von einem Zeitungsmenschen erzählt, der darum gebeten habe, ihn besuchen zu dürfen.

Da ich nicht mit der Tür ins Haus fallen wollte, erkundigte ich mich nach seinem Leiden.

»Nicht das blaue Mal hier ist es«, beeilte sich Occhio zu sagen und umkreiste die Verfärbung mit der Hand. Vorgestern sei er gestolpert und gestürzt, vor dem Klinikeingang, so eine Schande, wenigstens zwei Dutzend Menschen hätten es mitangesehen, ein Schwächeanfall, wie aus dem heiteren Himmel. »Nein. Die Pumpe«, sagte er dann seufzend und pochte mit den rund zusammengenommenen Fingerspitzen ein paar Mal auf seine Brust, »die Pumpe, Herzinfarkt. Mit meiner Pumpe ist nicht mehr viel los.« Occhio sprach mit einem auffällig rollenden R. Eine Krankenschwester, die ohne anzuklopfen mit einem Tablett voller Arzneien hereingekommen war, hatte diese letzte Bemerkung Occhios gehört.

»Nehmen Sie’s nicht zu tragisch, Herr Otschio«, sagte sie beschwingt, »wir haben Sie im Griff. Hier ist Nachschub.«

Ich hatte sie sofort erkannt: Ursula! Dass ich schon gleich bei seiner Frau geklärt hatte, wie »Occhio« auszusprechen sei – nämlich wie ‚Ockio‘ – dies gab mir ein Gefühl des Vorsprungs, als ich vernahm, dass Ursula ein ‚Otschio‘ daraus machte. Occhio selbst schien es nicht zu stören, wenigstens korrigierte er sie nicht.

»Solche optimistischen Menschen braucht man in meinem Zustand«, bemerkte er lächelnd, als sie wieder draußen war. »Und gerade sie tut mir gut. Sie ist ja auch eine Augenweide, wie Ihnen nicht entgangen sein wird.«

Ich schluckte trocken: Ursula. Ja, das war sie früher schon gewesen: eine Augenweide. In ihrer Geschäftigkeit war ich wahrscheinlich gar nicht in ihren Blickhorizont geraten, was mir sehr entgegen kam, denn es hätte mir vielleicht nur Unannehmlichkeiten gebracht.

Ich wolle ihn nicht über Gebühr belästigen, sagte ich zu Occhio und kam mir etwas verlegen vor; ich sei beauftragt, im BRENNPUNKT über einen Handel zu berichten, in den ein deutscher Maschinenhersteller verwickelt sei. Bei meinen ersten Recherchen sei mir sein Name genannt worden. Ich hätte erfahren, dass er, Occhio, Einblicke in technische Einzelheiten der Maschinen habe, um die es in der Angelegenheit gehe.

»Nehmen Sie doch Platz,« sagte Occhio und zog einen Hocker unter dem kleinen, in der Ecke stehenden Tisch heraus. Dann blätterte er auf seinem Nachttisch in einem Berg Postkarten, Briefen und Zeitungen, und legte eine ausgeschnittene Zeitungsnotiz vor mich hin: »Meinen Sie das hier?« Ich nickte und dachte daran, dass man von mir verlangte, dem Staatsanwalt zuvorzukommen.

Occhio hatte von meinem ersten Wortschwall offensichtlich einen trockenen Mund bekommen, denn er füllte ein auf dem Nachttisch stehendes Glas zweimal mit Mineralwasser und trank es beide Male in einem Zug leer. Schüchtern fragte er, ob ich mehr wisse als das, was in der Tageszeitung stand. Ich habe mir in solchen Dingen über die Jahre jenen Stil angeeignet, der in unserem Beruf oft genug auf eine Beschwichtigung des Gesprächspartners hinausläuft, und so fuhr ich fort, er werde sich mit seinen Aussagen ganz und gar nicht verdächtig machen, zumal er ja nicht mehr in seiner Firma tätig sei. Sein Name, beruhigte ich ihn, werde, falls er mir Informationen gebe, in dem Bericht natürlich nicht genannt, er werde auf jeden Fall geändert. Was ich benötige, seien verlässliche Fakten, denn der BRENNPUNKT sei, wie er bestimmt wisse, als seriöses Nachrichtenmagazin bekannt, das einen Namen und Leser zu verlieren habe und ich einen Job dazu, falls ich Erfundenes oder gar Unwahres veröffentliche.

»Ich will Sie zu nichts drängen, wäre aber trotzdem für Details dankbar. Ich kann Ihnen ein Honorar anbieten, das sich, wenn Sie nicht zu zimperlich sind, durchaus auf der Ebene von tausend Mark bewegen würde.«

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