Andreas Hoffmann - Der Feuereifer des Florian H.

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Der Feuereifer des Florian H.: краткое содержание, описание и аннотация

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1. Mai in der Hauptstadt. Tag der gefeierten Arbeit, Nacht des heißen Asphalts. Und auf dem Bahnhof schlummert Florian. Leonore, seine Freundin kommt verspätet. Doch mit ihr fegt Wind ins Dickicht der Stadt. Und treibt auch ihn an. Dicke Brocken liegen im Wege: Der ungeklärte Tod des gemeinsamen Freundes, die Sicherheit und Unsicherheit des Jobs, die Treue in den Zeiten der flexiblen (Arbeits-) Verhältnisse. Florian mittendrin, eifrig mittendurch, verrennt sich, bis es brennt.
Ist Politik für Prosa zu prosaisch? Hier ist das Gegenteil erbracht.

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„Auf seine Räuber? Mit Verlaub, ich weigere mich.“

Leo stößt sein abgestelltes Glas an. „Auch auf seine Räuber! Ich finde nämlich, seine beiden Brüder, der Bandit und der Ehrenmann, sind Typen, die zeitlos sind.“

„Karl Moor ein zeitloser Typ? Der ist doch so zeitlos idealisiert wie der arme Störtebeker, der jeden Sommer Abend für Abend auf Rügen kopflos über die Bühne tingeln muss. Erinnerst du dich?“

„Ralswiek. Tapferer Kerl, ja. Und dennoch, an dem Moor ist was Wahres dran.“

Leo zupft an einer Plastikrose in der Vase vor sich, in Gedanken, auf der Suche nach Worten.

„Flo, der arme Moor ist verzweifelt. Ihm ist Schlimmes passiert, so schlimm, dass er es nicht verkraftet. Sein Geld ist futsch, die Liebe des Vaters – meint er – auch. Der Bruder ist ein Intrigant, die Geliebte erkennt ihn nicht mehr. Da würdest du auch ausrasten! Der Junge wird zum Desperado. Ist das nicht verständlich, Flo? Dass einer Amok läuft, weil er emotional mit sich nicht klar kommt: das geschieht doch immer wieder. Das könnte selbst dir passieren.“

„Ich bin aber eine gefestigte Persönlichkeit.“

Leo prustet los.

„Welcher Gutachter hat denn das festgestellt?“

„Sag ich dir später. Aber mal im Ernst: Wo im wahren Leben gibt es so edle Räuber, die ihre Beute Bedürftigen schenken und sich am Ende auch noch einem Hartz-IV-Empfänger ausliefern, damit der bei der Polizei die Belohnung kassieren kann…“

„… die ihm der nette Herr von der Arbeitsagentur gleich wieder abknöpft. – Ich sag‘s dir gleich.“

Unterbrechung. Ein dunkelhäutiger junger Mann tritt an den Tisch, in Jackett und Jeans mit zertretenem Saum, und präsentiert einen Strauß aufgeblühter dunkelroter Baccara. Leo nimmt Florian die Antwort ab: „Vielen Dank, aber das ist leider nicht meine Sorte.“ Der Rosenverkäufer tut, als hätte er verstanden, nickt, wendet und hält die Blumen über den Nachbartisch.

„Jetzt bin ich aber auf deinen real-idealen Räuberhauptmann gespannt.“ Florian lehnt sich zurück.

„Zugegeben, Flo, so ideal wie bei Schiller findest du den Kriminellen der guten Tat nirgends. Aber jetzt hör mal auf mein psychologisches Gutachten. Also, da gibt es einen Herrn XY, der lebt ganz weltfremd moralisch und noch schlimmer: Er ist von einer grandiosen Idee besessen.“ Leo zieht die Plastikblume aus der Vase und dreht sie nachdenklich in der Hand.

„Ist das die schöne Idee?“ Florian grinst.

„Siehst du doch! Aber bring mich jetzt nicht aus dem Tritt. - Herr XY meint, dass diese seine Menschheitsidee verwirklicht werden muss. Sie beherrscht ihn total, sein Denken, Fühlen und sein Tun. Er kämpft für sie, leidenschaftlich und mit großen Opfern.“

Die Blume in Leos Hand zeichnet unsichtbare Kreise auf der Tischplatte, als entstünde darauf das Phantombild des Herrn XY. „Aber überall stößt er auf Ablehnung. Bei seinen Mitbürgern, die politisch kein Interesse, bei den Mächtigen, die ganz andere Interessen haben. Der gefühlte Innendruck steigt in dem Maße an, wie die Außenwelt seine Möglichkeiten zu handeln blockiert. Verzweiflung über seine Ohnmacht übermannt ihn, treibt ihn so an, dass er am Ende nicht davor zurückschreckt, Mittel anzuwenden, die mit seinem strikten Idealismus selbst unvereinbar sind.“

Leo wendet die Blume und piekst mit dem Drahtstengel Florians Brust. Der sinkt getroffen zur Seite. „Ihr Stich, Frau Gutachterin. Aber wo sind die Zeugen?“

„Das fragen ausgerechnet Sie, Euer Ehren, Einser-Historiker, der Sie sind? Sie kennen sie doch, die Kronzeugen.“

Florian zuckt mit den Achseln.

„Mein lieber Herr Haselbach, rufen Sie sie nur auf. Sie stehen vor dem Gerichtssaal Schlange.“

Zu köstlich, die Leo. Florian unterdrückt seinen Spaß an Leos Vorstellung. Der Theaterabend findet seine Fortsetzung. Was lässt sie sich als nächstes einfallen? Sie steckt die Blume zurück in die Vase. Ohne Requisiten fährt sie nach einigem Überlegen fort, äußerlich ruhig. Aber in ihr flackert es. Florian hört es an der Quinte, um die ihr Ton fällt.

„Herr Richter, auf Ihren Ruf treten sie ein, die Zeugen. Einer so gewaltsam wie der andere. Und alle nehmen Platz auf der Anklagebank, neben- und hintereinander. Ganz vorn, die Dolche nicht mehr im Gewand, Athens Tyrannenmörder. Dann, ebenso entwaffnet, Spartacus und Brutus. In der nächsten Reihe, ihrer Parolen, Bomben und Pistolen ledig, die Freiheitskämpfer, Gotteskrieger, Revolutionäre und Rebellen aller Zeiten. Dann die Bürgerrechtler und Anarchisten, die Männer und Frauen der Resistance, neben ihnen genauso stolz Grynszpan, Elser und Stauffenberg. Und wenn in der letzten Reihe noch ein Plätzchen frei ist, pardon, quetschen sich dorthin unsere Stammheimer Terroristen, auch sie den dies irae vor sich: Vergebung oder Verdammnis. Und Sie werden über ihre Aussagen staunen, Richter Haselbach. Denn alle ähneln sie Karl Moor und Herrn XY in einer Hinsicht: Sie wollten jeder und jede zu ihrer Zeit nach ihrer Nase die Welt verbessern, ohne Rücksicht darauf, ob uns Heutigen die Nasenrichtung passt oder nicht.“

Punktum. Florian klatscht leise Beifall. Leonore steht auf, verneigt sich vor ihm und als sie die Aufmerksamkeit an den Nachbartischen bemerkt, belustigt auch zu diesen. Florian errötet. Er hielt sich für den einzigen Zuhörer. Gedämpft setzt er fort: „Hervorragendes Plädoyer, Frau Anwältin. Aber es lässt Einen außer Acht: Franz Moor. Wo findest du einen Schurken von diesem Kaliber? Erbschleicher, wirft den alten Vater ins Verließ, hintergeht den Bruder und macht sich auch noch an dessen Geliebte heran. So viel Widerwärtigkeit auf einmal. Ich glaube, wir könnten in Gerichtsakten blättern so viel wir wollten, wir fänden einen solchen Fall nicht.“

„Da gebe ich dir recht.“

„Dann sind wir uns ja letztlich einig.“

Leo knetet das weiche Wachs der Kerze. Die Flamme züngelt aufgeregt.

„Nicht ganz, lieber Florian. Ist dir nicht aufgefallen, dass Franz vorhin auf der Bühne der einzige war, der moderne Klamotten anhatte? Nadelstreifenanzug und Fliege.“

„Ja, und?“

„Markenzeichen der Bosse“, meinte Leo, „Outfit der eiskalten Supermanager. Ebenso eiskalt servierte Franz den alten Vorstand des Familienkonzerns ab, seinen Vater, den Patriarchen, zu lieb zu seiner Belegschaft. Raus mit ihm im Namen des Gewinns. Produktivitätsmaximierung ist die Maxime, Lohnkürzungen und Entlassungen die Mittel dazu.“

„Nu mal halblang, Leo. Eben noch Anwältin, jetzt Betriebswirtin. Was du hier auftischst, ist das nicht ein bisschen dicke? Das hat doch mit dem Stück nichts mehr zu tun!“

„Und ob. Hast du Franz Moor nicht zugehört, als er sich für den Herrn im Haus hält? Wir lesen die Stelle morgen bei dir noch mal nach, ja? Und was die Gerichtsakten anbetrifft: Die eine oder andere Szene kriminellen Managements kannst du auch dort schon finden. Such dir das Vitaminpräparat aus, vor dem dir am meisten ekelt. Die rote Liste ist lang: Bestechung, Bedrohung, Begünstigung, Barbesuche, Bordellnächte, Bargeld für das brasilianische Busenwunder des Betriebsrats. Die Perfidie kennt keine Grenzen.“

Wieder könnte Florian applaudieren, wären da nicht die Augen und Ohren der anderen Gäste – und sein Hang zur Ordnung, der geheiligten, gegen die Leonores Polemik hallend hämmert. Zu kraftvollem Widerspruch mangelt es ihm, dem Medienabstinenten, an Argumenten. Lasch kommt seine Verteidigung: „Übertreib mal nicht, Leo.“

„Ich untertreibe. Mir stinken die großkopfeten Gewerkschaftsbosse, die kleinlaut ihre Fahne eingerollt an der Garderobe der Vorstandsetage abgeben. Und ich habe die Nase voll von leitenden Angestellten, die ihre Luxusdienstreisen mit ihren Sekretärinnen auf den Spesenzettel setzen.“

„… spricht die zukünftige Assistentin eines Direktors“, wirft Florian ein, schwache Replik eines Unüberzeugten. Leonore schaut ihn scharf an, ihre Lippen werden dünn, der Mund spitz, die hohen Wangenknochen ihres schlanken Gesichtes treten kräftiger heraus, so als sei sie auf dem Sprung zuzubeißen. Er sieht auf einen Blick: Witzig fand sie seine Bemerkung nicht. Beklommenes Aufatmen, als Leo ihr Glas leert und vorschlägt zu zahlen und heimzufahren. Morgen früh schrille wieder der Wecker.

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