Andreas Hoffmann - Der Feuereifer des Florian H.

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Der Feuereifer des Florian H.: краткое содержание, описание и аннотация

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1. Mai in der Hauptstadt. Tag der gefeierten Arbeit, Nacht des heißen Asphalts. Und auf dem Bahnhof schlummert Florian. Leonore, seine Freundin kommt verspätet. Doch mit ihr fegt Wind ins Dickicht der Stadt. Und treibt auch ihn an. Dicke Brocken liegen im Wege: Der ungeklärte Tod des gemeinsamen Freundes, die Sicherheit und Unsicherheit des Jobs, die Treue in den Zeiten der flexiblen (Arbeits-) Verhältnisse. Florian mittendrin, eifrig mittendurch, verrennt sich, bis es brennt.
Ist Politik für Prosa zu prosaisch? Hier ist das Gegenteil erbracht.

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Haselbach macht in Zufriedenheit. Was bleibt ihm auch übrig? Die Zahl der Stellenangebote ist direkt proportional zum Erfolg seiner – zugegeben: wenigen – Bewerbungen. Eine einzige echte Chance, und er wäre dem Ziel einer Familie, mit Leo und ein, zwei Murkeln, einen Menschheitsschritt näher. So aber hat er sich mühsam beigebracht, das kärgliche Wort „Not“ mit dem schillernderen „Tugend“ zu übersetzen, etwa so: Was sorgt mich das Gehalt, solange es zum Leben reicht und die Werksverträge mir meinen Freiraum garantieren, Freiheit fürs Forschen, Freizeit für Leonore.

Sie ist es ja, der er die Stelle verdankte, ihr, ihrem Vater und besonderen Umständen. Die Firma stand damals im Verdacht, Giftgas im Ersten und chemische Waffen im Zweiten Weltkrieg entwickelt und geliefert zu haben. Ein Fall fürs Firmenarchiv. Der Archivar, ein loyaler, freundlich lächelnder, älterer Herr, fand trotz intensivsten Stöberns in seinen Beständen kein den Verdacht bestätigendes Material. Er sprach die Firma von der Anklage des Massenmords frei. Dasselbe Urteil wollte gerade die unabhängige Enquête fällen, die Prof. Georg Baken leitete, als von dritter Seite Belastendes zutage trat (das sich später als von der Konkurrenz erfunden erwies). Leos Vater hatte noch Glück. Um ein Haar hätte seine Reputation Schaden genommen. Wen aber unmittelbar die Wucht der Wut traf, war der loyale, freundlich lächelnde, ältere Herr, der wohl zu oberflächlich gesucht oder zu versteckt archiviert hatte. Er musste gehen. Baken erzählte davon Leo, die bedrängte ihn, warb inständig für Florian. Und dann telefonierte er mit Direktor Bergner und der telefonierte mit dem Personalchef und der telefonierte mit Haselbach. Und seither baumelt, wo mal der Hut des loyalen, freundlich lächelnden, älteren Herrn hing, Florians Jacke. Wie lange noch?

Große Ereignisse, das merkte Haselbach bald, laufen woanders. Er reponiert am laufenden Meter geschnürte Papierkonvolute (Vermerk „Ins Archiv“), er beantwortet laufend Anfragen, die ihm die PR zuleitet, er schreibt Reden und Ansprachen, schöne Worte über die schöne Welt von Thurmeisen, und manchmal unterhält er selbst Konferenzteilnehmer mit Witzigem aus der Firmenhistorie. Mit Schlips und Anzug. Oben im Tagungssaal, bei Kaffee und Kuchen. Genug zu tun gibt es immer. Mehr als genug. Genau besehen kommen seine „Feuersozietäten und Brandstiftungen“ nicht recht vom Fleck.

Ein Examen der besonderen Art stand am Anfang seiner Tätigkeit bei Thurmeisen: der Besuch der Eltern, Reifeprüfung mit seinem Vater als Examinator. Es war ein sonniger Januarfreitag, letzter Tag seiner zweiten Einarbeitungswoche bei Thurmeisen. Schon um sieben Uhr entsicherte er die Tür zum Archiv. Der Termin war um acht. Eine Stunde hatte er noch, um alle Gegenstände ungezwungen zu drapieren, von den Schrippen und Croissants bis zu den Servietten. Eine knappe Stunde noch, die Regale interessant anzuordnen, ulkige verbräunte Fotos zuvorderst. Eine halbe Stunde noch, dem Büro einen Anflug von Geschäftigkeit zu geben, auf dem Bildschirm eine spannende Seite zu suchen, Heiner im Labor um zwei Anrufe zu bitten, Papiere so zu legen, dass ihre Erledigung dringlich erschien. Wirklich Wichtiges gab es eigentlich nicht. Eine Viertelstunde noch für den letzten Schliff: die Regale einen Finger breit weiter öffnen, die Servietten doch besser neben die Teller legen als darauf. Den Konferenzsaal über sich konnte er nicht präsentieren. Er besaß keinen Schlüssel.

Kurz nach acht surrte es. Florian öffnete. Händeschütteln von langer Hand mit dem Vater, Umarmung mit der Mutter.

„Legt ab. Fühlt euch wie im Laden“.

Laden! Vaters Stichwort: Heute extra früh aufgestanden. Schon Großmarkt besucht. Züleyhas Schulfrei (Heizungsausfall). Steht zusammen mit Onur, ihrem älteren Bruder, hinterm Tresen. Polizei dagewesen. Ladendiebstahl nebenan.

Florians Mutter verfolgte scheinbar abwesend durchs Fenster die Enten auf der Spree. Dann drehte sie sich unmerklich um. „Bist du sicher, dass wir dich nicht stören?“, fragte sie. Unüberhörbar leise, fast flüsternd.

„Meinst du mich?“ fragte Florian.

Susanne lachte erheitert. „Wen denn sonst?“

„Genau, erzähl doch mal was.“ Es war, soweit sich Florian erinnern konnte, das erste Mal, dass sich sein Vater für ihn interessierte.

Also führte er seine Eltern so zwanglos er konnte plaudernd zu seinem Gral. Mit weit mehr Phantasie als Kompetenz beantwortete er glaubhaft die Fragen seines Vaters. Zugleich bemerkte er den Stolz seiner Mutter, auch ihr amüsiertes Lächeln über seine gewissenhaften Vorkehrungen. Lässig stellte er auf der Telefonanlage ein Gespräch mit Züleyha her, die Bildschirmseite auf dem Computer fand Interesse, Heiners Anrufe kamen pünktlich, das Frühstück mundete, die Lage der Servietten wurde nicht beanstandet, nach dem Konferenzsaal nicht gefragt. Als Florian die Pforte seiner Einsiedelei nach einer guten Stunde wieder öffnete, drückte ihn seine Mutter eng und fest. Und sein Vater murmelte: „Gut gemacht, Junge.“ Dies, merkte Florian, war ernst gemeint. Summa cum laude.

Das Telefon summt. Neun Uhr zwanzig. Die Arbeitswoche beginnt. Anruf von der Pforte. Da warte ein junger Mann, Doktorand, der behaupte, er habe für neun Uhr einen Termin im Archiv. Ach ja, richtig. Florian wird heiß, seine Handflächen feuchten sich ein. Publikumsverkehr! Kann kommen. Wenig später steht ein junger Mann mit seiner Besucherkarte vor der Tür, ein schlaksiger Lulatsch, schwarzer Lockenkopf, Tweed-Jackett und Jeans, Rucksack huckepack, ein Laptop mit ersten Bits und Bytes einer Promotionsarbeit darin. Florian macht den üblichen Witz: „Kaffee gefällig? Der gibt den Akten so schön Farbe.“ Dann die Einweisung: Ja, also, hier die Bauakten der nicht mehr bestehenden Gebäude, dort die Protokolle der Vorstands- und Aufsichtsratssitzungen ab 1890. Im Nebenraum die handschriftliche Autobiographie eines Werksdirektors, die Firmenchronik von 1923 und diverse Festschriften. Schauen Sie sich selbst um. Einige Materialien sind, Entschuldigung, noch ohne Signatur. Zeitmangel. Bei Fragen: ein Ruf genügt. Und bitte daran denken: Nur Bleistift verwenden. Der Fotokopierer steht in dem Winkel da hinten, der Feuerlöscher auch. Kein Lachen.

Zehn Uhr, nach etwa einem Dutzend Fragen und Rufen aus Richtung Fotokopierer und Feuerlöscher, kommt der Bote von der Poststelle. Neben etlichem Werbematerial ein Brief. Die bereits telefonisch verabredete Anfrage der Zeitschrift „Pharma“ nun auch schriftlich: Bitte um einen Textbeitrag für ihre Serie „Deutsche Chemieunternehmen gestern, heute, morgen“. Etwa 8000 Anschläge. Bis 20. Mai. Thurmeisen ein deutsches Unternehmen? „Gestern“ ja, sagt sich Haselbach spontan, aber „heute“ und in Zukunft? Da wird er höheren Ortes nachfragen müssen. Das braucht Zeit. 20. Mai? Kann knapp werden für einen guten Artikel, Werbung für sich und die Firma zugleich. Da: der etwa dreizehnte Ruf des Rucksackdoktoranden von hinten (Papierstau im Kopierer). Klappe auf, Papierbehälter prüfen, da geht das Telefon schon wieder. Johanna die Emsige vom Besucherdienst. Eine Gruppe Inder sei im Hause. Sechs Herren – und eine Dame in einem magisch blauen Sari – mit unerwartet regem Interesse an der Firmengeschichte. Ob es auf die Schnelle möglich sei, um halb zwölf im Konferenzsaal ein paar Worte darüber zu verlieren. Die Herrschaften sprächen perfekt Englisch.

„Geht klar!“ Was sonst. Haselbach kann doch Johanna nicht im Regen stehen lassen. Im Schreibtischschub fingert er nach dem passenden Manuskript, da ereilt ihn Lulatschs Ruf Nr. 14. Ein Kaffeefleck auf der Firmenchronik.

„Ich war völlig verdattert.“ Florian löffelt im Schaumrest seines Milchkaffees. „Nicht wegen des schicken Saris der Inderin, sondern wegen ihrer Frage: Thurmeisens Sozialleistungen. Was soll ich denn dazu sagen?“

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