Andreas Hoffmann - Der Feuereifer des Florian H.

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Der Feuereifer des Florian H.: краткое содержание, описание и аннотация

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1. Mai in der Hauptstadt. Tag der gefeierten Arbeit, Nacht des heißen Asphalts. Und auf dem Bahnhof schlummert Florian. Leonore, seine Freundin kommt verspätet. Doch mit ihr fegt Wind ins Dickicht der Stadt. Und treibt auch ihn an. Dicke Brocken liegen im Wege: Der ungeklärte Tod des gemeinsamen Freundes, die Sicherheit und Unsicherheit des Jobs, die Treue in den Zeiten der flexiblen (Arbeits-) Verhältnisse. Florian mittendrin, eifrig mittendurch, verrennt sich, bis es brennt.
Ist Politik für Prosa zu prosaisch? Hier ist das Gegenteil erbracht.

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„Und Robert und Ricarda?“

„Den Kindern hat sie erzählt: ,Papa ist auf Dienstreise.‘ Hat sie aber nicht beruhigt. Sie ist ja selbst völlig durcheinander.“

Die Salontür geht auf. Frau Baken steht in der Tür.

„Möchtet ihr nicht hereinkommen, oder haben Sie Angst vor uns?“

Florian lacht gezwungen. Fassung wahren. Nur nichts anmerken lassen. Angst? Stimmt normalerweise. Aber jetzt ist ihm anders zumute.

„Angst? Doch nicht vor Ihnen, Frau Baken!“

Sie zieht seinen nassen Kopf vorsichtig zu einem Wangenkuss an ihr Gesicht und ihn dann in den Wohnraum. Ihr Mann nickt aus seinem Lehnstuhl einen flüchtigen Gruß herüber, blättert die Zeitung um und faltet sie neu. Leo im Sessel neben sich, spitzelt sich Florian mit seiner nassen Hose vorsichtig auf eine Stuhlkante, Hab-acht-Stellung, bereit zur Konversation.

Die eröffnet Leos Mutter: Scheußliches Wetter und Florian so durchnässt (er nickt). Sei ganz feucht hinter den Ohren (er lächelt). Könne sich im unteren Badezimmer föhnen (er dankt). Ob er ohne Schirm sei. Sie kauften sich bei jedem Guss einen neuen. Er möge sich ein Modell aussuchen, nachher im Keller, sie empfehle eines von Oertel oder von Brigg, nicht mehr ganz chic, aber strapazierfähig und regenfest.

„Haben Sie letzte Nacht etwas abbekommen, Florian? In den Nachrichten sah es aus, als brannte ganz Kreuzberg.“

„Mutter“, korrigiert Leo. „Wann merkst du dir das mal: Wir wohnen in Neukölln. Da war es den Abend ruhig.“ Und nach einer Pause zu Florian: „Was wollte Ali eigentlich von dir?“

„Chaoten haben sein Auto angezündet und jetzt will er herauskriegen, wer es war.“

„Gibt’s doch nicht!“ platzt es aus ihr heraus. „Ausgerechnet der Wagen von deinem Vater.“

„War wohl ein Versehen. Die Brandstifter haben anonym einen Brief geschrieben, mit der Bitte um Entschuldigung und ein paar Geldscheinen drin.“

Baken lacht und blättert um.

Seine Frau mustert ihn scharf. „Professor, hättest du die Freundlichkeit, wenn du dich an unserer Unterhaltung beteiligst, dies aktiv zu tun?“

Baken blättert seelenruhig weiter.

„Hat Ihr Vater Anzeige erstattet?“ fragt sie.

„Noch nicht. Er versucht erst auf eigene Faust die Täter zu finden.“

„Aber dann!“, setzt Frau Baken nach.

„Nein. Wenn sie sich zu erkennen geben, dann gerade nicht.“

„Was? Keine Anzeige?“

„Nein. Nur wenn sie sich nicht bei ihm melden.“

Baken kann sein Lachen wieder nicht unterdrücken.

Auch Leonore beginnt sich über den großohrigen Zeitungsleser im Lehnstuhl zu ärgern. „Komm, Florian, ich glaube es ist Zeit, dass wir aufbrechen. Der Lehrstuhlinhaber da drüben hat seinen Knigge offenbar im Hörsaal liegen gelassen.“

„Möchten Sie nicht eine Tasse Tee, Florian?“ kontert ihre Mutter, im Rettungseinsatz für die Situation.

„Nein, danke. Vielen Dank übrigens auch für die Theaterkarten. Warum gehen Sie nicht selbst?“

Leo steht schon an der Tür. „Stell dir vor, es ist sogar eine Premiere. Meine Eltern haben sich dummerweise für heute Abend zum Essen verabredet, ohne auf ihren Kalender zu gucken.“

„Glücklicherweise“, verbesserte Florian. Die Drei schmunzeln. Leo drängt. „Aber wir müssen jetzt los, Flo.“

„Kennen Sie ‚Die Räuber‘?“ schiebt ihre Mutter ein, immer noch nicht aufgebend.

„Ja, ich glaube“, sagt Florian und zitiert absichtlich falsch: „Der Mohr hat seine Arbeit getan, der Mohr kann gehen.“

„Der Satz ist aus Othello“, brummt es hinter der Zeitung, die sich plötzlich senkt. Das Eis bricht. Na endlich. Ein Spiel um Worte beginnt.

„Othello? Wirklich? Oh, dann irre ich wohl. Aber ich meine, irgendwo kommt ein Moor auch in den Räubern vor“, antwortet Florian. Augenzwinkern zu Leo hinüber. Ihr Vater wird vorgeführt und merkt es nicht. Recht geschieht ihm.

„Natürlich, die beiden Brüder heißen von Moor, es sind die Protagonisten“, doziert Baken, „aber mit Ihrem Zitat irren Sie sich, Herr Haselbach.“ Baken blickt über seinen Brillenrand: „Der Satz heißt ,Der Mohr hat seine Schuldigkeit getan‘ und es spricht ihn der Mohr von Venedig, nicht der Moor von Schiller.“

„Ist der Satz nicht von Schiller? Oh, pardon. Aber von wem ist er dann? Der Name Schiller sagt mir was, aber wer ist Venedig?“

Jetzt registriert auch Baken, dass man ihn zum Besten hält. „Mein lieber Herr Haselbach, ihnen kann nicht mehr geholfen werden“, sagt er noch. Dann versuchte er seine Ruhe im Lokalteil wiederzufinden.

„Professor, wo bleibt dein Humor?“, mahnt seine Frau.

„Wo der ist?“ Baken holt tief Luft und tippt auf die Schlagzeile vor ihm. „Wenn du das hier liest, kann dir der Humor vergehen. Da hat sich gestern einer vor einen ICE geworfen, in Halensee. Völlig zermatscht. Nicht mehr identifizierbar. Aber zwei Stunden lang hat er die Züge durcheinander gebracht. Deinen wohl auch, Leonore.“ Der provokante Professor fährt fort: „Suizid – na gern! Der Mann wird seine Gründe gehabt haben. Aber wenn es unbedingt Gleise sein müssen, dann bitte sehr an einem weniger verkehrsreichen Ort, am besten auf einer stillgelegten Strecke. So eine mit Draisinenbetrieb. Gibt ja inzwischen genug davon.“

„Vater!“

„Georg! Den Zynismus nimmst du sofort zurück!“

„Flo, lass uns endlich gehen. Wir kommen noch zu spät.“ Allerhöchste Zeit sich zu empfehlen, ehe die Eheschlacht so richtig ausbricht. Leo nimmt Florian bei der Hand und zerrt ihn vom Acker, auf dem es gleich brennen wird. Frau Baken, den Gatten als Gegner im Visier, lässt sie abziehen. Florian ist erleichtert. Er kennt die Kombattanten und er kennt Leonore, den Apfel dieses Stammes. Besser: Er meint sie in einer Vertrautheit zu kennen, die erst erschüttert wird, wenn überraschende Umstände zwingen, sich neu zu akzeptieren oder zu trennen. Diese Entscheidung, die hätten Florian und Leonore zu treffen – bald schon und völlig unerwartet.

Als sie aus dem Foyer treten, hat es zu regnen aufgehört. Das hell erleuchtete Theater bescheint den nassen Vorplatz. Lichter und Lampen spiegeln sich in den Pfützen. Ein Zeitungsverkäufer hält geduldig die Schlagzeile des kommenden Tages in die Höhe. Konjunktur belebt sich. Taxis rollen vor, Türen springen auf, knallen zu. Dann entschwinden die Wagen in der Dunkelheit, wohin auch immer. Florian steuert auf Leos Auto zu. Sie hakt sich beschwingt unter und korrigiert sachte seinen Kurs in die Richtung einer Kneipe, „Alter Fritz“.

„Lass uns da drüben noch was trinken gehen, ja?“

Er leistet keinen Widerstand.

„Da haben deine Eltern was verpasst.“

„Ja, die Inszenierung war erste Sahne.“

„Und dennoch, bei aller Klasse: Klar ist mir das Stück auch auf der Bühne nicht geworden.“

„Wieso?“

„Weil es so einen wie diesen Karl Moor nicht geben kann. Ein schillersches Hirngespinst.“

Kichern.

„Ja, lach nur, aber schau mal: Der ist glücklich, adlig, reich. Wie kann so einer zum Räuberchef abdriften? Angeblich nur, weil er meint, er sei bei seinem Vater unten durch. Ein für allemal. Schließlich spielt er total verrückt, ermordet seine Geliebte und stellt sich der Polizei. Frag mal einen Gerichtsgutachter: Mental und sozial nicht zu erklären.“

„Ich kenn zwar keinen Gutachter, aber ich versuch’s gleich selbst mal. Lass uns erst mal reingehen.“

Ein freier Tisch findet sich. Der Kellner bringt sofort die Speisekarte, zündet eine Kerze an und nimmt die Karte unbesehen wieder mit. Mit zwei Gläsern Rotweinschorle kehrt er zurück. Fridericus Rex blickt aus dem ovalen Rahmen über ihre Schultern. Greis und gnädig. Eine Ulkuhr zeigt seitenverkehrt halb drei an, die Zeit rennt gegen den Uhrzeigersinn.

Leonore hebt ihr Glas: „Auf deinen ratlosen Gutachter!“, nippt und setzt hinzu: „Und auf unseren Schiller.“

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