Andreas Hoffmann - Der Feuereifer des Florian H.

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Der Feuereifer des Florian H.: краткое содержание, описание и аннотация

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1. Mai in der Hauptstadt. Tag der gefeierten Arbeit, Nacht des heißen Asphalts. Und auf dem Bahnhof schlummert Florian. Leonore, seine Freundin kommt verspätet. Doch mit ihr fegt Wind ins Dickicht der Stadt. Und treibt auch ihn an. Dicke Brocken liegen im Wege: Der ungeklärte Tod des gemeinsamen Freundes, die Sicherheit und Unsicherheit des Jobs, die Treue in den Zeiten der flexiblen (Arbeits-) Verhältnisse. Florian mittendrin, eifrig mittendurch, verrennt sich, bis es brennt.
Ist Politik für Prosa zu prosaisch? Hier ist das Gegenteil erbracht.

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Florian fuhr Droschke. Die sicherte ihm das Studium, brachte Unabhängigkeit und die eigene Bude, in der er nach wie vor wohnt. Bafög beantragte er nicht. Schulden bringen Unordnung. Kredit und Debit sind wurmstichige Stelzen, auf denen eine wacklige Weltfinanz herumstolpert. Das kann ihm nicht einmal Leonore ausreden. Die Welt ist, so wie sie ist, nicht die bestmögliche, aber am Vergangenen gemessen auch nicht die allerschlechteste. Ein Credo, so unerschütterlich ehrlich, wie es seine Eltern vorleben. Es im Stil seines Vaters nachzuleben, sich durchzuboxen, in die große Spur zu finden, einen Namen zu machen, dazu mangelt es ihm wahrlich nicht an Verstand. Es fehlt an Selbstvertrauen.

Florian steigt die Stufen hinauf, den immer tiefer hängenden Wolken entgegen. Über den obersten Stufen des U-Bahnaufgangs taucht Zeile für Zeile das revolutionär ramponierte Bild der Oranienstraße auf. Die Zeiger der zerdepperten Normaluhr: stehen geblieben, bevor sie zehn Uhr erreichten. Der Geldautomat, an dem Florian sein Handy auflädt: zerkratzt bis zur Unlesbarkeit des Displays. Die blättrigen Hausfassaden: farblich gestaltet einzig und allein durch Graffitis. Bahn frei dem Roten Mai. Fahrdamm und Bürgersteig: ein Scherbengemenge zersplitterter Flaschen, geborstener Laternen und eingeworfener Scheiben schutzloser Schaufenster. Im Hintergrund die Stadtreinigung. Überstunden. Vor einem geplünderten Laden eine Reporterin mit Mikrophon, den Blick in die Kamera. Ein Steinwurf entfernt Florians Ziel, unbeschädigt, „Ali Internetion@l“, das vertraute Bild: Der Inhaber mit seinem hängenden linken Arm, der prallen Weste und dem graublonden Bürstenschnitt breitbeinig unter dem Ladenschild, im Gespräch. Auf den weißen Plastikstühlen davor schleckt eine Familie Eis. Am Zeitungsständer das Neueste. Kreuzberg brennt. Chaoten raus. Ein Zeitungsleser biegt sich die Titelseiten so zurecht, dass er sie unentgeltlich lesen kann. Manche Ladeninhaber würden mosern, Ali und Susanne nicht.

„Hallo, da ist ja unser Langschläfer“, schallt es, als Florian in den Radarbereich seines Vaters gelangt. Oh, wie er sie liebt, diese Vereinnahmung, diese Erweckung falscher Tatsachen! Als wären sie dicke miteinander. Er könnte auf der Stelle Kehrt machen, gäbe es nicht Skandal. Dann noch der Schlag auf die Schulter als Freundschaftsbeweis, der eher der Kreuzberger Öffentlichkeit auf der Straße als dem Sohn gilt. Schließlich der Auftrag an Züleyha, die seine Frau hinter dem Ladentisch vertritt: „Zwei Espressos, siwuplee. Wir sind gleich wieder da.“ Als ob er Französisch könne, oder sie. Außerdem müsste er längst wissen, wie sehr Florian diesen braunen Matsch verabscheut. Züleyha weiß es. Sie lächelt Florian zu und zuckt mit hoch gezogenen Augenbrauen die Schultern. Und unter ihrem kaffeebraunen Pony strahlt ein achtzehn Jahre altes Gesicht wie die Sonne über Antalya.

„Komm mal mit, Junge, ich muss dir was zeigen.“

Schon startet Ali, beschleunigt, erreicht seine höchste Drehzahl: Jeder Gang durch den Kiez ein Triumph. Florian, allseits bekannt, niemand kennend, schlendert nebendrein. Sie ist zum Durchdrehen, diese Reputierlichkeit seines Vaters.

Da stoppt vor dem Muscletemple Bodybuilding & Fitness Center eine Frau ihren Rollator. Ali: „Wie geht’s Anton? Wieder gesund?“ Sie: „Morgen er darf raus.“ Er: „Grüß ihn von mir, Olga.“

Da schüttelt er dem Alten auf dem Klappstuhl vor dem Hamam die Hand („Grüß dich, Tuncaj.“). Da ruft er zum offenen Fenster hinauf: „Fall nicht raus, Erdal.“ Der lacht. Und lässt die Hosenträger auf das Unterhemd knallen. Huldigung an den Kaiser von Kreuzberg.

Und Florian? Behaglichkeit ist anders. Sein Blick tastet die Haustüren, Fenster und Kellereingänge entlang, als gäbe es nichts Interessanteres. Die Straße weitet sich zu einem Platz. Darauf ein Denkmal zu Ehren der Feuerwehr. Drei gut gelaunte Männer in Bronze, voll im Einsatz, nur ein wenig ratlos: Aus ihrem Schlauch müsste es spritzen, doch nicht ein Tropfen plempert heraus. Ebbe in den öffentlichen Kassen, ergo Dürre im Brunnen. Kreuzberg: Wo es an Luxus mangelt, fehlt Brunnenwasser erst recht. Wie versteinert verharren die eifrigen Männer in ihrer Bewegung. Letzte Nacht brannte es lichterloh und keiner konnte eingreifen.

Gegenüber zieht der Geruch abgekühlten Brandes streng in die Nase. Ali stoppt.

„Schau dir das an. Erkennst du es noch?“

„Das Fenster? Nein, woher?“

„Quatsch, Junge, wo guckst du denn immer hin? Das Auto.“

Florian wendet sich um. Ein stark verbeulter Kombi knautscht am Straßenrand, schräg in eine Lücke gedrückt. Die Scheiben fehlen, die Türen sind verzogen, die verbogene Haube starrt halb offen, von den Sitzen sind nur noch Gestelle übrig, die Reifen platt, Lenkrad und Armatur geschmolzen, der Außenlack glänzt fleckenweise noch silbern, grieselt meist jedoch verfärbt, verrußt und voller Brandflecken. Der Mercedesstern strahlt wie eh und je.

„Dein Wagen?“

„Gut erkannt. Wurde ihm wohl etwas zu warm.“

Er zeigt nach oben. „Goran – der wohnt da – rief gestern Abend so um acht an: ,Dein Wagen liegt auf der Straße und brennt‘. Susanne und ich sofort los. Straßen abgesperrt. An der Waldemar und an der Naunyn Polizeiketten. Kein Durchkommen, wir mussten durch die Wrangel. Als wir ankamen, löschte die Feuerwehr schon. Der Wagen lag auf der Seite. Quer auf der Fahrbahn. Wir standen blöd daneben. Eigentlich war’s hier schon wieder ruhig. Die Randale spielte sich inzwischen in der Oranienstraße ab. Warum kann das Theater nicht mal in Dahlem stattfinden? Schließlich sind wir nach Hause und ich rief bei euch an. Leo ging ran. Du warst nicht da.“

Florian versucht die Beifahrertür ordentlich zu schließen, als befürchte er Einbruchgefahr. „Hast du eine Ahnung, wer es war?“

Ali lacht. „Ich hab sogar ein Bekennerschreiben.“ Er fährt mit seiner Rechten in die leere Gesäßtasche. „Liegt wohl im Laden. Du lachst dich krumm, wenn du’s liest.“ Zurück zum Espresso also.

Es ist schon nicht mehr Florians Zunge, die gegen den konzentrierten Kaffee kämpft, seine Magensäfte haben sich bereits in die Verdauungsschlacht gemengt, als Ali endlich das Schreiben der Bekenner auf den Stößen von Papier findet, die sich in seinem Ladenbüro zu Hügeln türmen. „Der Brief ist der Gipfel. War unter der Tür durchgeschoben. Halt dich fest.“

Auf dem Kuvert steht „An Ali“ in Kinderschrift, sonst nichts – auch kein Absender. Florian zieht das karierte Papier eines Spiralblocks heraus und faltet es auseinander, da flattern Geldscheine auf den Boden.

Sein Vater kichert. „Vorsicht, Junge. Da segelt mein Vermögen.“

Florian faltet den Brief auseinander: „ Lieber Ali! Tut uns echt leid. Wollten dein Daimler nicht abfackeln. Aber unse Kumpels aus Hamburg wußten nicht das das dein Wagen war. Die haben nur gesehen: Daimler. Wir haben zusammen gelegt. Ist nicht fiel Geld, aber entschuldigung .“

Sechs zerknitterte Scheine hebt Florian vom Boden auf, fünf Fünfer und einen Zwanziger. Sein Vater platzt fast.

„Sechs kleine Negerlein, und anscheinend ein Krösus dabei. Aber meinst du, die Bagage hat den Mumm den Brief zu unterschreiben!“

Florian streift die Scheine glatt, sortiert sie nach ihrer Vorderseite, und steckt sie auf Kante mit dem Schreiben in den Umschlag zurück. „Und du hast wirklich keine Idee, von wem der Brief ist?“

„Nee. Hier in dem Dreh gibt es reichlich Spinner, die meinen, sie verbessern die Welt, indem sie sie erst einmal anstecken. Aber mir hat sich noch keiner von denen vorgestellt.“

Im Laden herrscht immer noch Betrieb. Der wohlverdiente Sonntagnachmittag, einzige Freizeit in der Woche, ist noch in weiter Ferne. Die Markise einrollen, Stühle und Tische hereinstellen, Server und Kopierer ausschalten, fegen, wischen, Kasse machen, Rollläden herunterlassen und abschließen: Kein Gedanke.

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