Andreas Hoffmann - Der Feuereifer des Florian H.

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Der Feuereifer des Florian H.: краткое содержание, описание и аннотация

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1. Mai in der Hauptstadt. Tag der gefeierten Arbeit, Nacht des heißen Asphalts. Und auf dem Bahnhof schlummert Florian. Leonore, seine Freundin kommt verspätet. Doch mit ihr fegt Wind ins Dickicht der Stadt. Und treibt auch ihn an. Dicke Brocken liegen im Wege: Der ungeklärte Tod des gemeinsamen Freundes, die Sicherheit und Unsicherheit des Jobs, die Treue in den Zeiten der flexiblen (Arbeits-) Verhältnisse. Florian mittendrin, eifrig mittendurch, verrennt sich, bis es brennt.
Ist Politik für Prosa zu prosaisch? Hier ist das Gegenteil erbracht.

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Durchnässt, den unbeugsamen Knirps unter der Achsel, stoppt Haselbach vor einem wehrhaften Zaun aus blanken Lanzenspitzen. Das Klingelschild am Portal nennt nur die Hausnummer, keinen Namen. Hinter dem Zaun posiert an einem runden Brunnenbecken breitbeinig, die Hände in die Hüften gestemmt, ein bronzenes Männeken, das im Bogen Wasser lassend auf eine marmorne Flamme pisst. Dahinter auf einem Hügel eine Villa mit Turm. Eine Treppe zickzackt zu ihr hinauf.

Florian achtet nicht darauf. Was, um des Himmels Willen, ist mit seinem Kumpel los?

Zu ebener Erde steht, so barock wie möglich, eine Garage, zwei Tore und darüber eine Mansarde mit Gauben, einst die Wohnung des Chauffeurs, jetzt Leos Domizil, wenn es ihr nach Aerobic, Badminton oder der Diskothek zu spät wird, um noch zu ihm in die Karl-Marx-Straße zu fahren – oder ganz einfach, wenn sie Streit haben.

Oma Weistritz, die hier anno 45 heimatvertrieben in der Mansarde Zuflucht fand, lernte Florian nicht mehr kennen. Nach ihrem Tode erhielt Leo die Wohnung miet- und, mit Eintritt ihrer Volljährigkeit, zudem sturmfrei. Im Grundbuch steht ihre Mutter, Chefinternistin und Urenkelin des Kommerzienrats Weistritz, einst Patriarch tausender tüchtiger Taschentuchnäherinnen in Lauban und Berlin („ Weistritz putzt der Welt die Nase “). Einzig sichtbar gebliebenes Erbe des hinter Oder und Neiße versunkenen Imperiums ist die Villa. Auf deren Garagentür eine Notiz: „Hallo Flo. Bin oben. Bis gleich“. Schiet. Er muss wohl oder übel hinauf zur Villa. Ein schwerer Gang, nicht der Treppe, sondern Leos Eltern wegen, hinter deren freundlichen Mienen er jedesmal, wenn er sie treffen muss, abschätzige Herablassung wittert. Trotz Leos Beteuerungen, sie seien nicht so. Würde er sich weniger ducken, sagt sie immer, dann könne er ihnen besser in die Augen sehen. Wo sei der Unterschied zwischen ihnen? Er sei Akademiker wie sie und wirtschaftlich so selbstständig wie sie sei er auch. Zum Piepen, der alberne Vergleich: Vater und Mutter Baken haben Doktorhüte, allerhöchste Posten und was ihren Haushalt anbetrifft: Putzfrau und Gärtner – das kann Florians Sippe nicht bieten.

Frau Baken? Naja, die könnte mit ihm als Schwiegersohn leben – das spürt er. Aber Leos Vater? Versteht Florian ihn richtig, so sprengt die Vorstellung, der scheue Sohn eines Zeitungsverkäufers könne dereinst Hausherr in Nikolassee werden, seine blühendste Fantasie.

Gleich muss Florian eintreten. Ein letzter vorsichtiger Blick durch das große Fenster in den erhellten Salon. Das Lampenfieber vor seinem Auftritt überlagert seine Bangigkeit um Heiner. Nichts hat sich im Saal verändert seit jenem ersten Abend, den er hier verbrachte: weder der Lüster an der Stuckdecke noch der verschnörkelte große Tisch in der Mitte des Saals, die Fauteuils, die Ottomane, der gewaltige eichene Bücherschrank. Neben ihm hängt nach wie vor in vergoldetem Schmuckrahmen „Die Heimarbeiterin“. Gebeugt hockt sie auf einem Schemel, näht in aller Armseligkeit an einem Fitzelchen Stoff (ein Taschentuch?), ihre kleine Tochter an ihre Schulter gelehnt, zwei Knaben zu ihren nackten Füßen spielend, die kranke Mutter hinter sich im Bett. Das Bild könnte von Liebermann sein, das Gemälde über dem Sofa dagegen eine Koproduktion von Lenbach und Tizian: Kommerzienrat Weistritz mit goldener Uhrenkette und Zwicker, ernst, reputierlich, würdevoll, im Hintergrund Lauban mit dem Turm der von ihm gestifteten Feuerwache.

Kaum zu glauben. Drei Jahre schon ist es her.

Da saß Haselbach hier. Strammer Max bei Professor Baken, eine studentische Tradition. Acht junge Historiker ließen es sich gut gehen bei dem alten Herrn mit dem Schmiss, der hohen Stirn und dem Schnurrbart. Selbstverständlich blieb es nicht bei Schinkenbrot mit Setzei. Auf dem großen Tisch gesellte sich eine Flasche Bier zur nächsten, auf Wunsch auch Wein. Die Stimmung war vergnügt. Baken gab Witziges aus seiner Burschenschaftszeit zum Besten. Man plauderte, man tratschte. Haselbach verhielt sich schweigsam wie immer. Kamen sie aber auf Fachliches, dann kam auch er in Fahrt. Gerade verteidigte er im Stil eines Orators unter dem „Hört, hört“ seiner Kommilitonen gegen Bakens launigen Einspruch den Realitätssinn der Sozialutopisten, da knarrte die Flügeltür. Abrupt brach der Diskurs ab. Acht Köpfe drehten sich verdutzt zur Tür, in der barfuß, in hellem Rock und dunkler Tunika, eine Frau mit langem rötlichem Haar stand, etwas jünger als Florian. Kess schaute sie in die Runde, lächelte und fragte: „Wären die Herren Studenten so frei, mir zuliebe auf einen Tropfen Wein zu verzichten?“ Ohne die Antwort abzuwarten, ohne sich vorzustellen schwebte sie zum Büffet. Griff nach Glas und Flasche und goss sich einen Spritzer ein. Hin zur Ottomane, auf der sie sich ausstreckte. Die Lippen am Glasrand ließ sie ihren Blick umherwandern, den einen Studiker genauer musternd als den anderen. Sie sprach nichts, sondern schmunzelte nur amüsiert, auch als ihr Vater fragte, ob sie nicht das Gefühl habe, dass sie störe.

Haselbach tat unbeeindruckt. Mit brustvollem Eifer kämpfte er zirka zweieinhalb Schachtelsätze weiter, ehe er sich holterdiepolter wie aus heiterem Himmel mit seinen Sozialutopisten in ulkige Widersprüche verhedderte. Seine Kommilitonen begannen zu utzen, Baken übernahm humorvoll wieder das Ruder und gab erneut der Heiterkeit Raum. Florian versank im Polster, fühlte sich von der Ottomane her gezoomt und verstummte. Bald schwebte die Schöne, wie sie gekommen war, davon. Zurück blieb ein Weinglas mit rotem Lippenabdruck. Direkt vor Florian.

Es dauerte nicht mehr lange, da löste sich die Runde auf und man stakste so sicheren Fußes wie noch irgend möglich die Stufen zur Straße hinab.

Am folgenden Tag ging es vor und nach dem Hauptseminar natürlich allein um des Professors Tochter, diese arrogante Tussi, nur hübsch, sonst nichts. Eine Woche später stand sie leibhaftig vor Haselbachs Wohnungstür und bald darauf mit seinem Schlüssel und ihren Koffern.

Hätte Professor Baken sein Kind so weit gekannt zu wissen, dass sie zu mehr als einem Flirt fähig sein kann, hätte er ihr Florians Anschrift sicherlich nicht im Sekretariat heraussuchen lassen. Was Leo von der Ottomane aus genoss, war nämlich ein Merkmal, das ihrem Vater gründlich missfiel: Die seltene Konsequenz, mit der dieser Jüngling seinen Standpunkt vertrat. Ihr Gespür stimmte: Geht es um Wahrheit, Gerechtigkeit oder was Haselbach nach langem Überlegen dafür hält, so verteidigt er diese, falls sie ihn berührt, gegen jeden vermeintlichen Irrtum, selbst wenn diesem ein Professor aufsitzt. Und er, der Scheue, scheut keine Konsequenzen. Leo liebt dies. Sie würde es bald wieder erleben.

Das Portal geht auf. Leonore mit der bronzenen Klinke in der Hand und einem Kuss auf den Mund. Dahinter das Vestibül mit den Vestalinnen in den beiden Nischen. Geradezu die flamboyante Garderobe, an die Leo Florians triefende Jacke hängt. Daneben der handgeflochtene chinoise Regenschirmständer, in den sie seinen verzogenen Knirps stukt. Nach links zum Salon hin der venezianische Spiegel, vor dem Leonore ihm die nassen Haare aus der Stirn streicht.

Als erstes aber die Nachricht, so ungeheuerlich, dass sie sofort heraus muss:

„Du, Heiner ist verschwunden.“

„Wie bitte?“

„Ja, verschwunden. Ich rief an. Wollte den Schachabend absagen. Hilke war dran, völlig aufgelöst. Hat keine Ahnung, wo er steckt. Seit gestern Mittag ist er weg. Wollte noch etwas für unseren Schachabend besorgen und dann kam er nicht wieder. Sie hat die Polizei alarmiert.“

Leonore braucht einen Moment, um die Nachricht zu begreifen.

„Die Polizei? Was soll denn passiert sein?“

„Weiß nicht. Aber Leo, er ist noch nie weggeblieben ohne etwas zu sagen.“

Leo schaltet. Das ist wohl wahr. Sie erschrickt. Denkt nach.

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