Andreas Hoffmann - Der Feuereifer des Florian H.

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Der Feuereifer des Florian H.: краткое содержание, описание и аннотация

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1. Mai in der Hauptstadt. Tag der gefeierten Arbeit, Nacht des heißen Asphalts. Und auf dem Bahnhof schlummert Florian. Leonore, seine Freundin kommt verspätet. Doch mit ihr fegt Wind ins Dickicht der Stadt. Und treibt auch ihn an. Dicke Brocken liegen im Wege: Der ungeklärte Tod des gemeinsamen Freundes, die Sicherheit und Unsicherheit des Jobs, die Treue in den Zeiten der flexiblen (Arbeits-) Verhältnisse. Florian mittendrin, eifrig mittendurch, verrennt sich, bis es brennt.
Ist Politik für Prosa zu prosaisch? Hier ist das Gegenteil erbracht.

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Ali hält Florian einen Zettel hin. „Das hier habe ich heute morgen Susanne ins Notebook diktiert:“ Ein Aufruf „Liebe Brandstifter“, sich bei ihm zu melden und die Hitzeentwicklung in seinem Auto zu erklären. Zwei Wochen Frist. Ansonsten Strafanzeige. Adresse unbekannt.

Florian liest. Typisch. Wie immer. Hauptsache Aktion. Bloß nicht nachdenken. So ist er, sein Vater. Immer ran an den Feind, auch ohne Kenntnis seiner Position. Immer aktiv – und sei die Strategie noch so absurd. Unverbesserlich. Jeder vernünftige Einwand erübrigt sich. Florian tut kooperativ.

„Und wem willst du das Ganze schicken?“

„Schicken? Wieso denn schicken?“ Ali greift nach einem Stapel Papier in Plastikhüllen. „An die Laternen will ich die kleben. Fünfzig Stück. Hat mir Züleyha vorhin kopiert und eingetütet.“

„An Laternen? Da klebt doch schon genug ungelesenes Zeug!“

„Und meine Zettel obendrauf, in der Waldemar, Wrangel, Naunyn und, wenn noch welche übrig sind, in der Oranienstraße. Ich dachte, du könntest mir dabei helfen.“

Helfen? Von wegen! Allein tappt er die Waldemarstraße entlang, die Blicke der Anwohner im Genick („Du nicht Alis Sohn?“). Wie ein Laternenanzünder. Von einer Lampe zur nächsten. Ohne Stange, ohne Leiter, ohne Ersatzkohlen, aber mit Schere und Klebeband und einem Arm voller Sichthüllen. In der Wrangel sind sie alle – und Alis Sohn auch. Er könnte sich selbst prügeln. Diese permanente Zumutung seines Vaters, gegen die er so machtlos ist. Da hilft nur Vergessen und Verdrängen. Herabdrücken ins Unterbewusstsein, einer tückischen Triebfeder tollen Tuns. Dieses tolle Tun: Erklär dessen Ursache mal einem, wenn du sie selbst nicht weißt! Florian Haselbach würde zwei Wochen später vor genau diesem Problem stehen.

Durch Erinnern verdrängen: Als das letzte väterliche Mahnschreiben klebt, geht Florian hinüber zum Mariannenplatz, dem einzig nennenswerten Fleckchen Grün weit und breit. Er flackt sich auf die Wiese, da wo das von tausend Sohlen in die Erde gestampfte Gras noch am dichtesten ist. Zu Florians Linker paradiert der Kasernenbau eines gewesenen Krankenhauses, gewollt romanisch. Über ihm eine mächtige Linde, seit hundert Jahren dem Himmel entgegenwachsend, ohne ihn im Entferntesten erreicht zu haben. Unter ihr aus der Parkbank gerissene rote Latten, erbrochener Schleim, ein verkokelter Papierkorb, Fetzen von Klopapier im Gehölz. Daneben guter Dinge eine fröhliche Familie beim Picknick, die Mutter mit dem Säugling an der Brust. Vor Florian die Türme einer Kirche wie drohende Zeigefinger in dunkelrotem Backstein, jenem Thomas geweiht, der unbesehen an Wunder nicht glauben mochte. Dienet dem HERRN mit Furcht. Und vis-a-vis eine Bedürfnisanstalt, eher Arbeitsort angriffslustiger Bakterien als kampferprobter Reinigungstrupps. Kreuzberg: Wo dolce vita fehlt, ist‘s mit Hygiene Essig.

In der Mitte des Grünfleckens Haselbach, der Historiker, der erinnernd die Gegenwart beiseite schiebt, mit Bildern, so scharf vor Augen als passierten sie jetzt: die Barrikade, soeben aufgeworfen, Gestein gegen Gewehre, Bauarbeiter gegen Bürgerwehr, Arbeitslose gegen Arbeitnehmer, jeder seinem Vorteil hinterher. Am Ende ein Leichenzug als Ausdruck bürgerlicher Betroffenheit. Geschehen im Oktober 1848.

Eine Vibration weckt Florian. SMS von Leo.

„Hallo Flo, Eltern geben uns Karten. Räuber, Hans-Otto-Theater, heute 20 Uhr. Komm her. Kuss“

Eine Kurznachricht, eine Verlockung, ein Angebot, ein Mein-Wunsch-sei-dir-Befehl. Ach was, Befehl: Wie lange sind sie nicht mehr mit Billets im Theater gewesen! Zu teuer. Ihre Bühnenbesuche sind stets dramatisch, aber kostenlos. Vor der Tür die Pause abwarten, beim Klingeln mit dem Publikum ins Parkett schlüpfen, einige spannende Sekunden, bis die Saalbeleuchtung erlischt, dann im Dunkeln auf zwei frei gebliebene Plätze, oft nebeneinander und, haben die Kritiker die Inszenierung abgewatscht, sogar vorn. Das Stück liest man zuvor zu Haus.

„Die Räuber“ stehen in Florians Regal. Das Ganze auf der Bühne, ja, das wär was. Und er weiß: Die Karten sind nicht von schlechten Eltern. Er spreizt gerade seinen Daumen ab, um seine Zustimmung ins Handy zu tippen. Da kommt ihm Heiners Schachabend in den Sinn. Herrje, absagen! Peinlich, peinlich.

Die Antwort an Leo fällt leichter: „Freue mich. Komme um 6. Florian“. Jetzt noch Heiner anrufen. Es beginnt zu tröpfeln.

Szenenwechsel. Berlin-Nikolassee. Ein neugotisches Stationsgebäude. Haselbach in Gedanken.

Es gießt in Strömen. Ein paar Gestalten huschen schemenhaft durch die kleine Grünanlage auf dem Bahnhofsvorplatz, ihre Umrisse lösen sich auf hinter dem dichten Regenschleier, verlieren sich unter den nassschweren Kastanien in den gepflasterten Straßen, an denen sich dezent zurückhaltend hinter Rhododendron und Rotdorn Villen und Landhäuser reihen.

Es ist still. In der Ferne rauscht gedämmt Verkehr. Verlassen steht dem Bahnhof gegenüber am Anfang einer breiten, leeren Allee an einer einsamen Rufsäule ein einsames Taxi.

Trotz äußerster Anspannung lässt sich Florians Knirps nicht öffnen. Diese verfluchte Automatik! Für einen Moment lenkt sie ihn ab. Doch schon kehren seine Gedanken zurück zu Heiner. Dieses fürchterlich absurde Telefonat: Hilke, kann ich mal Heiner sprechen? Wegen unserem Schachabend. Hilke: Du, er ist nicht da. Schon seit gestern nicht. Keine Ahnung, wo er steckt.

Wie bitte? Was? Warum? Das ist nicht wahr, oder! Heiner nicht da?

Heiner, sein Freund aus Taxifahrertagen, mit dem er die Nächte in den Straßen teilte, über Funk, verabredet am Savigny-, am Kollwitzplatz, am Boxhagener, bei sich zu Hause. Ohne Rücksicht auf den Umsatz. Einfach nur zum Quatschen. Leicht gesagt: Einfach nur quatschen. Niemand bis dahin hatte dem stillen Florian so viele Sätze entlockt, so ungezwungen, so selbstgewiss, so arglos und offen, dass er am anderen Morgen über sich selbst erschrak. Bei Heiner verflüchtigte sich die Furcht, zu viel von sich preis zu geben. Themen gab es genug. Beide studierten, Heiner war mit Biochemie fast fertig und freute sich auf eine gut dotierte Anstellung bei Thurmeisen, Florian steckte in den Anfängen. Beiden finanzierte der Taxameter das Studium. Beide waren solo, Florian schon immer, Heiner erst seit kurzem. Der Name der Verflossenen, „Julie“, ist mit Tinte in seinem Oberarm verewigt bis zur Verwesung. Beide spielen Schach, Florian beherrscht das Damengambitt um die eine oder andere gelernte Variante besser. Kurzum: Heiner ist ein Freund für Florian, sein einziger.

Haselbach tritt aus dem Empfangsgebäude heraus. Blick auf die Uhr am Turm. Dann auf seine eigene. Da römische Ziffern, am Handgelenk arabische. Irgendwo dazwischen die präzise Zeit, mitteleuropäisch, zwischen halb und dreiviertel sechs. Florian kreuzt den Bahnhofsvorplatz, am Taxi vorbei in die Prinz-Friedrich-Leopold-Straße. Am Anfang der Allee leuchten noch vereinzelt Geschäfte, ein Goldschmied, ein Tanz- und Ballettstudio, eine Kosmetikerin, eine Apotheke, ein Schirmgeschäft. Dann aber wird es dunkel, ruhig, anonym. Die Grundstücke nehmen an Größe zu. In manche, scheint es, passt Kreuzbergs Mariannenplatz viermal hinein – bei viermal so viel Pflege. Florian schreitet die Villen ab, ihre Giebel und Säulen, Obelisken und Putten. Ein Divertimento der Gründerzeit, ganz nach Liebe und Laune der Bauherren.

Die Schnörkel, die er sonst bewundert, bleiben unbeachtet. Wo ist Heiner?

Eine Amsel hüpft keck über das Mosaikpflaster des Bürgersteigs. Es ist, als rotiere die Welt hier langsamer. Der Atem geht gleichmäßiger, der Puls schlägt ruhiger, Bronchien und Gefäße weiten sich. Menschen erwartet hier ein längeres, erfüllteres Dasein als in den engeren und lauteren Straßen der Innenstadt. Sagt die Statistik. Florians Puls rast. Wo steckt sein Freund?

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