Eine andere Absurdität menschlichen Verhaltens spielte sich im Ersten Weltkrieg (1914 – 1918) ab. An der Westfront „feierte“ man an vielen Stellen sehr besinnliche und friedliche Weihnachten, und zwar unter Feinden! Nach der Feuerpause hat man (m/?) sich wieder gegenseitig umgebracht, dann aber wirklich unfreiwillig! Im Roman „Im Westen nichts Neues“ von Erich Maria Remarque werden diese Begebenheiten eindrucksvoll geschildert. Vom 2. Weltkrieg (1939 – 1945 – das größte Gemetzel der Menschheitsgeschichte, verursacht und größten Teils selbst vollzogen durch unsere deutschen Vorväter) wollen wir in diesem Zusammenhang erst gar nicht sprechen. Aber eine wirklich eindrucksvolle Fernsehproduktion des ZDF „Unsere Mütter, unsere Väter“ schildert das menschliche Verhalten im Krieg sehr realistisch, in all seiner Vielfalt und all seinen Widersprüchen. Das geht wirklich unter die Haut.
Es sollte uns nachdenklich stimmen. Wir sollten uns alle hinter die Ohren schreiben: Wehret den Anfängen! Denn, wenn diktatorische Strukturen erst aufgebaut sind, ist es oft schon zu spät. Zusammenfassend gesagt, technische Innovationen spielen für die Weiterentwicklung des menschlichen Geistes erst einmal überhaupt keine Rolle. Wenn in ferner Zukunft ein Mensch anstatt eines Maschinengewehres eine Laserstrahlpistole benutzt um zu morden, dann ist das nun wirklich keine bessere Welt. Unbewusst scheint sich der Mensch sowieso mit der Möglichkeit der Nicht-Entwicklung des menschlichen Geistes abgefunden zu haben. „Kulturhistorisch“ ließe sich das mit der Popularität von „Science Fiction“-Filmen belegen, wie etwa „Star Treck“ (Regie J.J Abrams), „Star Wars“ (Regie: Georg Lucas) oder I Robot (Alex Proyas, Isaac Asimov, Will Smith). Man akzeptiert womöglich eher eine Fehlentwicklung des menschlichen Geistes und damit der Gesellschaft, wie in George Orwell’s Roman „1984“ beschrieben. Hier wird ein totalitärer Überwachungs- und Präventionsstaat vorgestellt. Oder in „Schöne neue Welt“ (engl., Brave New World, erschienen 1932) von Aldous Huxley. Der Autor beschreibt eine Zukunftsgesellschaft, in der Stabilität, Frieden und Freiheit herrschen. Hier werden ungeborene Kinder medizintechnisch zu „Jawohl-sagenden Menschen“ manipuliert. Ein neuerer Roman von 2004, „Cloud Atlas“ von David Mitchell, stellt die Zeitlosigkeit menschlicher Grausamkeiten sehr tiefsinnig und spannend dar.
Auf jeden Fall kommen interessanterweise positiv eingefärbte Zukunftsvisionen relativ selten in der Literatur vor. Ein Beispiel ist „Utopia“ von Thomas Morus (um 1478 – 1535), erschienen 1516. Der Roman beschreibt eine Gesellschaft, in der Bildung und Gleichheit der Menschen im Vordergrund stehen, in der die Arbeit eines jeden Menschen als ein wertvolles Gut angesehen wird. Auf jeden Fall stellt sich die generelle Frage, ob die Menschheit ein kollektives Bewusstsein für eine Welt ohne Hass und Zerstörungswahn entwickeln kann. Aus biologischer Sicht stellt sich die Frage, ob dazu die Vergrößerung unseres Gehirns notwendig ist, wie auf dem Buchcover dargestellt. Wir wollen alle hoffen, dass das jetzige Gehirnvolumen völlig ausreicht. Oder wollen wir mit so einer großen Beule rumlaufen?
Wie auch immer, wir brauchen sowieso nur die Gegenwart zu betrachten: Da werden in den USA schon Kinder im Familienkreis an Handfeuerwaffen ausgebildet. Paranoide Amerikaner meinen, mit dem neuesten Schnellfeuergewehr ihr Haus und ihre Kinder vor Invasoren schützen zu müssen (von griechisch paranoia, aus para „neben“ und nous „Verstand“ also: „neben dem Verstand“, bedeutet (medizinisch) Geistesstörung mit Wahnvorstellungen). Die Kernfrage ist doch, und bleibt: WAS WOLLEN WIR? Wollen wir eine gleichgeschaltete Gesellschaft, wie sie in dem Zukunftsroman „1984“ (1949 erschienen) beschrieben wird?
Eine solche Gesellschaft existiert im Übrigen heute wirklich. In Nordkorea scheint die Mehrheit der Bevölkerung Ihre Unselbstständigkeit - trotz Versorgungsengpässen – mehr oder minder zu akzeptieren! Es ist eben eine einfache, unkomplizierte Welt, in der jeder seinen, für ihn bestimmten Platz einnimmt. Die Menschen dort kennen nichts anderes. Sie werden täglich „dumm“ gehalten und mit einseitiger Information berieselt. Denken ist zu kompliziert, verunsichert nur, Kritik ist zu gefährlich! Oder wollen wir doch eine Gesellschaft wie die unsrige, in der die Möglichkeit besteht, uns als Menschen zu entwickeln! Außerdem haben wir zur Kenntnis zu nehmen, dass es auf dieser Erde Paralleluniversen gibt. Jemand, der plant, sich in menschenverachtender Weise in die Luft zu sprengen und andere Menschen mordet, ist – medizinisch gesehen - nicht unbedingt krank, sondern er lebt in seinem kleinen, abgeschlossenen Universum. Zugang dorthin ist schwierig zu finden (vielleicht über Wurmlöcher?). Im Übrigen, lebt die Quelle-Erbin M. Schickedanz ebenfalls in einem Paralleluniversum. Sie verklagte ihre Geschäftspartner auf 1,9 Milliarden Euro Schadensersatz für ihr verlorenes Privat-Vermögen. Das Geld wurde durch den Konkurs einer Firma „verzockt“. Frau Schikedanz meint wohl 1,9 Milliarden Euro sind nur Firlefanz. Sie kann wohl nicht lesen und nicht schreiben, und hat deshalb ihr Kreuzchen an die falsche Stelle platziert. Gerüchten zu Folge, hat Frau Schikedanz, auch als bedürftige Hartz IV-Empfängerin, Gemüse vor ihrer Villa angebaut. Eine tragische Geschichte. Ende des Intermezzos.
Das oben genannte Konzept „Kulturen, ab in den Mixer und kräftig durchschütteln!“ bedeutet nämlich kurzfristig und in letzter Konsequenz die Verleugnung der eigenen kulturellen Identität. Niemand möchte das, Punkt um! Ein tolerantes Nebeneinander ist die einfache Lösung, dies natürlich auf der Grundlage (1) der gemeinsamen (!) deutschen Sprache und (2) der deutschen Verfassung. Die ST hat für Sie als Immigrant oder für Sie als Deutscher mit Immigrationshintergrund ein Bürgerforum und eine Datenbank „Bildung und Integration“ eingerichtet. In der Datenbank und in der Videothek finden Sie vielfältiges und hilfreiches Multimedia-Material, um die Deutsche Sprache schneller und besser zu lernen . Wenn Sie die Landessprache beherrschen, werden Sie sich in Deutschland mit Sicherheit wohler fühlen. Sie werden dann auch von den deutschen „Ureinwohnern“ mit Sicherheit herzlicher aufgenommen werden.
Nutzen Sie das Bürgerforum und machen Sie auf positive und negative Ereignisse oder Aktivitäten bezüglich Ihrer Lebenssituation in unserem Land aufmerksam! Machen Sie Vorschläge für eine wirkungsvollere Eingliederung unserer ausländischen Mitbürger! Ihre erfolgreiche Integration erfordert Ihren Willen, die Landessprache zu beherrschen, und das Grundgesetz der Bundesrepublik Deutschland zu achten, wie jeder Deutsche auch! Ihre kulturelle Identität brauchen Sie dabei nicht aufgeben. Wir müssen uns ja nicht innig lieben. Aber einen respektvollen Umgang miteinander kann man (m/w) leicht lernen. Bei dieser Gelegenheit möchte der Autor eine Anekdote zum Besten geben: Das Schauspiel spielt sich irgendwo auf Schalke ab. Ein Deutscher zu einem Türken: „Ich hab‘ da mal ne Frage, Kumpell. Wo gehddat denn hier auf Aldi? Der Türke: „zu Aldi!!“. Der Deutsche: „Dat gibt et doch net, jetzt machen die schon um sechse dicht!“. Ja, sehen Sie. Deutsche Spraaché, schweehre Spraaché! Als Deutscher ohne Immigrationshintergrund möchte die ST Sie dazu bewegen, die Datenbank „Bildung und Integration“ ebenfalls zu nutzen, um (1) zu verstehen, um (2) zu lernen und um (3) zu helfen .
Was für die Politiker die Finanzlöcher sind, ist für die gewerbliche Wirtschaft die ökonomische Falle. Viel Wasser ist den Rhein heruntergelaufen, bis der Wirtschaft dann doch ein Licht aufging: Mit Produkten der Umwelttechnologie kann viel Geld verdient werden! Nun ist Deutschland auf diesem Sektor einer der Weltmarktführer. Dies könnte auch für den Bildungssektor gelten, wenn die Wirtschaft nur über genügend Weitblick verfügen und erkennen würde, welches Potential in diesem Bereich steckt. Ein Beispiel für fehlenden Voraus- oder Weitblick ist der Fachkräftemangel in Schlüsselbereichen der deutschen Wirtschaft, über den heute so viele Firmen ein Klagelied singen. Fehlende Facharbeit vermindert die Innovationsfähigkeit, die Produktion und die Konkurrenzfähigkeit. Es wird also jetzt und zukünftig weniger verdient.
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