Die Mainzer Republik und ihre Bedeutung für die parlamentarische Demokratie in Deutschland

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Am 23. Oktober 1792 kamen im Mainzer Schloss die „Freiheitsfreunde“ zu ihrer ersten Sitzung zusammen, um einen „Jakobinerclub“ zu gründen. Sie nannten ihn „Gesellschaft der Freunde der Freiheit und Gleichheit“ und tagten im Kurfürstlichen Schloss. Es war der Beginn einer kurzen, aber bewegten neuen Zeit, die nach der Proklamation der Menschen- und Bürgerrechte mit der Ausrufung der Mainzer Republik am 18. März 1793 vom Balkon des Deutschhauses, dem heutigen Sitz des Landtags, ihren vorläufigen Höhepunkt fand.
Was aber war diese Mainzer Republik? „Eine der Keimzellen der demokratischen Entwicklung in Deutschland?“ (Landtagspräsident Christoph Grimm); „Ein französischer Revolutionsexport und zugleich ein deutscher Demokratieversuch“? (so der Historiker Franz Dumont); war sie ausschließlich „ein ungeliebtes Besatzungskind“, gezeugt durch Gewalt und Zwang – wie manche noch immer meinen? Oder doch – so der ZEIT-Autor Andreas Molitor – „Die erste Demokratie auf deutschem Boden.“ Oder war sie, wie der ehemalige Bundestagspräsident Lammert 2013 bei der Umbenennung des Deutschhaus-Platzes in „Platz der Mainzer Republik“ sagte, „ein radikal-demokratischer Versuch, in Mainz eine Republik zu gründen?“.
Obwohl die Mainzer Republik nur neun Monate bestand, gilt sie als Wurzel der Demokratie in Deutschland, basierte sie doch auf dem ersten, nach demokratischen Grundsätzen zu Stande gekommenen Parlament der Deutschen Geschichte.
Erstmals gesammelt in einem Band finden sich die neusten Erkenntnisse zu den Entstehungshintergründen der Mainzer Republik sowie zu Georg Forsters entscheidender Rolle dabei. Die Einflüsse der Französischen Revolution sowie deren Auswirkungen auf Mainz und Europa im Besonderen werden dargelegt. Wie stark die Auswirkungen dieser Zeit heute noch für die staatlich-parlamentarische Entwicklung Deutschlands sind, zeigt der Band in zahlreichen Aufsätzen. Er vereint damit in hervorragender Weise die Bilanz der bisherigen Forschungsergebnisse und verweist zugleich auf neue Perspektiven der Betrachtung.

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Mainzer Beiträge zur Demokratiegeschichte Band 1

Herausgegeben vom Institut für Geschichtliche Landeskunde an der Johannes Gutenberg-Universität Mainz e. V.

In Verbindung mit dem Landtag Rheinland-Pfalz und der Landeszentrale für politische Bildung

Die Mainzer Republik

und ihre Bedeutung für die parlamentarische Demokratie in Deutschland

HANS BERKESSELMICHAEL MATHEUSKAI-MICHAEL SPRENGER (HGG.) Impressum 228 Seiten mit 119 Abbildungen Titelabbildung Konventsprotokoll - фото 1

Impressum

228 Seiten mit 119 Abbildungen

Titelabbildung: Konventsprotokoll März 1793 und Freiheitsbaum – Revolutionsalmanach 1794

Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek

Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.deabrufbar.

© 2019 by Nünnerich-Asmus Verlag & Media GmbH, Oppenheim am Rhein

ISBN 978-3-96176-097-8

Redaktion:Hans Berkessel, Institut für Geschichtliche Landeskunde an der Universität Mainz e. V.

Lektorat:Nünnerich-Asmus Verlag & Media GmbH

Gestaltung des Titelbildes:ADDVICE DESIGN & ADVERTISING

Gestaltung:ADDVICE DESIGN & ADVERTISING

E-Book-Herstellung:Zeilenwert GmbH 2019

Alle Rechte, insbesondere das der Übersetzung in fremde Sprachen, vorbehalten.

Ohne ausdrückliche Genehmigung des Verlages ist es auch nicht gestattet, dieses Buch oder Teile daraus auf fotomechanischem Wege (Fotokopie, Mikrokopie) zu vervielfältigen oder unter Verwendung elektronischer Systeme zu verarbeiten und zu verbreiten.

Weitere Titel aus unserem Verlagsprogramm finden Sie unter: www.na-verlag.de

Inhalt

Cover

Titel Die Mainzer Republik und ihre Bedeutung für die parlamentarische Demokratie in Deutschland HANS BERKESSELMICHAEL MATHEUSKAI-MICHAEL SPRENGER (HGG.)

Impressum Impressum 228 Seiten mit 119 Abbildungen Titelabbildung: Konventsprotokoll März 1793 und Freiheitsbaum – Revolutionsalmanach 1794 Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar. © 2019 by Nünnerich-Asmus Verlag & Media GmbH, Oppenheim am Rhein ISBN 978-3-96176-097-8 Redaktion: Hans Berkessel, Institut für Geschichtliche Landeskunde an der Universität Mainz e. V. Lektorat: Nünnerich-Asmus Verlag & Media GmbH Gestaltung des Titelbildes: ADDVICE DESIGN & ADVERTISING Gestaltung: ADDVICE DESIGN & ADVERTISING E-Book-Herstellung: Zeilenwert GmbH 2019 Alle Rechte, insbesondere das der Übersetzung in fremde Sprachen, vorbehalten. Ohne ausdrückliche Genehmigung des Verlages ist es auch nicht gestattet, dieses Buch oder Teile daraus auf fotomechanischem Wege (Fotokopie, Mikrokopie) zu vervielfältigen oder unter Verwendung elektronischer Systeme zu verarbeiten und zu verbreiten. Weitere Titel aus unserem Verlagsprogramm finden Sie unter: www.na-verlag.de

Vorwort der Herausgeber der Reihe Mainzer Beiträge zur Demokratiegeschichte

Grußwort des Landtagspräsidenten Hendrik Hering

Teil I – Beiträge

MICHAEL MATHEUS

Die Mainzer Republik – Französischer Revolutionsexport, deutscher Demokratieversuch, Mosaikstein einer europäischen Freiheitsgeschichte

WOLFGANG DOBRAS

Die Mainzer Republik – Ausgewählte Ereignisse und ihre archivalische Überlieferung

MATTHIAS SCHNETTGER

Die Mainzer Republik im Diskurs der Wissenschaft und als Spiegel der jüngeren Geschichtskultur

VOLKER GALLÉ

„Freiheit ist mein Gott – Frankreich mein Vaterland“

Die Wormser Freiheitsdebatte 1792/93, ihre Vorgeschichte und ihre Folgen

IMMO MEENKEN

Kampfschriften und Lieder – Revolutionäre und gegenrevolutionäre Publizistik auf dem linken Rheinufer

SARA ANIL

Die Festung Königstein – Zum Schicksal der inhaftierten Mainzer Revolutionäre

WALTER RUMMEL

Freiheitsbewegungen und Bürokratie – Das Nachwirken von französischer Revolution und französischer Herrschaft in der staatlichen Entwicklung Deutschlands

Teil II – Dokumentation der Festveranstaltung

Landtagsvizepräsidentin BARBARA SCHLEICHER-ROTHMUND

Begrüßung

JÜRGEN GOLDSTEIN (Festvortrag)

Georg Forster – Ein sonderbarer Jakobiner zwischen Freiheit und Naturgewalt

GEORG FORSTER: Ansichten vom Niederrhein

Von Brabant, Flandern, Holland, England … und Frankreich

Im April, Mai und Junius 1790

Auszüge aus dem Podiumsgespräch

Georg Forster und das Erbe der „Mainzer Republik“ in ihrer Bedeutung für die deutsche Demokratiegeschichte

Teil III – Anhang

Literaturverzeichnis

Abbildungsnachweis

Kurzbiografien der Autorinnen und Autoren

VORWORT DER HERAUSGEBER DER REIHE Mainzer Beiträge zur Demokratiegeschichte - фото 2

VORWORT DER HERAUSGEBER DER REIHE

Mainzer Beiträge zur Demokratiegeschichte

Mit dem vorliegenden Tagungsband eröffnet das Institut für Geschichtliche Landeskunde an der Universität Mainz e. V. (IGL) seine neue Reihe „Mainzer Beiträge zur Demokratiegeschichte“.

Das Thema des ersten Bandes – die Mainzer Republik von 1792/93 und ihre Bedeutung für die parlamentarische Demokratie in Deutschland – ist hierbei durchaus programmatisch gewählt, nicht zuletzt vor dem Hintergrund unverändert aktueller, kontroverser Debatten zur Verortung der kurzlebigen, neun Monate existierenden Mainzer Republik und des Rheinisch-Deutschen Nationalkonvents von 1793 in der deutschen bzw. europäischen Demokratiegeschichte.

Die Geschichte der Mainzer Republik hat seit ihrem Untergang sehr unterschiedliche Deutungen und erinnerungspolitische Vereinnahmungsversuche erfahren. Sie reichen von einer euphorischen, revolutionsbegeisterten Verklärung durch die Zeitgenossen oder aber einer deutsch-nationalen Distanzierung gegenüber dem französischen Revolutionsexport über eine Inanspruchnahme innerhalb der sozialistisch-materialistischen Erbe-Interpretation in der DDR-Historiographie oder die Negierung jeglicher frühdemokratischer Elemente der Mainzer Republik bis hin zu aktuellen landes- und bundespolitischen Manifestationen, die in dem Rheinisch-Deutschen Nationalkonvent den Versuch der Etablierung einer neuen politischen Kultur erkennen.

Die Heterogenität der langen und intensiven Rezeption der Geschichte der Mainzer Republik hat nicht zuletzt eine reiche Forschungsliteratur wie auch zahlreiche populäre Publikationen über diese kurze Phase der Mainzer Geschichte hervorgebracht. Bereits 1993 konstatierte der Mainzer Historiker Dr. Franz Dumont (1945–2012), dass kein anderer vergleichbarer Abschnitt der Mainzer Geschichte mittlerweile so gut erforscht sei wie jener von Oktober 1792 bis Juli 1793. Schon in den späten 1970er-Jahren und frühen 1980er-Jahren hatte der Ostberliner Historiker Heinrich Scheel mit seinen umfassenden und sorgfältig kommentierten Quelleneditionen der Protokolle des Mainzer Jakobinerklubs und des Rheinisch-Deutschen Nationalkonvents die umfangreichen Quellenbestände erstmalig der wissenschaftlichen Öffentlichkeit zugänglich gemacht.

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