DIE BEDEUTENDSTEN ENTDECKER
UND IHRE REISEN
Heinrich Pleticha
(1924-2010) galt als Experte auf dem Gebiet der Reise-, Entdeckungs- und Abenteuerliteratur. Nach dem Studium der Geschichte, Germanistik und Geografie trat er in den Schuldienst ein. 1986 wurde er zum Honorarprofessor an der Universität Würzburg ernannt.
Heinrich Pleticha war Autor und Herausgeber zahlreicher Sachbücher, die mittlerweile eine Gesamtauflage von mehr als fünf Millionen erreicht haben.
Hermann Schreiber
(geb. 1920) promovierte in Germanistik und Kunstwissenschaft und steht mit seinen in viele Sprachen übersetzten, meist historisch oder geografisch orientierten Sachbüchern seit 1961 immer wieder auf den deutschen Bestsellerlisten.
Forschergeist und Wissensdrang, manchmal aber auch reine Abenteuerlust, ließen immer schon Menschen das gewaltige Wagnis einer Reise ins Unbekannte auf sich nehmen. Endlose Eiswüsten, undurchdringliche Dschungel, tobende Ozeane: All das konnte die kühnen Reisenden nicht schrecken. In diesem Lexikon werden akribisch geplante Forschungsreisen ebenso geschildert wie Zufallsentdeckungen durch Walfänger, Pelzhändler und Missionare. Von Alexander dem Großen bis Reinhold Messner wird der Bogen gespannt: Mehr als zwei Jahrtausende Entdeckungsgeschichte werden in diesem Lexikon lebendig.
»Man entdeckt keine neuen Erdteile, ohne den Mut zu haben, alte Küsten aus den Augen zu verlieren.« André Gide
Die Erforschung unserer Erde war und ist das größte Abenteuer der Menschheit. Dieses reich illustrierte Nachschlagewerk versammelt wissenschaftlich fundierte Informationen über die großen Entdeckungsreisen aus mehr als zwei Jahrtausenden.
Erweiterte Neuauflage in einem Band.
Die bedeutendsten
Entdecker
und ihre
Reisen
Ein Lexikon von Heinrich Pleticha
und Hermann Schreiber
Mit 98 Abbildungen und einer Karte
Bibliografische Information der Deutschen NationalbibliothekDie Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über https://dnb.d-nb.deabrufbar.
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Alle Rechte vorbehalten
Copyright © by marixverlag GmbH, Wiesbaden 2014
Der Text wurde behutsam revidiert
nach der Ausgabe Edition Erdmann Stuttgart, Wien und Bern, 1999
Lektorat: Dietmar Urmes, Bottrop
Redaktion: Anna Schloss und David Zettler, marixverlag GmbH
Covergestaltung: Nicole Ehlers, marixverlag GmbH
nach der Gestaltung von Nele Schütz Design, München
Bildnachweis: akg-images GmbH, Berlin
eBook-Bearbeitung: Bookwire GmbH, Frankfurt am Main
ISBN: 978-3-8438-0398-4
www.marixverlag.de
Einführung: Ein Lexikon besonderer Art
Entdecker und Ihre Reisen von A-Z
Weiterführende Literatur in Auswahl
Register
EIN LEXIKON BESONDERER ART
Die Erde ist unser Schicksal, und sie zu entdecken war und ist das größte Abenteuer der Menschheit. Seit die Pharaonin Hatschepsut vor mehr als dreitausend Jahren stolz ihren Bericht über eine weite Meerfahrt in die Wände eines Tempels ritzen ließ, haben die Menschen immer wieder von ihrem Aufbruch ins Ungewisse, von der Suche nach fernen Ländern, Fahrten auf unbekannten Meeren, Märschen durch Dschungel und Wüste berichtet.
Man hat ihre Berichte und die Ergebnisse dieser grandiosen und weltweiten Bemühungen in ganzen Bibliotheken gesammelt, die heute längst unüberschaubar geworden sind. Man hat die Lebensgeschichten der berühmtesten Entdecker geschrieben, man hat über den einen hundert Mal berichtet, über einen anderen noch gar nicht, und doch ist oft der eine ohne den anderen gar nicht möglich und denkbar, sind sie alle gleichermaßen Kämpfer in unserem gemeinsamen Schicksal, das uns auffordert, unseren Planeten kennenzulernen, ihn zu lieben, wo immer es sei, und ihn für uns alle zu bewahren: auch in den Polargebieten und den Wüsten, auch in den Einöden und den unendlichen Wäldern. Denn dies alles ist seit unvordenklichen Zeiten und in einem kunstvollen, unergründlichen Gleichgewicht, unser Leben, das heißt unsere Vergangenheit, unsere Gegenwart und unsere Zukunft.
Nicht immer haben sich die Menschen, haben sich die Entdecker an dieses Gebot gehalten. Bunt wie die Menschheit selbst ist auch die große Schar der Entdecker. Es gab und gibt Idealisten unter ihnen, die der Forschungseifer hinaustrieb in die unbekannte Ferne, die nur nach Erkenntnis strebten und nicht nach materiellen Werten, die keinen Sensationen nachjagten, sondern zufrieden waren, wenn es ihnen gelang, den Schleier des Unbekannten nur ein wenig zu lüften, nur den kleinsten Flecken von der Landkarte zu tilgen, die auch Verständnis zeigten für die fremden Menschen, denen sie begegneten, und die deren Kulturen zu erfassen und zu achten suchten. Sie bildeten, das darf man doch einmal sagen, die Mehrheit. Nicht wenige unter ihnen bezahlten ihren Forschungseifer mit dem Leben. Weil es gerade die Jungen hinaustrieb, starben sie jung, noch ehe sie richtig zu leben begonnen hatten.
Es gab aber auch genug andere unter ihnen, die Ruhmsucht hinaustrieb, und mehr noch die Gier nach Schätzen und Reichtum, die sich brutal um ihres Vorteils willen über alle sittlichen Gebote hinwegsetzten, die mithalfen, die entdeckten Gebiete auszubeuten, die dort lebenden Menschen zu unterwerfen und sogar auszurotten. Aber auch von ihnen mussten manche ihr Vorgehen und ihre Gier mit dem Leben bezahlen.
Es liegt im Wesen eines biografischen Lexikons, dass es das Leben der Menschen zu erfassen sucht, und so wie jeder Beitrag mit dem Geburtsjahr beginnt und mit dem Sterbejahr endet, so kann und darf er sich nicht mit den positiven und negativen Auswirkungen der einzelnen Reisen auseinandersetzen, weil diese erst nach dem Tod spürbar werden. Es muss daher dem Leser überlassen bleiben und ihm angeraten werden, sich, wo es ihm notwendig erscheint, in zusammenfassenden Entdeckungsgeschichten weiter zu informieren. Deshalb wurden auch die bekanntesten modernen Darstellungen im Literaturverzeichnis aufgeführt.
Natürlich können in einem Nachschlagewerk, wie es hier versucht worden ist, nicht alle Entdecker aufgeführt werden. Und es ist wohl auch verständlich, dass wir unter einem Namensstichwort nicht auf Dutzenden von Seiten Reisen und Abenteuer schildern konnten, sondern uns damit begnügen mussten, die großen Zusammenhänge aufzuzeigen. Je bekannter ein Entdecker war, umso leichter wird man uns zustimmen, weil es hier genügend andere Werke gibt, die dessen Lebensspuren folgen. Wir wollten aber nicht nur die bekannten Reisenden aufführen, sondern auch die oft zu Unrecht Vergessenen aus dem Dunkel ans Licht holen, nicht nur berichten, wer Amerika entdeckt hat, sondern auch von einsamen Inseln, von ewig verschneiten Einöden und verwehten Karawanenpisten. Und da eben wohl kaum jemand so prompt zu sagen wüsste, wer denn die Osterinsel, Tahiti oder auch Thule entdeckt hat, finden sich unter den biografischen Notizen auch viele geografische Hinweise, um das Suchen zu erleichtern.
Dieses Buch kennt keine Altersgrenzen. Wir wenden uns gleichermaßen an junge wie an alte Leser, an solche, die Information suchen oder einem entdeckungsgeschichtlichen Problem nachspüren möchten, aber auch an solche, die selbst auf Entdeckungsfahrten gehen, Menschen und abenteuerliche Schicksale kennenlernen möchten. Wir haben uns nicht durch sachliche Erwägungen und Prinzipien einengen lassen, weil Fantasie und Fernweh das nicht vertragen hätten. Wir haben die nüchternen Entdecker und die begeisterten Reisenden aufgenommen, wir haben die großen Gelehrten nicht mehr hervorgehoben als jene tüchtigen Walfänger, die sich angesichts des Treibeisgürtels auf einmal in Gelehrte verwandelten.
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