Peter Erichsen - Hoffnung auf Regen

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In dem Südwestafrika des vergangenen Jahrhunderts gibt es viel Fremdes und Faszinierendes und Nachdenklich-Machendes zu entdecken, das heute noch weitgehend Gültigkeit hat: Eine oft urweltliche Landschaft mit einer an das Wüsten- und Steppenklima hochangepassten Natur und der oft mühsame Existenzkampf der Menschen, die hier leben. Und nach und nach erschließt sich eine Ahnung vom Denken und Leben der Schwarzen, von den Auswirkungen der Apartheidspolitik, von der Entwicklung der Weißen, die so verschieden ist von der deutschen Wirklichkeit. Und wie ein roter Faden durchziehen den Bericht die oft bizarren Probleme einer privaten deutschen Auslandsschule in den 80-er Jahren.
Herausgekommen ist eine interessante und erlebnisbetonte Landeskunde aus erster Hand, die den Lesern Zugang und Verständnis für das «Problem Namibia» erleichtert – und zwar nicht im distanzierten Stil der Wissenschaft, sondern mit der Wärme eines Betroffenen, der den Alltag erlebt und sich dennoch um Wahrheit und Ehrlichkeit bemüht.
Im Nachwort wird die politische Entwicklung Namibias bis 2013 beleuchtet.

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Die PSK ist – wie alle Schulen in Südafrika – eine Einheitsschule, d.h. eine Gesamtschule vom ersten Schuljahr bis zum „Matrik“, dem landesüblichen Schulabschluss, der auf verschiedenen Niveaustufen erreicht werden kann.

In den höheren Klassen mehrzügiger Schulen gibt es einige wenige Differenzierungsmöglichkeiten. Auf die unterschiedlichen Begabungsmöglichkeiten könnte also im hiesigen Schulsystem meist nur im Rahmen des normalen Unterrichts Rücksicht genommen werden – und dazu sind die Lehrer noch weniger als wir in der Bundesrepublik ausgebildet. Ihnen fehlen die Freiheit und die Qualität eines guten alten deutschen Zwergschul- und Landlehrers. Ihre Aufgabe ist es, in 35-Minuten-Einheiten durch Vortrag und anschließende Schüler-Stillarbeit ein vorgegebenes Tagesziel zu schaffen.

Das ist zwar an den Privatschulen nicht so ausgeprägt – wir haben 40-Minuten-Stunden und keinen starren Zwang zur Planerfüllung. Aber eine besondere Betreuung der Schwachen und Hilfebedürftigen findet dennoch nicht statt – ausgenommen die Zuwendung, die allein durch die kleinen Klassen möglich wird. Schon wegen der Einzügigkeit gibt es in Karibib bis zum 9. Schuljahr keinerlei Differenzierung. Die Last „der besonderen Betreuung“ ruht deshalb fast ganz allein auf dem Heim.

Somit ist die Sache gescheitert, bevor sie überhaupt begonnen hat: Die Eltern, die dieser Werbung glauben, schicken ihre problematischen Kinder nach Karibib, die aber dort im Schulbetrieb genau wie anderswo völlig scheitern. Die weiteren Folgen: Das allgemeine Leistungsniveau sinkt, was sich allmählich herumspricht und die bildungsbewussten Eltern dazu veranlasst, ihre Kinder abzumelden oder gar nicht erst anzumelden, was wiederum zu einer Häufung von Problemkindern in der PSK führt – ein Teufelskreis.

Das Argument der „besonderen Betreuung“ war der Sündenfall im Konkurrenzkampf mit der DHPS, und als die Schulleitung in Furcht vor weiterem Schülerrückgang auch noch Schüler mitschleppte, die nicht normal bildungsfähig waren oder aufgrund ihrer Herkunft nur höchst mangelhaft die deutsche Sprache beherrschten, war der Niedergang der Schule vorprogrammiert.

Das alles wäre nicht so schlimm, ja könnte sogar ins Positive gewendet werden, wenn die Schule ihren Bildungsauftrag neu definieren würde – der „besonderen Betreuung“ im Heim müsste also auch eine „besondere Betreuung“ in der Schule folgen. Das heißt: Differenzierung nach Begabung, Schaffung eines Sonderzweigs oder Umwandlung in eine Art Sonderschule, Bildungsangebot für die mehr praktisch begabten Kinder und entsprechende Veränderungen im Lehrerpersonal.

Zurück zu dem großen Einzugsbereich der PSK: Er ist das Ergebnis der Konkurrenzsituation. Aber die Schule ist dennoch von 150 auf 120 Kinder geschrumpft, und die 120 sind uns treu geblieben aus alter Anhänglichkeit oder aufgrund fragwürdiger Werbesprüche, und das ist insgesamt eine schlechte Basis für die Zukunft. Schon in den ersten Wochen meiner Lehrtätigkeit drängt sich dieser Eindruck auf.

Ich habe beispielsweise eine Standard II (4. Klasse) als Klassenlehrer übernehmen müssen – an sich schon eine problematische Entscheidung, denn diese Klassenstufe kenne ich nur aus der Zeit meiner Ausbildung und einem späteren kurzen Gastspiel im Fach Kunst.

Aber die Klasse hat nur sieben (!) Schüler – na, das wird doch zu schaffen sein, denke ich, und das sagen auch die andern. Aber was sind das für Schüler! Drei Kinder würde ich als normal bezeichnen, die anderen sind – vorsichtig ausgedrückt – stark verhaltensauffällig. Verbale Aggressivität herrscht als Grundstimmung. Ein falscher Blick, ein Lächeln zur Unzeit, ein Wort kann zu viel sein, und ein Schüler steht auf und geht auf den andern los, mit plötzlich hassverzerrtem Gesicht. Absolute Unfähigkeit, Kritik zu ertragen, zeigt sich an den verzweifelten Gesichtern, an der völligen inneren Blockade, wenn nicht gemachte Hausaufgaben nachgeholt oder Fehler berichtigt werden sollen. Die völlige Unfähigkeit zuzuhören, führt immer wieder zu Missverständnissen und Konflikten. Und habe ich einmal durch Trick oder Druck ihre Aufmerksamkeit erworben, so sehen sie mich mit unruhig flackernden Augen an, lauernd, bereit zu jederzeitigem Absprung. Ich bin der Verzweiflung nah, der pädagogische Bankrott sitzt mir an der Gurgel, ich zweifle an meiner Berufung.

Wie schaffe ich es, dass Uwe nicht ständig herumläuft? Dass Clinton einen Satz abschreibt, obwohl er das Schreiben hasst? Dass Adri einmal für eine Minute schweigt, damit ich mit der Klasse ein Gespräch führen kann? Ich kann doch nicht immer nur vorlesen und singen!

Das Problem ist: Wie verschaffe ich den Kindern positive Erlebnisse, wenn sie doch so viel falsch machen, so viel nicht können und nicht wollen? Wie sehr müssen sie die Schule hassen, vielleicht auch die Erwachsenen, dass sie allem ausweichen und entfliehen, was damit zu tun hat! Wo ist die Gutwilligkeit, die Leistungsbereitschaft, die diesem Alter eigen ist?

Jede Zensur, die ich geben muss, ist Gift. Ich weiß das, aber finde kein Mittel, die explosive Wirkung dieses Gifts zu mildern. Ich gehe zu sehr von der „Normalschule“ aus, dabei müsste ich jetzt Heilpädagoge sein. Und es wird mir auch mehr und mehr klar, dass ich kein Grundschullehrer, sondern Realschullehrer bin. Könnte ich doch aus meinem methodischen Füllhorn schöpfen, hätte ich doch mehr Ideen zum Spielen!

Übrigens: Uwe, Clinton und Adri sind drei von den insgesamt 15 sogenannten Coloureds, d.h. sie sind Mischlinge, ein Elternteil oder Großelternteil ist weiß. Das Elternhaus ist zweisprachig und möchte das Kind in deutscher Sprache und Kultur erzogen wissen.

Das sollte man akzeptieren, und die deutsche Bundesregierung hat mit der vor einigen Jahren erzwungenen Öffnung der deutschen Privatschulen für alle Rassen die Aufnahme dieser Kinder möglich gemacht.

Wohl wissend, dass sie keine Leistungsdifferenzierung anbieten können, haben die südafrikanischen Schulvereine jedoch der Bundesregierung das Zugeständnis abgerungen, nur solche Kinder aufnehmen zu müssen, die des Deutschen mächtig sind. Die größeren Schulen wie in Windhoek, Johannesburg, Pretoria und Kapstadt bieten dazu vorbereitende Sprachkurse an. Das Ergebnis dieser höchst mangelhaften „Öffnung“: Kaum jemand wird übernommen, weil Sprachkurse allein, zusätzlich zum Besuch der bisherigen Schule, die notwendigen Fertigkeiten nicht vermitteln können.

Für Uwe, Adri und Clinton hat es nicht einmal Sprachkurse gegeben. Uwe hat sie auch nicht nötig, sein Deutsch ist besser als das der meisten weißen Schüler hier in Karibib. Clintons Verwahrlosung und Leistungsverweigerung hätte sowieso eine Teilnahme unmöglich gemacht. Adri hätte wahrscheinlich davon profitiert. So aber muss ich sagen, sind Clinton und Adri mit ihrem gebrochenen Deutsch eine schwere Belastung für die anderen Kinder. Was nützt das sprachliche Vorbild des Lehrers, wenn ständig ein Teil der Kinder schlimmstes Deutsch von sich gibt? Und zwar in einer derartigen Konzentration, dass es unkorrigierbar ist? Ich müsste Adri und Clinton den Mund verbieten, um die anderen zu schützen.

Und Schutz vor fremdsprachlichen Einflüssen brauchen diese Kinder dringend – wenigstens im Deutschunterricht! Das allgegenwärtige Afrikaans, die Sprache der Buren, das Englisch der Geschäftswelt, Herero, Nama, Ndonga – die Sprachen der Bediensteten und Arbeiter – alles wirkt auf das Kind ein, das noch nicht einmal seine Muttersprache beherrscht. Und dann beginnen die beiden deutschen Privatschulen auch noch im 3. Schuljahr mit dem Pflichtfach Afrikaans! In der Vielsprachigkeit stecken große Chancen, aber auch große Risiken.

Die deutschstämmigen Kinder in Karibib haben ebenfalls sprachliche Defizite. Und wenn ich die Erwachsenen reden höre – ihre Eltern –, dann wundere ich mich nicht. Das so genannte Südwesterdeutsch ist leider keine Jugendsprache, die sich später wie von selbst erledigt, sondern dieses Konglomerat von Vokabeln verschiedenster Herkunft und die grammatischen Verstümmelungen durch Übertragung fremder Sprachstrukturen auf die deutsche Muttersprache (Interferenzen) wird auch fleißig von vielen Erwachsenen gesprochen. Und ich habe den Eindruck, dass sie sich des Ausmaßes dieses Sprachverfalls nicht bewusst sind. Vielleicht wird hieran auch wieder deutlich, wie sehr sich in Karibib ein Personenkreis konzentriert, der nicht genügend Energie in die Erziehung steckt oder stecken kann.

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