Carsten Klemann - Moselblut

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Christine Sowell, Weinliebhaberin und -kennerin, hat ihr Hobby zum Beruf gemacht: Sie betreut das Resort Food & Travel der Frauenzeitschrift Convention, in dem sie Weine und Delikatessen verschiedener Regionen vorstellt. Als sie nach dem mysteriösen Mord an einem guten Freund zwecks Recherche an die Mosel fährt, beeindruckt sie mit ihrem Fachverstand bald den bekannten Weinbauer Graf Meckling. Doch Genuss und Idylle finden ein jähes Ende, als ein weiteres Verbrechen geschieht …

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Christine arbeitete lange an diesem Tag. Bevor sie nach Hause fuhr, rief sie noch einmal bei Erik an. Auch dieses Mal läutete sein Telefon vergeblich.

Sie wohnte in einem schlichten Backsteinbau aus den 5oer Jahren, von dem aus Parks, Lokale und Geschäfte gut zu erreichen waren. Die Umgebung bestand aus einem unordentlichen Durcheinander hübscher Bürgerhäuser der vorletzten Jahrhundertwende, riesiger Ausfallstraßen, von Tankstellen und Hochhäusern. Viele Studenten lebten hier.

Das Treppenhaus war in einem schmutzabweisenden cremigen Weiß gestrichen, das bei künstlicher Beleuchtung ölig glänzte. Auf den Steinstufen mit ihrem Dekor aus wirren Punkten hallten die Schritte laut, kühl und sauber durch das Haus. Wenn ein Mieter seine schwere Tür aufschloss, bekamen das viele Nachbarn mit.

Christine hängte ihre Jacke an die Garderobe in der Diele, nahm mechanisch Notizen, Ordner und Prospektmaterial von Weingütern aus ihrer Tasche und beobachtete sich dabei wie in einem Trancezustand.

Mit wenigen Schritten war sie in der Küche, wo sie mit ein paar Handgriffen aufräumte und den Kaffeebecher vom Morgen in der Spüle auswusch. Dann nahm sie eine in Seidenpapier gehüllte Flasche vom Regal. Bert Gernsheim hatte sie ihr am ersten Tag der Weinmesse überreicht. «Habe ich von der Mosel mitgebracht», hatte er hinzugefügt. «Noch jung und ein Prototyp. Deine Meinung würde mich interessieren.»

An den ersten beiden Tagen hatte Christine an der Weinmesse jeweils nur kurz teilnehmen können, weil sie tagsüber arbeiten musste. In der Redaktion war es hektisch zugegangen, wieder einmal sollten Neuerungen und Umstrukturierungen vorgenommen werden, hinzu kamen technische Probleme mit neuen Computersystemen. Abends hatte Christine die Flasche irgendwo abgestellt und dann bis jetzt vergessen.

Christine wickelte sie aus ihrer Umhüllung aus, packte sie am Hals, legte sie in die Fläche der anderen Hand und wog sie bedächtig. Es war ein Rotwein! Hinweise auf einen Erzeuger oder die Rebsorte gab es nicht. Nur ein handbeschriebenes Klebetikett, auf dem Moselblut stand. Es konnte sich um Bert Gernsheims Schrift handeln, doch Christine war sich nicht sicher.

Bert Gernsheim hatte ihr oft schon Weine von der Mosel angeboten. Häufig am Ende von gemeinsamen Essen oder Verkostungen, um den Abend ausklingen zu lassen. Immer waren es Weißweine. Meist Auslesen oder Beerenauslesen, die von besonders reifen Reben stammten. Ihre Farbe schimmerte wie Gold aus einem Märchenschatz, ihre Fruchtaromen und verführerische Süße überwältigten den Gaumen. Es handelte sich um Desserts. Wenn Bert Gernsheim erklärte, auf welchem Boden die Reben gewachsen, welchem Wetter sie ausgesetzt waren und wie der aus ihnen gewonnene Wein über Jahre seine Aromen ausgeprägt hatte, glaubte Christine, vorsintflutliche Gesteinsschichten und paradiesische Gärten voller Blumen und Früchte auf der Zunge zu schmecken.

Mit diesen Süßweinen der Extraklasse hatte sie kein Problem. Doch in der Regel schätzte sie Weine, die richtig trocken waren — wie die französischen. Manche Experten meinten, Moselweine in Vollendung müssten immer eine gewisse Süße haben. Ihre Reben wurzelten tief in Schieferhängen, sie waren intensiver Sonne ebenso wie kühler Feuchtigkeit ausgesetzt. Raffinierte und feine Weine entstanden so, mit einer lebhaften und für manche Geschmäcker zu strengen Säure, die angeblich den Zucker als Puffer brauchte. Wenn dem so war, hatte Christine Pech. Oder musste dazulernen.

Glatt wie Butter ließ sich der Korken mit dem Kellnermesser aus der Flasche ziehen. Christine schenkte den Wein in ein kleines Burgunderglas ein und bereute dies sofort, als sie die satte, tiefdunkle Farbe sah. Anscheinend benötigte dieser Wein ein weit größeres Glas.

Rotwein durfte erst seit einigen Jahren an der Mosel angebaut werden: roter Spätburgunder, der auch Blauburgunder oder Pinot Noir genannt wurde, und der unwichtigere Dornfelder. Aber nur ein Bruchteil der Mosel war mit diesen Sorten bestückt. Früher sahen die Spätburgunder ziemlich hell aus. Ihr Stil hatte sich in der letzten Zeit geändert, doch das Dunkelrot von Berts Wein passte eher zu einem französischen Cabernet. In seinem Duft lag etwas Schweres, Verschlossenes, und als Christine probierte, ähnelte der Geschmack dem Aroma fester, frisch gepflückter Kirschen. Dies sollte ein Spätburgunder sein? Er erinnerte Christine sonst mehr an Beeren aus dem Wald. Aber in solchen Fragen konnte man sich leicht täuschen. Die meisten Aromen auf der Zunge wurden ja in Wahrheit gerochen. Und die Nase war ein Künstler, der unendliche Assoziationen, Erinnerungen und Einbildungen mischen konnte...

Der Wein schmeckte gut, aber noch unreif und würde sich besser entfalten, wenn sie ihn einige Zeit an der Luft stehen ließ. Was hatte sich Bert dabei gedacht? Die Flasche gab keinerlei Aufschluss über ihre Herkunft, und so untersuchte sie den Korken. Immerhin, hier fanden sich zwei Buchstaben: WM.

Vorsichtig drehte sie das einzige Indiz, das ihr vielleicht einmal Aufschluss geben konnte, aus dem Korkenzieher. Sie wickelte den Korken in ein Stück Küchenpapier und legte ihn hinter ihre Kaffeedose. Dort würde sie ihn leicht wiederfinden.

Aus der Nachbarwohnung waren die Schreie eines Babys zu hören. Christine spitzte die Ohren und hörte die begütigende Stimme der Mutter. Manchmal unterhielt sie sich im Hausflur mit der jungen Frau, die den Vater ihres Kindes wegen irgendwelcher Streitigkeiten aus der Wohnung geworfen hatte. Doch er besuchte Mutter und Kind fast jeden Tag. Vielleicht würde die kleine Familie ja wieder zusammenkommen.

Eines war sicher: Der Wein in ihrem Glas kam von der Mosel, und Bert hatte seine Gründe, wenn er keine weiteren Angaben darüber gemacht hatte. Er stammte von einem der steilen Hänge am breiten, verschlungenen Fluss, der das Sonnenlicht auf einige der besten Weinlagen der Welt reflektierte. Die hatte Bert trotz seiner Reisen in alle erdenklichen Anbaugebiete anscheinend am meisten geliebt. Christine griff noch einmal nach dem Glas, während ihre Augen feucht wurden. Sie trank es in einem Zug aus und machte wegen der harten, den Gaumen zusammenziehenden Gerbstoffe eine unfreiwillige Grimasse.

Sie musste endlich mit Erik sprechen. Ob er wirklich nicht zu Hause war? Christine bestellte ein Taxi.

Erik wohnte in einem unansehnlichen Hochhaus aus den 7oer Jahren mit blauverkleideten Balkonen und einem Bataillon metallener Briefkastendeckel neben der Haustür. Christine bezahlte den Taxifahrer, stieg aus, und augenblicklich fuhr ein frischer Wind in ihre Haare. Ein typisch hamburgischer Wind, der sie nur für ein paar Sekunden losließ und dann umso wuchtiger zurückkehrte. Wie automatisch blickte sie hinauf zu Eriks Fenstern im 8. Stock. Ein matter Lichtschein zeigte, dass er zu Hause war.

Christine drückte den Klingelknopf neben seinem Namen. Nichts passierte. Sie wartete eine Weile, klingelte erneut. In der Erwartung des üblichen brüchigen Summtons schärfte sie ihre Ohren, doch sie hörte nur den Verkehrslärm hinter ihrem Rücken und das Geräusch des Windes. Heute war Freitag. Wie oft hatte sie Erik seit Bert Gernsheims Tod angerufen? Und jetzt war er schon wieder nicht da, aber hatte anscheinend vergessen, das Licht in seinem Wohnzimmer auszuknipsen.

Sie lief über dieselben Gehwegplatten zurück, auf denen sie gekommen war. Erneut reckte Christine den Kopf und schaute hinauf zum 8. Stock. Jetzt waren die Fenster von Eriks Wohnung dunkel.

Vielleicht hatte auch Erik einen Einschüchterungsbrief erhalten und wollte sich vor ungebetenen Besuchern verstecken? Oder befand er sich in ganz anderen Schwierigkeiten, die mit seinen Internetgeschäften und dem Eiswein zu hatten, den sie nach der Messe in seiner Tasche entdeckt hatte? In jener Nacht nach Gernsheims Tod hatte sie nicht mehr daran gedacht, ihn noch einmal auf den Vorfall anzusprechen.

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