Carsten Klemann - Moselblut

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Christine Sowell, Weinliebhaberin und -kennerin, hat ihr Hobby zum Beruf gemacht: Sie betreut das Resort Food & Travel der Frauenzeitschrift Convention, in dem sie Weine und Delikatessen verschiedener Regionen vorstellt. Als sie nach dem mysteriösen Mord an einem guten Freund zwecks Recherche an die Mosel fährt, beeindruckt sie mit ihrem Fachverstand bald den bekannten Weinbauer Graf Meckling. Doch Genuss und Idylle finden ein jähes Ende, als ein weiteres Verbrechen geschieht …

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Als Christine den langen Flur hinter sich gebracht und das Chefsekretariat erreicht hatte, saß Gesine Myersberger wieder an ihrem Schreibtisch. Versunken starrte sie auf ihren Computer und tippte plötzlich wie entfesselt Buchstaben ein. Christine mochte wetten, dass sie nicht an einem Artikel, sondern an einer E-Mail schrieb.

«Ah, Christine.» Gesine Myersberger stand auf, als sie ihre Mitarbeiterin bemerkte, lief um sie herum und schloss die Tür. Ein deutliches Zeichen, dass es um ernste Entscheidungen ging. Sie schien vergessen zu haben, warum Christine an diesem Vormittag der Redaktion ferngeblieben war, obwohl’ sie bei ihr persönlich um Erlaubnis gebeten hatte. Wahrscheinlich wusste die Chefin nicht einmal mehr, dass Christine überhaupt fort gewesen war.

Gesine Myersberger nahm wieder Platz, ohne Christine einen anzubieten. «Ich fand deine Idee auf der letzten Redaktionskonferenz großartig. Ich konnte das dort nicht weiter mit dir besprechen, du weißt.» Ihre Augen rollten genervt. «Was du erzählt hast, genau so was brauchen wir. Nach draußen gehen, sich selbst ein Bild machen, Vorreiter sein. Selbst wenn sich nur ein Bruchteil der Leser wirklich dafür interessiert oder die Texte liest. Für das Image von Convention ist es unbezahlbar, und es soll Leute geben, die behaupten, Convention sei nichts als Image.» Christine Myersberger lachte vergnügt und schob sich mitsamt ihrem Stuhl näher an den Tisch heran. «Lass uns eine Abmachung treffen, mit der wir beide glücklich sind. Setz dich doch!»

Christine brach an einem Freitagnachmittag, zwei Wochen nach dem Gespräch mit Gesine Myersberger, in Richtung

Mosel auf. Die Chefin hatte es plötzlich eilig gehabt, den Plan zu verwirklichen. Nur Christine sah sich bis zu ihrer Abreise täglich vor einem neuen Hindernis stehen. Sie musste für die Zeit ihrer Abwesenheit eine Menge vorarbeiten und organisieren, ihr Konzept planen, obwohl sie sich noch gar nicht bereit fühlte für das Projekt, das sie selbst vorgeschlagen hatte. Sie war davon ausgegangen, frühestens in einem halben Jahr loszufahren — auf alle Fälle erst, wenn sich ihr Alltag beruhigt hatte.

Sie legten nicht fest, wie lange Christine an der Mosel bleiben sollte. «Sieh dich um, schick uns Texte, und dann schätzen wir die Lage ab», hatte Gesine Myersberger gemeint. Eine Volontärin, die bald ihre Ausbildung abschloss, sollte Christines Alltagsgeschäfte in der Redaktion übernehmen. Dass sie sich dafür in ihrem Büro einrichtete und persönliche Fotos aufstellte, erstaunte Christine. Aber egal, die Dinge sollten ihren Lauf nehmen, so oder so ...

Die Hamburger Straßen boten das übliche Bild. Christine fuhr im Schritttempo durch eine von Marktfahrzeugen verstopfte Straße, sie sah die großen Ankündigungstafeln eines Kinos, vor dem heute Abend die Leute Schlange stehen würden. Bald kam die Einfahrt zu einem riesigen Weingeschäft, in dem Christine oft einkaufte, wenn sie abends Gäste hatte. All diese Dinge schienen plötzlich unendlich fern zu sein.

Sie fuhr bereits 3o Kilometer auf der Autobahn, als es ihr einfiel: Sie hatte vergessen, den vermeintlichen Drohbrief bei der Polizei abzugeben. Sofort nahm sie den Fuß vom Gas, während sich in ihrem Kopf finstere Vorstellungen jagten, welche Folgen ihre Unterlassung haben könnte. Immer noch konnte sie umkehren, doch bei dem Gedanken graute es ihr. Bei der nächsten Abfahrt entschied sie sich im letzten Moment dagegen, rechts zu blinken. Sie konnte den Brief ja auch per Post schicken. Er musste nach wie vor in einem Seitenfach ihrer Handtasche stecken. Wahrscheinlich beruhte er sowieso auf nichts Ernstem, geschweige denn, dass er mit dem Mord an Bert Gernsheim zu tun hatte. Ihr schlechtes Gewissen konnte Christine trotzdem nicht ganz vertreiben.

Da sie keine Lust hatte, über 700 Kilometer an einem Stück zu fahren und erst am späten Abend an der Mosel anzukommen, hatte sich Christine einen Ort im Münsterland als Zwischenstation ausgesucht. Kurz nach Münster fuhr sie von der Autobahn ab. Das plötzliche Grün der Umgebung, die weiten landwirtschaftlichen Flächen, die Gehöfte und Baumgruppen entspannten ihre Augen. Dann verfuhr sie sich auf der Suche nach ihrem Hotel, plötzlich befand sie sich auf einer schmalen Straße inmitten welliger Weideflächen. Diese Landschaft unterschied sich von den Wäldern und Wiesen der norddeutschen Tiefebene, in der Christine aufgewachsen war. Es schien, als ob das Grün der Bäume hier mehr Schattierungen besaß und die Ebenen nie ganz plan waren.

Christine wusste genau: Sie hätte in der Redaktionskonferenz niemals die Mosel als erstes Ziel für ihre Weinreports genannt, wenn Bert Gernsheim noch leben würde. Nur wegen seiner Begeisterung für die Region und wegen der Flasche, die er ihr hinterlassen hatte, war ihr das Anbaugebiet so wichtig geworden. Gut möglich, dass es sich hier nicht nur um irgendeinen Wein zum Probieren handelte; aber was steckte dann dahinter?

Endlich fand sie das Hotel, einen ehemaligen Gutshof mit mächtigen, beschlagenen Türen und Holzbalken in der Fassade. Christine fuhr auf den leeren Parkplatz, nahm ihre Reisetasche und trat durch den Eingang. Ein langer Teppichläufer führte über Dielenbretter an alten Stichen und Gemälden vorbei zu einem Tresen. Ein junges Mädchen schien nur auf Christine gewartet zu haben. Sie übergab ihr einen schweren Schlüssel.

Ihr Zimmer war groß, mit Blick auf einen Hinterhof zwischen malerischer Fachwerkarchitektur. Christine packte nur die Sachen aus, die sie am nächsten Tag anziehen wollte. Im Bad wusch sie ihr Gesicht und richtete sich die vom Autogebläse verunstalteten Haare. Alles, was nun geschah, hing nur von ihr allein ab. Ein aufregendes Gefühl.

In der Dämmerung verließ sie das Hotel. Eine Fremde allein auf den Straßen einer Kleinstadt, dachte sie lächelnd. Es waren nur wenige Menschen unterwegs, graue, kissenartige Wolken bedeckten den Himmel. Trutzige, aus dunklem Backstein gebaute Häuschen säumten die Gehwege, und wer jetzt an seinem Fenster hinter einer der weißen Gardinen hinausspähte, mochte seiner Phantasie über Christine freien Lauf lassen. Die neue Lehrerin der Grundschule, die sich zum ersten Mal umsah? Die Geliebte eines Familienvaters, angereist aus der Stadt?

Im Ortskern gab es eine hübsche Kirche und einige uralte Gebäude, einstige Gesindehäuser, Reste von Gutshöfen. Hungrig betrat sie die Ratsschänke, ein imposantes Backsteingebäude mit Erkern und großen halbrunden Fenstern. Sie gelangte in einen Saal mit Palmengewächsen und Lichtorgeln in den Ecken. Gegenüber dem Tresen stand ein Großbildschirm, auf dem eine Fernsehshow flackerte. Am Tresen lehnten Leute in Freizeitkleidung. Die Tische waren alle frei.

Christine nahm neben einer monströsen Holzsäule Platz und studierte die Speisekarte mit Imbisskost. Eine junge, blasse Frau kam mit herzlichem Lächeln an Christines Tisch. Sie bestellte eine Pizza und einen namenlosen Sauvignon Blanc aus Frankreich. Eigentlich hatte sie sich den ersten Abend ihrer Reise anders vorgestellt, aber sie fühlte sich wohl. Und war gespannt, wie genießbar das Bestellte sein würde. Wie viele Reisende waren nicht immer wieder darauf angewiesen, die nächstbeste Gelegenheit zum Sattwerden zu nutzen? Leider las man selten über die Qualität von Imbissbuden und gutbürgerlichen Gaststätten, für die man weder reservierte noch einen längeren Anfahrtsweg in Kauf nahm.

Wo Christine morgen essen oder schlafen würde, wusste sie nicht. Es gab genug Möglichkeiten an der Mosel. Sie wollte so bald wie möglich Schlossweingut Meckling besuchen. Laut den Weinführern produzierte es keine Rotweine, das Zeichen WM bedeutete möglicherweise etwas ganz anderes. Doch Christine hatte sich die alten E-Mails von Bert noch einmal angesehen, und in einer schwärmte er über die Aussicht, die ein Weinberg des Gutes bot: «Moselabwärts von Traben-Trarbach, eine Stichpiste hinauf. Es gibt steilere und berühmtere Landschaften, aber ich mag die Gegend am liebsten.» Er hatte die Lage genau beschrieben, und Christine wollte sie auf alle Fälle sehen.

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