Carsten Klemann - Moselblut

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Christine Sowell, Weinliebhaberin und -kennerin, hat ihr Hobby zum Beruf gemacht: Sie betreut das Resort Food & Travel der Frauenzeitschrift Convention, in dem sie Weine und Delikatessen verschiedener Regionen vorstellt. Als sie nach dem mysteriösen Mord an einem guten Freund zwecks Recherche an die Mosel fährt, beeindruckt sie mit ihrem Fachverstand bald den bekannten Weinbauer Graf Meckling. Doch Genuss und Idylle finden ein jähes Ende, als ein weiteres Verbrechen geschieht …

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«Süüüüß?» Tatjana spie das Wort geradezu aus, als habe sie sich in diesem Moment an etwas Restsüßem verschluckt. «Ich würde so was ... Wir schreiben doch nicht für unsere Großeltern! Süßen Wein — der Typ würde süß für total uncool und rückständig halten.»

«Eben nicht!» Christine schlug mit der Hand auf die Tischplatte und erhob sich schwungvoll. Es war, als ob sie die Rolle einnehmen wollte, die Bert Gernsheim in Sachen deutsche Weine oft ihr gegenüber eingenommen hatte. «Trocken trinken ist in Deutschland Mode, das kann jeder. Die Reize der etwas gehaltvolleren Weine wissen dagegen nur die Kenner zu schätzen. Und die Amerikaner, denn die kaufen diese Weine wie Durstlöscher auf. Ich spreche aber von nur leicht süßen Weinen. Restsüß eben. Am besten einen, der irgendwann von selbst mit der Gärung aufgehört und den Zucker der Trauben nicht vollständig in Alkohol verwandelt hat. Die Dame sollte eine mehrere Jahre alte Spätlese von einem guten Erzeuger nehmen. Dann ist der Zucker nicht mehr aufdringlich, hält die Genießer aber fit. Auch der Alkoholgehalt ist geringer als bei trockenen Weinen, was Vorteile hat. All das passt zu China- oder Thaiküche, weil sich die scharfen Gewürze und die leichte Süße gut ausgleichen. Und was kann es bei einem Rendezvous Schöneres geben als ein Wechselspiel zwischen Süße und Schärfe?»

Tatjana gestand, dass sie dieses Mal nicht für einen Artikel, sondern in eigenen Liebesangelegenheiten um Rat gebeten hatte, und bettelte geradezu darum, in der Mittagspause mit Christine loszugehen, um einen solchen Wein auszusuchen. Christine zuckte bei dem Gedanken, ein Weingeschäft zu betreten, richtiggehend zurück, doch das war nun einmal ihr Job.

Fünfzehn Minuten später steuerte sie mit Tatjana absichtlich die riesige Weinabteilung eines Kaufhauses mit bekannt guter Moselecke an, wo die Atmosphäre anonym und völlig anders als in Gernsheims Laden war. Sie verließen sie mit der Flasche eines deutschen Starwinzers, die deutlich über Tatjanas Preisvorstellungen lag. «Was die hier für unter 10 Euro haben, dafür kann ich nicht garantieren», hatte Christine gesagt. «Dann kriegst du womöglich doch Bonbon-Wasser.»

Tatjana lud Christine zum Essen ein. Jetzt ergab sich vielleicht die Gelegenheit, über das, was sie belastete, zu sprechen. Es behagte Christine nicht, völlig darüber zu schweigen.

In der Innenstadt bewegten sich zu dieser Zeit besonders viele Menschen. Gegen 13 Uhr strömten sie fast gleichzeitig aus den Bürohäusern, um ihren Mittagsimbiss einzunehmen, und drängelten sich in den Lokalen auf der Suche nach freien Plätzen. Schon kurz nach 14 Uhr war die Mehrheit von ihnen wieder verschwunden und die Lokale fast schlagartig leer. Aber jetzt, um zwanzig nach eins, gab es sogar an den Würstchenbuden Wartezeiten.

Christine und Tatjana hatten Glück. Auf der Terrasse eines hübschen Restaurants, an deren Rand Pflanzenkübel aufgestellt waren, entdeckten sie einen freien Tisch mit Korbstühlen. Der Kellner lächelte ihnen trotz der vielen Gäste einladend zu, und sie nahmen Platz.

Behutsam legte Tatjana die Plastiktüte mit der in Papier eingewickelten Spätlese auf den leeren Stuhl zwischen ihnen. Die pralle Sonne schien darauf. «Tu sie in den Schatten. Bei den Weinen ist es wie bei den Vampiren, Sonnenlicht bringt sie um.»

Tatjana lächelte dankbar und stellte die Flasche unter den Tisch. Christine konnte sich nicht von dem Gedanken lösen, welche amourösen Folgen dieser Wein womöglich haben würde. Tatjana in ihrer Single-Wohnung mit einem adretten Burschen aus der Werbeabteilung oder jemandem, den sie bei ihren Ausflügen in die Clubszene kennengelernt hatte... Ein romantischer Abend und eine ekstatische Nacht dank restsüßem Wein. Es war ziemlich komisch. Vielleicht löste Christine mit ihrem Tipp eine Art Gegenrevolution im Lifestyle-Betrieb aus, und restsüße Weine würden, nachdem sich alle anderen neu belebten Moden aus den 7oern fast schon wieder totgelaufen hatten, zum neuen Kult.

Christine fiel es schwer, sich für etwas zu entscheiden. Die Speisekarte war ein Musterbeispiel für die Auswahl der Cityrestaurants. Neben der üblichen Suppen- und Salatauswahl, den Saltimbocca und Lamb-Chops und Scampi sollten Kohlgerichte mit Kasseler oder Aal mit Bratkartoffeln an marktfrische Regionalküche denken lassen. Sie blätterte auf die Weinkarte weiter, die ebenfalls den gehobenen Mainstream repräsentierte. Es fanden sich Gewächse aus dem Bordeaux, der Loire, der Toskana und Sizilien und außerdem deutsche Weine — nur weiße — von einigen jungen, aufstrebenden Gütern, welche zurzeit in Gourmet-Journalen und den Gastro-Rubriken von Regionalzeitungen gepriesen wurden.

Tatjana hatte ihre Karte bereits weggelegt. «Schweinerippchen auf exotisch-scharfer Soße», sagte sie und berührte mit ihrer Zunge die Lippen. «Welchen Riesling empfiehlst du mir dazu?»

«Oh!» Christine ließ sich zurück in ihren Stuhl fallen. Wasser mit Eiswürfeln, fiel ihr ein ... «Die Rieslinge auf der Karte sind allesamt trocken, in diesem Fall ist dir daher mit einem kräftigen Rotwein am besten gedient.»

Christine staunte oft, mit wie wenig Zeit sie mittags in einem Lokal auskam. Die Gedanken an die Aufgaben des Nachmittags beschleunigten enorm den Takt, mit dem sie die Gabel zum Mund führte. Dabei entstand aber nie das Gefühl, zu schnell zu essen, im Gegenteil. Es war, als ob ein unendliches Hungerloch nach immer mehr verlangte.

Dem Kellner war die Hoffnung anzumerken, ihren Tisch mindestens noch einmal während der Mittagszeit neu besetzen zu können, er näherte sich halb über seinen Notizblock gebeugt. Christine wollte ihn stoppen, um noch ein paar Minuten zu überlegen, welcher Wein zu Schweinerippchen auf scharf-exotischer Soße passen könnte, als sie am anderen Ende der Terrasse, halb verdeckt von einer Speisekarte, ein Gesicht sah, das sie kannte. Die nach unten gerichteten Augen waren nur zu ahnen, doch die kleinen, festen Lippen des Mannes, seine akkurat geschorenen schwarzen Haare und die kantigen Backenknochen riefen unangenehme Erinnerungen wach: Es war der Kripo-Beamte, der sie in der Mordnacht vernommen hatte.

Christine knallte die Speisekarte auf den Tisch. Das pappige DIN-A4-Teil machte nur ein mattes Geräusch, entfachte allerdings einen Luftzug, der Tatjana die Haare aus der Stirn pustete. Christine presste ihre Lippen zusammen, ihre Hände umklammerten die Tischplatte. Ruckartig rutschte sie mit ihrem Stuhl zurück, schoss in die Höhe und lief zu dem Tisch des Mannes. Der schien noch ganz in seine Speisekarte versunken zu sein, als Christine sich zu ihm hinabbeugte.

«Was soll das?»

Er blinzelte, als müssten sich seine Augen an die Sonne gewöhnen. «Was soll was?»

«Dass Sie mich nicht in Ruhe lassen und mir nachspionieren.»

«Wie kommen Sie darauf? Wir sitzen auf der Terrasse eines Restaurants, wo jeder ein- und ausgeht, wie es ihm beliebt.»

«Dass ich nicht lache. Sie haben sich etwas in den Kopf gesetzt und lassen nicht locker, weil Ihnen und Ihren Kollegen nichts Besseres einfällt.»

«Warum regen Sie sich so auf?» Der weiche Tonfall seiner Stimme war frei von Ironie. «Kommen Sie, Sie wollen mir etwas sagen. Es ist doch gut, wenn ich hier bin. Sie müssen nicht lange grübeln und Entscheidungen treffen. Los! Sprechen Sie es einfach aus.»

Seine braunen Augen strahlten eine Ernsthaftigkeit aus, die Christine fassungslos machte. Mit welchen albernen Tricks arbeiteten diese Leute? Aber sie war selbst schuld und bereute bereits, den Mann angesprochen zu haben.

Wortlos wandte sie sich ab. Tatjana beobachtete mit halb belustigtem, halb erstauntem Gesichtsausdruck die Szene. Christine war schon fast wieder bei ihr, als der Polizist rief: «Frau Sowell, ich warte auf Sie.»

Christine nahm ihre Tasche vom Stuhl und versuchte, ruhig zu bleiben. «Tatjana, lass uns bitte gehen.»

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