Carsten Klemann - Moselblut

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Christine Sowell, Weinliebhaberin und -kennerin, hat ihr Hobby zum Beruf gemacht: Sie betreut das Resort Food & Travel der Frauenzeitschrift Convention, in dem sie Weine und Delikatessen verschiedener Regionen vorstellt. Als sie nach dem mysteriösen Mord an einem guten Freund zwecks Recherche an die Mosel fährt, beeindruckt sie mit ihrem Fachverstand bald den bekannten Weinbauer Graf Meckling. Doch Genuss und Idylle finden ein jähes Ende, als ein weiteres Verbrechen geschieht …

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Zügig schenkte er das Elixier in die Probiergläser ein, deren blasse Flecken davon zeugten, dass bereits reichlich australischer Shiraz und spanischer Tempranillo, französische Burgunder und deutsche Rieslinge in ihnen gebadet hatten. Jeder Besucher bekam am Eingang des Messesaales ein Glas gegen eine Leihgebühr ausgehändigt, und dann wurde versucht, das Exemplar so gut es ging immer wieder mit Mineralwasser auszuspülen. Christine kam das so vor, als würde in Hotels die Bettwäsche nach Abreise eines Gastes nur kurz ausgelüftet werden, bevor sich der nächste hineinlegte, aber sie vertrieb die Vorstellung und konzentrierte sich auf den mattgolden funkelnden Wein.

Gernsheim und Steiger hielten schon ihre Nasen in die Gläser, auch Raura fing an zu schnuppern. Wo war Erik? Wahrscheinlich war ihm in letzter Sekunde ein Weinfreund oder Winzer über den Weg gelaufen, mit dem er fachsimpeln musste — weshalb er den Genuss eines der begehrtesten Getränke versäumte, die in den letzten Jahren in Deutschland produziert worden waren. Seine Leidenschaft für Wein machte ihn manchmal buchstäblich blind. Immerhin konnte er damit sein Studium finanzieren, indem er gesuchte Gewächse preiswert erstand und später teuer verkaufte, meist über das Internet.

Nun hob auch Christine das Glas an ihre Nase, roch und spürte augenblicklich diesen Schock — für sie vergleichbar mit dem Gefühl, wenn die Plombe eines Zahns oder ein Schuhabsatz abbricht. Sie schaute zu den anderen. Die Männer beschäftigten sich versunken mit ihren Gläsern und nahmen bereits den ersten Schluck. Wo war Erik?

Sie machte zwei Schritte zur Seite und lugte durch den Vorhang. Nein, Erik unterhielt sich nicht, er stand hinter Rauras Stand und kramte mit tiefgebeugtem Rücken in Weinkisten. Christine hatte keine Zeit, sich darüber Gedanken zu machen, denn schon schauten Raura, Gernsheim und Steiger mit erwartungsvollen Blicken über ihre Gläser.

Christine trank. Sie wusste, dass sie recht hatte.

«Kork.»

Sie spürte, wie ihr Wort seine zerstörerische Macht entfaltete und in den Augen der anderen Erregung und Angst auslöste. Sie mussten es doch auch schmecken, dieses dumpfe, muffige Aroma, das von einem fehlerhaften Korken ausging und die feinen Noten des Weines überlagerte. Christine empfand es so deutlich, dass sich ihr Gaumen zusammenkrampfte.

Peer Steiger schwieg, Bert Gernsheim kaute grimmig auf dem Wein herum, und Chris Raura roch noch einmal.

In diesem Moment schob sich Eriks schmaler Körper durch die Öffnung des Vorhangs. «Oh, habe ich etwas verpasst?» «Nein», sagte Chris Raura. «Der Wein wurde leider vom Korken verseucht. Das gab es noch bei keiner von diesen Flaschen. Aber irgendwann musste es ja mal passieren.»

Chris Raura bot als Ersatz andere Weine zum Probieren an. Sie waren schön zu trinken und wurden anerkennend kommentiert, doch die Stimmung war nach dem Erlebnis mit dem legendären 98er getrübt. Christine hatte fast ein schlechtes Gewissen.

Sie verabschiedeten sich von Chris Raura, der lange Christines Hand schüttelte und sie auf sein Gut einlud, gaben danach ihre Probiergläser ab und erhielten jeder zwei Euro Pfand zurück. Bert Gernsheim legte seinen Arm auf Christines Schulter und sagte mit gedämpfter Stimme: «Sag mal, kommt ihr gleich noch mit, du und Erik?»

Christine zögerte — morgen war Montag, ein harter Arbeitstag in der Redaktion stand bevor, und eigentlich freute sie sich auf ein paar Stunden Ruhe.

Bert Gernsheim blickte konzentriert zu Boden, als er sagte: «Ein paar Winzer haben mir wertvolle Proben frisch aus dem Fass mitgegeben, weißt du. Es ist mir etwas peinlich, das sagen zu müssen, aber ich habe Angst, alleine nach Hause zu gehen.»

«Ja, aber natürlich!» Christine drückte seinen Ellenbogen. «Gerne kommen wir mit.»

Bert Gernsheim wohnte direkt über seinem Weingeschäft und lebte allein. Dass er plötzlich Angst hatte, dorthin zurückzukehren, erstaunte Christine. Es war noch hell draußen, viele Menschen waren auf den Straßen unterwegs, und so wertvoll konnten seine Fassproben auch nicht sein. Bei ihren letzten Besuchen in seinem Laden hatte er manchmal geistesabwesend gewirkt, und hätte er vorhin nicht sofort den Kork in Rauras Wein schmecken müssen? Schnell verwarf sie den Gedanken, dass Gernsheim abbauen könnte. Ein vitaler Mann wie er?

Während Gernsheim umständlich die Fläschchen mit den Fassmustern in seinem schwarzen Koffer ordnete, stellte Erik seinen Leinenbeutel neben einem der Raumteiler ab und bat Christine, darauf aufzupassen, während er noch einmal zur Toilette wollte. Der Saal leerte sich jetzt rapide. Schon morgen wollte Christine über ihre Erlebnisse schreiben. Sie freute sich darauf, auch wenn die Chefredaktion ihr nur begrenzt Platz einräumen würde. Die Verkostung von Rauras 98er wäre der Knüller gewesen. Erik hatte mit seiner Ahnung, dass es interessant werden würde, recht gehabt.

Ein klirrendes Geräusch ließ sie herumfahren. Ein Raumpfleger, der mit einem großen Besen den Boden fegte, hatte versehentlich Eriks Beutel umgestoßen. Christine hob ihn schnell auf und schaute, ob etwas kaputtgegangen war. Verblüfft erkannte sie ein Etikett: Raura Eiswein 2005. Wie kam die Flasche in seine Tasche? Sie war im Handel noch nicht erhältlich.

Christine erschrak, als er plötzlich wieder neben ihr stand und ihr mit einem gemurmelten «Danke» seinen Beutel aus der Hand nahm. Sie blickte in sein Gesicht. Manchmal kam ihr der Verdacht, sein schmaler, schöngeschwungener Mund und die kessen, aber oft wie in sich gekehrten Augen drückten etwas anderes aus, als was sie zu sehen glaubte.

Bert Gernsheim stand bereits am Ausgang und wartete unruhig auf sie. Christine lächelte ihm aufmunternd zu und berührte Erik, der schon wieder mit einem anderen Weinfreund im Gespräch war, an der Schulter. Es lag nun eine fröhliche Wärme in seinem Blick, die dazu verführte, die letzten Minuten zu vergessen.

«Bert wartet.»

Endlich bewegten sie sich zum Ausgang der Messehalle.

«Kommt, Kinder», sagte Bert Gernsheim und hielt ihnen die Tür auf. Er trug seinen Koffer mit beiden Armen vor seiner Brust und war ihnen gleich ein paar Schritte voraus.

Bis zur U-Bahn-Haltestelle mussten sie nur wenige Minuten zu Fuß gehen. Christine genoss die frische Luft und den Anblick der Menschen, die an diesem Sonntag zu einem Restaurant, einer Aufführung oder einem Rendezvous unterwegs sein mochten. Viele von ihnen würden auch Wein trinken, und einige würden sich später die letzten Tropfen von den Lippen küssen. Wenn der Wein gut war, würden sie anerkennend nicken, sich vielleicht sogar seinen Namen merken, aber nie etwas anderes im Sinn haben als ihren persönlichen Genuss. Davon konnte bei einer stundenlangen Verkostung, wie Christine sie gerade erlebt hatte, keine Rede sein.

Warum rannte Bert Gernsheim bloß so — es kostete Mühe, im Strom der Fußgänger auf Sichtkontakt mit ihm zu bleiben. Erik schwieg. Nach gemeinsamen Verkostungen sprach er üblicherweise viel, um Christine seine Erkenntnisse über die probierten Weine mitzuteilen. Sein jetziges Verhalten irritierte sie und fachte ihren Verdacht erneut an.

«Wieso hast du die Flasche mitgenommen?»

«Welche Flasche?»

«Rauras Eiswein. Du hast ihn an dich genommen, während wir hinter dem Vorhang standen!» Sie sprach zu laut, vorbeigehende Leute blickten sich zu ihnen um.

Erik schüttelte den Kopf, sagte aber kein Wort auf den letzten Metern bis zur U-Bahn. Christine löste einen Fahrschein, während Erik einfach neben ihr wartete. Die zugige Luft wehte ihr die langen, blonden Haare ins Gesicht.

«Wieso klaust du den Winzern ihre Weine?» Sie steckte den Schein in ihre Handtasche, und sie liefen auf die Rolltreppe zu. «Bist du vielleicht Kleptomane? Oder Alkoholiker, der nach jeder Flasche grabschen muss?»

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