Maxi Hill - GIFT geschädigt

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Ein Element des Teufels macht Schüler krank, lässt Lehrer sterben.
Niemand tut etwas, weil niemand die Verantwortung übernimmt.
Die Wirtschaft bestreitet, Experten verharmlosen, Behörden ignorieren.
"Schule tut nicht weh!" So trösten Eltern ihre Kinder beim ersten Schulgang. Für Schrimps Schule wäre das eine Lüge und er weiß es, doch noch glaubt ihm niemand.
Erst als der Tod um sich greift, beginnt er – der Lehrer Ole Fedder – zu forschen. Mit Hilfe der Mutter eines erkrankten Schülers spürt er einen Skandal auf, dessen Gift «aus den oberen Etagen der Macht ausdünstet».
Schrimp selbst bleibt vom Gift verschont, aber nicht von weiblicher Verführung und auch nicht vom bedrohlichen Tentakel der Macht …
Hintergrund: Das Raumluftgift PCB (Polychlorierte Biphenyle), das auf der Liste der weltweit geächteten Umweltgifte steht, wird in öffentlichen Gebäuden und Schulen nicht selten auf raffinierte Weise als unbedenklich deklariert, weil deren Beseitigung und die Folgekosten die öffentliche Hand zu tragen hat.
Die Fakten sind jüngste deutsche Gegenwart. Personen und Begebenheiten in der Handlung sind nachempfunden, aber in keiner Weise überzogen dargestellt.

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Schrimp hatte stets ein Ohr für seine Schüler, aber er verstand die allzu ehrgeizigen Eltern nicht, die ihren Kindern zu viel abverlangten, gerade, weil sie in diese Schulen gingen. In dieser Gesellschaft könne man nie genug können. Als ob das ein Pauker infrage stellte.

Ein Gedanke klemmte in seiner Brust. Was, wenn er nicht an diese Schule gekommen wäre, damals, als die Welt sich wendete. Nicht nur dieses Land hatte sich gewendet. Es war die Welt, deren Waagschale sich zur untergehenden Sonne neigte. Diese Neigung brachte Gutes und weniger Gutes. Ihn hatte das Gute getroffen. Manchmal gruselte ihn bei dem Gedanken, jeden Morgen in eines dieser alten Backsteinbunker gehen zu müssen, der womöglich die vorletzte Jahrhundertwende miterlebt hatte. Diese hohen, kalten Räume, diese schallenden Laute auf den Gängen, dieses Gefühl klösterlicher Kreuzgänge. Doch das war es nicht allein. Diese, seine Schule, war nicht nur modern. Sie war die Eliteschule der ganzen Region. Hohes Lern-Niveau, hoher Lehr-Anspruch und eine »hohe Hemmschwelle für schlechte Disziplin«. Schrimp grinste. Diese Worte hatte Aaron Barthels geprägt, und ausgerechnet die nahm der ganze Lehrkörper in den Mund, der ansonsten von Aaron Barthels kaum etwas zur Kenntnis nahm. Aaron war seit einiger Zeit als Spinner verschrien. Seine Warnung über die schlechte Luft in der Schule wollte niemand hören. Nicht einmal die Schüler zollten ihm noch den gewohnten Respekt. Im Gegenteil. Hinter vorgehaltener Hand bezeichneten sie ihn als senil, seines bröckelnden Gedächtnisses wegen, für das auch Schrimp keine Erklärung fand.

Das Glas der Außentür war klar und kalt. Am Ende der Woche würden die Spuren unzähliger Hände den Durchblick wieder erschweren. Vor der Tür senkte sich die feuchte Luft zu Boden, dahinter erhob sich hell und warm die gelbe Wand der Eingangshalle zur Begrüßung, freundlicher als an allen anderen Schulen dieser Stadt.

Schrimp ging in langen Schritten die Treppe hinauf. Der Geruch von Farbe stand in den Gängen und im Treppenhaus. Der süßliche Geruch von Terpentin mischte sich mit jenem widerlichen Dunst, den Schrimp nicht ertragen aber auch nicht erklären konnte. Obwohl er vor langer Zeit die Lehrfächer Biologie und Chemie studiert hatte, kannte er keinen vergleichbaren Geruch. Auch der hauptamtliche Chemiker der Schule, Sven Krüger, der trotz seiner Jugend zum stellvertretenden Direktor avancierte, winkte nichtssagend ab. Schrimp konnte auch Krügers Verhalten nicht deuten. Möglich, er war den Gerüchen längst auf der Spur. Wahrscheinlich aber nervte ihn nur die ewige Nörgelei.

Er hörte die Stimmen einiger Jungen unten an der Eingangstür. Sie stiegen plaudernd die Treppen hinauf und kamen mit schlurfenden Schritten den blank gewischten Gang entlang. Die Gesäßtaschen einiger Hosen hingen tief, zu tief. Die Säume schlappten nachlässig über die Hacken der Turnschuhe.

»Guten Morgen«, sagte einer und zog beide Hände aus den Hosentaschen. Das war das Erfrischende hier am Konrad-Zuse . Hier konnte man noch Tugenden spüren.

»Hallo Sebastian«, erwiderte Schrimp. »Wie man sieht, geht 's dir gut.«

»Na super. In den Ferien immer Schr… Herr Fedder.«

Schrimp wusste es. In den Ferien ging es dem Jungen zumeist gut. Daran aber lag das Stocken in der Stimme des Jungen nicht. Bei den Mädchen passierte es höchst selten, dass sie seinen Namen nicht über die Lippen brachten. Es störte ihn nicht, wenn auch die Schüler ihn heimlich Schrimp nannten. Alle nannten ihn so. Nur den Respekt durften sie nicht verlieren, und das war nicht mehr selbstverständlich. Schrimp zeigte den erhobenen Daumen und lachte verschlagen:

»Wollen wir hoffen, dass es so bleibt. Es gibt tolle Projekte in diesem Jahr.«

»Bei Jugend forscht?«

»Da auch.«

Er bewegte den Schlüssel vom Biologie-Kabinett mit einer Drehung und verschwand in seinem Reich.

Auf dem Flur ein heiseres Krächzen. Es kam näher. Tritte stoppten und etwas kratzte an der Tür. Aaron Barthels stand im Türrahmen, nicht gerade fröhlich. Wer ist schon froh, wenn der Ernst des Lebens wieder losgeht. Die schwierigste Etappe des Schuljahres stand bevor. Bis Weihnachten, dann war das Schlimmste überstanden.

Es war alle Male auffällig, dass Aaron immer zuerst zu ihm kam, bevor er sich auf den Tag einließ. Daran hatte sich also in den sechs Wochen Ferien nichts geändert. Schrimp schaute ihn an und begriff wohl zum ersten Mal, dass Aaron tatsächlich ein Problem hatte. Wortlos streckte er seine Hand aus: »Wollen wir uns die Arbeit wieder schmecken lassen?«

»Im Moment schmeckt meine Zunge, als hätte schon jemand darauf rumgekaut.«

»Man sieht 's.«

»Was sieht man?«

»Wenn ich dich ansehe befürchte ich, Gunther von Hagens hat dich auf seiner Liste.«

Die unbedachte Floskel genügte Aaron offenbar, um trotzig seine Stirn zu heben. Irgendwie hatten sich über die Ferien tiefe Falten eingeritzt, doch das Schimpfen gelang ihm noch. »Mich kriegt keiner zu diesem Leichenfledderer, tot oder lebendig. Diese Gesellschaft darf nicht alle Tabus brechen?«

Auch wenn Schrimp ihm zustimmen möchte, auch wenn er mit Aaron zum Für und Wider über das Gubener Plastinarium gerne philosophiert hätte, er wollte ihm nicht auf den Leim gehen. So schnell, wie Aaron gesprochen hat, erstrecht die Härte in seiner Stimme, verriet ihn längst. Schrimp trat einen Schritt auf Aaron zu und zwang ihn, seinem Blick standzuhalten.

»Ich merke schon«, lenkte er ein. »Willst du mir etwas Bestimmtes sagen?«

Aaron rieb seine Hände gegeneinander und stand da, wie die kleinen Jungen vor ihrer Großmutter stehen, wenn sie sich trotzig verweigern.

»Ole, es gibt Fragen, die man sich im Leben besser nie stellt, weil man die Antwort fürchtet.«

Schrimp legte seine Hand auf Aarons nervös zuckenden, weil er ahnte, was in seinem Kollegen vorging. Er ahnte nur nicht, warum das Vergessen so früh bei Aaron Barthels einsetzte. Untypisch für sein Alter und untypisch für einen Beruf, der das Hirn auf Höchstleistung trainiert. Sein Problem konnte von der zeitweiligen Benommenheit rühren, von der Aaron manchmal erzählte. Benommenheit kommt von Durchblutungsschwäche und die wiederum setzt die geistige Leistung auf Sparflamme. Andererseits litt Aaron unter der Häme des Kollegiums. Klar konnte die Luft in der Schule besser sein. Klar ließ bei dem permanenten Geldmangel die Sauberkeit der Räume auch mal zu wünschen übrig. Im Allgemeinen ging es dieser Schule gut. Sie hatten noch stundenweise Putzkräfte. Bei Aaron aber lag das Problem nicht an der Sauberkeit. Es lag tiefer. Oder höher? Erst unlängst hatte Schrimp beobachtet, wie Aaron an den Leuchtstoffröhren herumexperimentierte. Die wurden nicht geputzt. Die sahen gelb und verkeimt aus. Aber gab es nicht genug Dreck auf den Böden und den Fensterborden? Von den Bänken ganz zu schweigen; auf denen tummelten sich jede Stunde verschwitzte Hände.

Aaron glaubte, von den Leuchtstoffröhren kämen Schadstoffe in die Raumluft. Konnte sein. Konnte auch nicht sein.

Aaron Barthels galt im Kollegium als zart besaitete Mimose. Das war seiner pedantischen Art geschuldet, mit der er die Fächer Deutsch und Musik unterrichtete. Schrimp hatte nichts dagegen gesagt und das stieß ihm jetzt bitter auf. Ein wenig forsch versuchte er, der leidlichen Diskussion um Aarons Befindlichkeit zu entgehen und sein feiges Schweigen zu vergessen.

»Du musst sehen, wie du da längs kommst , aber erwarte nicht, dass ich fromme Sprüche aus dem kleinen Katechismus ablasse. Ich kann nun mal nicht über meinen Schatten springen.«

Aaron hatte verstanden. Er senkte den Kopf und drehte dabei seinen Körper auf den Hacken um. Nicht einmal beim Griff zur Klinke hob er ihn wieder. Es schien, als läge am Boden sein Problem. Als er ging, näselte er ein paar Worte ins Nichts: »Keiner kann über seinen Schatten springen. Aber ich kann auf Dauer mein Gewissen nicht unter den Teppich kehren.«

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