Joachim Jorga - Der Hasser

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Der Gymnasiallehrer Leonard ertappt in seinem Schrebergarten am Stadtrand von Hannover einen Einbrecher beim Diebstahl von Chemikalien, die Leonard zum Restaurieren alter Möbel benötigt. Als Lehrer für Chemie weiß er, dass sich daraus auch Acetonperoxid, ein gefährlicher Sprengstoff, herstellen lässt. Sofort kommt ihm das Nagelbombenattentat des Nationalsozialistischen Untergrunds in den Sinn, bei dem dieser Sprengstoff verwendet wurde, wie auch die Anschlagspläne der vier Dschihadisten, die man vor einiger Zeit im Sauerland verhaftet hat. Mit einem kühnen Handstreich gelingt es Leonard, den Einbrecher zu überwältigen. Doch anstatt ihn der Polizei zu übergeben, will er gegen den mutmaßlichen Neonazi oder Dschihadisten auf eigene Faust ermitteln. Als Mitglied eines Vereins von Sportfischern hat er Zugang zu einem einsam an einem See gelegenen Anglerheim. Dort kommt es zu einem Handgemenge, in dessen Verlauf Leonard den Mann niederringt und fesselt. Unterdessen recherchiert seine Tochter Wibke zu Hause im Internet über den Verlauf der Ereignisse in der Ukraine. Sie befindet sich in der Ausbildung und ist mit dem Libanesen Fouad befreundet, dessen Familie nach der Zerstörung ihres Hauses bei einem Luftangriff der israelischen Armee aus Beirut nach Hannover geflohen ist. Wibke ahnt nicht, dass Fouads Bruder als Salafist verdächtigt und vom Staatsschutz beobachtet wird. Sie käme nie auf den Gedanken, dass auch ihr Vater in diese Sache verwickelt ist. Während sie im Internet unterwegs ist, entlockt Leonard dem gefesselten Einbrecher Stück für Stück dessen Identität, bis er erkennt, dass ihm dieser Mann nicht fremd ist. Aus Erinnerungsfetzen formt sich schemenhaft eine Gestalt, die Kontur annimmt, als Leonards Unterbewusstsein eine bestimmte Szene preisgibt, ein Schlüsselerlebnis. Plötzlich weiß er, wer in sein Gartengrundstück eingebrochen ist.

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Der Platzwart hatte sich inzwischen angekleidet und trug auf einem Tablett Tee und Kekse herein. Wie lange die Ferien dauern, wollte er wissen. Bis kurz nach Ostern, antwortete Leonard.

Was er lieber unterrichte, fragte Schenderlein, Mathematik oder Chemie? Er ließ den Tee langsam in die zierlichen Tassen laufen.

Leonard zuckte mit den Schultern.

Kommt auf die Schüler an, sagte er. Mal das eine, mal das andere. Aber eigentlich Chemie. Wenn sie experimentieren, ist man näher an ihnen dran.

Schenderlein nickte. Was macht die Tochter?

Liegt faul im Bett herum. Hat auch Ferien. Ansonsten mal Berufsschule und mal im Labor. Hat noch anderthalb Jahre bis zur Gesellenprüfung.

Er nippte an dem heißen Tee und griff nach einem Keks.

Auf was er angeln will, fragte Schenderlein.

Auf Karpfen für Karfreitag. Doreen will Fisch essen. Soll angeblich ein christlicher Brauch sein.

Der Alte nickte.

Fisch heißt auf griechisch Ichthys, sagte er. Ist eine Art Kryptonym. Iesos Christos Theou Yios Soter. Jesus Christus, Gottes Sohn, Retter. Am Tag der Kreuzigung des Herrn isst man kein Fleisch, sondern Fisch. Ob Doreen sehr fromm sei?

Nee, aber Fisch am Karfreitag war schon Brauch in ihrem Elternhaus wie die Gans zu Weihnachten. Leonard blickte auf die Uhr. Er müsse jetzt eigentlich zur Laube, das Angelzeug einpacken.

Schenderlein schüttelte den Kopf.

Bist selten genug hier, da bleibste mal ne Weile.

Leonard ging zur Staffelei. Ob der Baum etwas mit ihm selbst zu tun habe?

Der Alte blickte erstaunt auf. Wieso?

Nur so, sagte Leonard. Sieht aus wie der Exodus eines Widerborstigen. Ein Emigrant wider Willen. Er zeigte auf das gerahmte Foto. Trotzig widerstehen die Bäume dem Winter.

Der Platzwart schmunzelte. Er nahm das Foto aus dem Rahmen und dreht es um. Lies das mal, sagte er.

Dezember achtundsiebzig, Laßzinswiesen.

Na und? Leonard hob fragend die Schultern.

Schenderlein legte das Foto zurück in den Rahmen.

Du kannst nicht wissen, was das heißt. Dezember achtundsiebzig in den Laßzinswiesen heißt Schnee auf magerem Gras, der Anfang des Monats gefallen war. Nicht viel Schnee, aber die Wiesen waren weiß davon. Drüber ein Himmel grau und schwer wie Blei. Tagelang keine Sonne. Zu dieser Zeit entstand das Foto.

Der Alte zündete sich eine Zigarette an.

Am Heiligen Abend kam Tauwetter, sagte er. Eine Woche später fiel erneut Schnee. Am Sylvestermorgen war alles wieder weiß. Es schneite den ganzen Tag über und bis in die Nacht hinein. Die Flocken fielen nicht einfach vom Himmel, ein scharfer Wind riss sie zu Boden. Leonard, das heißt ein Meter Schnee auf den Laßzinswiesen und verwehte Straßen in der Lausitz und anderswo. Nicht einfach verweht, sondern zugeweht. Es gab keine Straße mehr. Im Norden war es noch schlimmer. Auf Rügen schickte die Armee Panzer in eingeschlossene Ortschaften, um die Menschen herauszuholen. Doch der Schnee war nur das eine. In dieser Sylvesternacht sackte die Temperatur auf minus zwanzig Grad ab.

Schenderlein goss Tee nach. Er griff nach der Hand seines Gastes, als müsse er ihn beruhigen. Leonard, sagte er, im Tagebau Jänschwalde war der Teufel los. Die Oberleitungen der Kohlebahnen vereisten und die Bahnen standen still. Weißt du, was das bedeutet? Nein, das kannst du nicht wissen. Ich sage es dir. Wenn diese Bahnen nicht fahren, bekommen die Kraftwerke keine Kohle und das bedeutet, sie können keinen Strom produzieren. Damals ging allen Kraftwerken in der Lausitz die Puste aus und auch denen im Leipziger Revier. Die Republik bekam keinen Strom mehr, es herrschte die Katastrophe. Ich war damals noch ein junger Ingenieur, grade mal dreißig. Da nimmt man so eine Katastrophe noch auf die leichte Schulter. In Jänschwalde wurde gerade die neue Förderbrücke eingefahren und ich sollte einen der beiden vorgelagerten Bagger testen. Die Kälte machte dem Abraum weniger zu schaffen als der Kohle, die noch auf der Brücke gefror. Soldaten und Polizisten wurden geschickt, um die Kohlebatzen mit Spitzhacken abzuhauen. Braunkohle ist an sich weich, aber weil sie auch feucht ist, gefriert sie leicht. Hart wie Stein hing sie an den Abstreifern fest und klumpte in den Waggons. Jeder Waggon ein einziger Klumpen Kohle. Die Stasi, Leonard, war nicht zu sehen im Tagebau. Jedenfalls nicht mit der Hacke in der Hand. Hilfe kam nach ein paar Tagen vom Klassenfeind, aus Westdeutschland trafen Bohrhämmer ein.

Mit einer kurzen Handbewegung wischte Schenderlein diesen Winter vom Tisch. Er drückte die Zigarette in den Aschenbecher und ging zu einer Kommode, die Leonard einst hergerichtet hatte. Kein wertvolles Stück, aber eine solide Arbeit aus heller Esche mit Einlagen von Wurzelholz im Furnier. Doch das wurde erst sichtbar, nachdem der Farbanstrich entfernt war. Auf der Platte mussten ein paar Dellen ausgeschliffen und zwei der Füße erneuert werden. Schenderlein war außer sich vor Freude, als er sein Schmuckstück aus der Laube abholte. Jetzt aber griff er aus dem untersten Schubfach ein Blatt Papier heraus und legte es auf den Tisch.

Tusche, sagte er, die Förderbrücke von Jänschwalde.

Leonard sah einen gewaltigen umgestürzten Gittermast, der ein Tal überspannte.

Kein Tal, erklärte Schenderlein, das ist die Grube. Aus der Grube wird der Abraum gefördert und abtransportiert, bis das Kohleflöz blank liegt. Etagenweise fressen sich die Bagger ins Deckgebirge und tragen es ab. Ist der Abraum beseitigt, rücken die Schaufelradbagger an. Sehen aus wie Saurier. Irgendwann ist der Tagebau ausgekohlt. Was bleibt, ist eine Landschaft wie auf dem Mond.

Leonard nickte. Ob er einen Blick in das Schubfach werfen dürfe? Na klar, sagte Schenderlein, im Fach darüber sind Aquarelle.

Ein dicker Fisch mit dem Maul eines Hechts und dem Schwanz eines Wals lag obenauf. Leonard musste lachen. Das Maul war zugenäht und im Bauch des Monsters stand ein Männlein mit weit nach oben gereckten Armen. Er nahm das Bild in die Hand. Der Jonas des Alten Testaments?

Nee, sagte Schenderlein, der Paulus des Neuen Testaments.

Ach, der Christenhasser, der sich zum Missionar wandelte?

Ja, genau der. Er wollte alle Welt mit dem Evangelium beglücken.

Schenderleins Augen begannen zu funkeln. Als Paulus auf einer seiner Missionsreisen von Griechenland zurück nach Syrien segelte, sagte er schmunzelnd, ließ ich im Saronischen Golf einen Sturm aufkommen wie einst Jahwe, der Jonas strafte. Zwei Tage und zwei Nächte lang tobte Sturm, dass die Seeleute fürchteten, ihr Schiff würde auseinanderbrechen. Es waren Griechen, die Zeus als den obersten ihrer Götter verehrten. Sie opferten Poseidon und beteten Demeter an und Aphrodite. Da kam dieser Eiferer aus Damaskus und wollte ihnen einen Gott aufschwatzen, der keinen anderen neben sich duldet! Zorn erfasste die Griechen angesichts der brüllenden See. Sie wähnten, Zeus selbst habe den Sturm geschickt und dass er wüten würde, solange dieser Kerl an Bord sei. Wie einst den Jonas warfen die Seeleute Paulus ins Meer und wie Jonas wurde er von einem großen Fisch verschlugen, von einem Ungeheuer halb Hecht, halb Wal.

Leonard zeigte auf das zugenähte Maul des Monsters. Schenderlein grinste.

Anders als den Jonas, sagte er, kann der Fisch den Paulus nicht wieder ausspucken. In seinem Bauch muss er eifern, dort hört ihn niemand bei seiner Litanei. Die Griechen bleiben bei ihren Göttern und es herrscht Frieden im Land. Es ist diese verfluchte Rechthaberei, die das Unglück über die Leute bringt, der fanatische Eifer der Missionare. Ob es um den Gott der Bibel geht, um Allah oder Krishna, um die Weltrevolution oder die Menschenrechte, stets schließt eins das andere aus. Die Leute werden verrückt an ihrem Glauben und ziehen in den Krieg für ihn. Für ihren Herrn Jesus Christus greifen sie zum Schwert, für Allah, für den Sieg des Proletariat und den der Menschenrechte. Leonard, warum ist Paulus nach Korinth gezogen, nach Athen und Rom? Weil er an einem Wahn litt. Er wähnte den Gekreuzigten gegenwärtig, auferstanden von den Toten. Er wähnte sich als sein Werkzeug. Die Worte Jesu, die uns die Bibel übermittelt, bezog er auf sich. Er ging in alle Welt, um das Evangelium zu verkünden. Wer zum Glauben kommt und sich taufen lässt, wird gerettet. Wer nicht glaubt, den wird Gott verwerfen.

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