Ted Moré - Kinderlandverschickung
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Überhaupt die Frauen.
Wenn sonntags die Kirche mit ihren Glocken zur Messe mahnte, dann zogen viele Frauen von der Ruhrstraße am Alber-Leo-Schlageter-Platz vorbei in die Marienkirche. Manche gingen in der alten Tracht aus Westpreußen, Weißrussland, Masuren und Oberschlesien. Andere verkleideten sich sonntagsmässig mit Hut und Schleier, das sehr in Mode war. Die Männer zogen traurige Anzüge an, denn Dunkel galt als vornehm. Außerdem ging man nicht ohne Hut, damit man den ziehen konnte zum Grüßen. Die Trachten bestanden aus Röcken bis fast auf den Boden und vornehmlich aus Schultertüchern die man bei schlechtem Wetter über Kopf und Schultern drapierte. Alles aus gewebtem Tuch und aus Wolle.
Da war noch ein seltsamer Brauch der Junka geläufig war. Mussten diese Frauen mal „Pipi“, dann gingen sie an den Wegesrand wo gewöhnlich höheres Gras wuchs und, wenn man genau hinschaute, dann „piselte“ es. Das ging, weil die Unterhosen der Damen in der Mitte, im Schritt, offen waren.
Wenn Damen aufs WC gingen rauschte es meistens gewaltig. Das zwang einen erfinderischen Menschen die Tür zur Herrentoilette, in einem Lokal in Essen, mit „Eingang zur Plätscherquelle“ zu bezeichnen. Bei der Damentoilette stand geschrieben: „Eingang zu den Niagara-Fällen“.
Junka hatte sich bald eingelebt in das Kinderleben am Albert-Leo-Schlageter-Platz.
Kinder haben manchmal Lust wen zu ärgern was in der Regel drastisch bestraft wird. Nicht aber wenn das Opfer sich nicht so sehr wehren konnte. Zu diesem Zweck gab es einen Gustav der rein körperlich nicht den „zugelassenen“ Regeln entsprach. Er schaute etwas dumm aus der Wäsche, sprach nicht astrein, ging immer mit einem Stock, und musste zu Hause für seinen Vater Margarine mit dem Handwagen ausfahren. Nicht jeden Tag, aber oft. Auf- und abladen schaffte er auch, und wenn er nicht richtig spurte dann traktierte ihn der Alte mit Backpfeifen und „Gustav! Gustav!“. Nun, die Kinder liefen in die Nähe des Gustavs, der hatte noch gesunde Brüder, und dann sagten sie zu ihm: „Gustav, wenn ich euern Herbert schnapp, dann!“ und sie machten die Bewegung des Halsabschneidens. Dann nahm Gustav seinen Krückstock und lief auf die Kinder los. Die nahmen Reißaus und reizten ihn weiterhin bis sie dessen überdrüssig wurden. Das geschah meistens bald und immer mal.
Es geschah auch etwas wiedersinniges mit einer Mathilde die eigentlich immer nur böse guckte von sehr minderem Verstande nur böse Äußerungen tat, aber im Kindergarten eine Art Aufenthaltsgenehmigung hatte und manchmal nur für kurze Zeit abgegeben wurde. Sie zankte offensichtlich mit Kindern gerne. Da tat Schwester etwas Merkwürdiges: Sie verkleidete Mathilde, zog ihr ein Paar Strümpfe über die Hände und ließ sie als Osterhasen vorführen und auf einem Stuhl Platz nehmen. Junka verstand überhaupt nicht das: Warum? Nikolaus, Weihnachtsmann, Geburtstagsmann, alles klar! – Aber Osterhase?
Das waren schon merkwürdige Dinge die da geschahen.
Da hatte sich bei den großen Leuten ein seltsamer Brauch eingeführt, denn manche betonten bei der Zahl „zwei“ des besseren Verständnisses halber „Zwo“ und Junka hatte einen Klassenkameraden, mit Namen Rudi, der machte sich besonders bemerkbar und verkündete sein Onkel sage sogar „Dro“. Damit erntete er allgemeines Unverständnis. Es mag so oder so sein: Ein paar Wochen später war dieser Junge tot. Einfach tot. Krank? Keine Ahnung. Tot.
Der Klassenlehrer verkündete das Rudi tot sei und man werde die Beerdigung begleiten, ob man denn zu Hause nach einer Spende zu einem Kranz für den Rudi nachfragen wolle. Man war sich einig, wegen der Einmaligkeit und wegen des Besonderen und die Klasse sammelte insgesamt zwölf Reichsmark und noch was zusammen. Zwei Schüler der oberen Klasse gingen diesem ersten Schuljahr voraus und trugen den Kranz. Man marschierte vor dem Leichenwagen.
Und dann?
Da gab es Aufläufe von Menschen mit Hüten auf dem Kopf die mit Landmessgeräten auf dem Albert-Leo-Schlageter-Platz herumliefen und was auf irgendwelche Papiere schrieben. Nach einiger Zeit fuhren Dampfmaschinen auf und Arbeiter arbeiteten mit Schaufeln, Hacken und Pickeln und bearbeiteten den unschuldigen Erdboden und huben ihn aus und schaufelten Boden oder Erde auf bereitstehende Pferdekarren, dass die den Dreck, wie wir Kinder sagten in die Winkelstraße fuhren die den Helbach kreuzte, und wo auch eine Kippe (eine Aschenkippe) sich angesiedelt hatte. Da entstand so zum Helbach ein erhöhtes Ufer.
Und als der Alber-Leo-Schlageter-Platz tiefer gelegt war, kamen wieder Fuhrwerke und füllten ihn mit Schotter aus Bergbauabfällen mit schwarzen, harten Steinen gemischt mit schwarzer Asche wie sie anfällt in Kokereien. Wenn die Arbeiter Feierabend machten kamen die Kinder und untersuchten alles ganz genau, weil Kinder eben neugierig sind, und da waren in der schwarzen Asche irgendwelche Steine die nach Verschmelzen aussahen. Ein gewisser Pilo, der zwar mit Junka in eine Klasse ging, dessen Zwillingsbruder, seltsamerweise mindestens einen Kopf als er, ebenso „kleben“ geblieben war, erzählte das diese schwarzen Klumpen aus Eisen seien und man sie dem Klüngelkerl verkaufen könne. Da füllten sich die Buben die Hosentaschen damit, gingen heim und entleerten sie an geheimen Orten und holten mehr und mehr davon. Junka hatte fast einen Marmeladeneimer voll, da stellte es sich heraus, dass die Klüngelkerls, die Rohproduktenhändler, das Zeug nicht annahmen. Es waren eine Menge Jungen sehr enttäuscht.
Mit Harken und Schaufeln schafften Menschen dem Platz eine glatte Oberfläche. Damit nicht genug: Es kamen Dampfwalzen und festigten und glätteten den Platz. Dann rollte ein gewaltiger Ofen an in dem Teer gekocht wurde. Dieser Teer vermischte sich mit Schottersteinen die irgendwie aus größeren entstanden die man zertrümmerte. Der Platz bekam eine Teerauflage. Die wurde erneut gewalzt von den Dampfwalzen. Kinder die das Zeug anfassten bekamen daheim die Hände mit Bimssteinen geschrubbt. Teer klebt erbärmlich fest.
Nach einigen Tagen rollte und krachte noch eine Maschine dazu und die kochte Asphalt wie die Kinder erfuhren. Dann mussten Dampfwalzen eine astreine, glatte Oberfläche walzen und der Rollschuhplatz war fertig, so erfuhren die Menschen hinten rum und irgendwie, denn nicht ein Jeder hielt sich eine Zeitung. Und dann kam der Tag der Einweihung. Tribünen baute man rundherum auf. Fahnenstangen rahmten ein und Fahnen flatterten im Wind. Musik marschierte daher und der Rollschuh-Verein aus Herne kam mit großem Gefolge, mit Rollschuhläufern und Mannschaften die das Rollhockey spielten und mit schicken Paaren in schicken Klamotten die Paar liefen. Die Damen mit kurzen Röckchen und die Herren mit weißen, langen Hosen. Musik erscholl über Lautsprecher und Redner mussten Reden halten bevor der Vereinsvorsitzende, wie die Buben feststellten ein geborener Poussierstängel, die Eröffnung mit einer Schönen tanzte. Sie tanzten Walzer.
Der Tag füllte sich. Die Köpfe füllten sich mit Träumen um und von Rollschuhen. Dieser Laden da, der verkaufte Sammeltassen und andere Geschenke die man Frauen zum Muttertag und zum Geburtstag machte, der verkaufte Rollschuhe. Drei Sorten. Solche die man an Schuhe schraubte, dann anschnallbare mit Kugellager und billige mit „Eierkugellager“. Letztere kosteten dreifünfundachtzig Reichsmark das Paar und waren auch wie die besseren in Schuhgrößen zu verstellen vermittels Schraube und Schraubenschlüssel.
Zugegeben Donna Clara hielt ihren Haushalt in Schuss, wie das so heißt und mit Opa Wadecks fünfzig Reichsmark pro Monat, Wadecks Lohn von durchschnittlich zweihundert im Monat und dem was sie hinzu verdiente durch ihre Tätigkeiten als Verkäuferin bei den Gemüsehändlern kommt sie gut zurecht, und man spart nicht beim Essen. Das unter keinen Umständen. Nur für Dinge nebenher, wie Rollschuhe für Junka, da geht kaum was. Junka sollte wohl abwarten bis Geburtstagsmann oder Weihnachtsmann, wobei der Geburtstagsmann sich langsam verabschiedete!
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