Gustav Meyrink - Walpurgisnacht

Здесь есть возможность читать онлайн «Gustav Meyrink - Walpurgisnacht» — ознакомительный отрывок электронной книги совершенно бесплатно, а после прочтения отрывка купить полную версию. В некоторых случаях можно слушать аудио, скачать через торрент в формате fb2 и присутствует краткое содержание. Жанр: unrecognised, на немецком языке. Описание произведения, (предисловие) а так же отзывы посетителей доступны на портале библиотеки ЛибКат.

Walpurgisnacht: краткое содержание, описание и аннотация

Предлагаем к чтению аннотацию, описание, краткое содержание или предисловие (зависит от того, что написал сам автор книги «Walpurgisnacht»). Если вы не нашли необходимую информацию о книге — напишите в комментариях, мы постараемся отыскать её.

Mit seinem zweiten Roman nach dem phänomenalen Erfolg von «der Golem» hat sich Gustav Meyrink noch mehr auf die ehrenwerte Gesellschaft Prags eingeschossen, die ihn nach den Verleumdungen hinsichtlich von Unregelmäßigkeiten seiner Bank/Wechselstube förmlich mundtot gemacht und schließlich aus der Goldenen Stadt gejagt haben.
Die Walpurgisnacht – vom 30. April auf den ersten Mai – ist nach dem Volksaberglauben eine böse Nacht, in der die alten Werte in erster Linie durch Hexen und übernatürliche dunkle Kräfte zerstört und neue teuflische Werte etabliert werden.
Meyrink nutzt die Idee eines umgekehrten Fegefeuers als Höhepunkt eines ausgesprochen stringenten Romans. Für Meyrink bedeuten diese neuen Werte nur eine andere Art der Zerstörung. Auch wenn der Autor auf eine genauere zeitliche Einordnung verzichtet, spielt das Buch sehr nahe an der Gegenwart des Ersten Weltkriegs und seiner zerstörerischen, barbarischen Kraft, in der Meyrink im Gegensatz zu einigen anderen Autoren keine vaterländische Hebung einer ganzen Generation gesehen hat, sondern nur eine Pervertierung der dekadenten Offizierstände, die in diesem Krieg noch einmal sich zu profilieren suchten.
In Heinrich Manns Roman «In einer kleinen Stadt» hat eine kleine Zirkustruppe die bestehende Ordnung innerhalb der kurzen Zeit ihres Besuches nicht nur ad absurdum geführt, sondern vollkommen durcheinander gebracht. In Meyrinks Werk haben sich die Mitglieder des alten Prages – Greise, Adlige aus einer scheinbar anderen Epoche, Offiziere ohne Armee und schließlich der Leibarzt des Kaisers – innerlich von ihrer Umgebung verabschiedet und leben auf dem Hradschin, versorgt von ihren Dienern und Mägden. Auch wenn sich ihre abendlichen Gespräche nicht selten um das ihnen inzwischen unverständliche Geschehen in der Prager Altstadt drehen, haben sie jegliche Kontakt mit der Realität verloren.

Walpurgisnacht — читать онлайн ознакомительный отрывок

Ниже представлен текст книги, разбитый по страницам. Система сохранения места последней прочитанной страницы, позволяет с удобством читать онлайн бесплатно книгу «Walpurgisnacht», без необходимости каждый раз заново искать на чём Вы остановились. Поставьте закладку, и сможете в любой момент перейти на страницу, на которой закончили чтение.

Тёмная тема
Сбросить

Интервал:

Закладка:

Сделать

Wagen und vollführte, als sie den Pinguin darin erblickte, seines Spitznamens

eingedenk, eine Art lautlosen Polarvogeltanz, wobei sie sich mit gekrümmten

Armen unbeholfene Flugbewegungen nachahmten und wie mit spitzen

Schnäbeln nacheinander hackten.

Der Herr kaiserliche Leibarzt würdigte die Spötter keinen Blickes und

flüsterte dem Kutscher etwas zu, das diesen einen Augenblick lang

buchstäblich erstarren ließ.

"Exlenz, gnä' Herr, wos, in die Totengasse wollen sich Exlenz fahren?" stieß

der Mann endlich halblaut hervor. "Zu die – zu die – zu die Menscher? – Und

jetzen in der Früh schon?"

"Aber die 'böhmische Liesel' wohnt sich doch gar nicht in der Totengassen"

– fuhr er erleichtert fort, als ihm der Pinguin sein Vorhaben genauer

auseinandergesetzt hatte. "Die 'bähmische Liesel' wohnt sich doch in der

'Neien Welt'. Gott sei Dank."

"In der – Welt? Unten?" fragte der kaiserliche Leibarzt zurück und warf

einen mißgelaunten Blick aus dem Fenster auf das zu seinen Füßen liegende

Prag.

"In der 'Neien Welt'", beruhigte ihn der Kutscher, "in der Gassen, was sich

um den Hirschgraben rundumadum ziecht." Dabei deutete er mit dem Daumen

zum Firmament empor und beschrieb dann behende mit dem Arm eine

Schlinge in der Luft, als wohne die alte Dame in beinahe unzugänglichen

Gefilden – sozusagen im Astralreich, zwischen Himmel und Erde. –

Einige Minuten später klomm Karlitschek wieder – mit dem gemessen

langsamen Bewegungen eins schwindelfreien kaukasischen Gebirgsmaultieres

– die abschüssige Spornergasse bergan. –

Dem Herrn kaiserlichen Leibarzt war eingefallen, daß er vor kaum einer

halben Stunde die "böhmische Liesel" durch das Fernrohr in den Straßen Prags

gesehen hatte und daß daher die Gelegenheit, den Schauspieler Zrcadlo, der bei

ihr wohnte, unter vier Augen zu sprechen, selten günstig sei. Und so hatte er

beschlossen, aus diesem Umstande Nutzen zu ziehen und lieber auf das

Gabelfrühstück beim "Schnell" zu verzichten.

Die Gasse, genannt die "Neue Welt", bestand, wie der Herr kaiserliche

Leibarzt eine Weile später – die Droschke mußte zurückbleiben, um peinliches

Aufsehen zu vermeiden – Gelegenheit fand, sich zu überzeugen, aus etwa

sieben getrennt voneinander stehenden Häuschen und dicht gegenüber einer

halbkreisförmigen Mauer, deren oberer Rand mit einem fortlaufenden Fries aus

mit Kreide zwar primitiv von Knabenhand gezeichneten, nichtsdestoweniger

aber äußerst drastischen Anspielungen auf das Geschlechtsleben verziert war.

Von ein paar Kindern abgesehen, die fröhlich kreischend in der knöcheltief mit

weißem Kalkstaub bedeckten Gasse Kreisel drehten, war weit und breit kein

menschliches Gesicht zu erblicken.

Von dem Hirschgraben, dessen Hänge mit blühenden Bäumen und

Sträuchern übersät waren, wehte ein duftgetränkter Hauch von Jasmin und

Flieder herauf, und in der Ferne träumte das Lustschloß der Kaisern Anna, von

dem silberweißen Gischt der sprühenden Fontänen umgeben, mit seinem

gebauchten, grünkupfernen Patinadach im Mittagslicht wie ein riesiger,

glänzender Käfer.

Dem kaiserlichen Leibarzt schlug mit einemmal das Herz seltsam laut in der

Brust. Die weiche erschlaffende Frühlingsluft, der betäubende Geruch der

Blumen, die spielenden Kinder, das dunstig helleuchtende Bild der Stadt zu

seinen Füßen und der ragende Dom mit den in Scharen über ihren Nestern

kreischenden Dohlen, alles erweckte in ihm wieder das dumpfe vorwurfsvolle

Gefühl von heute morgen, er habe seine Seele um ein ganzes langes Leben

betrogen.

Er sah eine Weile zu, wie sie die kleinen, grau-roten, kegelförmigen Kreisel

unter den Schlägen der Peitschen drehten und Staubwölkchen emporwirbelten;

er konnte sich nicht entsinnen, jemals als Kind dieses lustige Spiel getrieben zu

haben – jetzt kam es ihm vor, als hätte er ein langes Dasein voll Glück dadurch

versäumt.

Die offenen Flure der kleinen Häuser, in die er spähte, um die Wohnung des

Schauspielers Zrcadlo zu erkunden, waren wie ausgestorben.

In dem einen stand ein leerer Bretterverschlag mit Glasfenstern, hinter denen

wahrscheinlich in Friedenszeiten mit blauen Mohnkörnern bestreute Semmeln

verkauft worden waren oder – wie ein ausgetrocknetes hölzernes Fäßchen

verriet – saurer Gurkensaft gemäß der Landessitte: einen in diese Flüssigkeit

hängenden Lederriemen gegen Entgelt von einem Heller zweimal durch den

Mund ziehen zu dürfen.

Vor einem andern Eingang hing ein schwarz-gelbes Blechschild mit einem

zerkratzten Doppeladler darauf und den Fragmenten einer Inschrift, die

besagte, es dürfe hier straflos Salz an Reflektanten abgegeben werden.

Aber alles das machte den betrüblichen Eindruck, als sei es längst nicht mehr

wahr.

Auch ein Zettel mit großen, einst schwarzen Buchstaben: "Zde se mandluje",

was soviel heißen sollte wie: "Hier dürfen Dienstmädchen gegen

Vorausbezahlung von zwölf Kreuzern eine Stunde lang Wäsche mangen", war

halb zerrissen und ließ deutlich ahnen, daß der Gründer dieses Unternehmens

jegliches Vertrauen auf seine Erwerbsquelle eingebüßt haben mußte.

Allüberall hatte die erbarmungslose Faust der Kriegsfurie die Spuren ihrer

zerstörenden Tätigkeit hinterlassen.

Aufs Geratewohl betrat der kaiserliche Leibarzt die letzte der Hütten, aus

deren Schornstein ein dünner, langer Wurm graublauen Rauchs sich zum

wolkenlosen Maienhimmel emporschlängelte, öffnete nach längerem,

unbeantwortetem Klopfen eine Tür und sah sich - unliebsam überrascht – der

"böhmischen Liesel" gegenüber, die, eine Holzschüssel mit Brotsuppe auf den

Knien, ihn schon auf der Schwelle erkannte und mit dem herzlichen Ausruf:

"Servus! Pinguin! Ja, du bist's?!" willkommen hieß.

Die Stube, gleichzeitig Küche, Wohnzimmer und auch Schlafraum – nach

einer Lagerstätte aus alten Lumpen, Strohknödeln und zerknülltem

Zeitungspapier in der Ecke zu schließen –, war unendlich schmutzig und

vernachlässigt. Alles – Tisch, Stühle, Kommode, Geschirr – stand wild

durcheinander; aufgeräumt sah eigentlich nur die "böhmische Liesel" selbst

aus, da ihr der unvermutete Besuch offenbar große Freude bereitete.

An den zerfetzten pompejanischen Tapeten hing eine Tapete morscher

Lorbeerkränze mit blaßblauen, verwaschenen Seidenschärpen, darauf allerhand

Huldigungen wie "Der großen Künstlerin" usw., zu lesen waren, und daneben

eine bändergeschmückte Mandoline.

Mit der selbstverständlichen Gelassenheit einer Dame von Welt blieb die

"böhmische Liesel" ruhig sitzen und streckte nur, geziert lächelnd, die Hand

aus, die der Herr kaiserliche Leibarzt, blutrot vor Verlegenheit, zwar ergriff

und drückte, aber zu küssen vermied.

Den Mangel an Galanterie liebenswürdig übersehend, eröffnete die

"böhmische Liesel" die Konversation mit ein paar einleitenden Worten über

das schöne Wetter, wobei sie ungeniert ihre Suppe zu Ende schlürfte, und

versicherte sodann Seine Exzellenz ihrer hohen Befriedigung, einen so lieben

alten Freund bei sich begrüßen zu dürfen.

"Ein Feschak bist d' und bleibst d' halt doch, Pinguin", änderte sie,

unvermittelt ins Vertrauliche übergehend, die zeremonielle Tonart, ließ die

hochdeutsche Ausdrucksweise fallen und bediente sich des Prager Jargons,

"was man so sagt: ein sakramensky chlap." –

Erinnerungen schienen sie zu überfallen, und einen Moment lang schwieg

Читать дальше
Тёмная тема
Сбросить

Интервал:

Закладка:

Сделать

Похожие книги на «Walpurgisnacht»

Представляем Вашему вниманию похожие книги на «Walpurgisnacht» списком для выбора. Мы отобрали схожую по названию и смыслу литературу в надежде предоставить читателям больше вариантов отыскать новые, интересные, ещё непрочитанные произведения.


Отзывы о книге «Walpurgisnacht»

Обсуждение, отзывы о книге «Walpurgisnacht» и просто собственные мнения читателей. Оставьте ваши комментарии, напишите, что Вы думаете о произведении, его смысле или главных героях. Укажите что конкретно понравилось, а что нет, и почему Вы так считаете.

x