Gustav Meyrink - Walpurgisnacht

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Mit seinem zweiten Roman nach dem phänomenalen Erfolg von «der Golem» hat sich Gustav Meyrink noch mehr auf die ehrenwerte Gesellschaft Prags eingeschossen, die ihn nach den Verleumdungen hinsichtlich von Unregelmäßigkeiten seiner Bank/Wechselstube förmlich mundtot gemacht und schließlich aus der Goldenen Stadt gejagt haben.
Die Walpurgisnacht – vom 30. April auf den ersten Mai – ist nach dem Volksaberglauben eine böse Nacht, in der die alten Werte in erster Linie durch Hexen und übernatürliche dunkle Kräfte zerstört und neue teuflische Werte etabliert werden.
Meyrink nutzt die Idee eines umgekehrten Fegefeuers als Höhepunkt eines ausgesprochen stringenten Romans. Für Meyrink bedeuten diese neuen Werte nur eine andere Art der Zerstörung. Auch wenn der Autor auf eine genauere zeitliche Einordnung verzichtet, spielt das Buch sehr nahe an der Gegenwart des Ersten Weltkriegs und seiner zerstörerischen, barbarischen Kraft, in der Meyrink im Gegensatz zu einigen anderen Autoren keine vaterländische Hebung einer ganzen Generation gesehen hat, sondern nur eine Pervertierung der dekadenten Offizierstände, die in diesem Krieg noch einmal sich zu profilieren suchten.
In Heinrich Manns Roman «In einer kleinen Stadt» hat eine kleine Zirkustruppe die bestehende Ordnung innerhalb der kurzen Zeit ihres Besuches nicht nur ad absurdum geführt, sondern vollkommen durcheinander gebracht. In Meyrinks Werk haben sich die Mitglieder des alten Prages – Greise, Adlige aus einer scheinbar anderen Epoche, Offiziere ohne Armee und schließlich der Leibarzt des Kaisers – innerlich von ihrer Umgebung verabschiedet und leben auf dem Hradschin, versorgt von ihren Dienern und Mägden. Auch wenn sich ihre abendlichen Gespräche nicht selten um das ihnen inzwischen unverständliche Geschehen in der Prager Altstadt drehen, haben sie jegliche Kontakt mit der Realität verloren.

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wie Wirklichkeit vorkam, als man den Verunglückten zur Tür hereinbrachte

und vorsichtig niederlegte. Er suchte unwillkürlich nach Worten des Trostes

für die Gräfin wie einst, bis ihm mit einem Schlag klar bewußt wurde, daß es

doch nicht ihr Sohn war, der hier lag, und daß statt ihrer jugendlichen

Erscheinung von damals eine Greisin mit weißen Ringellocken am Tisch stand.

Eine Erkenntnis, schneller als ein Gedanke und schneller, als daß er sie

richtig hätte erfassen können, durchzuckte ihn und ließ das dumpfe, rasch

verdämmernde Gefühl in ihm zurück, daß die "Zeit" nichts als eine diabolische

Komödie sei, die ein allmächtiger unsichtbarer Feind dem menschlichen

Gehirn vorgaukelt.

Nur die einzige Furcht blieb ihm als Ernte: daß er blitzartig mit dem inneren

Empfinden einen Moment lang begriffen hatte – was er früher niemals richtig

zu verstehen fähig gewesen war –, nämlich die seltsamen befremdlichen

Seelenzustände der Gräfin, die bisweilen sogar historische Ereignisse aus der

Zeit ihrer Ahnen als gegenwärtig empfand und mit ihrem Alltagsleben

unentwirrbar zu verknüpfen pflegte.

Er empfand es wie einen unwiderstehlichen Zwang, daß er sagen mußte:

Wasser bringen! Verbandzeug! – daß er sich wieder, wie damals, herabbeugte

und nach den Aderlaßschnepper in seiner Brusttasche griff, den er aus alter,

längst überflüssig gewordener Gewohnheit immer bei sich trug.

Erst als der Atemhauch aus dem Munde des Ohnmächtigen seine prüfenden

Finger traf und sein Blick zufällig auf die nackten, weißen Schenkel Boženas

fiel, die mit der den böhmischen Bauernmädchen eigentümlichen, schamfreien

Ungeniertheit sich mit emporgerutschtem Rock niedergekauert hatte, um

besser sehen zu können – kam er wieder völlig ins Gleichgewicht: Das Bild der

Vergangenheit löste sich angesichts der fast schreckhaften Gegensätze

zwischen blühendem jungen Leben, der Totenstarre des Bewußtlosen, den

schemenhaften Gestalten der Ahnengemälde und den greisenhaft gefurchten

Zügen der Gräfin wie ein verdunstender Schleier von der Gegenwart.

Der Kammerdiener stellte den Leuchter mit den brennenden Kerzen auf den

Boden, und ihr Schein erhellte das eigentümlich charakteristische Gesicht des

Verunglückten, der – die Lippen unter dem Einfluß der Ohnmacht aschfarben

und widernatürlich abstechend von den grellrot geschminkten Wangen – eher

der wächsernen Figur einer Schaubude als einem Menschen glich.

"Heiliger Wenzel, es ist der Zrcadlo!" rief das Dienstmädchen und zog – wie

unter der Empfindung, als habe das Pagenporträt in der Wandnische infolge

des Lichtflackerns plötzlich ein begehrliches Auge auf sie geworfen – züchtig

ihren Rock über die Knie.

"Wer ist's?" fragte die Gräfin erstaunt.

"Der Zrcadlo – der 'Spiegel'", erklärte der Kammerdiener, den Namen

Zrcadlo aus dem Tschechischen ins Deutsche übersetzend, "mir nennt ihn so

hier heroben auf dem Hradschin, aber mir weiß nicht, ob er wirklich so heißt. –

Er ise sich Aftermeister bei der – –" er stockte verlegen, "bei der – no, halt bei

der 'böhmischen Liesel'."

"Bei wem?"

Das Dienstmädchen kicherte in den vorgehaltenen Arm, und auch das übrige

Gesinde verbiß mühsam das Lachen. Die Gräfin stampfte mit dem Fuße auf:

"Bei wem, will ich wissen!"

"Die 'böhmische Liesel' war in früheren Jahren eine berühmte – – Hetäre",

nahm der Leibarzt das Wort und richtete sich an dem Verunglückten auf, der

bereits die ersten Lebenszeichen von sich gab und mit den Zähnen knirschte.

"Ich wußte gar nicht, daß sie noch lebt und sich auf dem Hradschin

herumtreibt; sie muß ja uralt sein. Sie wohnt wohl – –" – – "in der Totengasse,

da, wo die schlechten Madeln alle beisamm' sind", bekräftigte Božena eifrig.

"So geh sie das Frauenzimmer holen!" befahl die Gräfin. Dienstbeflissen

eilte das Mädchen hinaus.

Inzwischen hatte sich der Mann aus seiner Betäubung erholt, starrte eine

Weile in die Kerzenflammen und stand dann langsam auf, ohne die geringste

Notiz von seiner Umgebung zu nehmen.

"Glaubt ihr, daß er hat einbrechen wollen?" fragte die Gräfin halblaut das

Gesinde.

Der Kammerdiener schüttelte den Kopf und tupfte sich vielsagend auf die

Stirn, um anzudeuten, daß er ihn für wahnsinnig halte.

"Meines Erachtens handelt es sich um einen Fall von Schlafwandeln",

erklärte der Pinguin. "Solche Kranke pflegen bei Vollmond von einem

unerklärlichen Wandertrieb befallen zu werden, in dem sie dann, ohne sich

dessen bewußt zu sein, allerhand seltsame Handlungen begehen, Bäume,

Häuser und Mauern erklettern und oft auf den schmalsten Stegen und in

schwindelnder Höhe, zum Beispiel auf Dachrinnen, mit einer Sicherheit

einherzuschreiten, die ihnen bestimmt mangeln würde, wenn sie wach wären. –

– Holla, Sie, Pane Zrcadlo", wandte er sich an den Patienten, "glauben Sie,

sind Sie jetzt so weit bei sich, daß Sie nach Hause gehen können?"

Der Mondsüchtige gab keine Antwort; trotzdem schien er die Frage gehört,

wenn auch nicht verstanden zu haben, denn er drehte langsam den Kopf nach

dem kaiserlichen Leibarzt und blickte ihm mit leeren, unbeweglichen Augen

ins Gesicht.

Der Pinguin fuhr unwillkürlich zurück, strich sich ein paarmal nachdenklich

über die Stirn, als stöberte er in seinen Erinnerungen, und murmelte: "Zrcadlo?

Nein. Der Name ist mir fremd. – Aber ich kenne diesen Menschen doch! – Wo

hab' ich ihn nur gesehen?!"

Der Eindringling war hochgewachsen, hager und dunkelhäutig; langes,

trockenes, graues Haar hing ihm wirr um den Schädel. Das schmale, bartlose

Gesicht mit der scharfgeschnittenen Hakennase, der fliehenden Stirn, den

eingesunkenen Schläfen und dem verkniffenen Lippen, dazu die Schminke auf

den Wangen und der schwarze, abgetragene Samtmantel – alles das wirkte

durch die Schroffheit des Widerspiels, als habe ein wüster Traum und nicht das

Leben selbst diese Gestalt in den Raum gestellt.

"Er sieht aus wie ein Pharao der alten Ägypter, der die Verkleidung eines

Komödianten gewählt hat, um zu verbergen, daß seine Mumie unter der Maske

steckt", schoß dem kaiserlichen Leibarzt ein krauser Gedanke durch den Kopf.

"Unbegreiflich, daß ich mich nicht entsinnen kann, wo ich diesen doch so

auffallenden Zügen begegnet bin?"

"Der Kerl ist tot", brummte die Gräfin, halb für sich, halb zu dem Pinguin

gewendet, und studierte furchtlos und ungeniert, als handle es sich um die

Betrachtung einer Statue, in unmittelbarster Nähe durch ihre Lorgnette das

Antlitz des aufrecht vor ihr stehenden Mannes – "solche verschrumpelte

Augäpfel kann nur eine Leiche haben. – Mir scheint, er kann sie ieberhaupt

nicht bewegen, Flugbeil! – – – So fircht Er sich doch nicht, Konstantin, wie ein

altes Weib!" rief sie laut zur Speisezimmertür, in deren langsam sich öffnender

Spalte die bleichen, erschreckten Gesichter des Hofrats Schirnding und des

Barons Elsenwanger aufgetaucht waren, "kommen Sie doch beide herein, Sie

sehen ja: Er beißt nicht."

Der Name Konstantin wirkte wie eine seelische Erschütterung auf den

Fremden. Er zitterte einen Augenblick heftig von Kopf bis Fuß, und der

Ausdruck seiner Züge wechselte blitzartig gleich dem eines Menschen, der, in

unglaublicher Weise Herr seiner Gesichtsmuskeln, vor einem Spiegel Fratzen

schneidet. – Als seien die Nasen-, Backen- und Kinnknochen unter der Haut

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