Jon Keno
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Dieses eBook wurde mit StreetLib Write ( http://write.streetlib.com) erstellt.
Texte: © Copyright by Jon Keno
Umschlaggestaltung: © Copyright by Jon Keno
Verlag:
Jon Keno
c/o Autorenservices.de
König-Konrad-Str. 22
36039 Fulda
info@jon-keno.de
X. Sollte man dieses Buch wirklich lesen?
Hier und Jetzt
Die erste Zeile. Meine erste Zeile. Unbeschrieben, aber doch voller Hoffnung. Was will ich überhaupt, was will ich hier, was wollt ihr hier? Sagen wir's so: „Wir haben uns heute hier versammelt, um gemeinsam philosophieren zu können.“ Und wer weiß, vielleicht kommen wir ja auf das ein- oder andere Ergebnis, das Veränderung hervorrufen könnte. Mein Ziel war es, das Buch als Jugendlicher fertigzustellen und dazu zu nutzen, meine Gedankenströme zu sammeln, zu bündeln und veröffentlichen zu können.
Das Buch ist für alle die, die ein breites Interesse an unserer Welt, dem Menschen und allem dazwischen haben. Außerdem ist es für mich selbst. Es geht um Alles und Nichts, gibt Sachliches, Romantisches, Poetisches und vieles mehr. Doch seht einfach selbst!
Mein Buch ist wie eine Art Tagebuch der letzten drei Jahre, was auch bedeutet, dass man merkliche Unterschiede im Denk-und Schreibstil im Laufe der Zeit erkennen kann. So kommt es auch vor, dass ich zu einem Thema 2015 eine bestimmte Meinung vertrat, 2018 dann eine gegensätzliche. Und dennoch kann man selbst entscheiden, wo man anfängt zu lesen, ob hinten, vorne, in der Mitte, vollkommen egal.
Viel Spaß all jenen, die sich jetzt überwinden werden, weiterzulesen. Viel Spaß auch all jenen, die es nicht tun!
1. Warum ist die Banane krumm?
Juli 2015
Och nein, denkt ihr euch, warum solch‘ absurde Einstiegsfrage? Schlichtweg deshalb, weil ich das schreibe, was ich will. Ich kann weder unter Druck, noch auf Knopfdruck schreiben. Und wahrscheinlich weil ich vorhin, wie jeden Morgen, eine Banane in mein Müsli „geschnibbelt“ habe und mein Atem jetzt immer noch danach riecht, obwohl ich schon Zähne geputzt habe. Ihr seht, ich bin kein Schriftsteller, bin eben der etwas andere Jugendliche.
Da schau ich hier gerade so über die bereits geschriebenen Zeilen, sehe auf einmal eine Art Parabel, verlaufend mitten durch die Zeilen, sich ergebend aus den unterschiedlichen Abständen der Wörter voneinander. Wie kann sich, so spontan, auf einmal eine so perfekte Kurve durch meine Zeilen ergeben, wenn ich doch gar nicht darauf geachtet habe, besondere Abstände einzuhalten? - Zufall?! - Nein, denn das gibt es nicht. Glaubste nicht? So lass uns das ein wenig wissenschaftlicher angehen. Die erste Zeile, die Kurve bildend, ist mit genau 5 Wörtern à 3,5,4,6,5 Buchstaben gefüllt. Bis zur Kurve bilden diese Wörter eine Fläche von 0,5 cm x 5 cm aus. Ähnlich in der nächsten Zeile, hier allerdings sind es nur 0,5 cm x 4,5 cm. Dann 0,5 cm x 4 cm und schließlich wieder 0,5 cm x 5 cm. Und so ergibt sich nachweisbar diese, zu erkennende Kurve. Tja, und wieso ist das so? Schlichtweg, weil ich meine Wörter eben so gewählt habe, wie sie nun dastehen. Und wieso habe ich das? Höchstwahrscheinlich weil mein Kopf sie mir so produziert hat. Und wieso hat er das so? Weil er permanent am Arbeiten ist, dafür gleichzeitig auch immer wieder aktuelle Geschehnisse mit einbezieht und sein Ergebnis noch verfeinert. Und dann? Naja, dann hat er vielleicht wirklich die Banane vom Frühstück vorhin (immerhin ist sie auch physisch noch spürbar) mit in seine Arbeit einbezogen. Und somit wären wir wieder bei der Frage – warum ist die Banane krumm? Somit wird klar, ich glaube an den Begriff der Kausalität. Manches scheint abwegig und unrealistisch. Trotzdem denke ich, dass alles und jeder seinen Platz hat und mit diesem auch permanent etwas bewirkt, wenn auch nur minimal oder indirekt, er tut es. Und genau das ist der Punkt.
2. Warum schreiben wir Tagebuch?
Di, 18.08.15
„ Liebes Tagebuch, heute schreibe ich dir“, diesen Satz kennen wir alle. Viele vom S elbst-schonmal-geschrieben-haben, noch mehr aus Filmen, Büchern, etc. Viele Leute schreiben ab und zu Tagebucheinträge. Entweder mehr auf der geschäftlichen Ebene, in Form von Tages- oder Versuchsprotokollen – oder mehr auf der persönlichen Ebene, im privaten Tagebuch . Sie schreiben zum Beispiel auf, was ihnen an dem jeweiligen Tag besonders gut gefallen hat, was ihnen weniger gut gefallen hat oder einfach nur, was sie erlebt haben und sich gerne merken würde n .
Und was mache ich gerade? Ich begann ebenfalls mit dem Tagebuchschreiben, als ich gerade auf dem Bett lag, neben mir kam aus dem Lautsprecher Ed Sheeran und vor mir lag ein Block, ein bereits beschriebenes Blatt und ein Stift. Ich arbeitete an einer „übersichtlicheren Strukturierung des Menschen“.
Hierbei wollte ich die Menschen beispielsweise in logisch oder intuitiv und binär oder kompromissbereit einstufen, ihnen Eigenschaften und Verhaltensmuster zuordnen um Menschen so kategorisieren und leichter verständlich zu machen. Gerade eben kam ich hierbei zu dem Schluss, dass ich nie auf eine perfekte Lösung kommen werde, weder mit Hilfe anderer und erst Recht nicht alleine. Und das musste ich mir jetzt einfach „schnell“ hier aufschreiben – deshalb mein Tagebucheintrag.
Wenn man mich als entweder logisch oder intuitiv einstufen müsste, wäre ich definitiv der logische Mensch, schon allein aus der Tatsache heraus, dass ich ja gerade versuche, Menschen in ein Muster von logischen Ansätzen einzuordnen. Ich fange also an mit meiner Arbeit, kategorisiere den logischen Typ von Mensch so gut ich kann, so gut ich ihn kenne. Wie allerdings, so frage ich mich, soll ich denn nun auch den intuitiven Menschen ordentlich einstufen – wenn ich ihn gar nicht perfekt kennen kann, weil er nicht meinem Typus entspricht. Gut, fragen wir eben jemand anderen um Rat, der vielleicht eher der intuitive ist. Hah, funktioniert auch nicht. Wie denn auch, wenn es maximal/vor allem die logischen sind, die versuchen und auch vorwiegend im Stande dazu sind, Menschen zu kategorisieren und auch den einzelnen Menschen zu definieren, in ein Raster einzuordnen. Wenn der Intuitive das nicht kann und/oder will und ich aber gern mehr Informationen über den Intuitiven hätte, kann das nicht allumfassend funktionieren.
Warum also schreiben Menschen einen Tagebucheintrag? Entweder sind es einfach Leute, die sich für was ganz Besonderes halten, in der Hoffnung, ihr Tagebuch wird irgendwann mal als wertvolles, literarisches Werk veröffentlicht werden, selbst wenn es erst nach ihrem Tod ist. Oder viel grundlegender: Es sind Leute, die ein Stück ihrer Sorgen, Nöte und Ängste loshaben wollen, die durch das stückweise Abgeben und Niederschreiben ihrer Gedanken das Gefühl bekommen, diese Gedanken nun geteilt zu haben – egal ob nun positiv oder negativ. Man rekonstruiert seine Erlebnisse, ordnet sich und andere ein, bildet sich eine Meinung, verarbeitet und teilt schließlich mit anderen bzw. zumindest mit dem Tagebuch. Ganz nach dem Motto „Geteiltes Leid ist halbes Leid“ und „Geteiltes Glück ist doppeltes Glück“.
3. Ich hab‘ zu viel, ich mach‘ zu viel
Sa, 05.09.2015
So langsam wird es mir tatsächlich bewusst. Einerseits hab‘ ich viel zu viel – seien es Bekannte, Verwandte, Freunde, Hobbys, Aufgaben, etc. – anderseits will ich davon auch möglichst viel abhaken können, möglichst viel von jedem, alles möglichst auskosten. Ich stelle mir selbst zu viele Aufgaben, Aufgaben die es gar nicht gibt, ich mir aber überlege, um auch in diesem oder jenem Gebiet meinem Ziel noch ein Stück näher zu kommen. Aber vielleicht habe ich einfach zu viel vor, zu viele Motivationen, zu viele verschiedene Ziele, die alle ihre Zeit benötigen.
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