Jürgen Heller - Das Trauerspiel der Schwarzen Witwe

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Also das kennt man ja schon, Bruno Hallstein wieder mal auf detektivischen Abwegen. Diesmal hat es ihn in einen Ostseebadeort verschlagen, wo er seinen Cousin besucht, wie immer zu Ostern. Knapp einem Attentat entgangen, versucht er die Hintergründe zu erforschen und die Täter zu identifizieren. Dummerweise unterschätzt er die Gefährlichkeit der Schwarzen Witwe, vielleicht auch weil sie an der Ostsee eher selten vorkommt. So wird aus einem vermeintlich terroristischen Anschlag schnell ein Gespinst aus ostholsteinischer Korruption, Geldgier und Eifersucht, eine gefährliche Kombination, wie Bruno Hallstein ganz schnell merken wird.

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Die könnte ich jetzt in die Arme nehmen. Die wäre froh, wenn ich es öfter täte.

Draußen empfängt ihn ein kühler Wind. Bruno zieht den Reißverschluss seiner Jacke ganz hoch und verbirgt sein Gesicht bis zur Nase im Stehkragen. Die Hände hat er ebenfalls in den Taschen vergraben und so geht er den Weg nach Hause. Obwohl seit letzter Woche diese unsympathische Sommerzeit herrscht, ist es inzwischen stockdunkel, nur der volle Mond lugt ab und zu durch die vom Wind aufgerissene Wolkendecke.

Scheiß Vollmond, werde ich wieder kein Auge zukriegen. Obwohl, genügend Bettschwere habe ich eigentlich…

Tegel ist wie ausgestorben. Wahrscheinlich sind die Menschen schon in andächtiger Erwartung wegen des bevorstehenden Osterfestes. Aber irgendwie kann das auch nicht sein, weil Bruno erst kürzlich einen Fernsehbericht verfolgt hat, in dem ein Reporterteam einen Tag lang vor dem KaDeWe gestanden hat, um hunderte von Passanten nach der Bedeutung des Osterfestes zu befragen. Bruno mit seiner christlich geprägten Kindheit, abends beten, Lieber Gott mach mich fromm, dass ich in den Himmel komm, im Religionsunterricht immer nur 'Sehr Gut' und dann auch noch getauft und konfirmiert, hat sich prächtig amüsiert. Kaum einer der Befragten wusste die richtige Antwort. Komischerweise waren etliche Bürger mit Migrationshintergrund, wie man heute so schön sagt, in der Lage, die richtige Antwort zu geben. Jaja, es ist schon ein Kreuz mit dem Kreuz und der Wiederauferstehung.

"Always look on the bright side of life…"

Lange nicht gesehen diesen Klassiker mit Monty Python, wäre doch jetzt angemessen. Aber was den religiösen Glauben betrifft, sind die Menschen auf der ganzen Welt ja völlig humorlos. Im Gegenteil, sie warten nur auf einen entsprechenden Anlass, um dann mit Hasstiraden und Gewalt an den jeweils Andersgläubigen Vergeltung zu üben, seit Jahrhunderten, das muss man sich mal bewusst machen. Was ist das eigentlich für ein Glaube, der die Intoleranz zum Gesetz erhebt und der die Rechtfertigung bietet für Unterdrückung, Bevormundung, Verfolgung und Vernichtung von Menschenleben? Wieviel zigtausend Menschen haben dafür schon ins Gras gebissen? Wer sagt eigentlich, dass dieser Gott lieb ist? Kann doch nur einer sein, der selber Böses im Schilde führt…

Bruno merkt, wie eine Wut in ihm aufsteigt, denn fromm ist er schon lange nicht mehr. Dazu bedurfte es keiner Gehirnwäsche, nicht mal der skandalösen Affären mit missbrauchten kleinen Jungs oder selbstverliebter, prunksüchtiger Würdenträger. Allein der Auftritt der lila Kirchen-Topmanager, mit ihren durchgeistigten, scheinheiligen Gebärden und ihren qualmenden Ritualen bringt Bruno auf die Palme. Da hilft auch keine Fußwäsche.

Fußwäsche als Symbol für den Dienst an den Armen, dass ich nicht gleich kotze. Sollen sie doch mithelfen dafür zu sorgen, dass es keine Armen mehr gibt auf dieser Welt. Im Gegenteil, sie treiben Steuern ein und genieren sich auch nicht, nach jedem Gottesdienst den Klingelbeutel rumgehen zu lassen. Die Füße könnten sich die Menschen selber waschen, wenn sie denn im Besitz von Wasser und Seife wären. Habe ich nicht Recht?

Bruno wirft noch einen Blick in die Fernsehzeitung, muss irgendwie auf andere Gedanken kommen, sonst klappt das mit dem Schlaf schon gar nicht. Und als ob ihn jemand erhört hat, auf dem Bildschirm ein Vorbericht über die zu erwartenden Osterfeierlichkeiten. Beim Anblick des ersten Kardinals Brechreiz. Bruno schaltet die Kiste sofort wieder aus. Dann, im Kühlschrank, noch ein Bier.

Das genehmige ich mir…, und dann könnte ich auch schon mal ein paar Klamotten zusammensuchen. Dann brauche ich das morgen früh nicht zu machen.

Bruno holt aus der Rumpelkammer seiner Wohnung eine kleine Reisetasche und einen Koffer. Er stellt beides mitten auf den Esstisch. Dann sammelt er Wäsche und Kleidung für fünf, sechs Tage zusammen und stopft die Sachen hinein. Also stopfen ist jetzt nicht der richtige Ausdruck, im Gegenteil, er gibt sich sogar richtig Mühe, alles ordentlich zu verstauen, auch um zu vermeiden, dass er die Sachen später aufbügeln muss. Außerdem, als Ingenieur weiß er natürlich, dass ordentlich gepackt viel mehr in so einen Koffer hineinpasst. Überwältigt von seinem erfolgreichen Arbeitsanfall lässt er sich in seinen Lieblingssessel fallen, nuckelt an der Bierflasche und überlegt.

Ob ich noch etwas für meinen Cousin und seine Frau mitnehmen sollte, so als Mitbringsel? Keine Idee… Wein wäre nicht schlecht, da bin ich auch ganz gut sortiert…, blöd nur, Michael trinkt keinen Wein. Ostereier? Nee, Ostereier sind was für Kinder…

Das Telefon reißt ihn aus seinen Gedanken.

"Hallo Bruno, du bist doch noch wach oder? Ich kann nicht schlafen und dachte mir…"

"Hallo, Karla, hast Glück, war gerade auf dem Weg ins Bett. Kannst nicht schlafen? Liegt bestimmt am Vollmond."

"Ja, kann sein, aber ich musste auch den ganzen Tag an dich denken. Wann sehen wir uns eigentlich mal wieder? Jetzt, wo Ostern ist…"

"Hast du viel Zeit, oder? Bei mir sieht es allerdings nicht so gut aus, muss morgen an die Ostsee, zu meinem Cousin. Ist so eine alte Tradition, machen wir schon seit Jahren."

"Aha, Männerparty, verstehe. Da ist natürlich kein Platz für Frauen. Schade, ich dachte wir könnten mal gemeinsam etwas unternehmen. Ich wäre so gerne in deiner Nähe."

Bruno überlegt kurz, ob er sie nicht einfach mitnehmen sollte. Jeder andere Mann würde sich nach Karla verzehren, aber Bruno zweifelt wieder Mal an sich selbst, an seine Gefühle zu ihr, an der Echtheit ihrer Zuneigung, schließlich ist er fünfzehn Jahre älter als sie, kurz gesagt, er überlegt, ob die Welt nicht doch eine Scheibe ist.

"Naja, Männerparty, ich weiß nicht, ob es das trifft. Mein Cousin ist fast so alt wie ich, da wird aus Party schnell Reha. Aber ich mache dir einen Vorschlag, wenn ich zurück bin, feiern wir unsere Verlobung! Ist das 'n Ding?"

Berlin, Freitag, 06.04.2012

Es ist schon ziemlich spät, also jedenfalls wesentlich später als geplant, aber Bruno ist einfach nicht aus dem Bett gekommen. Das war aber irgendwie nicht anders zu erwarten, hat er doch bis vier Uhr morgens wach gelegen, konnte einfach kein Auge zumachen, oder genauer gesagt, zumachen schon, nur der Schlaf wollte sich einfach nicht einstellen. Ursachen gab es einige, einmal der dämliche Vollmond, der schon alleine dadurch, dass er im Kalender verzeichnet ist, vielen Menschen den Nerv, beziehungsweise den Schlaf raubt. Da kann die Wolkendecke so dicht sein wie sie will, Vollmond ist Vollmond, auch wenn er nicht zu sehen ist. Dann dieses Geplänkel mit Sylvia. Das beschäftigte seine Gedanken doch mehr als ihm lieb war, und zum Abschluss das Telefonat mit Karla, das in einem völlig überraschenden Schachzug endete, auch für ihn selbst. Welcher Verlobungsteufel hatte ihn da nur geritten? Er zerbrach sich das Gehirn, aber es wollte ihm einfach nicht einfallen, wie Karla reagiert hatte. Hat sie überhaupt reagiert, irgendetwas dazu gesagt? Summa summarum wirklich keine guten Voraussetzungen für einen erholsamen Schlaf.

Bruno fährt auf der A24, vor der Wiedervereinigung ehemalige Transitstrecke Berlin-Hamburg, Richtung Nordwesten. Noch fünf Kilometer bis zur Raststätte Walsleben bei Neuruppin. Das große Hinweisschild motiviert ihn, eine verspätete Frühstückspause einzulegen. Um wieder etwas Zeit zu gewinnen, hatte er auf das morgendliche Frühstück verzichtet, hatte sowieso nichts Vernünftiges im Haus. Es ist schon fast Mittag und deshalb vielleicht entschuldbar, dass in der Glasvitrine am Tresen nur noch zwei verwelkte Käsebrötchen liegen. Der dunkelgelb schwitzende Käse hat sich an den Enden etwas nach oben gebogen, quasi letztes Aufbäumen: nimm mich mit, ich vertrockne sonst. Am schlimmsten aber das Salatblatt, das kraftlos unter der Käsescheibe herunterhängt, von dunklen Flecken durchzogen. Mit hochgezogenen Augenbrauen sieht sich Bruno fragend um, was es sonst noch gibt und registriert an der Wand hinterm Tresen ein Plakat mit Farbbildern der angebotenen Speisen, Bockwurst mit Senf und Brot, Soljanka, Currywurst mit Pommes und quaderförmigen Fisch mit Remoulade und Bratkartoffeln. Er überlegt kurz, ob er nicht die nächste Raststätte aufsuchen sollte, befürchtet allerdings ein ähnliches Bild. Es gibt sie eben immer noch, die Überbleibsel der alten DDR. Diese Raststätte jedenfalls holt die Erinnerung zurück. Nur die Intershop-Läden sind nicht mehr da, diese ehemaligen Devisenbeschaffer der DDR, wo man für harte Währung westliche Genussmittel und Luxusartikel kaufen konnte, Schnaps, Zigaretten, Parfüm, Uhren, auch Markenkleidung. Aufgrund der wesentlich niedrigeren Preise kauften die meisten Transitreisenden hier ein, ohne sich einen Kopf zu machen, dass sie dadurch den 'Real existierenden Sozialismus' unterstützten. Bruno war da keine Ausnahme. Aber Schnee von gestern, dann schon lieber noch weiter zurückgeschaut, denn zu Brunos Lieblingslektüre gehören Fontanes 'Wanderungen durch die Mark Brandenburg'. Das Kapitel 'Die Grafschaft Ruppin' ist ihm in guter Erinnerung, und er wollte schon immer mal in diese geschichtsträchtige Gegend reisen, sozusagen mit Fontanes Reiseführer auf den Spuren der Familie Zieten, des Karl-Friedrich Schinkel und nicht zuletzt des Dichters selbst, allesamt untrennbar mit Ruppin verbunden. Bisher ist es aber bei der Absicht geblieben, und die wird auch immer nur dann aufgewärmt, wenn er hier mal auf der Autobahn vorbeikommt. Wie auch immer, das Thema ist nicht geeignet, um ihn auf andere Gedanken zu bringen. Bruno hat Hunger und landet schließlich doch bei der Bockwurst. Wahrscheinlich ist da das Risiko der zu erwartenden kulinarischen Katastrophe wirklich am geringsten. Und in der Tat, die Wurst hat zwar eine ziemlich harte Pelle, schmeckt aber tadellos, und der Kaffee auch. So sitzt er wenig später deutlich versöhnt wieder hinterm Steuer seines Subaru und fährt in einer Kolonne mit unzähligen Ostertouristen weiter seinem Ziel entgegen.

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