Vera Sterndorf - Wen die Vergangenheit trifft

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Der Staatsanwalt Stefan Eppinger hat zu seinem Vater kaum noch Kontakt. Beide haben sich seit Langem nichts mehr zu sagen. Das ändert sich erst, als der Vater unheilbar an Krebs erkrankt. Stefan reist zu ihm nach Freiburg. Dort erfährt er, dass sein Vater nur noch wenige Wochen zu leben hat. Nach anfänglichem Zögern beschließt er, während dieser Zeit bei ihm zu bleiben. Bald schon wird er mit der Vergangenheit konfrontiert. Es beginnt die Suche nach einer verdrängten Wahrheit.

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Als ich dort das Zimmer betrat, blieb ich überrascht an der Tür stehen. Neben dem Bett meines Vaters saß Frau Eberle. Sie sprach leise und freundlich mit ihm, streichelte seine Wange. Auf ihrem Schoß hielt sie einen Teller mit Birnenschnitzen, die sie meinem Vater reichte. Dieser kaute die Stücke langsam und genussvoll.

Frau Eberle war klein und drahtig trotz ihres Alters, das mindestens achtzig betrug. Seit rund fünfzig Jahren lebte sie Tür an Tür mit meinem Vater. Dass sie sich gut kannten und mochten, wusste ich. Doch nie hätte ich eine solche Vertrautheit vermutet, wie sie diese zärtliche Geste nun offenbarte.

Frau Eberle schaute auf und sah mich. »Guten Morgen, Stefan. Ich habe deinem Vater etwas zu essen gebracht. Die Krankenhauskost mag er nämlich nicht.« Ich begrüßte beide verlegen und setzte mich. Wieder wusste ich nicht, was ich sagen sollte. Der junge Mann im Nachbarbett war nicht im Zimmer. Gleichwohl lief der Fernseher, lautlos.

Für meinen Vater, der in seinem ganzen Leben stets nur ein Radiogerät besessen hatte, musste die Flut billiger Bilder und dummer Sätze unerträglich sein. Insofern hatte Dr. Lenhard sicherlich recht. Apropos Dr. Lenhard, den musste ich dringend sprechen. Somit hatte ich einen wirklich guten Grund, um meinen Vater und Frau Eberle allein zu lassen.

Während ich an der Tür des Arztzimmers klopfte, kam die Oberschwester, der ich bereits am Vortag begegnet war, vorbei. »Grüß Gott, Herr Eppinger. Falls Sie Herrn Dr. Lenhard sprechen wollen, müssen Sie sich gedulden. Er ist noch im OP. Überblicken Sie schon, wie es mit Ihrem Vater weitergeht?«

Ich berichtete, dass ich keinen Hospizplatz bekommen hatte und somit nur eine ambulante Sterbebegleitung möglich sei. Dass ich aber nicht wisse, wie ich das alles organisieren könne, wo ich doch morgen wieder nach Berlin müsse. Schwester Hanna musterte mich ernst. »Bitte verzeihen Sie mir die Frage: Müssen Sie morgen zurück oder wollen Sie?«

Sie machte eine Pause, bevor sie fortfuhr. »Die meisten Menschen haben ja Angst vor dem Thema Sterben. Erst recht, wenn es jemanden trifft, der ihnen nahesteht. Es ist meist nicht mal das Sterben selbst, das sie so sehr schreckt, sondern die Hilflosigkeit und die Angst, die falschen Worte zu wählen. Ich weiß ja nicht, wie gut Sie sich mit Ihrem Vater verstehen. Und natürlich müssen Sie selbst entscheiden, was Sie tun oder lassen. Aber denken Sie daran, Sie müssen hinterher damit leben.«

Sie bestätigte noch, was die Hospizdame am Telefon bereits gesagt hatte. Dass mit allen Hilfen, die es gebe, die Belastung, insbesondere die psychische, zwar noch immer schwer, aber tragbar sei. Auch beim Organisieren der Unterstützung könne ich Beistand erhalten. Ich solle mich an den Sozialarbeiter des Krankenhauses wenden. Der habe jetzt Sprechstunde und residiere in Zimmer 108.

Verstört und aufgewühlt folgte ich dem Rat der Schwester und suchte den Sozialarbeiter, Herrn Wenninger, auf. Der notierte sich zunächst den Namen meines Vaters sowie alle relevanten Daten und Fakten. Zudem wollte er noch wissen, wie die Wohnung meines Vaters in pflegerischer Hinsicht ausgestattet sei, insbesondere ob ein Pflegebett und ein Toilettenstuhl vorhanden seien. Beides konnte ich bejahen, wie mir ein Blick ins Schlafzimmer meines Vaters am Vorabend verraten hatte.

Herr Wenninger versprach, alles in die Wege zu leiten, den Kontakt zu einem ambulanten Hospiz herzustellen und dafür zu sorgen, dass ein Pflegedienst dreimal täglich ins Haus kam. Als ich ihn verließ, fühlte ich mich eigenartig euphorisch.

Ein Anruf bei meinem Arbeitgeber beseitigte das letzte Hindernis. Angesichts der Umstände war es kein Problem, meinen gesamten ungenutzten Jahresurlaub zu nehmen. Dieser betrug immerhin noch fast sechs Wochen.

Bevor ich zu meinem Vater zurückkehrte, hielt ich kurz bei Schwester Hanna. Sie war gerade dabei, Patientenbögen auszufüllen. Ich berichtete, was ich beschlossen hatte. Es war offensichtlich, dass sie sich freute. Anschließend schickte sie mich zu Dr. Lenhard, damit ich ihn über meine Entscheidung informierte. »Prima, dann können wir Ihren Vater morgen nach Hause entlassen.«

Er fragte noch, ob ich denn wisse, was es bedeute, an Leberkrebs zu sterben. Als ich verneinte, strich er sich mit der Hand durch die dunklen Locken, sodass er danach ziemlich zerzaust aussah. Er bat mich, Platz zu nehmen. Das einzig Gute sei, so dozierte er, dass Leberkrebs keine Schmerzen bereite, da die Leber keine Nervenzellen enthalte.

»Ihr Vater wird verhungern, egal wie viel er isst.« Denn durch den Tumor höre die Leber auf zu arbeiten, sodass der Körper die Nahrung nicht mehr verdaue und verwerte. Es könne auch nötig werden, meinen Vater zeitweise ruhigzustellen, wenn sich die Wahnvorstellungen, die höchstwahrscheinlich einträten, nicht durch Medikamente beheben ließen. Doch mit Dr. Rosenthal, den er gut kenne und schätze, begleite uns ein erfahrener Hausarzt, auf dessen Kompetenz ich absolut vertrauen könne.

Das Hochgefühl, das ich noch kurz zuvor gespürt hatte, verringerte sich mit jedem Wort, das Dr. Lenhard sprach. Wollte ich all das wirklich miterleben? War ich nicht vielmehr dabei, ohne Plan und Verstand in etwas hineinzuschlittern, was ich schon bald zutiefst bereuen würde?

Ich ging zurück zu meinem Vater. Frau Eberle saß noch immer an seiner Seite und unterhielt sich leise mit ihm. Kurz und bündig, weil ich fürchtete, ansonsten sentimental zu klingen, sagte ich meinem Vater, dass er morgen nach Hause dürfe. Ich erzählte, dass ich mir Urlaub genommen hatte und bis zum Ende bliebe, wobei ich das Wort »Ende« kaum über die Lippen brachte.

Frau Eberle strahlte. Mein Vater betrachtete mich dagegen skeptisch: »Willst du das wirklich?« Ich schwieg einen Augenblick. Dann entschloss ich mich, ehrlich zu antworten. »Ich weiß nicht, was auf uns zukommt. Ja, ich habe Angst davor, und ja, ich habe mich entschieden, dich nicht allein zu lassen.«

Ich dachte, dass mein Vater jetzt so etwas wie »danke« sagen könnte, stattdessen brummte er einfach: »Wenn du meinst, na gut.«

Ich verließ das Krankenhaus zusammen mit Frau Eberle. Sie wiederholte mehrfach, dass sie froh sei, auch für mich, dass ich bliebe und meinen Vater heimhole. »Er hat sich das so sehr gewünscht. Aber er hat nie gewagt, darauf zu hoffen, dass du kommst und bleibst.«

Sie plapperte noch weiter, wie sehr mich mein Vater liebe, wie stolz er auf mich sei, wie sehr er sich über jedes Telefonat mit mir, über jeden meiner Besuche gefreut habe.

Ich wollte nicht unhöflich sein. Daher nickte ich gelegentlich, während sich meine Gedanken ganz praktischen Dingen zuwendeten. So fiel mir ein, dass ich nur für drei Tage Wäsche und Kleidung mitgebracht hatte. Hier musste ich dringend einiges besorgen. Außerdem musste ich den Kühlschrank füllen und mich darum kümmern, was Menschen mit Leberkrebs überhaupt essen dürfen. Zum Glück kochte ich gern und obendrein halbwegs gut.

An der Straßenbahnhaltestelle verabschiedete ich mich von Frau Eberle, die noch immer wortreich auf mich einredete. Ich fuhr in die Stadt, kaufte zwei Cordhosen, drei Rollkragenpullover, ein Tweedjackett, einen Mantel, Wäsche, Socken und ein paar Schuhe. Das sollte für die nächsten Wochen reichen. Schwer beladen, spazierte ich noch in einen Buchladen, um ein Kochbuch »Was der Leber guttut« anzuschaffen.

Anschließend nahm ich ein Taxi und fuhr zur Wohnung meines Vaters. Gustav miaute und umkreiste mit erhobenem Schwanz meine Beine. Ich schob ihn zur Seite und betrat mein altes Zimmer. Immerhin musste ich irgendwo schlafen, der Ohrensessel war ja keine Dauerlösung.

Mein Zimmer war der einzige Raum, der sich in den Jahrzehnten, seitdem ich ausgezogen war, verändert hatte. Mein Vater hatte es für Besuch hergerichtet. Allerdings wusste ich nicht, wer dort, außer mir, je geschlafen hatte. Bett, Nachttisch und Schrank stammten wie die meisten Möbel in der Wohnung aus den dreißiger, vierziger Jahren. Zum Glück war ich nicht sonderlich groß, denn das Bett war allenfalls einen Meter neunzig lang.

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