Heidi Hollmann - Der Debütant im Ruhestand

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Schon am Anfang der Ehe hatte Rudolf seine Herta beiseite genommen.
"Hertalein, nur einer kann in einer Ehe das Sagen haben," meinte er.
"Wie auch nur ein Kapitän ein Schiff dirigieren kann, du weißt schon!"
Hertalein wußte nicht, bat sich aber Bedenkzeit aus.
Nach einer Weile erinnerte Rudolf sie an ihr Versprechen, darüber nachdenken zu wollen.
"Ich bin einverstanden, lieber Rudolf" flötete Herta.
Ach wie er sie in dem Moment liebte. Sie schaute ihn mit ihren braunen Augen so lieb an, so dass er förmlich dahin schmolz.
"Es ist wahr, einer kann nur das Sagen haben, Rudolf."
Rudolf Brust schwoll vor Stolz an. Gleich darauf fiel er wie ein Hefeteig zusammen, als er nunmehr die feste Stimmer seiner Frischangetrauten vernahm, die forderte:" Dann lass mich das Sagen haben!"
In den zig Ehejahren wurde dieses Thema niemals mehr berührt.

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DER LYRISCHE ABEND

„Der Krümel“, sagte die Rothaarige auf dem Podium und deutete eine Verbeugung an.

Herta lehnte sich zurück. Die Vortragende, so um die Vierzig, hob und senkte ihre Stimme. Ihr wechselhaftes Mienenspiel war faszinierend. Mal schien die gute Frau zu leiden, mal in Verzückung zu geraten, wobei sie auf und nieder wippte.

Von dem, was sie vortrug verstand Herta zwar akustisch alles, aber inhaltlich so gut wie nichts. Die mollige Lotte neben ihr, zum neunundneunzigsten Mal mit einer Diätkur zugange, bot ihr ein Stück Knäckebrot an, dass Herta nervös in ihren Mund schob. Auf dem unbequemen Sitz wurde sie zappelig.

„Ja, hört die denn überhaupt nicht mehr auf,“ dachte sie verzweifelt und „warum tust du dir das an?“ Sie lenkte sich ab, zupfte ein paar Katzenhaare von Rudolfs Nichtsnutzen von ihrer Jacke und dachte aufseufzend, wie gut es denen doch unter Rudolfs Fürsorge daheim ging.

Als die Lyrikerin endlich unter frenetischem Applaus ihren Krümel losgeworden war, blieb Herta ihr eigener im Halse stecken. Sie hustete unaufhaltsam, was im Allgemeinen in solchen Kreisen als gesteigerte Aufmerksamkeit gelten soll, hatte sie sich jedenfalls sagen lassen.

Zu ihrem Entsetzen sprang die nächste Lyrikerin fast übergangslos aufs Podium. Herta schloss die Augen, übte sich in autogenem Training, was diesmal versagte.

Auch dieser Vortrag wurde von ihr nur akustisch wahrgenommen. Auch er wurde begeistert beklatscht. Sie verkniff sich als Einzige, weit und breit, zu applaudieren, selbst auf die Gefahr hin, als geistiger Tiefflieger zu gelten. Was sie nicht verstand, konnte sie unmöglich bejubeln!

Sie grübelte selbst zerstörerisch „Bist nur du so doof, oder sind die anderen soooo schlau?“

Es nagte an ihr. Selbstkritisch, wie sie immer schon war, musste sie der Sache unbedingt und unverzüglich auf den Grund gehen.

In der Pause vernahm sie pausenlos Lobgesänge über den schon sattsam erwähnten „Krümel.“

Was die Leute da hineininterpretierten erschütterte ihr Selbstvertrauen zu tiefst. Sie kam nicht umhin, sie im Stillen ob ihrer Intelligenz, Kombinationsgabe und die Fähigkeit etwas zu deuten, was ihr völlig abging, zu bewundern, ja, zu beneiden!

Sie hielt nach Lotte Ausschau. Sie war vermutlich zum stillen Örtchen unterwegs oder gabelte sich wieder einmal was Essbares auf.

„Was halten Sie von dem Beitrag?“ wurde Herta von einer völlig durchgeistigten Dame mittleren Alters gefragt. Sie war offensichtlich angeheitert, ohne Begleitung und schien Kontakt zu suchen. Ein bereits leeres Sektglas in der Rechten, „Intelligenz säuft,“ dachte Herta und eine schwarze Zigarette mit goldenem Mundstück in der Linken, wartete die Durchgeistigte auf ihren Kommentar.

„Welchen Beitrag meinen Sie?“ tat sie interessiert, wollte auf gar keinen Fall unhöflich erscheinen. Die hatte ihr noch gefehlt! Sie versuchte Zeit zu gewinnen.

„Den hervorragenden über den Krümel“.

Herta verschluckte ihre eigene Spucke, hustete erneut und anhaltend, was ihr Gegenüber entzückt als gesteigerte Aufmerksamkeit deutete. Hertas weniger intellektuelle Mutter würde dieses Gehuste als „Friedhofsjodler“ bezeichnet haben.

Die Intellektuelle zwinkerte ihr aufmunternd und erwartungsvoll zu, was so viel wie:

„Nun trau dich schon!“ heißen sollte. Ewig konnte Herta sich nicht an ihrem Hüsteln festhalten. Sie sagte bloß: „Och!“ Dabei zog sie die Stirn kraus, schob ihre Brille zurecht, versuchte einen möglichst gescheiten Gesichtsausdruck zu vermitteln.

Das Ende der ersehnten Pause enthob sie jedweder, vermutlich auch dümmlichen Antwort.

Sie sah Lotte auf sich zukommen, die wieder ausgiebig mit ihrem Knäckebrot beschäftigt war. Wieder holte sie ein Sprichwort ein. „Dummheit frisst“, schoss es Herta ungewollt durch den Kopf. Sie schämte sich dieser Feststellung. Sie nahmen ihre Plätze wieder ein.

„Hoffentlich geht diese lyrische Sintflut und vor allem unbeschadet an dir vorbei“, war ihr einziger frommer Wunsch. Sie musste unbedingt und unverzüglich die mit einem praktischen Verstand gesegnete Lotte um ihre Meinung fragen.

Der Schlussapplaus erlöste sie. Erschöpft, wie missmutig wandte sie sich dem Ausgang zu. Lotte trottete aufgeräumt hinter ihr her.

Im Auto überfiel sie ihre Freundin mit den Worten:

„Sag mal ehrlich Lotte, hast du von dem Krümelmist eigentlich etwas verstanden? Weißt du vielleicht, um was es dabei ging?“

„Na, um Krümel natürlich, du Dummchen lachte die Unkomplizierte und bemerkte zu Hertas Freude:

„Ja, glaubst du im Ernst, ich hätte ein Wort von diesem Scheißkrümel verstanden?“

„Warum hast du aber um Gottes Willen geklatscht?“

„Einmal mehr oder weniger geklatscht, was macht das schon, zudem kostet es keinen Cent mehr!“ Herta hätte jubeln mögen. Lotte hielt ihr das Knäckebrotpäckchen hin, holte tief Luft und schmetterte:

„Eins sage ich dir, liebe Herta, wenn dir meine Freundschaft in Zukunft etwas wert ist, dann versprich mir, mich nie wieder, wirklich niemals mehr zu einer solchen Lesung mitzunehmen!“

Das Versprechen konnte Herta ihr geben, nicht hundert-, nein tausendprozentig, schon im eigenen Interesse!

Ihrem Pensionär hat sie von dem verkorksten Abend niemals erzählt. Er lag schon im Bett, majestätisch wie die Sphinx, links und rechts von seinen treuesten Begleitern flankiert, der Beneidenswerte!

Herta blieb noch lange wach, konnte nicht abschalten.

Am nächsten Morgen bemühte sie sich erfolgreich um die Mail-Adresse dieser Lyrikerin. Verfasste ein Spottgedicht, wie sie es schon zu ihren Schulzeiten gehalten hatte und schrieb:

Griff ich nach einem Lyrikband

lag er mir schwer im Magen.

Vielleicht fehlt dir der Sachverstand?

Musst ich mich oftmals fragen.

So mancher aber scheint ganz Ohr,

täuscht vor, er würd verstehen.

Dabei macht er sich selbst was vor.

Aus meiner Sicht gesehen.

Er fühlt sich klug und auch bereit,

die Texte zu erkennen.

Liest Wörter nur, schön aufgereiht.

Wird sie dann Lyrik nennen.

Es erinnert sehr an jene Zeit,

wo in des „Kaisers neue Kleider“

die Dummen taten sehr gescheit.

Manipuliert vom schlauen Schneider!

Falls es eine Antwort geben würde, sähe die nicht gut aus, konnte sich Herta vorstellen und in der Tat, sie bekam keine.

„Nicht nur Lyrik, sondern auch Ignoranz spricht für sich,“ stellte sie nicht unzufrieden fest.

Beim nächsten Treffen konnte Herta den Krümel zum besten geben und so manches über ihren Pensionär. Durch ihn hatte sie immer wieder ein Geschichtchen parat. Auch ihre Freundinnen hatten in der Zwischenzeit, ein Monat ist lang, so einiges erlebt. Es war nicht immer nur zum Lachen.

DER VERRÄTER

Edda, diejenige, die sooo stolz auf ihren, man muss der Wahrheit halber sagen, sehr attraktiven Mann war, hatte Schiffbruch erlitten. Dieser Mann war Herta immer schon ein wenig zu schön gewesen. Man kennt den Spruch von der schönen Frau, die ein Mann nie allein haben kann. Warum sollte er nicht auch auf schöne Männer zutreffen?

Edda war noch heute mit ihren über sechzig Jahren eine Frau, die sich sehen lassen konnte mit ihren roten (wenn auch gefärbten Haaren). Er mit seinen grauen Schläfen wie es sich für einen fast Siebzigjährigen gehört und sie, waren ein tolles Paar, das immer noch Aufsehen erregte.

Sie lebten wie die Turteltauben, wie Edda selbst immer wieder freudig und dankbar erwähnte. Kinder waren ihnen leider nicht geschenkt worden, dafür aber „Purzel“, ein mittlerweile zehn Jahre alter Dackel mit treuen Augen und den typischen krummen Beinchen.

Ihr Krummbein liebten sie mindestens so, wie Rudolf seine Katzen, wenn nicht noch mehr, falls eine Steigerung überhaupt möglich war.

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