»Und euch hat viel mehr verbunden, als nur Liebe, oder? Du hast die Therapie beendet, kurz nachdem du mit ihm zusammengekommen bist«, schlussfolgerte Tom.
»Ja, er hat mir erst gezeigt, dass mein Leben noch Sinn macht.«
Silke betrachtete ihre Hände und ihre Augen wanderten zu seinen. Sie durfte ihn nicht berühren, auch wenn sie sich nichts mehr wünschte. Er zog sie an wie ein Magnet sein Gegenstück. Aber damit riskierte sie noch mehr Probleme.
»Möchtest du mir erzählen, was damals vorgefallen ist, bevor du dir Hilfe gesucht hast?«
»Es wäre leichter für mich, du würdest dir meine Akte durchlesen.«
Tom schüttelte den Kopf und faltete die Hände im Schoß. Er hielt sich selbst fest, aus Angst, Silke zu nahe zu kommen.
Sie war seine Patientin und er durfte unter keinen Umständen Gefühle für sie entwickeln. Außerdem kannte er sie doch gar nicht. Sie war ihm fremd ... aber vertrauter, als die anderen Menschen in seinem Umfeld.
»Nein, so arbeite ich nicht. Meine Therapie besteht aus Vertrauen, Silke. Ich werde die Unterlagen meiner Kollegin nicht lesen, weil uns beide das nicht weiterbringt. Wenn du mir nicht vertraust und mir deine Geschichte erzählst, werde ich dir nicht helfen können.« Er atmete tief durch. »Lass mich ehrlich sein und dir kurz sagen, was ich deinen Worten entnehme. Die Trennung von deinem Freund war sicher der Auslöser für einen Rückfall. Ich werde dir, bevor du nach Hause gehst, einen weiteren Fragebogen mitgeben, den wir nächste Woche auswerten. Wenn sich meine Vermutung bestätigt, liegt dein jetziges Problem nicht in der Trennung von Flo, sondern viel tiefer in der Vergangenheit. Du hast deine Therapie beendet, nachdem du Flo kennengelernt hast. Er hat dir Glück vermittelt, das auf dich gewirkt hat wie eine Droge. Jetzt hat diese Droge nachgelassen, weil er nicht länger Teil deines Lebens ist, dementsprechend kommen die ganzen alten Gefühle hoch.«
Tom kam nicht länger gegen den Drang an, Abstand von Silke zu halten. Er rutschte näher zu ihr und legte seine linke Hand auf ihre.
Erschrocken zuckten sie zusammen, als hätten Blitze sie durchzogen. Silke öffnete leicht die Lippen und starrte ihn an.
»Du hattest vollkommen recht, als du sagtest, dass du nicht geheilt bist. Denn tief in deinem Inneren ist noch immer eine Wunde, die schmerzt. Flo hat so wie Dr. Roth versucht, sie zu heilen. Beide haben es nicht geschafft. Vielleicht waren sie nicht die Richtigen für den Job.«
Tom lächelte schüchtern und auch Silkes Mundwinkel zogen sich leicht nach oben. Toms Berührung prickelte auf ihrer Haut.
»Und du bist der Richtige, der mein Herz heilen kann?«
Silke war sich der Zweideutigkeit ihres Satzes bewusst und im ersten Moment hätte sie ihn am liebsten zurückgenommen, als Toms Gesichtszüge sich wieder merklich anspannten und er ernst wurde.
»Ich beweise es dir«, antwortete er mit dunkler Stimme und zum ersten Mal seit einem halben Jahr machte der Druck in Silkes Herzen einem wilden Klopfen Platz.
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