Michael Kress - Nicht für alle Zeit

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Deutschland 1848
Eine Frau, drei Männer, ein Waisenjunge und die Revolution.
Die zwanzigjährige Eleonore will aus Liebe heiraten, nicht aus Vernunft. Und sie will den Armen helfen, deren Not lindern, und darüber ein Buch schreiben. Mit Leutnant August von Engel gibt es bereits einen hartnäckigen Verehrer. Der hat es vor allem auf das Geld und Ansehen ihres Vaters abgesehen.
Da trifft sie auf zwei Brüder. Friedrich ist ein angesehener Portraitmaler – und Geheimagent. Er will die bestehende Ordnung um jeden Preis aufrechterhalten. William ist Journalist, steht auf der Seite der Revolution und will für mehr Gerechtigkeit schreiben.
Eleonore ist zwischen beiden hin- und hergerissen. Und da ist noch ein Waisenjunge, den sie umsorgt. Wer wird neben ihm einen Platz in ihrem Herzen finden.

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Reichenbach ging zu einem Stadtplan, der an der Wand hing. William folgte.

»Sehen Sie, da sind wir«, erklärte Reichenbach. Er fuhr mit dem Finger über die Karte. »Dort schließt sich der Gendarmenmarkt an. In den Cafés können Sie die Journale studieren. Es gibt die Vossische Zeitung , etliche unbedeutende Provinzblätter, ausländische Journale und natürlich die Augsburger Allgemeine . Hierzulande ist die Presse streng reglementiert. Manchmal verschwinden die Zeitungen aus den Lesekabinetten, bevor sie gelesen werden konnten.«

»Ich werde meine Artikel in die Staaten senden. Dort gibt es keine Zensur«, sagte William.

Reichenbach wurde nachdenklich. »Wie Ihr Bruder sagte, sollen Sie über die Verwandten der Auswanderer berichten. Besuchen Sie die Vorstädte, etwa die Rosenthaler Vorstadt.«

Er orientierte sich auf der Karte.

»Hinter dem Oranienburger Tor liegt das Areal der Firma Borsig, die ich bereits erwähnte.« Wieder tippte Reichenbach auf die Karte. »Sie können da entlang der Stadtmauer gehen, vorbei am Hamburger Tor und weiter bis zum Rosenthaler Tor. Manchem gereicht ein Bretterverschlag als Unterkunft, viele wohnen in den Familienhäusern gleich Bienen in ihrem Wabenstock. Ich kann Ihnen ein Buch empfehlen, wo die dortigen Verhältnisse explizit beschrieben sind.«

»Gerne«, gab William zur Antwort.

»Fein, dann lasse ich Ihnen das Buch auf ihr Zimmer bringen. Bitte vermeiden Sie meiner Gattin gegenüber, davon zu sprechen. Sie regt das ganze Gehabe um die Vorstädte und deren Bewohner immer auf.«

Ruhn trat ein und brachte Kaffee auf einem Tablett.

»Und jetzt, Herr Euskirchen, müssen Sie mir von Amerika erzählen«, bat ihn Reichenbach.

***

Am Abend saß William in seinem Zimmer. Die Öllampe brannte und im Ofen loderte ein Feuer. Satte Wärme drang in seine Glieder. Er setze sich auf das Bett und zog seine Seekiste heran, öffnete sie und nahm die Wäschebündel nacheinander heraus. Darunter erschien eine lederne Abdeckung, unter der sich ein wenige Zentimeter hoher Zwischenraum befand. Mit seinem Taschenmesser fuhr er in die Ritzen und hob das Leder an. Da lagen mehrere Münzgeldrollen, die ihm Singer, sein Verleger, übergeben hatte. Genug für ein paar Monate. Vielleicht würde es ihm gelingen, ein wenig hinzuzuverdienen. Trotz der Zensur.

William rückte näher an die Lampe heran, nahm den Brief, der bei den Münzrollen lag, und las ihn zum wiederholten Male.

Lieber William,

helfen Sie der Wahrheit auf die Sprünge und fischen Sie Geschichten, die unsere Leser rühren.

Ihr Samuel Singer

William legte den Brief zurück und nahm eine der Münzrollen. Sie wog schwer in seiner Hand. Er legte sie auf die Decke, riss an dem Papier, bis Münzen herauskullerten. Preußische Taler, Silbergroschen und Pfennige. Er musste an die Landkarte Deutschlands denken, die er in Bremerhaven gesehen hatte. Singer hatte ihm erklärt, was er alles an Wechselgeld zu erwarten habe. Karolins, Heller, Groschen, Batzen, Mark und Schillinge. Alles Silber oder Kupfergeld. Sechsunddreißig Fürsten regierten im Land und jeder brachte eigene Münzen heraus. Im Norden, unter preußischem Einfluss, galt der Taler als bevorzugtes Zahlungsmittel. Im Süden der Gulden.

William betrachtete die Münzen, nahm eine in die Hand und trat an das hohe Fenster. Unten ratterte eine Kutsche vorbei. Gaslicht erleuchtete matt die Straße. William hob die Münze hoch.

»GOTT MIT UNS« stand auf dem Rand eingeprägt.

Er räumte das Geld zurück in den Zwischenboden, passte das Leder wieder ein und legte die Wäsche obenauf. Dann trat er an den Schrank, griff in die Tasche seines Mantels und fischte das Geldstück heraus, das er in Bremerhaven dem Wirt abgekauft hatte. Eine seltsame Münze , dachte er wieder. Er betrachtete sie eine Weile. Sie sah aus wie alle Silbergroschen, nur dass sie eben zwei gleiche Seiten aufwies.

Später saß er am Schreibtisch, tauchte die Schreibfeder in das Tintenfässchen und schrieb. Dem neuen Artikel gab er die Überschrift: »In einem feinen Haus«. Darin berichtete er von den Gepflogenheiten seiner Gastgeber, seiner ersten Fahrt durch Berlin. Am Ende legte er diesen Bericht in eine Mappe zu den anderen, die er bereits geschrieben hatte, über seine Ankunft in Bremerhaven, über sein erstes Zusammentreffen mit der Obrigkeit.

Sein Blick fiel auf das Buch, von dem ihm Herr Reichenbach erzählt hatte und das auf dem Schreibtisch auf ihn wartete.

»Lesen Sie den Anhang«, stand auf einem beigelegten Zettel. William blätterte das Buch durch, bis er zu der angegebenen Stelle kam.

Erfahrungen eines jungen Schweizers im Vogtlande , lautete die Überschrift des Anhangs. Und weiter: Der Vater webet zu Bett und Hemden und Hosen und Jacke das Zeug und wirkt Strümpfe, doch hat er selber kein Hemd. Barfuß geht er und in Lumpen gehüllt!

William las die halbe Nacht.

Wundersame Tauben

Stuttgart, Februar 1848

Den Tag über hatte es in Stuttgart geregnet. Das Pflaster glänzte feucht. Eleonore trat auf die Straße, schloss die Haustür und ging los, ohne sich umzusehen. Sie hatte von Engels Burschen schon vom Fenster aus entdeckt. Seine Nase lugte ab und zu hinter dem Brennholzstapel hervor.

Vor zwei Wochen war ihr aufgefallen, dass er sie verfolgte. Anfangs hatte sie noch gedacht, der Junge schwärme für sie. Doch dann hatte sie den Spieß umgedreht, war ihm gefolgt und hatte gesehen, wie er schnurstracks zu von Engel gelaufen war. Sie konnte nicht sagen, wie lange das bereits ging. Was dachte sich August von Engel? Wozu ließ er sie bespitzeln? Hatte er Angst, dass es einen Nebenbuhler gab?

Der Bursche würde ihr wieder folgen, das war ihr klar. Eleonore trug ein schlichtes Kleid, passend zu der doch eher ärmlichen Gegend, in die sie wollte. In den Händen hielt sie einen Weidenkorb. Ein Tuch verbarg den Inhalt. Heinrich Vogt würde Augen machen.

Der Weg zu ihm führte durch die halbe Stadt. Sie ging den Hang hinunter und erreichte nach einigen Minuten den Bahnhof. Dicker Rauch stieg hinter den Mauern hoch. Eleonore hörte ein lautes Zischen, als triebe hinter der hohen Fassade ein feuerspeiender Drache sein Unwesen. Erst gestern war sie mit ihrem Vater von Plochingen her mit dem Zug gekommen. Wie schnell waren die Städte, Dörfer vorbeigeflogen und wie sanft waren sie dahingeglitten. Welcher Tortur waren sie dagegen in den schaukelnden Kutschen ausgesetzt gewesen, die sie von Tübingen nach Plochingen gebracht hatte. In alle Richtungen wuchsen die Schienenstrecken. Wenn sie so alt wie ihr Vater sein würde, konnte man bestimmt in jede größere Stadt des Landes mit der Bahn fahren. Die Zeit steht nicht still . Hier passte Vaters Spruch.

Am Ende der Bahnhofstraße blieb sie stehen, tat so, als würde ihr Fuß schmerzen und massierte ihn. Sie sah zurück zum Bahnhofsgebäude. Dort, an einer der Säulen, lehnte von Engels Bursche. Eleonore ärgerte sich über den Leutnant. Sie würde ihn zur Rede stellen. Noch gehörte sie ihm nicht. Der Junge, der ihr da folgte, tat ihr ein bisschen leid. Heute würde er seine Mission nicht erfüllen.

Auf der Königstraße reihte sich Eleonore ein in die Flut an Leibern und achtete darauf, nicht irgendeiner Kutsche in den Weg zu geraten. Diagonal lief sie auf den Durchgang zu, der hin zum Alten Schlossplatz führte, wo Markt abgehalten wurde. Der Schatten des Torweges nahm sie gefangen. Eilig lief sie weiter, löste den Knoten des Kopftuches und nahm dieses ab. Nach einigen Metern gelangte sie ins Freie. Eleonore reihte sich in das Treiben ein. An zahlreichen Ständen wurden allerlei Waren angeboten. Unzählige Mägde liefen mit Körben umher. Alle trugen sie Kopftücher. Darauf beruhte ihr Plan.

Eleonore ging weiter bis zum Alten Schloss und blickte zum Torbogen zurück. Von Engels Bursche trat aus dem Durchgang, blieb stehen und suchte den Platz ab. Unsicher folgte er erst der einen, dann einer anderen Magd. Sie unterdrückte ein Lachen, wartete bis ihr der Junge den Rücken zuwandte und ging rechts vorbei am Alten Schloss.

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