Matthias Rathmer - Emma Nielsen - Die mit dem Teufel tanzt - Teil 1

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Emma Nielsen - Die mit dem Teufel tanzt - Teil 1: краткое содержание, описание и аннотация

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sie dachte, sie würde ihr leben schon meistern. irgendwie und irgendwann. so wie eben jeder denkt. und sie dachte, dass die liebe sie einmal für das entschädigen konnte, mit die anderen um sie herum sie immerzu bestraften. wie eben alle so dachten. sie hätte einfach nicht denken sollen.
als emma nach einer sonderbaren Begegnung zu entdecken beginnt, dass nichts um sie herum so ist, wie es scheint, sieht sie sich einer herausforderung gegenüber, die genauso überraschend wie wahnsinnig ist. denn wenn ausgerechnet der teufel mit dir tanzen will, solltest du wissen, auf welcher seite du stehst…

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Seit der Zeit, in der sie denken zu können in der Lage war, hatte sich Emma nie rundum wohl gefühlt. Irgendetwas war immer. Noch schlimmer als diese Gewissheit war der Umstand, dass sie, dachte sie über sich und die Welt um sie herum nach, für ihre ständigen Zweifel und seelischen Verkrümmungen nur bedingt selbst verantwortlich war. Emma war es gewohnt, mit ihren vielen Fragen allein und ohne Antworten zu bleiben. Was sie allerdings an diesem Tag im Spätsommer erlebt hatte, überstieg ihre Zweifel und Zerrissenheit um ein überirdisches Maß. Ihr Unterbewusstsein hatte seinen Dienst gleich schon mit Beginn der Ereignisse völlig versagt. Menschliche Vernunft und Phantasie, die Säulen jeder schlüssigen Erklärung, waren erstmals tatsächlich unmöglich geworden. Dabei war der Grund für diesen niemals zuvor so empfundenen Ausnahmezustand ihres aktuellen Ungleichgewichts durch und durch real. Er besaß zwei Beine, zwei Arme, zwei Hände, einen Kopf und zwei herrlich glänzende Mokkaaugen. Dazwischen lagen die verlockenden Merkmale eines Mannes, die, genauso simpel, ihre Hormone in Wallung gebracht hatten. Ein Unbekannter hatte es fürwahr geschafft, ihre Sinne zu reizen und mit seinem Auftreten für die genauso ungewohnten wie prickelnden Schwankungen in ihrem chemischen Haushalt gesorgt.

„Emma! Da bist Du ganz alleine selbst Schuld!” Sie griff eines der Kissen vom Kopfende ihres Bettes und vergrub genauso ratlos wie enttäuscht ihr Haupt. Am Morgen dieses Tages, der ihre Erlösung bringen sollte, hätte sie wie gewöhnlich die Hälfte von sich in ihrer Matratzengruft liegen lassen sollen. Das Leben war einfach nicht fair mit ihr. Wieder einmal.

Der Sommer ihres Lebens, wie sie den Abschnitt von Einsicht und Umkehr bezeichnet hatte, lag in den letzten Zügen. Die Ferien waren vorbei, das letzte Schuljahr hatte begonnen. Der Ernst des Daseins hatte sie wieder voll im Würgegriff. Alles war so, wie sie es kannte, wenn sie von der Befürchtung absah, dass sich ihr Hamsterrad fortan noch ein kleines bisschen schneller zu drehen drohte. Es ging aufs Abitur zu. Für die Zeit, die ihr bevorstand und die andere Leben nannten, hatte sie deshalb für sich selbst ein neues Konzept verfügt, das konsequent allen bisher gemachten Erfahrungen folgte.

„Ich habe mich entschieden. Weil es ganz offensichtlich nichts bringt, nach einem Sinn des Lebens zu suchen, werde ich mir fortan alle Mühe geben, ein Gefühl des Lebens zu entwickeln.”

Oskar hatte an einem der so sehnlich erwarteten leer anstaltsfreien Tage, an dem Emma ihm bei Bier und portugiesischen Tapas im Schanzenpark ihren neuen Kurs offenbart hatte, zunächst verwirrt wie nie drein geschaut, sich dann verschluckt und danach laut gerülpst. Später erst meinte er, dass es zwischen den Menschen immer schon hätte mehr geben müssen als Sex und eine gemeinsame Sprache.

Emma schlug ihre Fäuste in die Kissen. Dieser Tag, der zur Kür in der Zeit ihres Erwachens hatte werden sollen, war gründlich verlebt. Sie griff nach einem von Kaffeesatz verdreckten Handzettel, der an der Pinnwand hing und auf den sie zu schielen begonnen hatte, weil ihrer Lunge nach mehr Luft war. Ihr Urteil war gefällt. Er kam zu kitschig daher, dieser Engel. Er saß auf einer Wolke und lächelte einem so freundlich entgegen, wie es sich wohl die meisten Himmelsfahrer wünschten, wenn sie gestorben und von Gottes Personal in Empfang genommen worden waren.

„Der Mensch ist nur ein Mensch. Weil er liebt. Weil er vergibt,” las sie sich selbst zum wiederholten Male laut vor, als ginge es ihr darum, mit dem Klang dieser Buchstabenreihen ihre Bedeutung besser verinnerlichen zu können.

„Wie soll ich jemandem vergeben, von dem ich gar nicht weiß, ob es sich effektiv lohnt, ihm derart große Geschenke zu machen. Das gehört sich einfach nicht.”

Emma blinzelte angestrengt zurück auf den Diener Gottes. Die Worte des Engels standen auf einem Flyer, den sie vor dem vernichtenden Zugriff der Mutter hatte bewahren können, weil er sonst, ohne ihr Interesse, auf dem Altpapierstapel neben den Bioabfällen gelandet wäre. Immerhin hatte jemand eine Meinung und traute sich ihren öffentlichen Vortrag. Das war selten genug. Der Botschaft dieser klerikalen Hauswurfsendung allerdings konnte sie nur sehr bedingt folgen. Eitel oder narzisstisch wie die meisten im Allgemeinen um sie herum waren, hatte Emma längst aufgehört, anderen vorzugaukeln, dass es bereichernd sein könnte, sie auf ihren Irrfahrten durchs Leben zu begleiten, um entweder zu zweit oder in Ansammlungen ihrer Art doch nur wieder allein zu sein. Emma wollte nicht ungerecht sein. Doch seit langem schon bemäkelte sie den allgegenwärtigen Unsinn menschlichen Handelns. Wider jede Einsicht lebte sich die Mehrzahl scham- und skrupellos aus. Sie taten so, als ginge sie Verantwortung höchstens dann etwas an, wenn sie bezahlt wurde. Dabei kam niemand lebend davon.

„Wer sich für die Warums dieser Welt interessiert, wäre besser dumm geblieben.” Es gab Tage, da reduzierte Emma, hatte sie über die bedeutendsten weltweiten Krisenherde gelesen oder gehört, die Funktion und Daseinsberechtigung der Menschheit allein auf die Umwandlung von Sauerstoff in Kohlenstoff. Über alle anderen Ungerechtigkeiten, über den massenhaften Lug und Betrug in den unzähligen anderen Winkeln dieses Planeten wurde, wie sie mittlerweile begriffen hatte, deswegen nichts gesagt, weil die Berichterstattung darüber entweder manipuliert war, oder Spalten wie Sendeminuten für verblödende Werbung vorgesehen war.

Eine ganze Woche hatte sie in den letzten Frühjahrsferien damit verbracht, Kriege, Katastrophen, Korruption und andere Untaten aus zehn bedeutsamen Illustrierten zusammen zu tragen. Nicht weniger als einhundertzweiunddreißig Ereignisse von Belang hingen schließlich an ihrer Wand, von der einst Robbie Williams seinen Charme als lebensgroße Puzzlegestalt versprüht hatte. Das Leben machte einfach keinen Sinn. Die Menschen machten einfach keinen Sinn. Emma wusste, dass allgemeine Verurteilungen nicht wirklich etwas taugten. Sie veränderten nichts. Sie veränderte mit ihnen nichts. Weil die Defizite vieler einzelner aber in der Regel überwogen, und es keinen gab, zu dem sie hätte aufsehen können, stellte sie die Menschheit als Einheit immer häufiger in Frage. Gute Musik als Ausflug in eine kleine, heile Welt fegte diese Missstände schon lange nicht mehr aus ihrem Hirn.

„Was denkst Du gerade?” hatte sie Oskar gefragt, als sie damals, im nasskalten April, eine ganze Weile schweigend, gelangweilt und genervt nebeneinander im Auto gesessen hatten, weil sich auf der Rückfahrt der Straßenverkehr gestaut hatte. Sie waren ein ganzes Wochenende über auf einem Raverfestival im Brandenburgischen gewesen. Emma hatte diesen Trip deswegen noch so genau im Kopf, weil sie nie zuvor heftigere Ohrenschmerzen und Herzrhythmusstörungen bekommen hatte als während und nach dieser zweitägigen Dauerbeleidigung für ihre Ohren.

Beide hatten bereits in einem der ersten Gespräche, die sie geführt hatten, nachdem sie sich kennen gelernt hatten, vereinbart, dass der jeweils andere zügig und ehrlich zu antworten hatte, wenn einer von beiden diese Frage gestellt hatte. Kein Mensch dachte tatsächlich an nichts.

„Dass neunzig Prozent der Menschen dumm und blöd sind,” war Oskars Antwort gewesen.

„Mehr!” hatte sie sofort ergänzt. „Wenn ich einen schlechten Tag habe, denke ich, dass es weit mehr sind.”

„Das darf man aber um Himmelswillen bloß nicht laut sagen, um nicht ans Kamener Kreuz genagelt und öffentlich mit Katzenkot beworfen zu werden.”

„Kamener Kreuz?”

„Ist da, wo sich die erste und die zweite Autobahn unserer Republik kreuzen. Die, die Hitler einst bauen ließ. Mit all den Dummen und Blöden.”

„Es ist heute genau so,“ seufzte Emma auf. „Neunzig Prozent der Menschen sind wie Knete in den Klauen ein paar weniger. Zerquetscht von Macht und Ohnmacht. Sie sind dumm, ehrerbietig, namenlos, habgierig, zivilfeige und konsumsüchtig. Keine Revolution, kein Krieg, keine Regierung und kein Herrschaftssystem hat daran in den letzten dreitausend Jahren etwas ändern können, nicht einmal die Philosophen, die Künstler, die Denker oder die anderen Großen ihrer Zeit.”

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