Günter Wilkening - Der Franzmann

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In dem Roman erzählt der Autor die wechselvolle Geschichte einer Bauernfamilie während des Zweiten Weltkriegs und der Zeit danach. Er führt dem Leser die sie seelisch belastende Untreue einer jungen Ehefrau vor Augen, ihre für sie unerklärliche Liebe zu zwei Männern und ihre quälenden Zweifel, ob sie sich ihrem Ehemann offenbaren soll, der alsbald nach dem gewaltsamen Tod des französischen Gefangenen aus dem Militärdienst entlassen wird, aber auch die allmähliche Wandlung ihres Vaters, eines zunächst überzeugten Nationalsozialisten zu ihrem inneren Gegner, der jedoch aus Angst um seine Familie weiterhin als Bürgermeister seines Dorfes, als Ortsgruppenleiter und Ortsbauernführer eine Linientreue heuchelt und bis zum bitteren Ende so weiter macht wie bisher, obwohl er inzwischen erkannt hat, dass er bereits seit 1934 auch als Angehöriger der SA einem verbrecherischen Regime gedient hat. Der Autor lässt den Leser aber auch teilhaben an mehreren tragischen Kriegsereignissen und dramatischen Erlebnissen der Familie Brammer unmittelbar vor Kriegsende und in den unsicheren Monaten danach.

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In Grafenhagen hatte es nach seiner Kenntnis keine Judenverfolgungen gegeben. Allerdings hatte er gehört, dass einige Juden vor etwa drei Wochen von der Polizei abgeführt worden seien. Selbst gesehen hatte er das aber nicht. Was mit ihnen geschehen war, wusste er nicht. Über die Verhaftung hatte er sich jedoch weiter keine Gedanken gemacht. Er war mehr im Unterbewusstsein davon ausgegangen, dass es sich um Kriminelle gehandelt habe.

Auch die weiteren Programmpunkte der NSDAP hatten seine volle Zustimmung gefunden, und er hielt sie auch jetzt noch nach Beginn des Krieges für richtig: So die Forderung nach Gleichberechtigung des deutschen Volkes gegenüber anderen Nationen, die Forderung nach Land und Boden (Kolonien) zur Ernährung des deutschen Volkes und die Verpflichtung des Staates, in erster Linie für die Erwerbs- und Lebensmöglichkeit der Staatsbürger zu sorgen, und wenn das nicht möglich sei, Nichtstaatsbürger aus dem Land zu weisen. Auch der Programmpunkt, die Einwanderung Nichtdeutscher zu verhindern, fand seine Zustimmung, ebenso der, dass der Einzelne nicht gegen die Interessen der Allgemeinheit verstossen dürfe, dass Gemeinnutz vor Eigennutz gehen müsse, die Forderung nach einem großzügigen Ausbau der Altersversorgung und nach der Schaffung eines gesunden Mittelstandes. Den rücksichtslosen Kampf gegen Verbrecher, Wucherer und Schieber sowie gegen diejenigen, die das Gemeininteresse schädigen, stimmte er voll und ganz zu. Die Forderung, besonders veranlagte Kinder armer Eltern ohne Rücksicht auf deren Stand und Beruf auf Staatskosten auszubilden, fand ebenfalls seine Zustimmung, ebenso die zugesicherte Freiheit aller religiösen Bekenntnisse im Staat, sofern sie nicht dessen Bestand gefährdeten oder gegen das Sittlichkeits- und Moralgefühl der germanischen Rasse verstoßen würden.

Der Programmpunkt, dass die Partei den Standpunkt eines positiven Christentums vertrete, ohne sich konfessionell an ein bestimmtes Bekenntnis zu binden, beruhigte seine religiösen Gefühle. Schließlich hatte er bei der Prüfung des Parteiprogramms vor seinen Eintritt in die Partei die Forderung nach einem Verbot der Jugendarbeit, nach einer körperlichen Ertüchtigung der Jugend mittels gesetzlicher Festlegung einer Turn- und Sportpflicht und nach der Bildung eines Volksheeres und der Schaffung einer starken Zentralgewalt des Reiches befürwortet.

Die zahlreichen Fragen, die sich ihm hinsichtlich einzelner Punkte des Parteiprogramms hätten stellen sollen, hatte er bisher nicht erkannt, auch nicht die Gefährlichkeit des Programms für die Freiheit der einzelnen Bürger. Er hatte die Forderungen und die Zusicherungen allgemein für gut und notwendig befunden, und Fragen dazu waren ihm nicht eingefallen.

Seine Frau Lina und seine Tochter Anna hatten bisher wenig Interesse für Politik gezeigt, was ganz in seinem Sinne war. Es genügte, wenn sich in der Familie nur er allein politisch betätigte, wenn auch nur im ganz kleinen dörflichen Rahmen, wenn er gelegentlich die politische Situation im Kreise seiner Familie erklärte und wenn die anderen mehr oder weniger widerspruchslos zuhörten.

Kein politisches Interesse zeigte auch seine Magd Marie Tegtmeier.

Bei Fritz Tegtmeier war sich Karl Brammer hinsichtlich der politischen Einstellung seines Knechtes nicht im Klaren. Hin und wieder hatte jener schon mal ironische Bemerkungen gemacht, die Karl Brammer nicht gepasst hatten, weil sein Knecht mit diesen Äußerungen Zweifel an der Redlichkeit des Parteiprogramms und den Zielen der Regierung zum Ausdruck gebracht hatte. Es hatte ihm aber fern gelegen, daraus irgendwelche Konsequenzen für seinen Knecht zu ziehen.

Da Karl Brammer der SA angehörte, besaß er natürlich eine entsprechende Uniform, die er bisher stolz bei Parteiversammlungen in Grafenhagen und bei besonderen Anlässen, zum Beispiel bei der Beerdigung eines Parteigenossen und am Heldengedenktag im November, getragen hatte, wenn er bei den Trauerfeiern und am Kriegerdenkmal seines Dorfes eine Rede halten musste, was ihm an sich nicht lag, was er aber als seine Pflicht als Ortsgruppenleiter, Ortsbauernführer und Bürgermeister ansah, der er sich nicht entziehen konnte.

Darüber hinaus besaß er einen dunklen und einen grauen Anzug, dessen linke Revers jeweils ein Parteiabzeichen der NSDAP zierte. Beide Anzüge hatte er sich vor Jahren bei einem Schneidermeister in Grafenhagen anfertigen lassen, der ihm von Zeit zu Zeit auch Cordhosen und Arbeitsjacken schneiderte. Die Anzüge passten ihm heute noch, wie er bei jedem Tragen mit Genugtuung feststellte. Einige Parteigenossen von ihm hatten dagegen im Laufe der Zeit zu seiner Schadenfreude einen solchen Umfang angenommen, dass sie gezwungen gewesen waren, ihre Anzüge und ihre SA-Uniform wiederholt ihrem neuen Körperumfang anzupassen.

Als Karl Brammer gerade im Begriffe war, den Hochsitz zu verlassen, hörte er von der Weide aus Richtung seines Hofes laute Rufe eines Mädchens: "Onkel Karl! Onkel Karl!"

Von einer Sprosse der Leiter zum Hochsitz blickte er erschrocken in die Richtung, aus der die Rufe kamen. Er glaubte, es sei etwas Schlimmes passiert. Dann sah er in etwa fünfzig Meter Entfernung seine Nichte Liesel, die sechzehn Jahre alte Tochter seiner Schwester Caroline Neuwinger, und deren gleichaltrige Freundin Hilde Bartels. Beide besuchten die Oberschule in Grafenhagen und näherten sich nun laufend dem Hochsitz.

Karl Brammer stieg die Leiter hinab und erwartete, auf dem Feldweg stehend, die beiden Mädchen, die außer Atem waren, als sie den Hochsitz erreichten.

"Was ist denn passiert?" fragte er immer noch in der Befürchtung, es sei etwas Schlimmes geschehen.

Liesel stammelte erschöpft: "Onkel Karl, Onkel Karl, Claus hat das Ritterkreuz bekommen. Er hat einige Tage Sonderurlaub erhalten und kommt heute Abend mit dem Zug in Grafenhagen an. Papa holt ihn vom Bahnhof ab."

Beide Mädchen strahlten Karl Brammer an, der befreit lachend erwiderte: "Ich freue mich riesig, Kinder. Aber ich habe schon seit einiger Zeit damit gerechnet. Nach 35 Luftsiegen war diese Auszeichnung fällig. Sag deinen Eltern und Claus, dass ich heute Abend zu ihnen komme."

"Ist das nicht toll, Onkel Karl? Wir alle sind stolz auf ihn," rief Liesel begeistert.

"Ja, das stimmt," ergänzte Hilde, "wir alle sind sehr stolz auf ihn." Und etwas verlegen fügte sie hinzu: "Ich bewundere ihn sehr, Herr Brammer."

Karl Brammer bemerkte nicht, dass dem Tonfall zu entnehmen war, dass Claus für Hilde mehr bedeutete als nur der Bruder ihrer Freundin, dass sie für ihn Zuneigung empfand.

"Ist Mama auch stolz auf Claus?" fragte Karl Brammer vorsichtig.

Er stellte diese Frage, weil er wusste, dass seine Schwester Caroline nicht damit einverstanden gewesen war, dass sich ihr Sohn 1938 nach dem Abitur freiwillig zur Luftwaffe gemeldet hatte, und dass sie voller Angst um ihn war. Auch stand sie dem Krieg und der nationalsozialistischen Bewegung kritisch gegenüber, wie Karl Brammer zahlreichen Äußerungen seiner Schwester entnommen hatte.

"Ich glaube ja," erwiderte Liesel etwas zögernd und wunderte sich über die Frage ihres Onkels.

Dann fügte sie hinzu: "Wir müssen gleich wieder weg, weil wir noch zu einer Freundin wollen. Tante Lina und Anna wissen schon Bescheid."

"Na, dann man los. Ich nehme an, dass ihr mit dem Fahrrad gekommen seid," bemerkte Karl Brammer lächelnd.

"Heil Hitler, Onkel Karl. Bis heute Abend."

Die beiden Mädchen hoben den rechten Arm und liefen gleich darauf den Weg zurück, den sie gekommen waren.

"Heil Hitler," rief Karl Brammer ihnen nach.

Beide Mädchen gehörten dem Bund Deutscher Mädel, dem BDM, an und waren nach dem Eindruck des Bauern mit Eifer dabei.

Franz Neuwinger, Liesels Vater, 50 Jahre alt und Oberförster im Dorf Brinke, etwa drei Kilometer von Wöhren entfernt, war Karl Brammers Schwager. Er war auch Parteigenosse, aber ohne besondere Aufgaben in der NSDAP. Er gehörte jedoch nicht der SA an. So richtig begeistert über den Krieg und über die Ziele der Nationalsozialisten war er nach Karl Brammers Eindruck nicht. Jener war wohl nur deshalb der Partei beigetreten, weil ihm ein Beitritt seitens der Parteiführung und seiner Vorgesetzten nahegelegt worden war und weil er als Beamter keine Schwierigkeiten mit der Verwaltung und der Partei haben wollte. Im Übrigen war er, anders als seine temperamentvolle Frau, ein reservierter Mensch, der sich mit kritischen Äußerungen über den Krieg und über die Partei zurückhielt und sich am Wohlsten fühlte, wenn er im Wald und hinter dem Schreibtisch seiner Arbeit nachgehen konnte.

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