Günter Wilkening - Der Franzmann

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In dem Roman erzählt der Autor die wechselvolle Geschichte einer Bauernfamilie während des Zweiten Weltkriegs und der Zeit danach. Er führt dem Leser die sie seelisch belastende Untreue einer jungen Ehefrau vor Augen, ihre für sie unerklärliche Liebe zu zwei Männern und ihre quälenden Zweifel, ob sie sich ihrem Ehemann offenbaren soll, der alsbald nach dem gewaltsamen Tod des französischen Gefangenen aus dem Militärdienst entlassen wird, aber auch die allmähliche Wandlung ihres Vaters, eines zunächst überzeugten Nationalsozialisten zu ihrem inneren Gegner, der jedoch aus Angst um seine Familie weiterhin als Bürgermeister seines Dorfes, als Ortsgruppenleiter und Ortsbauernführer eine Linientreue heuchelt und bis zum bitteren Ende so weiter macht wie bisher, obwohl er inzwischen erkannt hat, dass er bereits seit 1934 auch als Angehöriger der SA einem verbrecherischen Regime gedient hat. Der Autor lässt den Leser aber auch teilhaben an mehreren tragischen Kriegsereignissen und dramatischen Erlebnissen der Familie Brammer unmittelbar vor Kriegsende und in den unsicheren Monaten danach.

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Ihr mit einem Holzfußboden versehenes Zimmer, das mit einem fast zwei Meter hohen gusseisernen Ofen, einem Sofa, einem Tisch, zwei Stühlen, einem Korbsessel, einem Kleiderschrank und einem Bett ausgestattet war, suchte sie auch dann auf, wenn sie die offene Stelle ihres linken Beins mit Wundsalbe einreiben und mit frischen Lappen aus Leinen belegen wollte, die sie täglich in der Küche auskochte und dann draußen oder in der großen Diele trocknete. Von ihrem langjährigen Hausarzt, der inzwischen ebenso alt geworden war wie sie, hatte sie erfahren, dass es keine Möglichkeit gäbe, das Bein zu heilen. Sie müsse mit der großflächigen offenen Stelle an ihrem linken Unterschenkel wohl bis zu ihrem Tode leben.

Wenn sie die Leinenlappen auf der offenen Stelle des Beins wechselte, war ihr Wimmern vor Schmerzen selbst bei geschlossener Zimmertür bis auf die große Diele zu hören. Schmerzen im offenen Bein verspürte sie aber auch bei Wetterumschwüngen. Dann klagte sie bei ihrer Arbeit in der Küche wiederholt: "Es gibt anderes Wetter, es gibt anderes Wetter. Mein linkes Bein reißt wieder so."

Sophie Brammer war eine fromme Frau, die fast jeden Sonntag mit ihrem klapprigen Fahrrad zur Kirche fuhr und am Gottesdienst teilnahm. Radfahren fiel ihr leichter als gehen. Sie kannte viele Gebete aus der Bibel auswendig, insbesondere aus den Psalmen, und nicht selten hörte Karl Brammer, wenn er zufällig auf der Diele war, seine Mutter vor dem Einschlafen laut beten. Sophie Brammer hatte sich bemüht, ihren Sohn und ihre jetzt 46 Jahre alte Tochter Caroline Neuwinger, die mit einem Oberförster verheiratet war, im christlichen Sinne zu erziehen.

Karl Brammer, der inzwischen den Hüttenbereich wieder verlassen hatte und auf dem Weg zu seinem Hochsitz war, ging das alles in diesen Augenblicken durch den Kopf. Er genoß solche geruhsamen Gänge über seine Weiden und Wege. Er verspürte dann keinen Zeitdruck, konnte bewusst die Natur in sich aufnehmen und seinen Gedanken nachgehen.

Er blieb einige Male stehen und blickte zufrieden in die Runde. In der rechten Tasche seiner grauen Leinenjacke hatte er einige Nägel und einen Hammer, mit denen er eine locker gewordene Sprosse der Leiter zum Hochsitz wieder trittfest machen wollte. Unter der Jacke trug er ein weißes Leinenhemd, das am Hals aufgeknöpft war. Ein breitrandiger, keck leicht nach rechts geneigter und etwas nach vorn geschobener dunkler Hut warf einen Schatten auf die glatte, gebräunte Gesichtshaut des Bauern, und seine warme, braune Cordhose bedeckte seine grünen Gummistiefel bis in den Bereich seiner Fußknöchel.

Karl Brammer, etwa 1,80 Meter groß und stattlich aussehend, war an diesem Nachmittag mit sich und der Welt zufrieden. Er fühlte sich gesund, war Eigentümer von etwa hundert Morgen Ackerland, etwa vierzig Morgen Weide und Wald, und in den Stallungen seines Hofes warteten zweiundsechzig Schweine und Ferkel auf ihre Verwertung. Zehn Kühe sorgten für Milch und ebenso viele Rinder wuchsen heran. Vier kräftige Pferde halfen bei der Bestellung der Felder, und zahlreiche Hühner und Gänse bevölkerten den Platz vor dem Hofgebäude. Dazu besaß er ein Fahrrad, das er häufig benutzte, und eine Kutsche, die aber nur gelegentlich, vornehmlich an Sonntagen im Sommer, zum Einsatz kam. Von den drei Pferdewagen, die zum Hof gehörten, war einer ständig als Kastenwagen hergerichtet, der vorn eine Sitzbank hatte, meistens nur von einem Pferd gezogen wurde und besonders zum Transport von gefüllten Säcken, gemähtem Gras, von Ferkeln und ausgewachsenen Schweinen und von anderen Sachen eingesetzt wurde. Nicht selten fuhr Karl Brammer oder sein Knecht mit diesem Wagen aber auch zum Einkaufen nach Grafenhagen. Die zwei anderen Wagen wurden für das Einfahren von Heu und Korngarben verwandt. Sie konnten sowohl zum Leiterwagen für den Transport von Heu und Korn als auch zum Transport vom Mist hergerichtet werden. Das geschah in der Weise, dass auf die beiden Bretter, die ständig auf den zwei Achsen der Wagen lagen, rechts und links je eine Leiter mit etwa einen Meter langen Sprossen gelegt und gegen die etwas schräg nach außen ragenden Holmen auf den Achsen gelehnt wurde oder - zum Transport von Mist - statt der Leitern je ein etwa fünfzig Zentimeter breites Brett.

Darüber hinaus besaß Karl Brammer selbstverständlich Pflüge, Eggen, Walzen, einen Grasmäher, ein Gerät zum Wenden von Heu, eine Mähmaschine als Selbstbinder, die das Korn nicht nur schnitt, sondern gleich in Bunde band, sowie ungezählte Handwerksgeräte, die für den Betrieb einer Landwirtschaft unerlässlich waren.

Der Bauer war sich bewusst, dass er seinen Hof ohne die tatkräftige Mithilfe seiner zwei Jahre jüngeren Frau Lina, seiner 24 Jahre alten Tochter Anna Zurheide und seines Knechts und seiner Magd, der Eheleute Fritz und Marie Tegtmeier, nicht bewirtschaften könnte. Und er war dankbar dafür, dass die Zusammenarbeit mit ihnen bisher weitgehend reibungslos verlaufen war. Als selbstverständlich sah er das nicht an. Besonders an Tagen wie dem heutigen, wenn er allein war und ihm so manches durch den Kopf ging, wurde ihm das bewusst.

Ein leichtes Lächeln huschte über sein Gesicht, als er an seine Frau dachte, auf die er stolz war. Sie mochte zupacken und war in seinen Augen gutherzig, lebensklug und praktisch veranlagt. Ihre Freude an Geselligkeiten und ihre natürliche Fröhlichkeit, aber auch ihre zurückhaltende Hartnäckigkeit, mit der sie nicht selten ihre Vorstellungen und Wünsche bei ihm durchsetzte, begeisterten ihn immer wieder, wenngleich er Hemmungen hatte, ihr gegenüber seine Anerkennung und Empfindungen zum Ausdruck zu bringen.

Lina Brammer war ein optimistischer Mensch, der oft und gern lachte. Sie äußerte gelegentlich, dass ein Tag, an dem nicht gelacht werde, ein trauriger Tag sei. Sie verstand es, Freude zu verbreiten und ihren Angehörigen, ihren Mitarbeitern auf dem Hof und den Tagelöhnerinnen, die insbesondere zur Erntezeit für einige Tage zur Mithilfe eingesetzt wurden, die oft schwere Arbeit zu erleichtern. Karl Brammer amüsierte sich selbst nach vielen Jahren seiner Ehe noch darüber, wenn er daran dachte, dass seine Eltern zunächst gegen eine Verbindung mit Lina gewesen waren, weil sie nicht von einem Bauernhof stammte. Ihre inzwischen verstorbenen Eltern hatten nur eine bescheiden Kuhbauernstelle gehabt und hatten Zeit ihres Lebens zu den wenig Begüterten im Nachbardorf gehört. Aber es waren rechtschaffende Leute gewesen, die ihre drei Kinder zu tüchtigen Menschen erzogen hatten. Eine Schwester von Lina, die mit einem Arbeiter verheiratet war, wohnte mit ihrer Familie in Grafenhagen, und ihr Bruder lebte mit seiner Familie in Hannover, wo er als Angestellter in einer großen Firma beschäftigt war. Gegenüber Lina selbst hatten Karl Brammers Eltern jedoch nie zum Ausdruck gebracht, dass sie ihnen als Schwiegertochter nicht genehm war. Lina hatte aber gespürt, dass sie ihr gegenüber Vorbehalte gehabt hatten, jedenfalls vor der Hochzeit. Karl Brammer hatte sich jedoch bei seinen Eltern durchgesetzt und Lina geheiratet. Seine Eltern hatten dann schon recht bald nach der Hochzeit erkannt, dass Lina auf den Hof passte und sie die richtige Frau für ihren Sohn war.

Sorgen machte er sich hin und wieder über seine selbstbewusste, hübsche, gut gewachsene Tochter Anna Zurheide, die in seinem Haushalt lebte. Sie hatte nach Ansicht ihrer Eltern zu wenig Abwechslung, weil sie von morgens bis abends in den Betrieb des Hofes eingespannt war und trotz der Nähe ihrer Eltern und der Eheleute Tegtmeier zu viel allein war. Für eine junge Frau musste das auf Dauer deprimierend sein. Aber Karl Brammer konnte ihr zu seinem großen Bedauern nicht helfen. Ihr Mann war beim Militär. Tanzveranstaltungen waren seit Kriegsbeginn untersagt, und im Übrigen hatte sie auch wenig Neigung, etwas allein zu unternehmen, von der Teilnahme an Frauenveranstaltungen in der Kirchengemeinde mal abgesehen. Gottesdienste besuchte sie meistens in Begleitung ihrer Eltern und ihrer Oma, und wenn sie gelegentlich in Grafenhagen ins Kino ging, war in der Regel ihr Vater oder ihre Mutter dabei.

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