Carmen Immel - Schuld war nur die Mustertapete! Sagt Mutter!

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Schuld war nur die Mustertapete! Sagt Mutter!: краткое содержание, описание и аннотация

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Als 1967 an einem Dienstagmorgen um 9.05 Uhr jemand in mein Paradies brüllte, stellte ich mit Entsetzen fest, dass die Außenwände des warmen und weichen Beutels, in dem ich bis eben friedlich gelegen hatte, heftig gegen mich drückten. Erst hörte ich einen lauten Knall und dann wurde es rutschig. Von draußen schrie jemand so laut, dass mir die Ohren schallerten. Was machten die mit mir? Warum zwängte man mich in diesen engen, dunklen Tunnel, wo doch am Ende ein grausames Wesen auf mich wartete? Irgendjemand wurde heftig zusammengeschissen und ich war froh, dass es anscheinend nicht mir galt. Als ich in dieses grelle Licht rutschte, bekam ich die erste Ohrfeige meines Lebens und Hass auf diese Furie. Ein schimpfendes Monster packte mich und warf mich auf die Brust einer schwitzenden, liebevoll schauenden Person und dann hörte ich die Worte:
Datt Plag ist da!

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»Aaaaaaaaaaaaaaah«

Und die wilde Panik um mich rum machte alles noch schlimmer. Übrig blieben von mir zwei Füße wie ein Yeti und die Schienbeine offen und mit dicker Kruste. Ich konnte mit zig tausend Ausreden die Spritzen vermeiden und redete mit Engelszungen, dass ich gutes Heilfleisch besitze, und schaffte es, mir den Doc vom Hals zu halten. Das größte Pflaster wurde zugeschnitten und ich wurde wie eine Mumie von den Schenkeln abwärts verbunden. Die Kruste vom Blut fummelte ich mir später immer wieder auf. Das war wie eine Sucht von mir, überall an meinen Wunden musste ich herumfummeln. Aber das war meine letzte Nachbarschaftshilfe, das hatte ich mir geschworen.

Die Knüpfnadel und der Augapfel

Ich liebte es als Kind, zu knüpfen. Damals gab es noch die Handarbeitsläden, die alles Erdenkliche hatten, was man brauchte, um hässliche Kissenbezüge oder gehäkelte Schals zu gestalten. Es gab kein weißes Stück Stoff im Haus, welches nicht der Handarbeit zum Opfer gefallen wäre. Es wurden Sonnenblumenkissen gehäkelt. Die Oma hatte die kompliziertesten Strickmuster und ich lernte, mit mehreren Nadeln zu stricken. Die Geschwister übten sich derweil an Musikinstrumenten und ab und zu spielten wir Band und man übergab mir zwei Versandhaus Kataloge und Stöcke, mit denen ich Schlagzeug spielte. Ab und zu durfte ich auch mal an die Gitarre und ich vergesse nie, wir mir auf einmal eine Saite ins Gesicht schoss. Ich hatte das Gefühl, als hätte man nach mir geschossen. Gitarre war gefährlich, daher ab sofort verboten für Klein-Peti. Irgendwann hatte ich mit dem Knüpfen angefangen und manchmal hakte es ganz schön in dem festen Stoff und ich bekam schon als Kind kleine Wutanfälle, wenn ich irgendwo festhing. Es war ein Sonntagabend, lauschig familiär und Klein-Peti knüpfte an ihrem Kissenbezug. Wenn ich dran denke, wie rau das damals war und ich mein Gesicht niemals darin gebettet hätte, aber was soll’s, ich hab mit Feuereifer mein Muster geknüpft. Gegen 21 Uhr abends begann das Malheur. Ein Faden wollte einfach nicht nur dieses gefährliche Teil von Nadel und ich zog mit brachialer Gewalt an der Nadel und dann hatte ich die Knüpfnadel plötzlich im Auge stecken. Schreie, Gekreische, wildes Gefuchtel, auf mich zu stürmende Personen, die mich vom Stuhl rissen und meinen Kopf auf die Tischplatte drückten, mein Rücken auf der Tischkante krumm gebogen, die Beine runter hängend, zeigten mir auf, dass irgendwas nicht stimmte. Die Panik kam einem Bombenangriff gleich. Die Knüpfnadel hing im Augenlid ganz tief oben drin fest. Ich bemerke, dass es damals noch keinen Notdienst gab und unser gefühlt hundert Jahre alter Doc nicht zu Hause war. Es wurde nach einem Augenarzt gefahndet. Man packte mich also vorsichtig in eine dicke Jacke, weil Augenverletzte wohl schnell frieren (heißer Sommer) und schleifte mich zu einem Taxi und ich hatte den Auftrag, mich weder zu bewegen, noch zu atmen, noch zu blinzeln. Ich sah aber das dunkle Teil als Schatten und fühlte auch so langsam etwas in meinem Kopf stecken. Ich war noch immer sauer auf die Nadel. Meine Schwester saß neben mir und achtete auf alle Bewegungen. Später in einer Arztpraxis kam ein weiß gekleideter Mann fürchterlich nahe an mich ran und knallte mir einen Blindmacher (Betäubungssalbe) ins Auge. Das war das Schlimmste. Einseitig blind. Wie sollte ich am nächsten Tag Fahrrad fahren, geschweige denn die Baumbude fertig zimmern? Blind auf einem Auge, bei mir brach eine Welt zusammen. Dann entfernte der weiße Mann die Nadel und klebte mein Auge zu und statt die Heilsalbe nur ins Auge zu schmieren, fühlte ich die Paste im ganzen Gesicht. Dann faselte er, noch was von tapfer und übergab, mir ein hässliches Plastiktier. Die Knüpfsachen wurden verbannt, waren ab sofort zu gefährlich für Klein-Peti. Das einzig Gute daran war, dass ich mal wieder Held unter den Kindern war und keiner von denen hatte den Piratenblick. Auch sah keiner so bescheuert aus und ich musste tagelang mit dem Fetzen rum laufen und wie das juckte und störte. Irgendwann nahm man mir das Teil aber endlich vom Gesicht runter.

Meine erste Hauptuntersuchung beim Kinder–TÜV

Tja, nun wollten sie mir doch tatsächlich endgültig ans Fell. Ich hatte ein Gebiss, welches jedes Pferd neidisch werden ließ. Meine Zähne kunterbunt zusammen gewürfelt und da musste was getan werden. Denn Klein-Peti knackte Hähnchenknochen und kaute stundenlang an einem Kotelett herum und die Beisserchen wollten wohl flügge werden. Nun krachte es eines Morgens im Gebiss und ich stand gerade in der Latrine und dann flog etwas Weißes auf die Fliesen und kullerte genau unter die Tür vom Klo. Mist, was war das? Ich hüpfte zum Spiegel hoch und sah, dass ich blutete. Heul ... kreisch ... ich fiel auseinander. Mutti kam angelaufen und fragte mich erschreckt, was los sei, dabei wollte sie die halb offene Tür ganz aufdrücken und knartschte fest. Mutti versuchte den Zahn unter der Tür raus zu fummeln und endlich hatte sie ihn. Dann guckte sie mir in den Schlund und befand, dass der Zahn genau dort gesessen hatte, wo jetzt ein blutendes Loch klaffte. Sie bog mein Gesicht nach hinten und ich dachte, jetzt bricht sie mir noch das Genick. Ab zum Zahnarzt und dann noch das volle Programm, befand Mutti. Schreck lass nach, was hieß das? Ich wurde eines Morgens gewaschen, was das Zeug hielt, meine Zähne wurden geschrubbt, dass der erste Zahnschmelz noch nicht mal daran dachte, bei mir zu entstehen und in der Badewanne schäumte es auf Rekordhöhe. Irgendetwas hatte man mit mir vor und ich bekam Angst. Noch nicht mal Hunger hatte ich vor lauter Argwohn und den Tee, den sie mir fast mit Magensonde einflößte, musste ich mit Würgen schlucken, denn das Kind musste was im Magen haben. Grausam, auch noch Kamillentee. Dann wurde mir der Scheitel strammgezogen, die beste Feinrippunterwäsche raus gesucht, am Bobbo gerochen und wehe, ich ging noch mal aufs Klo. Junge, Junge, jetzt wurde mir aber ganz mulmig. Wir fuhren mit dem Bus in die Stadt und dann sah ich zu meinem Entsetzen das große Klinikschild. KRANKENHAUS! Kreisch, ich fing anzubetteln und zu wimmern:

»Muttiiiii?«

»Ja Peti?«

»Mutti, ich bin doch nicht krank?«

»Nein, du wirst nur ordentlich untersucht«

»Mutti?«

»Jaaaaa Peti?«

»Aber ein Zahn ist doch nicht ganz krank?«

»Peti, du musst jetzt ganz tapfer sein, der Onkel Doktor will wissen, ob dein Herz in Ordnung ist. Weil du immer blau anläufst, wenn du schwimmst und dann musst du noch geimpft werden!« Peng, impfen, der saß! Hatte irgendwas mit Nadeln zu tun und ich musste an Muttis Hand (festgezogen) mit Füßen hinter mir her geschliffen, mitgehen. Mein an den Türen festhalten, brachte nichts, auch nicht mit den Füßen gegen den Türrahmen stemmen. Nein, die hatte Kraft, die Mutti. Meine Tränen liefen mir in Strömen ganz leise die Wangen runter und dann wurde ich aufgerufen. Gott, diese ganzen Instrumente und dann kamen die Weißkittel rein. Eine ganz liebe Schwester versuchte mich zu ködern:

»Guddi, guddi, die kleine, liebe, tapfere Peti wird jetzt untersuuuuucht und guddi, das tut gar nicht weh, guddi, guddi und dann macht es noch einen Pieks und dann sind wir ganz schnell fertig« Innerlich dachte ich: "Ruf den Bestatter an, du Schickse und gib deine Maße durch". Sie zogen mich aus, ich heulte still vor mich hin. Mein Racheplan wuchs ins Unermessliche und dann machte es nicht guddi, guddi, sondern die Schickse haute mir erst 4 Spritzen in meinen verkrampften Po und denn noch so ein scharfes Teil in den Oberarm. Mann! War ich bedient. Ich kippte um. Jetzt kam es noch schlimmer. Nur weil meine Seele mal eben aus dem Körper geschleudert war, sollte ich daaaa bleiben? Jetzt wurde es mir aber zu bunt. Mit Engelszungen belaberte ich meine Mutti, dass sie mich unverzüglich komplett mit nach Hause zu nehmen hatte. Upps, das Kind wurde auch noch aufmüpfig. Die Schwester war ein wenig angepieselt. Konnte ich verstehen, ich war es ja auch. Dann kam noch der Herzdoktor und verkabelte mich, dass ich dachte, ich würde beim Stromversorger dazu geschaltet. Zum Glück pumpte meine Pumpe nur auf Wutbeschleunigung und man fand nichts. Das blaue Anlaufen hatte also nichts zu bedeuten. Und dann packten sie mich noch und stellten fest, dass ich X-Beine hatte und dass das eine Bein kürzer war als das andere. Ok, man hatte den Grund für meine spätere Frührente also auf ein Blatt geschrieben. Jetzt war aber endlich gut. Aber Mutti kannte kein Erbarmen. Endlich im Bus, musste ich Mutti noch kurz anatmen. Warum das jetzt noch? Zahnarzttermin! Geschult in Sachen Weißkittel ging ich ganz locker in das übel riechende Wartezimmer und wartete auf das Knarren von des Doktors Blechstimme. Was sollte jetzt noch kommen? Da stand er dann, der Folterstuhl. Ich schaute noch zu Mutti zurück und verabschiedete mich von meiner ehemals schönen Welt und beschloss ganz tapfer zu sein. Erst folgte das nach hinten Biegen meines kleinen Körpers auf dem großen Stuhl, dann der Sabberlatz und dann sutschten bei mir die Tränen vor Verzweiflung. Die größte Brille á la Glasbaustein wölbte sich über mich, der Doc erdrückte meine kleine Hand und der Schmerz lenkte schon mal von der Spritze ab, die gleich folgen sollte. Eine Frau kam rein und guckte mich strafend an. Ich glaub das war die Anwärterin auf den Dominajob, der erst Jahre später erfunden wurde. Sie schmiss etwas Saugendes, Zischendes an und dann kam was Blinkendes, Spitzes und dann packte der Doc meinen Kiefer und zog und zog an meinem Kinn herum. Peti krampfte den Kiefer zusammen, und da ich Knirscher war, hatte er keine Macht über mich. Er rief Mutti rein. Die sollte mich überreden, das Mäulchen aufzumachen. Pah, nichts da. Jetzt war Schluss. Aber der Mann mit der dicken Brille wurde zornig und dann packten sie mich und rissen an meinem Mund rum. Ich schrie los und forderte den noch nicht erfundenen Kinderschutzbund an. Heul, war es nicht genug für heute? Dann haben sie mich mit Engelszungen gebeten, den Mund nur mal kurz zum Gucken aufzumachen. Ok, ich tat ihnen den Gefallen, und als er gerade in mir rum fummeln wollte, schlugen meine Zähne aufeinander. Ich hatte mich auch noch verschluckt. Ich bäumte mich auf und spuckte los, die Augen kamen aus dem Kopp und zack ... hatte ich eine sitzen. Der Doc hatte mir eine geschossen. Wie vom Donner gerührt wurde meine Mutti zornig und ich dachte, jetzt bringt die ihn wohl um. Ich rang um Luft und Mutti brüllte. Der Zahnarzt brüllte Mutti an. Die Helferin sah mich an, als wäre ich etwas Übersinnliches und stürmte aus dem Zimmer. Ich suchte im Telefonbuch, nach der Nummer vom Bestatter, denn wenn Mutti sauer war, war sie nicht mehr zu bremsen. Ich ging dann später mit ihr, mit offenem zerzaustem Haar aus der Praxis und man überlegte danach lange, ob man mich wirklich noch mal zur Untersuchung bringen wollte. Jahre später erfuhr ich, dass der alte Doc danach die Praxis dichtgemacht hatte, ob ich ihm die Hand abgebissen hatte? Ich war der neu gekürte Arzt- und Praxenschreck und Mutti versorgte mich ab sofort bei halb schlimmen Wunden mit jedem Pflaster, was sie finden konnte.

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