Joana Goede - Der Dichter und der Tod

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Der weltfremde Dichter Winfried Kromnagel wird durch einen plötzlichen Leichenfund mitten hinein in eine Mordserie geworfen, die sich nur um ihn zu drehen scheint. Gemeinsam mit Hauptkommissar Mehring versucht er mit allen Mitteln, das weit um sich greifende Sterben aufzuhalten. Doch das Gift schlägt immer wieder aus ungeahnten Richtungen zu, während Kromnagel vom Mörder persönlich bedroht wird.
Viele Wendungen in dem Fall sorgen für reichlich Verwirrung und falsche Fährten, denen Mehring und Kromnagel folgen. Nicht selten müssen sie zu spät erkennen, dass sie sich geirrt haben und einen anderen Weg einschlagen. Der Mörder spielt mit ihnen und lässt auch am Ende einiges im Unklaren.

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Die Stimme war dumpf und klang unmenschlich. Sie wirkte nicht richtig verzerrt, aber irgendwie unnatürlich. Wie aus einer anderen Welt kommend, wie aus einer anderen Zeit. Die Betonung der Wörter war ungewöhnlich, die Silben zu sehr gedehnt.

Kromnagel hörte: „Sie werden schweigen.“ Er wusste nicht, wie er reagieren sollte. Denn er traute sich gar nicht zu antworten. Nur der Automatik in sich hatte er es zu verdanken, dass er nicht anders konnte, als auf diese Wörter, die für ihn keinen Sinn ergaben, folgendermaßen zu reagieren: „Wie meinen Sie das? Wer spricht da?“ Kromnagel konnte das gar nicht verhindern. Er hatte es fragen müssen, ohne sein Zutun. Das völlige Unverständnis drängte ihn dazu.

Die Stimme sagte nun: „Sie werden niemandem etwas sagen. Sie werden schweigen über alles, was Sie heute gesehen haben.“

Kromnagel stockte das Blut in den Adern. Er stotterte hilflos in den Hörer: „Ich...ich...habe...nichts...hören...hören...Sie....bitte...ich...“

Aber die Stimme unterbrach ihn barsch und bellte nun: „Sie schweigen! Hören Sie? Sie werden schweigen! Es wird Ihnen leid tun, wenn Sie etwas sagen!“

Aufgelegt. Einfach aufgelegt. Kromnagel glaubte, er müsse auf der Stelle das Bewusstsein verlieren. Mit dem Hörer in der Hand stand er still. Der Hörer tutete. Kromnagel sank langsam auf den Boden, verweilte auf den Knien. Hielt den Hörer fest umklammert. Sein erster Gedanke war: Mehring. Der zweite war, dass er in keinem Fall Mehring anrufen durfte. Er sollte schweigen. Doch wie sollte er? Worüber sollte er schweigen? Hatte er der Polizei nicht schon alles erzählt?

Kromnagel legte, noch auf den Knien, den Hörer zurück. Wollte die Verbindung zu dem anderen, dem Unbekannten, der ihn bedrohte, endgültig abbrechen. Und doch fürchtete sich Kromnagel weiter. Der Täter kannte Kromnagel. Er wusste seinen Namen, seine Adresse, seine Telefonnummer. Womöglich beobachtete er Kromnagel bereits seit dem Augenblick ihres Aufeinandertreffens auf dem Friedhof. Kromnagel wurde bewusst, dass der Mörder die ganze Zeit hätte unsichtbar irgendwo an einer Wand im Regen stehen können. Niemand hätte ihn sehen können. So viele Leute waren dagewesen, so viele hatten einfach herumgestanden. Friedhofsbesucher, Friedhofsgärtner, Polizisten, frühe Café-Gäste. In dem Gewühl hätte der Mörder Kromnagel in Seelenruhe beschatten können. Der Mann an der Haltestellte fiel ihm ein. Ein kalter Schauer stürzte seinen Rücken hinab.

Kromnagel wollte die Karte holen. Mehrings Karte. Alles in ihm schrie danach, beschützt zu werden. Beschützt vor einem Irren. Er kroch auf den Knien zu seinem Schlafzimmer, denn dort lag der Mantel, in den Mehring geistesgegenwärtig seine Karte mit der Telefonnummer für Notfälle gesteckt hatte. „Das ist ein Notfall“, dachte Kromnagel. „Das ist ganz bestimmt einer.“ Er erreichte das Bett, fand seinen Mantel, kramte darin herum und erstarrte. Er wurde richtig bleich und hielt inne. Denn das Telefon klingelte erneut. Erst konnte Kromnagel sich nicht bewegen, nach dem dritten Klingeln aber stürzte er erschrocken ins Wohnzimmer, griff nach dem Hörer und rief atemlos: „Ja?“

Zugleich erhofft und gefürchtet hatte er die Stimme des unheimlichen Anrufers, denn er wollte ihm sagen, dass er ohne Brille praktisch blind auf die Entfernung war. Dass er ihn nicht hatte sehen können und deshalb auch niemandem etwas sagen konnte.

Es war allerdings nicht die Stimme von vorhin, stattdessen war es Sixtus. „Du, wo warst du denn? Ich habe zehnmal bei dir geklingelt heute Vormittag. Ja. Hast du Essen da? Benni kommt heute direkt nach der Schule. Eigentlich sollte er heute nicht, aber seine Mutter hat Termine. Arzt oder so. Da hat sie ihn auf mich abgeschoben. Sie will nicht, dass er allein Zuhause rumhängt und am Rechner zockt. Er soll seine Schularbeiten erledigen. Naja. Da muss ich eben einspringen. Jetzt brauche ich für ihn Abendessen. Der frisst ja wie ein Scheunendrescher. Hast du nun was?“

Kromnagel sagte sauer und erleichtert zugleich: „Nichts. Gar nichts. Nur Katzenfutter. Das wird er nicht wollen.“

Sixtus seufzte tief und meinte: „Gut, dann werde ich noch einkaufen gehen müssen. So ein verdammter Mist. Brauchst du was, soll ich was mitbringen?“

Kromnagel sagte wieder: „Nichts. Ich brauche nichts. Danke.“

„Dann mache ich mich jetzt mal schnell auf die Socken, bevor der Bengel hier ankommt. Gut, dass heute meine freie Nacht ist. Da habe ich ja auch nichts Besseres zu tun als diesen Jungen zu hüten. Schönen Nachmittag noch, alter Hase.“ Er legte auf.

Kromnagel fand es merkwürdig, gerade an diesem Tag, der mit einem toten Hasen angefangen hatte, als alter Hase von seinem Bruder bezeichnet zu werden. Zwar nannte Sixtus alle möglichen Leute alter Hase , aber gerade jetzt rief diese Bezeichnung bei Kromnagel eine Menge unangenehmer Assoziationen hervor.

Und just als Kromnagel endlich wieder ins Schlafzimmer gehen und die so wichtige Karte suchen wollte, ging wieder das Telefon und dieses Mal nahm Kromnagel direkt ab. Nun war es Anabells liebe Stimme, die er hörte. Ein leichtes Wärmegefühl machte sich in ihm breit. Anabells Gutmütigkeit und Lebensfreude vertrieb ihm direkt ein wenig die schreckliche Angst, welche ihm die bedrohliche Stimme eingeflößt hatte.

Anabell rief in den Hörer: „Mann, Winni, bei dir ist aber auch wirklich ununterbrochen besetzt! Mit wem bitte musst du denn permanent quatschen, wenn ich dich anrufen will? Ich melde mich an, für heute Abend. Hast du Essen im Haus?“

Kromnagel sagte erfreut: „Nein, gar nichts. Nur Katzenfutter.“

Anabell lachte: „Na, dann werde ich uns etwas mitbringen müssen. Was ist mit Chinesisch? Tristan und du, ihr mögt das doch beide gern.“

Kromnagel erwiderte: „Ich möchte aber nicht, dass du dich für uns verschuldest. Eine Tiefkühlpizza würde es auch tun.“

Anabell meinte: „Red keinen Stuss, bitte! Wenn ich komme, will ich auch, dass ihr was Vernünftiges esst. Wenn ihr das sonst schon nicht so oft tut. Also. Hast du wenigstens einen schlechten Wein da?“

Kromnagel: „Schlechten Wein habe ich, wie du weißt, immer da.“

Anabell: „Na wenigstens darauf kann man sich verlassen. Ich komme um 18.00 Uhr. Du kannst den Tisch decken und eine von den alten Platten anmachen. Das passt zu dem Wetter draußen, wirklich grässlich. Warst du schon draußen, heute? Unfassbar, nur Regen, Regen, Regen. Selbst mit Schirm kann man unmöglich trocken bleiben.“

Kromnagel murmelte: „Ja, ich, ich weiß wohl.“

Anabell: „Gut, ich komme dann. Bis gleich.“

„Bis gleich“, sagte Kromnagel, dann hatte die flotte Anabell auch bereits aufgelegt. Er wusste nicht, ob er ihr hätte vom Friedhof erzählen sollen. Ob er ihr überhaupt etwas erzählen durfte. Schließlich wollte er sie unter keinen Umständen in diese Sache mit hineinziehen.

Anabell war für Kromnagel fast wie eine Tochter. Zwar war die Beziehung mit ihrer Mutter irgendwann zerbrochen. Doch sie waren in Freundschaft auseinander gegangen, sprachen noch ab und an miteinander und verstanden sich gut. Anabell sah in Kromnagel mehr als einen verflossenen Liebhaber ihrer Mutter. Für sie war er ein Ruhepol in ihrem aufwühlenden Leben, ein stiller Punkt, an dem man anhalten und durchatmen könnte. Einer, mit dem man fest rechnen konnte, weil er immer da war, wenn man ihn brauchte. Anabell hatte sich stets einen Vater gewünscht wie diesen Winfried Kromnagel, den sie liebevoll Winni nannte und der sich diesen Spitznamen von ihr, von sonst aber keinem gefallen ließ. Zu ihrem richtigen Vater hatte sie seit vielen Jahren keinen Kontakt mehr.

Sie war nun auch schon Ende Zwanzig und arbeitete zu Kromnagels Freude in einer Buchhandlung. Durch ihn hatte sie die Liebe zum Buch entdeckt, er hatte mit ihr das Lesen geübt, als sie ein kleines Kind war. Am Anfang natürlich nur einfache Kinderbücher, aber bald hatte sie alles verschlungen, was er ihr anschleppte. Und sich alles von ihm vorlesen lassen, das seine Bibliothek bereithielt. Zusammen hatten sie gezittert bei Moby Dick und auch bei der Schatzinsel, hatten über die drei Musketiere gelacht und Tom Saywers Tante verspottet. Am liebsten aber ließ sich Anabell von Kromnagel seine eigenen Gedichte vorlesen. Das war nicht immer so gewesen. Seine Lyrik hatte sie erst zu schätzen gelernt, als die Liebe zwischen Kromnagel und ihrer Mutter sich in Nichts aufgelöst hatte. Durch diese schönen, feingliedrigen und sauber gestalteten Gedichte war sie Kromnagel noch näher gerückt. Kromnagel hatte ihr, seit er sie kannte, alles gewidmet, was er veröffentlichte. „Für meine liebe, kleine Anabell/ Der Freude größter, schönster Quell“ hieß es da etwas altmodisch. Aber so war Kromnagel eben. In der Zeit zurückgeblieben, hoffnungslos exzentrisch.

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