»Privatier?« Augenblicklich dachte Barnaby Kern daran, et-was in seinem Leben falsch gemacht zu haben. Er konnte sich nicht vorstellen, mit sechzig Jahren so viel verdient zu haben, dass er würde privatisieren können.
»Wir haben einige Mappen mit Bildern gefunden. Glauben Sie, dass er damit auch handelte?«
»Natürlich verkaufte er auch Bilder. Er sagte immer, man müsse den richtigen Zeitpunkt beim richtigen Kunden abwarten, um den Höchstpreis erzielen zu können.”
Kern war nicht erstaunt über diese Aussagen. Kein Mensch konnte einen so aufwendigen Lebensstil führen, wenn nicht pausenlos Geld in die Kasse gespült wurde.
»Kannten Sie Kunden von ihm?«
»Nein. Daraus machte er ein großes Geheimnis. Ich sah hin und wieder Autos vor seiner Tür. Erst kürzlich stand ein perlweißer Rolls-Royce mit einem russischen Kennzeichen vor seinem Grundstück. So etwas fällt auf.«
Kern notierte sich das. »Es kann sein, dass wir später noch Fragen an Sie haben. Für heute ist das alles, danke.«
Douglas brachte die beiden Kommissare zur Tür. Der Schneeregen hatte aufgehört. Nun war es nur noch glatt.
»Ich möchte, dass wir ihn genau checken«, sagte Kern.
»Wieso ist seine Frau nicht in einer Klinik bei uns, sondern am Starnberger See?«, fragte Lenz.
Sie gingen noch einmal zum Schubertschen Haus. »Na, ne heiße Spur?«, frotzelte Mertens.
»Wir sind nicht so schnell wie die Tatortgruppe«, sagte Kern gelassen. »Habt ihr schon etwas Wesentliches?«
»Unter dem Toten lag eine Lithografie. Sie ist total blutverschmiert. Aber wesentlich würde ich das nicht nennen.«
Sie gingen in die Bibliothek. Nachdem der Arzt seine erste Untersuchung getätigt hatte und die Tatortspuren gesichert waren, war der Tote vorsichtig herumgedreht worden. Dabei fand man das Bild. Kern erkannte sofort Das Lächeln der Mona Lisa . Es war das dritte der fünfundzwanzig Exemplare. Darüber hinaus hatte man es total mit Blut verschmiert, so, als wäre es von einem Maler mit einem breitflächigen Pinsel grundiert worden. Nur dass die Grundierung über dem eigentlichen Bild lag. Und das war eine neue Methode.
»Sie haben Recht, Mertens, das ist nichts Wesentliches«, sagte Kern und nickte Lenz zu, der mit einem Auge zwinkerte. »Lassen Sie davon eine Nahaufnahme machen.« Dann verabschiedeten sie sich von der Tatortgruppe, um zum Präsidium zurückzufahren. Schon an der Tür drehte sich Kern noch einmal um. »Ich brauche eine detaillierte Aufstellung allen Schmucks, der sich im Haus befindet, mit den dazugehörigen Fotos.«
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