Erwin Guido Kolbenheyer - Meister Joachim Pausewang

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Ein Roman aus dem Schlesien der Zeit des Dreißigjährigen Krieges.
Während der Belagerung Breslaus durch die schwedisch-sächsische Armee (1632) lässt sich der Schuhmachermeister Joachim Pausewang in der eingeschlossenen Stadt auf Reflexionen über sein Leben ein, dessen Begebenheiten in ihm wieder auferstehen und im Niederschreiben zum Zwiegespräch mit dem die Stadt verteidigenden Sohn und dem fernen Nachfahren (dem «gelahrt Urenkelein») werden. Die Erinnerungen weiten sich dann im Fortgang des Berichtens immer wieder zu einer philosophischen Reflexion, die unbefangen, ohne die religiöse Form schon abzustreifen, einer metaphysischen Einordnung des Erlebens nachgeht. Inhaltlich wird diese Reflexion u. a. durch Betrachtungen des «Philosophus Teutonicus» Jakob Böhme angeregt, von denen der Protagonist des Romans als jugendlicher Werk- und Wandergenosse des Böhme und später durch dessen Schrift «Aurora» Kenntnis erlangt, denen er aber nicht immer bedenkenlos folgt: « … – allein auch durch mich Schuster weht das Ewige seine Bahn hin.»
Zuerst erschienen 1910. Der Roman wurde ins Englische («A Wintertime Tale») und ins Tschechische übersetzt.

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Impressum

Alle Rechte, insbesondere das der Übersetzung in andere Sprachen und des Nachdruckes, behält sich die Kolbenheyer-Gesellschaft e. V. vor.

© 1967 Kolbenheyer-Gesellschaft e. V.

E-Book-Ausgabe: © 2019 Kolbenheyer-Gesellschaft e. V.

published by epubli – www.epubli.de

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Nit als seie die Fahrt meines Lebens von jener Ewigkeit zu dieser andern gar sunderlich und was Merkwürdigs; hundert sein die selbigen Weg gangen. Auch kann ich auf keins gelahrten oder hochmögenden Mannes Ermunterung weisen und also beschönigen, daß meine Feder geschwätzig wird. Und dannoch, mein Sohn, mein Basil, derweilen du auf dem Walle stehst und nach der Schanz der Schwedischen und Sächsischen lugst, daß unsre liebe Stadt Breslau kein ohnbedacht Verderben überfalle nachtschlafender Weile, und da im Hause alles schweigt, ein seltsamer Frieden durch mein Herz wallt, hab ich mir einen weichen Ganskiel zugeschnitten. Der schabet sanft übers Papier hin, und sein Flüsterton wird unter meinem Lauschen leibhaftig, als rauneten mir meine Lieben zu, deren Dasein an das meinige geklungen, jedes nach seiner Weis: Meine liebe Hausfrau, deine Mutter Christin, die treue Ruh meiner Seelen; vielwert und vielgerühmt Jakob Böhme, mein Jugendgenoß, und Magister Chrysander Struppius, Hochgelahrt, so nun auch schon die Erde schmeckt – und manche und andre. Sie flüstern ihr Wort in das Schaben der Feder. O Friede, der mein Herz umfängt! O sanfter Ton des Gottes, darein ich ganz gebettet bin!

Einer aber reckt sich auf in seiner Kühnheit und Gewalt. Seiner Sehnsucht Mantel schwillt flügelgleich und schattet meine Kindheit. Mein Vater Pätzke! Was vor ein herzerschütternd Rufen schallt in mein Ohr von dem fernen, ungekannten Grab her? Mengte sich nit die milde Weis meiner Blaterpfeif drein, ich sänke hin und meine Hand müsset bebend vom Papiere gleiten. So aber tut auch die heimliche Blüten ihren Kelch auf, sie hauchet einen Duft, von eignen, fremden Gärten her. Sei mir gegrüßt, du Ursel Trobitzin, an der ich aus dem Kindertraum erwachet!

Wort um Wort sinkt nieder. Es gleicht dem Flockenfall. Wie ein Glitzern ist der silbrige Atem Lunae über meinen Schnee gebreitet, dann mein Herz ruht im Winterschnee, und meinen Scheitel deckt der weiße Fall der Jahre. Auch auf den Dächern draußen und auf den Plätzen und wohin dein wachsam Auge schweift, mein Sohn Basil, vom Walle beim Sandtor – Winter und Schnee und der Hauch Lunae darüber.

Was kleidet der Schnee da draußen? Weiß nit. Wird viel Not sein und wenig Freud, zu diesen schweren Zeiten. Was birgt der Schnee auf meinem Scheitel? Weiß nit. Es fallen eim die Gedanken an, gut und böse, und gleichen dem Winde, kannst nit sagen, von wannen er kummt und wohin er zieht. Was der Schnee des alten Herzens birgt, das sollst du aber wissen, mein Basil, dann über ein Kleines soll das Herz verstummen. Wirst in der chimischen Truhen die Blätter finden, drauf in diesen Nächten Wort um Wort gefallen. Und mir ist, als müßten die Worte dann auferstehen in deiner Brust, und du wirst sagen: Er war mein lieber Vater Joachim Pausewang, der Herr schenke ihm Frieden in der Ewigkeit.

Kunnt aber sein, daß dein Herz in Lieb erschwölle zu den längst verronnenen Tagen – als wie auch mir geschehen, da ich noch jung war und keine eigne Vergangenheit hinter mir fühlet – dann im Menschen schlummert ein Hang nach dem Verweheten. Und kunntest bei dir denken, daß diese Blätter wert zu halten seien von Kind auf Kindeskind. So stößt mir die Furcht zu, es möchte ein Urenkelein so gelahrt werden als der Magister Chrysander Struppius oder gar ein Philosophus und Weltweiser als der Jakob Böhme, den sie Philosophum Teutonicum nennen und das mit Recht. Also kunnt mein Urenkelein seine liebe Stirn kraus ziehen und sagen: Seht, sehet mein Ahn! Und möcht ihm beifallen, was der Pastor Primarius Richter zu Görlitz in Hoffahrt und Dünkel Böhmen zurief (so aber in apologia von Grund aus widerlegt ward): „Sutor, calceus in manibus sit tibi, non calamus!“ Was besagt: Schuster bleib bei deinen Leisten und laß ab vom Schreiben.

Daß nun mein lieb, gelahrt Urenkelein nit müsse seine Stirn krausen, will ich mich, so gut ichs vermag, aller Philosophiae enthalten, nur mein Leben berichten und, was mich zu Frieden geführt, als einfältiger Chronist. Und will mich nit der Poesie, noch der Historienschreiberei unterfangen. Bin nit subtil, und Schelm können vor mir Frieden han, auch alle griechische Mythologiam laß ich billig meinem berühmten Landsmann Martino Opitzen, Poetae Laureato. Nur einiges Leben, doch Leben, mein Basil. Und das taugt auf keine Drechselbank.

So tauet der Schnee in meiner Brust. Mir ist, als ließe Luna von aller Herbigkeit und bitterer Kält und hauchete durch ihren kalten Schimmer eine milde Hitze hernieder. Das muß wohl das Gedenken sein. Hat nit Sunnenkraft und macht doch das Herz erwärmen. Ist schon wie der Glanz Lunae, nur ist mehr Lieb innen. Und ist ein sanftes Lecken an dem Schnee. Hat nit die Grimmigkeit und raffende Wucht des jungen Lenzes, der aus Maul und Nüstern mit schröcklichem Odem fegt. „Ichbin jetzt der Herr“, brüllt er, daß die Schneekoppen aufschreit; ruht nimmer, bis Mutter Erden vor ihrem wilden Bräutigam erzittert und, als ein Weib, daselbst in Liebe treibt, knospet und erblüht, wo sie auch fürchten kann. Dann schmiegt sich der wilde Mann gar freundlich in ihren Schoß, und es geht ein Lachen durch die Welt. – Allein, dies Lachen ist kein Gleichnis vor das Tauen in meiner Brust, vor mein Gedenken. Das ist nur ein Streichlen von sanfter, warmer Hand; wühlt nit vom Grund auf.

Ist fürs erst dein und meine Zeit, mein Basil, die von mir tauet.

Dein und meine Zeit! Indem ichs schreib, kreischt mein Federkiel, als seie dannoch alle Sänftigkeit entflohen. Mich faßt ein Zittern, als führ des Elends Krallenhand mir an die Brust und schüttle mich am Wamse. Es flackert mein Licht und weint helle Tränen, die alsbald vor Bitternis erstarren.

Und Breslau schläft.

Luget ich hinaus, möcht nichts erblicken, dann eine weiche Flockendeck und den Glanz Lunae auf ihr. Und wollt mich schier verwundern: Was zuckt die Flockendeck nit auf, wie das Brusttuch einer schluchzenden Frau? Du Lug von Frieden und Schlaf!

Draußen auf der Dom-Insul liegen Schwed und Sachs bei sechzehen hundert an Fußknechten und Reuttern. Liegen hinter dicken Schanzen. Haben etlich Stück aufgefahren, die blicken aus hohlen Augen auf dich, mein Basil. Was nütz, daß die römisch Meß dort nit gelesen wird? Was nütz, daß auch dort das reine Wort gepredigt wird? Es gleichet ja mehr dem Schatze, welichen ein greulicher Wurm heget. Sein Arkebuß und Pike, Schlangenfalkonet und Kaptalkarthaun, Bomben, Karkossen, Granaten gottgefällige Register, so ihr an eurer grimmigen Kriegsorgel gezogen habt, Lobpreis dem Herrn zu singen? Und hätt ein fürsorglicher Rat nit seit Jahr und Tag unsre beiden Korn- und Zeughäuser beim Sandtor und am Burgfeld mit Frucht und Wehr gefüllt, ei, so naget Breslau am Hungertuche, dieweil Schwed und Sachs die Zufuhr sperren zum einträglichsten Teil. Wollet ihr allso predigen, daß der Mensch nit lebe vom Brot allein, sundern vom Wort, ihr lieben Glaubensbrüder hinter Schanz und Graben auf der Dom-Insul? Wahrlich ein Höllenmusica, eure Kriegsorgel, und ein Höllenpredigt, euer Lauern!

Mein Basil, dieweil deine Augen über diese Blätter gleiten – wills Gott, zu besseren Tagen – steigt in deinem Sinn ein grauer Nebel auf als wie ein Rauch. Das ist die Sorg und Unrast verwichener Herbestzeit. Und auf dem Wallen des Nebels zieht eine Imagination hin, daß du wohl aufseufzest ob einem solichen Gesicht.

Seit Jahr und Tag liegt unser hirschen, schäffen, reussisch Leder, harrt des Messers, drohet zu verderben. Unser Nachbar Weißgerber, der werte Meister Balzer Krebitz, fragt wieder und wieder: „Meister Pausewang, was ist? Tanzet man nimmer so leicht in eurem Schuhwerk oder drücket es die Füßlein der Kränzeijungfern?“

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