Erwin Guido Kolbenheyer - Meister Joachim Pausewang

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Ein Roman aus dem Schlesien der Zeit des Dreißigjährigen Krieges.
Während der Belagerung Breslaus durch die schwedisch-sächsische Armee (1632) lässt sich der Schuhmachermeister Joachim Pausewang in der eingeschlossenen Stadt auf Reflexionen über sein Leben ein, dessen Begebenheiten in ihm wieder auferstehen und im Niederschreiben zum Zwiegespräch mit dem die Stadt verteidigenden Sohn und dem fernen Nachfahren (dem «gelahrt Urenkelein») werden. Die Erinnerungen weiten sich dann im Fortgang des Berichtens immer wieder zu einer philosophischen Reflexion, die unbefangen, ohne die religiöse Form schon abzustreifen, einer metaphysischen Einordnung des Erlebens nachgeht. Inhaltlich wird diese Reflexion u. a. durch Betrachtungen des «Philosophus Teutonicus» Jakob Böhme angeregt, von denen der Protagonist des Romans als jugendlicher Werk- und Wandergenosse des Böhme und später durch dessen Schrift «Aurora» Kenntnis erlangt, denen er aber nicht immer bedenkenlos folgt: « … – allein auch durch mich Schuster weht das Ewige seine Bahn hin.»
Zuerst erschienen 1910. Der Roman wurde ins Englische («A Wintertime Tale») und ins Tschechische übersetzt.

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Und mit ihr ist das Bild entwichen. Ich schreck auf als wie ein armer Landfahrer, der sich im süßen Heu verkrochen hat und nun erwacht, dann seine Sohlen brennen ihm schmerzlich. War nur ein Traum, flusterts in seiner bangen Brust – und er reibt die Augen. Trüb ists worden allumher und ein Nebelreißen hat ihn kühl genetzt. Was liegt dazwischen? Nichts, dann ein Augenaufschlagen. War er nit auf der Glatzer Reichsstraßen hinabgelaufen? Drunten in dem Tal, wo die Abendsunn ein sanftes Licht gestreut, ist das Haus gestanden. Friedlich hat der Schornstein geschmaucht. Der Vater hat ihn eingeführt, die Mutter hat einen Hirschbrei auf den Tisch gestellt, den umspület braunes Fetten gar freundlich. „Gottlob, daß d’ wieder daheim bist!“ – Er hat sich alsdann in sein Bett gestreckt, die Mutter hat seine brennenden Füß gewaschen und den Kolter auf ihn gebreit. „Mußt eine Weil daheim bleiben. Itz fällt bald Martini ein und dampfet schon der Mist … hast auch etlichs erspart?“ „Wohl, Mutter, Sie brauchet nur in mein Sack zu unterst greifen.“ – Und der Landfahrer reibt die Lider, wills gar nit glauben, daß es nebelreißt und trüb ist allumher. War er nit daheim gewest? Sein Magen knurrt, da ist kein Hirschbrei innen; seine Sohlen brennen, die hat keine Mutter gewaschen; in seim Sack kunnt einer lang suchen … Und lieget dazwischen ein Augenaufschlagen, sunst nichts.

Und wiederum hat mich unsere chimische Küchel angeschwiegen; alles harret deiner Kriegskundschaft, mein Basil. Da holet ich die Abschrift herfür, welich mir durch die Freundschaft des ehrenfest Paul Keym, weiland kaiserlichen Zolleinnehmers zu Liegnitz, ist zu handen kummen, und ist meines werten Jugendgenoß „Aurora oder der Morgenröte Aufgang“. Hab oft darin geblättert, wann mir das Herz wollt sinken, und kunnt ich gleichwohl nit alls erfassen, so hats mir doch eine milde Freud ins Gemüt gegossen.

Du kühle Frauenhand, Philosophia, wie erquickst du die brennenden Sohlen und schüttlest freundlich Mantel und Hut vom Straßenstaub rein, so oft wie Zentnerlast darauf liegt.

Du sanfte Braut Besinnlichkeit, stimmst alsbald deine Lauten, und hinter Qualm und Pulverrauch unserer Zeit geht der rosenfarbige Frühschein auf, wie sich der frohe Bräutigam erhebt an seinem Hochzeitsmorgen. Und wiederum schau ich dich, Philosophia, in hellem Küraß, mit dem michaelischen Flammenschwert, und unter deinem Tritte krümmt sich Luzifer, dem seine Larven ist entrissen. Mein Meister Böhme, dein Geist ist ein Strahl aus selbigem Schwert. Hast den Teufel in seiner Höll mit tapferen Händen gezauset und ihn so recht als den Affen Gottes erwiesen. Du genarreter Luzifer, wie mußt du dich unter dem Tritt krümmen!

Ich suchet das zehend Kapitul: ,Von der göttlichen Kraft im sedisten Quell“, das dringt auf der Höllen Grund.

,Da ist Ach und Wehe, Gelfen und Schreien – als wenns immer donnert und wetterleuchtet, denn also gebärden sich die angezündeten Geister Gottes. Die Süßigkeit ist verschmachtet, als wie eine glühende Kohle, da kein Saft mehr im Holze ist, die lechzet und ist kein Labsal da; die Liebe ist Feindschaft, der Schall ist ein hartes Pochen, gleich einem hohlen Feuerklang, als ob es einen Donnerschlag täte, das Revier ist ein Trauerhaus …“

Als hätt ihm unsere Zeit fürgeleucht, da er in den dunklen Hcllengrund drang. Dann, mein Basil, also wie die Herrlichkeit Gottes in uns und um uns sanft und lieblich wallet – könnens nur nit erspähen mit unserm halbtoten Gesicht und schmeckens nur inwendig, als du auch einen Veigelduft kannst nit erspähen, sundern du mußt ihn schmecken – desgleichen brennt und qualmt auch die Höll in uns und ringsum; ist eine Fäulnis des Herzens, und muß ein jeder die seine schmecken lernen auf seine Weis. So es einem aber bedünket, er kunnt wohl seine Nasen zuhalten, auf daß er des Luzifer Saustall nit reucht, oder ein Artificalwasser und Rosentincturam über seine Fäulnis sprengen, der möcht auch seinen Frieden niemals nit schauen.

Da höret ich im Gadern deine liebe Margret klagen und die Kindlein schreien. Wußt also, daß deine Kundschaft ein traurig Vöglein wär, und schloß meine Schrift wiederum in den Schrein. Kamst herein, und hing die Margret dir am Halse, und die Kleinen zerrten an ihrem Rock. War aber kein freundlichs Bild! Die Kaiserlichen nahmen Retirad auf Breslau und der Schwed und Sachs folget auf ihren Fersen. Dombischof Karolus Ferdinandus seie in aller Früh von der Dom-Insul samt Kapitul und Klerisei gewichen, hat sein Losament bei der großen Waag. Der Graf von Donau und Oberhauptmann Herzog Heinrich Wenzel von Oelse ließen alls zusammen trummlen. Der Herr Burgemeister aber hat den Rat entboten. Und seie alls in Angst, indem der Graf von Donau und der Herzog Heinrich Wenzel den Kaiserlichen die Tor offen halten wollen.

Da schallet auch schon die Trummei durch unsre stille Rauffergaß (führt ihren Namen ganz ohn Verdienst und wird derhalben auch Gerbergraben genennt). Wirft sich deine liebe Margret an meinen Hals: „Vater, lieber Vater gehet mit ihm, auf daß ihm möcht nichts zustoßen!“ und flennt gar sehr. Denk ich mir, sie werden mich nit bei dir stehen lan, aber ich kunnt’s wohl wagen. Hing also die Wehr um, meins Herrn Vaters Kurzschwert mit dem güldnen Knopf, dann Pulverhorn, Kugeltasch und schulteret deinen Hacken. Zogen selbander aus, weiß und braun, ein ungleich Paar. Dein Fähnlein nahm mich gut auf, sageten etlich: „Sehet die beiden Pausewangen, braun und weiß.“

Sein alsbald auf dem Wall nah beim Mühltor abendwärts postiret. Das Tor steht offen und das Odertor, desgleichen das Nikolaustor und die Brucken liegen aus. Herein schiebt sich die ärmest Schar von Mensch und Vieh, schwer beladen, schreiend und greinend, drängend, stutzend, stürzend, raffend und immer dazwischen ein Häuf Stadtsöldner. Der Weg zwischen Bastei und Graben ist ganz erfüllt von dem Elend, das zum Tore drängt. Müssen ihre Reusen, ihre Netz, die Boote lassen und die armen Hüttlein. Was nütz, daß der Pfahlrat protestiret? Der Pfahlbürger gehört jetz in die Mauern, der Schwed wird nit fragen und wird sengen, dann ist das Elend noch toller. Und hängt des Pfahlbürgers Herz an seim Herd, kann er auch nur ein Restlein seines Gutes bergen … o, sehet Breslau, ihr armen, elenden Leut! War Breslau nit eure Mutter? Seht, wie die Mutter zittert, kummt unter ihren weiten Mantel, bis das Kriegswetter verzogen ist.

Und wie sie drängen! Die Männer ziehen den Karrn, der Strick schneidet ihnen in die Brust, und keuchen dannoch schändliche Schwür, ein um den andern, schwingen ihren Knüttel, das gering Vieh vor sich her zu treiben. Die Weiber schieben das ächzend Gefährt tiefgekrümmt mit der Schulter an, ihre Hand zerren an dem dicken Sack, der auf ihnen liegt, wie eine Nachtdrud voll Furcht und Schrecken. Auf den kreischenden Rädern wankt die getürmet Armetei, und obenauf krapplen die Würmlein und schreien ihren Geschwistern zu, die allso jung und klein mitschieben und ein jeds sein Bündel schleppt. Karren auf Karren, Mühsal auf Mühsal, Not auf Not. Und stockt der jämmerlich Zug, so heben die Stadtknecht ihre Partisaner und vergunnen ihnen kaum einen Herzschlag Rast – dann am Himmelsrand jenseits der Dom-Insul erhebt sich eine Wolken: die Kaiserlichen sein’s und hinterdrein Schwed und Sachs.

Sinkt die Sunn in manchem Herzen, gleichwie sie über dem Werder sinkt, dieweil sich all das Elend verkriecht. Liegen die Mühlen vor uns wie totes Vieh. In den Mehl- und Würzgängen stockt die Frucht wie geronnen Blut in den Adern. Und reget sich kein Rad. Lasset uns ruhen, wer weiß, bald kräht der rot Hahn auf unserm Giebel und schlägt mit seinen prasselnden Flügeln!

Und die scheidend Sunn haucht einen matten Dunst auf den Tscheppin, ist wie eine stille Klag. Tscheppin mit deinen runden Wipfeln, fruchtbeladen, und heimlichen Zäunen, Glanzgespiel der Brunnen und den duftigen Blüten!

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