Hans Fallada - Wolf unter Wölfen

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Es ist das Jahr der Hyperinflation 1923. Die galoppierende Geldentwertung macht einen geordneten Warenaustausch fast unmöglich. Infolgedessen schrumpft die Wirtschaft des Deutschen Reiches, das vom Ersten Weltkrieg ohnehin noch stark gebeutelt ist. In dieser Situation ist das Leben vieler Menschen von wirtschaftlichen Sorgen geprägt. In seinem Roman «Wolf unter Wölfen» verfolgt Hans Fallada das Schicksal dreier ehemaliger Soldaten, die im Ersten Weltkrieg im selben Regiment gekämpft haben. Obwohl sie inzwischen verschiedenen gesellschaftlichen Milieus angehören, führt der Druck der Verhältnisse sie 1923 erneut zusammen. Jeder kämpft auf seine Weise um seine Existenz. Die Bereitschaft, dabei moralische Bedenken beiseite zu schieben und die eigene Würde außer Acht zu lassen, steigt mit der Not. Der Normalbürger wird zum «Wolf unter Wölfen». Doch wie Hans Fallada am Schicksal der drei Hauptcharaktere in «Wolf unter Wölfen» aufzeigt, kann der Not auf völlig unterschiedliche Weise begegnet werden.

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Sie sieht sich an. Sie hat die Augen wieder geöffnet und sieht sich an. Das bin ich! denkt sie zum ersten Male in ihrem Leben, ja, sie zeigt mit dem Finger auf sich. Sie ist ohne jede Angst. Er wird schon wiederkommen. Auch er wird eines Tages begreifen, daß sie „Ich““ ist, wie sie es begriff. Sie begriff es, seit sie nicht mehr „Ich““, sondern „Wir““ ist.

5

Sooft der Rittmeister von Prackwitz auch nach Berlin kam, zu seinen Hauptvergnügungen gehörte es, einmal die Friedrichstraße und ein Stück Leipziger entlangzuschlendern und in die Läden zu schauen. Nicht etwa, daß er große Einkäufe machte oder auch nur beabsichtigte, nein, die Schaufenster freuten ihn. Sie waren so herrlich für einen Provinzler zurechtgemacht. In manchen gab es entzückende Sächelchen zu sehen, Dinge, die einen reizten, einfach in den Laden zu gehen, mit den Fingern auf sie zu zeigen, zu sagen: Dies! Und in andern standen wieder so schauerliche Greuel und Scheuel, daß man womöglich noch länger davor stehenblieb, immer von neuem zum Lachen gereizt. Und wiederum kam man in die Versuchung, solch Stück nach Haus zu bringen, nur um einmal zu sehen, wie Eva und Weio sich über diesen gläsernen Mannskopf, dessen Mund als Aschenbecher diente, amüsieren würden. (Man konnte den Kopf auch an die Lichtleitung anschließen, dann glühte er schaurig rot und grün.)

Aber die Erfahrung, daß diese Dinge schon nach einem Tage ganz unbeachtet im Hause herumstanden, hatte den Rittmeister vorsichtig gemacht – er begnügte sich mit dem eigenen Lachen. Wenn etwas mitgebracht werden sollte, und man mag ein noch so verabschiedeter, weiß gewordener Reiteroffizier sein, man bringt den Frauen eine Kleinigkeit mit, so blieb er lieber vor einem Wäschegeschäft stehen und suchte etwas Seidenes oder eine Bagatelle mit Spitzen aus. Es war eine Wonne, so etwas zu kaufen. Jedesmal, wenn er in einen solchen Laden trat, war alles noch leichter und duftiger geworden, noch zarter in der Farbe. Man konnte solch Höschen in einer Hand zu einem leichten, winzigen Ball zusammenpressen, und dann breitete es sich, leicht knisternd, wieder aus. Das Leben mochte noch so grau und trostlos geworden sein, Frauenschönheit schien immer leichter, zärtlicher, unirdischer zu werden. Solch ein Büstenhalter nur aus Spitzen – der Rittmeister konnte sich noch sehr gut an die grauen Drillichkorsetts der Vorkriegszeit erinnern, in die der Gatte die Gattin einzuschnüren hatte, als zügle er ein widerspenstiges Pferd!

Oder aber der Rittmeister ging in ein Delikatessengeschäft – und das Geld mochte noch so wertlos geworden sein, hier standen alle Fächer brechend voll: grüner Spargel aus Italien, Artischocken aus Frankreich, Mastgänschen aus Polen, Helgoländer Hummer, Kukuruz aus Ungarn, englische Jams – die ganze Welt gab sich hier ein Stelldichein. Selbst der Kaviar aus Rußland war wieder da – und die seltenen, knappen Devisen, die man nur aus „Freundschaft““ und sinnlos teuer bekam, hier konnte man sie zentnerweise aufessen – vollkommen rätselhaft!

Der Rittmeister hatte nach seiner Aussprache mit Studmann noch reichlich Zeit, so bummelte er wieder einmal den alten Weg. Aber die Freude wurde ihm diesmal vergällt: es ging auf der Friedrichstraße zu, wie man sich etwa einen morgenländischen Basar vorstellte. Fast Mann an Mann standen sie an den Hauswänden und auf dem Rande des Gehsteigs: Händler, Bettler, Dirnen. Junge Leute klappten Handkoffer auf, in denen geschliffene Parfümflaschen sanft glänzten. Hosenträger schwenkte ein anderer, johlend, schreiend. Eine Frau, zottig und schmierig, hantierte mit endlos langen, schimmernden Seidenstrümpfen, die sie den Herren mit einem frechen Lächeln anbot: „Wat for de Kleene, Herr Jraf. Ziehen Sie se ihr bloß an, und Sie werden schon sehen, wat Sie for Spaß haben for dat lumpije bißken Papier, Herr Jraf –!““

Ein Schupo kam in Sicht, verdrossen ausschauend unter seinem lackierten Landwehrtschako. Pro forma wurden die Koffer zugeklappt und waren schon wieder offen, kaum war er zwei Schritte weiter. An den Hauswänden saßen, hockten, lagen Bettler, alles Kriegsverletzte, glaubte man den Schildern, die sie trugen. Doch waren so junge darunter, daß sie im Kriege noch zur Schule gegangen sein mußten, und Greise, die sicher schon vor dem Kriege invalide gewesen waren. Blinde plärrten trostlos monoton, Schüttler schüttelten Kopf oder Arme, Wunden waren zur Schau gestellt, schreckliche Narben leuchteten feurig aus einem grauen, schuppigen Fleisch.

Aber am schlimmsten waren die Mädchen. Überall strichen sie herum, riefen, flüsterten, hängten sich bei jedem ein, liefen mit, lachten. Manche waren schon jetzt angetrunken, und alle – wegen Hitze und Geschäft – waren so weit entblößt, daß es kaum erträglich war. Ein Markt von Fleisch – fettem, weißem, von Likören aufgeschwemmt; und hagerem, dunklem, das die scharfen Schnäpse verbrannt zu haben schienen. Aber am schlimmsten waren die völlig Schamlosen, die fast Geschlechtslosen: die Morphinistinnen mit dem scharfen Stecknadelkopf der Pupille, die Schnupferinnen mit der weißen Nase und die Kokainspritzerinnen mit den Schreistimmen aus hemmungslos zuckenden Gesichtern.

Sie wippten umher, sie schlenkerten ihr Fleisch in den weit ausgeschnittenen oder raffiniert durchbrochenen Blusen. Wenn sie auswichen oder um eine Ecke gingen, rafften sie die Röcke, die an sich nicht bis zum Knie reichten, und zeigten den Streifen fahlweißen Fleisches zwischen Strumpf und Hose, unter dem das grüne oder rosa Strumpfband lief. Sie tauschten ungeniert ihre Bemerkungen über die vorübergehenden Männer, warfen sich Zoten über die Straße zu, und ihre gierigen Augen suchten in der langsam an ihnen vorübertreibenden Menge die Ausländer, in deren Taschen Devisen zu erhoffen waren.

Und zwischen Laster, Elend und Bettelei, zwischen Hunger, Betrug und Gift liefen die jungen, kaum schulentlassenen Mädchen aus den Geschäften mit ihren Kartons und Briefstapeln. Ihren raschen, sicheren Blicken entging nichts, und ihr Ehrgeiz war es, ebenso frech zu sein wie jene, sich von nichts imponieren zu lassen, vor nichts sich zu scheuen, ebenso kurze Röcke zu tragen, ebensoviel Devisen zu raffen.

Uns imponiert nichts! sagten ihre Blicke. Uns macht ihr Alten nichts mehr vor. Jawohl, sagten sie und schwenkten Mappen oder Schachteln, jetzt sind wir noch Ladenmädchen, Verkäuferinnen, Kontoristinnen. Aber es braucht nur einer ein Auge auf uns zu werfen, der kleine Japs da oder dieser Dicke mit den Koteletten, der seinen Bauch in einer karierten Flanellhose schwenkt – und wir lassen unsern Karton fallen, hier auf der Straße, jawohl, und heute abend sitzen wir schon in einer Bar, und morgen haben wir ein Auto!

Dem Rittmeister war es, als höre er sie alle rufen, schreien, jagen: Nichts gilt außer Geld! Geld!! Aber auch das Geld galt nichts, in jeder Minute mußte der größtmögliche Genuß aus ihm herausgepreßt werden! Für was sich bewahren – für morgen? Wer weiß, wie morgen der Dollar steht, wer weiß, ob wir morgen noch leben, morgen drängen schon wieder Jüngere, Frischere an den Start – komm schon, alter Herr, du hast zwar schon weißes Haar – um so mehr mußt du dich daranhalten! Komm, Süßer!

Der Rittmeister erspähte den Eingang der Passage von den Linden zur Friedrichstraße. Er hatte sich immer gerne einmal das Panoptikum angesehen, er floh in den Ladengang. Aber es war, als sei er aus der Vorhölle in die Hölle geraten. Eine dichtgedrängte Menge schob sich unendlich langsam durch den strahlend erleuchteten Tunnel. In den Läden prangten riesige Ölschinken mit nackten Frauen, widerlich nackt, mit widerlich süßen, rosigen Brüsten. Unanständige Postkarten hingen in langen Wimpelketten überall. Es gab Scherzartikel, die einen alten Lüstling hätten erröten lassen, und die Schamlosigkeit der Aktfotos, die einem feucht flüsternde Männer in die Hand drückten, war nicht mehr zu überbieten.

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